Volltext: Vaduzer Wein

Einer der frühesten schriftlichen Hinweise auf den Weinbau in Vaduz, ein Eintrag vom Dezember 1302 im Necrologium 
Curiense: “. . . super vinea sua in Vadutz sita, retro solamen aq. dicti Vadutzer . . .” Das heisst: ein Weinberg zu Vaduz 
hinter ‘Vaduzers’-Hof gelegen (BACh/Landesarchiv) 
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lierung des Rebareals in der Gemeinde, Noch heute 
bestimmen grosse, ehemals herrschaftliche Rebflächen 
wie Herawingert und Abtswingert das Ortsbild. 
Geistlicher Rebbesitz: der “Vaduzer” 
Die frühesten urkundlichen Nennungen von Vaduz 
haben mit Wein zu tun. Johannes, Subdiakon und 
Leutpriester zu Vaduz (“de Faduzze”) stiftet zwischen 
1225 und 1255 zu seinem Seelenheil einen Weinberg 
an der Plessurbrücke in Chur.!8 Papst Innozens IV. 
nimmt 1249 das Kloster in Bregenz und seinen Besitz, 
darunter auch Rebgut in Vaduz, in seinen Schutz.!® 
1302 hinterlässt ein Domherr der Kirche zu Chur die- 
ser vier mailändische Liren (etwa 1’400 Gramm Sil- 
ber) von einem Weinberg in Vaduz, “hinter ‘“Vadu- 
zers’-Hof gelegen ”.20 Diese Urkunde belegt nicht nur 
geistlichen Rebbesitz in Vaduz, bemerkenswert ist 
auch der Hinweis auf die Existenz eines Hofes, der 
“Vaduzer” genannt. Der heute bekannte Gasthaus- 
name Vaduzerhof hat also einen sehr alten Vorläufer. 
In einem Urbar des Churer Domkapitels scheint 1393 
unter den Gütern in Vaduz ein kleines Wieslein auf, 
“hinnenzu bei des Pfaffen Weingarten von St, Florin” 
gelegen.?! Der heutige Kirchenbezirk war also eben- 
falls altes Rebgelände, das erst mit dem Bau der 
Pfarrkirche aufgelassen wurde. Südlich des Spania- 
bachs bestehen noch heute kleinere Rebparzellen. 
Soweit die ältesten Hinweise auf geistlichen Rebbesitz 
in Vaduz. Neben dem Churer Domkapitel scheinen 
später auch die Klöster St. Gallen und St. Johann im 
Thurtal als Weinberegbesitzer in Vaduz auf.?? 
Der Bocker 
Neben den Klöstern strebte auch der Adel nach Reb- 
bergbesitz. In Vaduz sind es die Grafen von Werden- 
berg-Sargans, die späteren Herren der Grafschaft 
Vaduz, denen ein grosses Rebareal gehörte. 1322 ver- 
pfändet Graf Rudolf von Werdenberg-Sargans dem 
Ulrich von Mätsch unter anderem auch “zehn Saum 
Weins (rund 2’060 Liter) jährlich aus dem grossen 
Weingarten zu Vaduz, dem ‘Boke’”.2 1327 verpfän- 
den die Brüder Heinrich und Hartmann, Grafen 
von Werdenberg-Sargans, dem gleichen Ulrich von 
Mätsch erneut zwölf Saum Weinzins aus dem genann- 
ten “weingarten ze vadutz, den man sprichet der 
Bocker” um 60 Mark Silbers. Es wird vereinbart, dass 
die um 700 Mark verpfändete Burg Vaduz nur zu- 
$ In der allgemeinen Darstellung des Weinbaus im Mittelalter 
folge ich zusammenfassend Schlegel, Spahr und Zeller. 
7 LUB 1/1, S. 41-45. 
3 LUB 1/1, S. 88£. 
9 LUBI/3, S. 14-25. 
» LUBI1I/1, S. 170£. — Lire = Pfund. 
2 LUBI/1, S. 333-337. 
2 Vgl. dazu den Beitrag von Rudolf Rheinberger in diesem Buch: 
Das Rote Haus und der Weinbau in Vaduz. 
LUB 1/3, S. 657-660.
	        

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