Rotes Gewächs: (Blaue Burgunder)
Winzergenossenschaft
Domäne
Private
Weisses Gewächs (Riesling, Silvaner) *5
15’200 Liter
8’800 Liter
5’400 Liter
600 Liter
1964
27. Mai 1964
Weinbau
Die feuchtwarme Witterung begünstigt nun stark das
Aufkommen des falschen und echten Mehltaus. In
Vaduz konnten bereits vereinzelte Spuren festgestellt
werden.
Es ist daher notwendig, nun sofort mit der ersten
Spritzung zu beginnen.
Man verwende dazu ein Kupfer- oder organisches
Mittel mit einer Beimischung von Netzschwefel.
Wo noch die Rote Spinne vorhanden ist soll Phen-
kapton 0.1% beigemischt werden.
Die Spritzung ist, je nach Mehltaugefahr, in Ab-
ständen von 10 bis 14 Tagen zu wiederholen.*6
Schöne Weinkulturen
27. August 1964
Dank der warmen Witterung der letzten Monate ha-
ben die Rebbestände in allen Weinbergen unseres
Landes bereits einen hohen Reifestand erreicht.
Ertrag und Qualität dürften dieses Jahr sehr gut sein,
wobei mit einer frühen Ernte gerechnet wird.
Die nach der langen Trockenperiode erfolgten
starken Regenfälle haben das Wachstum der Rebkul-
turen allerdings derart gefördert, dass man da und
dort sogenannte Risse in den Beeren befürchtet, wo-
durch Fäulniserscheinungen auftreten können.“
30. September 1964
Vaduz. Beginn der Weinernte
Morgen, Donnerstag, den 1. Oktober, beginnt in
Vaduz die Weinernte 1964. Wenn die grosse Glocke
der Pfarrkirche erklingt, werden die Winzerinnen
und Winzer in die Weinberge der sogenannten unte-
ren Lagen (bis Oberdorfstrasse) strömen und das
reife Traubengut einsammeln.
In den Weinbergen der oberen Lagen, d. h. ober-
halb der Vaduzer Oberdorfstrasse, ist die Reife noch
etwas zurückgeblieben, so dass hier am Donnerstag,
den 8. Oktober, mit der Lese begonnen wird.*/®
1965
7. Oktober 1965
Weinlese nach Allerheiligen?
Betrachtungen zum Liechtensteiner Weinjahr 1965
Nach einem ausgezeichneten Weinjahr 1964, das uns
Spitzenqualitäten brachte, hoffte wohl jeder Winzer,
dass auch im heurigen Jahr eine reiche Ernte und
gute Qualität beschieden sei. Jedoch bereits der Aus-
trieb der Reben verzögerte sich ziemlich stark.
War während der Blüte einigermassen günstiges
Wetter beschieden, so entsprach der Sommer in kei-
aer Weise dem, was man für eine gute Qualität an
Witterung haben sollte.
Das schlechte Wetter verzögerte die Entwicklung
wiederum um Wochen.
Die Schädlingsbekämpfung erforderte grösste
Aufmerksamkeit und trotz 6-7maliger Spritzarbeit
konnte in verschiedenen Weinbergen Ende August
der falsche Mehltau festgestellt werden.
Erst die letzten 14 Tage brachten Föhn und andau-
ernden Sonnenschein. Und in diesen Tagen haben
unsere Reben gewaltig aufgeholt, so dass — vorausge-
setzt, dass das Wetter anhält —- noch mit einer einiger
massen guten Ernte gerechnet werden kann. Der Be-
hang ist gut, teilweise vielleicht zu gut, so dass auch
von dieser Seite die Reife eine gewisse Mühe hat.
Der Traubenhirt ist in unseren Winzerdörfern be-
reits an seiner Arbeit. Vergessen wir jedoch nicht, dass
er in diesem Herbst die Arbeit nicht allein bewältigen
kann. Beeren und vor allem Fallobst ist praktisch kei-
nes vorhanden, so dass unsere gefiederten Freunde
ım so mehr in Versuchung kommen, sich an den rei-
fenden Traubenbeeren gütlich zu tun. Jeder Wein-
bergbesitzer wird daher selber auch noch zum Rech-
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