Volltext: Der Bodenmarkt in Liechtenstein

Zuwendungen nicht teilweise bereits vor Baubeginn die Nachfrage am Bodenmarkt stimulieren, indem vielleicht manche schon beim Grundstückskauf spätere Förderungsperspektiven antizipieren. Das Auftreten ähnlicher - diesmal die Nachfrage nach Agrarland beleben­ der - Effekte wäre genauso denkbar, wenn im Rahmen der Landwirt­ schaftsförderung in grösserem Ausmass flächenbezogene Prämien winken. - Sonstige Rahmenbedingungen: Zu den bisher genannten Makrofakto- ren, die den Grundverkehr beeinflussen, bleiben abschliessend noch einige exogene Grössen zu ergänzen, die hier - weil sie anderswo nur schwer zuordenbar sind - unter der Sammelbezeichnung "sonstige Rahmenbedingungen" zusammengefasst sind. Diese Etikettierung soll aber keinesfalls zu falschen Rückschlüssen über deren relative Be­ deutung Anlass geben. Innerhalb dieses Bündels sind vor allem sied­ lungsgeographische und demographische Gegebenheiten als mehr oder minder marktprägend zu erwähnen. Was die Bevölkerungsstruktur und demographische Veränderun­ gen anlangt, so dürfte der Zusammenhang mit den Vorgängen am Bo­ denmarkt einigermassen evident sein. Zunehmende Einwohnerzahlen lassen den Flächenbedarf anwachsen und damit die Grundstücks­ nachfrage steigen, was letzten Endes die Bodenknappheit verschärft. Ähnliche Nachfragereaktionen stehen zu erwarten, wenn etwa bei der Entwicklung der durchschnittlichen Haushaltsgrössen eine mar­ kante Verschiebung hin zu kleineren Einheiten stattfindet. Das heisst eine Erhöhung des Anteiles der Single- (bzw. Zweipersonen-)haus- halte an der Gesamtzahl der Haushalte dürfte auch an der Grund­ stücksnachfrage und damit in der Folge an den Bodenpreisen nicht spurlos vorübergehen. Hinsichtlich siedlungsgeographischer Einflussgrössen ist speziell auf die Besiedelungsdichte hinzuweisen. Deren Interdependenz mit Vorgängen am Bodenmarkt lässt sich in einer Faustregel zusammen­ fassen, wonach die Grundstücke umso teurer sind, je mehr Menschen sich pro Flächeneinheit zusammendrängen. Allerdings beobachtet man gerade innerhalb stärker verdichteter Regionen Abweichungen und Ausnahmen von dieser Regel; denn erfahrungsgemäss sind innerhalb urbaner oder parastädtischer Zonen nicht nur die meist dicht verbau­ ten Kernbereiche, sondern auch relativ dünner besiedelte Villenge­ genden besonders teure Plätze. 86
	        

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