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Kloster St. Johann (Kobie im Landesarchiv)
gefunden und dem Abt seinen Besitz zum Kauf ange-
voten, wenn dieser ihm zur weiteren Flucht ver-
helfe.!7 Will man dieser Sage einen geschichtlichen
Kern zubilligen, so ist die Frage über die Motive des
Verkaufs des Roten Hauses beantwortet . .
Niedergang des Klosters
Der Kaufpreis von 758 Gulden muss von dem residie-
renden Abt Johannes V. Steiger als sehr günstig ange-
sehen worden sein. Aber das Kloster steckte schon seit
seinem Vorgänger Abt Christian Stör in grossen
Schulden, weshalb Abt Johannes, um den Kauf täti-
gen zu können, bei einem Zürcher Bürger 500 Gul-
den aufnehmen musste. !? Dafür verpfändete er Güter
der Abtei Degersheim.'9
Das Kloster St. Johann war schon vor Beginn der
Reformation in eine Phase des Niedergangs geraten,
und dieser setzte sich infolge der Wirren der Refor-
mationszeit beschleunigt fort.
Hatte seit 1468 der Abt von St. Gallen die
Schirmherrschaft über das Kloster St. Johann innege-
nabt, so stellte es der Abt Johannes Steiger 1526 unter
den Schutz von Schwyz und Glarus. Als die Wirren
der Reformation zunahmen, kam es 1528 auch im
Toggenburg zu Unruhen und Plünderungen durch
die Bauern?! und schliesslich am 14. September 1528
zum Bildersturm in St. Johann. Abt und Konvent
fühlten sich bedroht und flohen auf Umwegen mit
dem Kirchenschatz nach Feldkirch, wo das Kloster
ein eigenes Verwaltungsgebäude besass.? Die Geflo-
henen hatten aber kein bares Geld, und um leben zu
Können, sah sich der Abt zu Notverkäufen gezwun-
gen. So wurde 1528 der Kirchensatz in Götzis veräus-
sert.® Im gleichen Zug sollte auch der drei Jahre vor-
her erworbene Besitz in Vaduz verkauft werden.?*
Dies aber konnte nicht geheim bleiben und wurde
auch dem aus dem Toggenburg stammenden Refor-
mator Ulrich Zwingli (1484-1531) in Zürich zugetra-
gen. Darauf schaltete sich dieser persönlich in die
Verkaufsangelegenheit ein, indem er im Oktober
1528 den Toggenburgern und den Schirmorten
Schwyz und Glarus den Rat erteilte, den Verkauf der
Vaduzer Güter mit “Feisslis Hof” (Rotes Haus) nicht
'° Büchel, Johann Baptist: Die St. Johanner Urkunden. In: JBL 18
(1918), S. 52.
Seger, Otto: Sagen aus Liechtenstein, In: JBL 65 (1966), S. 80,
und Ospelt, Walter: Die Bildstöckli oder “Kappile” im Fürsten-
:um Liechtenstein. In: JBL 68 (1968), S. 152-153.
Zwingliana Nr. 1, 1967, S. 466. Verlag Berichthaus. Zürich, 1968.
Zwingli, Huldrich: Corpus Reformatorum, Bd. VI, 2. Teil. In:
Sämtliche Werke. Zürich, 1968. S. 279.
Müller, Anneliese: Zur Besitzes- und Wirtschaftsgeschichte von
5t. Johann. In: Das Kloster St. Johann im Thurtal. Hrsg. Werner
Vogler. St. Gallen, 1985.
4 Ebd.
? Ebd,
3 Ebd.
* Zwingli, Huldrich: Corpus Reformatorum, Bd. VI, 2. Teil. In:
Sämtliche Werke. Zürich, 1968. S. 279-283,