unten:
Vorsteher
Zeinold Amann ruft
1896 die Gründungs-
versammluns ein
rechts:
Feuerwehr-Hauptmann
Viktor Bickel aus
Bludenz war als
Instruktor anwesend.
zur Einführung der allgemeinen Wasserversor-
gung für alle Haushalte führten.
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
Vaduz
Die eigentliche Vereinsgründung war dann die
Antwort auf unzulängliche Verhältnisse im Va-
duzer Feuerlöschwesen. Den im erwähnten
Feuerpolizeigesetz von 1865 enthaltenen Be-
stimmungen wurde offenbar nicht mit grosser
Begeisterung nachgelebt. An einer Gemeinde-
versammlung sprachen sich 1889 die Vaduzer
nur mit einem zweifelhaften Mehr für ein
neues Spritzenhaus aus. Fünf Jahre später,
204 rügste der Gemeinderat zudem die Ver-
nachlässigung der feuerpolizeilichen Aufga-
ben und Pflichten. An der Sitzung des Ge-
meinderates vom 27. Juni 1896 schliesslich
wurde der fehlende Eifer sowohl der Feuer-
löschmannschaft wie auch der Fuhrleute beim
Ausrücken auf auswärtige Brandstätten be-
klagt. Es wurde folglich beschlossen, “in einer
Versammlung den Mannschaften zu erklären,
dass jeder im Brandfalle unter Strafe auf den
Platz zu kommen hat und sich den Anordnun-
gen des Kommandanten zu fügen hat; ferner,
dass auch die Pferdehalter mit ihren Pferden
sich schnellstens beim Spritzenhaus einzufin-
den haben und dass dann dem ersten eine
Prämie von vier Gulden und dem zweiten eine
solche von zwei Gulden zuerkannt wird”
Der Gemeinderat befasste sich in seiner Sit-
zung vom 28. August 1896 eingehend mit der
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Va-
duz. Zu diesem Zeitpunkt hatte man bereits
die nötige Anzahl Mitglieder angeworben und
in der Person von Viktor Bickel aus Bludenz
wurde ein geeigneter Instruktor gefunden.
Dieser hatte bereits die Vereinsstatuten und
einen Kostenvoranschlag vorgelegt. Beides
konnte nun vom Gemeinderat genehmigt wer
den.
Die Gründungsversammlung vom
30. August 1896
Schon zwei Tage später, am 30. August 1896
fand im Schulhaus in Vaduz die Gründungs-
versammlung der Freiwilligen Feuerwehr statt.
An der von Vorsteher Reinold Amann einberu-
fenen Versammlung nahmen gut 40 Einwohner
von Vaduz teil, die sich auch als Mitglieder
des neuen Vereins registrieren liessen. Der
erwähnte Viktor Bickel war ebenfalls anwesend
und er erhielt den Auftrag, der Vaduzer Freiwil-
ligen Feuerwehr die “nothwendigen Übungen” zu
zeigen und dieselbe auch “bis zur vollstän-
digen Arbeitsfähigkeit zu instruieren”.Die Ver-
sammlung selbst begann (laut Protokoll) nach-
mittags um 1 Uhr und endete offiziell um halb
3 Uhr.
Die anwesenden Feuerwehrleute wurden so-
dann den folgenden drei Untergruppen zuge-
eilt: Steiger (zehn Mann), Schlauchleger (acht
Mann) sowie die Spritzenmannschaft (acht-
zehn Mann)...Nach der Genehmigung der Ver-
einsstatuten (die dann am 25. Septembeı
1896 auch von der Regierung gutgeheissen
wurden) folgten die Wahlen für den Vereins-
vorstand. Diesem ersten Vorstand der Freiwil-
ligen Feuerwehr Vaduz gehörten an: Bierwirt
Alois Seger als Hauptmann und Kommandant,
Gemeindekassier Johann Laternser als dessen
Stellvertreter, Arnold Thöny (der spätere Lin-
denwirt in Schaan) als Schriftführer und Kassier,
Anton Ospelt (Haus Nr. 71) als dessen Stell-
vertreter, Schreiner Adolf Sele als Steiger-
obmann, Wagner Reinold Verling als Schlauch-
legerobmann ‚, Josef Ospelt (Haus Nr. 70) als
dessen Stellvertreter sowie Josef Ospelt (Haus
Nr. 195) als Rüstmeister. Ebenso wurden Josef
Strub und August Ospelt zu Hornisten gewählt.
Josef Strub trat jedoch aus und an seiner Stelle
wurde Josef Gassner zum neuen zweiten Horni-
sten bestimmt.