Anmerkungen
Winzergenossenschaft
Die Daten über die von den Mitgliedern der Winzer:
genossenschaft Vaduz erzielten Weinmosterträge
konnten für den Zeitraum 1899, 1902 bis 1918 und
1920 bis 1995 eruiert werden. Diese für das 20. Jahr-
hundert weitgehend vollständige Reihe der Ertrags-
entwicklung kann nur beschränkt zu Vergleichs-
zwecken beigezogen werden. Die Zahl der abliefern-
den Winzer variiert von Jahr zu Jahr. Die verzeichne-
(en Erträge stammen von einer laufend veränderten,
tendenziell rückläufigen Rebfläche.
4 Wingert
Von 1800 bis 1875 kennen wir die Ernteerträge von
vier in Vaduz gelegenen Weingärten mit einer Ge-
samtfläche von rund 1’000 Klaftern. Diese Ernte-
daten schliessen die für den Bockwingert bestehenden
Lücken für die Jahre 1806 bis 1808, 1865, 1866, 1868
und 1871 bis 1874.
Angaben über den Ertrag des Zehnts aus den bei-
den “Kussmannsbeeten” könnten als Grundlage zur
Berechnung des Gesamtertrags des Bockwingerts die-
nen. Auf diese Weise liessen sich einige Lücken in der
Ertragsstatistik dieses Weingartens schliessen. Die ent-
sprechenden Daten konnten im Rahmen dieser Ar-
beit leider nicht erhoben werden.
Bock-/Herawingert
Die Fläche dieses grössten Vaduzer Weinberges ist
iber all die Jahrhunderte im wesentlichen unverän-
dert geblieben. Von 1750 bis 1864 sind dessen Ernte-
erträge aus Rentamtsrechnungen und -akten fast
ückenlos zu entnehmen. Leider war es nicht mög-
ich, die entsprechenden Daten auch für die spätere
Zeit durchgehend ausfindig zu machen. Sollte dies
zines Tages doch noch gelingen, ergäbe sich die in der
Forschung seltene Gelegenheit, durch Anbau- und
Bearbeitungsmethoden, insbesondere aber durch
Klima und Wetter bedingte Ernteschwankungen auf
gleicher Fläche und Lage über ein Vierteljahrtausend
hindurch genau zu verfolgen und nachzuzeichnen.
Bei den Ertragszahlen bis 1828 ist der Ertrag des
<leinen Herrschaftswingerts “Häldeler oder Marina-
weingarten” (192 Klafter) mit enthalten. Nicht immer
eindeutig feststellen liess sich, wie weit Zehntbetreff-
aisse in den Ertragszahlen mitberücksichtigt worden
waren. Trotz dieser Unsicherheiten und Einschrän-
«ungen bleiben die Zahlen aussagekräftig.
St. Johanner
Für den Zeitraum 1874 bis 1898 besitzen wir detail-
ljerte Aufzeichnungen unter anderem auch über die
Ertragsentwicklung der zweiten grossen zusammen-
nängenden Vaduzer Rebfläche des Abtswingerts. Die
Serie der Weinertragsschwankungen in Vaduz lässt
sich also bis nahe an die Wende zum 20. Jahrhundert
weiter verfolgen.
Vaduz total
Die bis 1863 angeführten Ertragszahlen für die Wein-
ernte in Vaduz sind so nirgends aufgezeichnet wor-
den. Sie sind aus vorhandenen Angaben über die
Weinzehntverteilung in Vaduz errechnet worden. Die
angeführten Gesamterträge müssten um die nicht
bekannten Erträge der zehntfreien Weingärten in
Vaduz erhöht werden. Als Richtschnur können die
für die spätere Zeit bekannten Relationen zwischen
den Erträgen des Bockwingeris und den Gesamterträ-
gen dienen.
Bis zur allgemeinen Ablösung der Zehnten in
Liechtenstein im Jahr 1864 finden sich seit 1750 na-
hezu lückenlos Angaben über den jährlich anfallen-
den sogenannten Valduner Zehnten. Dieser betrug
den 18. Teil des gesamten in Vaduz anfallenden
Weinzehnten (vergleiche Text oben, S. 70 bis 72). Aus
dem Valduner Zehnten lässt sich der Gesamtertrag
der zehntpflichtigen Vaduzer Weingärten errechnen.
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