Volltext: Vaduzer Wein

Vorwort der Winzergenossenschaft 
Hermann Verling 
Es gibt kaum einen Bezug zur Gemeinde Vaduz, der 
älter ist als jener zu Rebe und Wein. 
100 Jahre Winzergenossenschaft — dieses Jubiläum 
1at der Vorstand zum Anlass genommen, über Ent- 
stehung und Entwicklung der Genossenschaft ein 
Buch herauszugeben. 
Vor etwa 100 Jahren haben Absatzschwierigkeiten 
zur Gründung der Winzergenossenschaft geführt. Ihr 
zentrales Anliegen, das in den Statuten festgehalten 
wurde, galt dann auch der Produktion eines mög- 
lichst guten Weines und der Förderung dessen 
Absatzes im In- und Ausland. 
Vieles hat sich inzwischen verändert. Im Jahr 1954 
hat die Winzergenossenschaft mit der fürstlichen 
Domäne einen Abnahmevertrag abgeschlossen und 
damit jenes Problem gelöst, das seinerzeit die 
Gründung veranlasste. Aber jede Medaille hat be- 
kanntlich auch eine Kehrseite. Die Winzergenossen- 
schaft gab die Produktion von eigenem Wein auf und 
brauchte sich um den Verkauf keine Sorgen mehr zu 
machen. In der Folge reduzierten die Mitglieder der 
Winzergenossenschaft ihre Tätigkeit ausschliesslich 
auf den Weinbau und die Pflege der Rebberge. Sie 
haben dadurch viel von ihrer ursprünglichen Bezie- 
hung zum Wein, zum “Vadozner”, verloren. 
Dies widerspiegelte sich auch in der Mitgliederzahl 
der Winzergenossenschaft. Gehörten um die Jahr- 
hundertwende noch 40 bis 50 Winzer der Genos- 
senschaft an, so sind es heute noch rund 25. Und 
diese Zahl dürfte sich in nicht allzu ferner Zukunft 
nochmals verringern, denn gute Reblagen sind auch 
zute Wohnlagen. Eine Überbauung jener Weinberge, 
die nicht durch den Rebzonenplan geschützt sind, 
scheint unausweichlich zu sein. Wenn diese Entwick- 
lung andauert, ist es eine reine Frage der Zeit, bis nur 
noch die von der Gemeinde geschaffenen Rebzonen 
an das frühere Weindorf Vaduz erinnern werden. 
Gerade deshalb verdienen unsere Gemeindebehör- 
den für ihr weitsichtiges Handeln Dank und Anerken- 
nung. Die Erhaltung der Rebzonen in Vaduz darf ru- 
hig als vorbildliches Beispiel für kommunale Planung 
gewertet werden und soll auch daran erinnern, dass 
die Weinproduktion in unserer Gemeinde vor 100 
jahren noch die Haupteinnahmequelle unserer 
Vorfahren darstellte. 
{n diesem Sinn ist auch zu verstehen, dass aus der 
ursprünglichen Idee — eine Festschrift über die 
Tätigkeit der Winzergenossenschaft Vaduz herauszu- 
geben — ein ebenso umfassendes wie umfangreiches 
Buch entstanden ist. Redaktionell wurde es betreut 
von Adolf Wachter, Obmann des Ausschusses der Win-
	        

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