Volltext: Vaduzer Wein

Um das Jahr 1850 begann man im Rebbau mit deı 
Verwendung von Schwefel als chemischer Pflanzen- 
schutz. 1869 kam Schwefelkohlenstoff dazu und um 
1883 Kupfersulfat. In diesen Jahren wanderte aber 
auch ein unheilvolles Trio aus Amerika in Europa ein: 
Dem echten Mehltau (um 1845) folgte die Reblaus 
(um 1860) und zuletzt der falsche Mehltau (1878). 
Die europäischen Reben waren darauf überhaupt 
nicht eingestellt. Deshalb waren die zwei Pilzkrank- 
heiten und der Schädling im Stande, solch verhee- 
rende Schäden anzurichten. 
. nubarbeıt ım Sommer (Gemernd. 
Pflanzenschutz 
Die Weinbauern hatten immer schon mit Schädlin- 
gen und Krankheiten zu kämpfen. Bis in die Mitte des 
letzten Jahrhunderts blieb den Rebbauern nichts an- 
deres übrig, als die von Krankheiten oder Schädlin- 
gen hervorgerufenen Schäden als Fluch oder Schick- 
sal hinzunehmen. Mit einfachen Mitteln versuchte 
man, Schädigungen vorzubeugen: Durch das Abrei- 
ben der alten Borke am Stamm der Rebe wollte man 
Nistplätze für potentielle Schädlinge zerstören. Holz 
und altes Laub wurde aus den Weinbergen entfernt 
und verbrannt. Eine Traubenwacht versuchte, allzu 
hungrige Vogelscharen aus den Reben fernzuhalten. 
Schädlingsbekämpfung (Gemeinde 
Während man den echten und den falschen 
Mehltau durch immer andere und bessere chemische 
Spritzmittel einigermassen in den Griff bekam, ge- 
lang die Eindämmung der Reblaus erst durch die 
Aufpfropfung europäischer Edelrieser (Holz europä- 
ischer Traubensorten) auf amerikanische Unterlagen 
(amerikanisches Rebenholz). 
Die intensive Verwendung chemischer Mittel zei- 
tigt heute ihre Nachteile: die Bildung resistenter 
Arten, Giftigkeit für den Anwender, Rückstände auf 
Trauben, Umweltbelastung und Nebenwirkungen auf 
den Stoffwechsel der Pflanze. Darum versucht man 
heute, durch Zuhilfenahme anderer Mittel den Ver- 
brauch an Pestiziden auf ein Minimum zu reduzieren. 
A
	        

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