Volltext: Der Bodenmarkt in Liechtenstein

des Bodenmarktes aktualisieren. Dabei sind mehrere Erscheinungen zu nennen, die einer sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Beschäfti­ gung mit dem Grundverkehr erneuten Auftrieb verleihen.3 - Zunächst induzieren Bemühungen um die europäische Integration vor allem in einigen westeuropäischen Staaten ein gesteigertes diesbe­ zügliches Interesse. Manche Länder, wie die Schweiz, das Fürstentum Liechtenstein oder Österreich, wenden dem Grundverkehr unter an­ derem deshalb vermehrtes Augenmerk zu, weil sie damit rechnen, dass die im Rahmen der Schaffung des Europäischen Wirtschaftsrau­ mes zu gewährenden Grundfreiheiten nicht ohne Folgen für das Ge­ schehen am Bodenmarkt bleiben dürften.4 - In Osteuropa sind es dagegen die fundamentalen Umbrüche im poli­ tischen und wirtschaftlichen System, wie insbesondere die Reprivati- sierung des Kollektiveigentums respektive die Rückführung von Grund und Boden ins Individualeigentum, die überhaupt erst einen Bodenmarkt Zustandekommen und damit ein neues Erkenntnisobjekt ökonomischer Untersuchungen entstehen lassen. Andererseits bedin- 3 Dass zumindest in den zu Liechtenstein benachbarten Staaten tatsächlich eine Wieder­ aufnahme der ökonomischen Auseinandersetzung mit dem Boden stattgefunden hat, lässt sich inzwischen anhand des Auflebens der einschlägigen Publikationstätigkeit be­ legen. In der Eidgenossenschaft hat vor allem der Schweizerische Nationalfonds nachhaltige Impulse zur Belebung einschlägiger Untersuchungsaktivitäten gesetzt, indem er 1983 ein eigenes Nationales Forschungsprogramm "Nutzung des Bodens in der Schweiz" initiiert hat. Im Rahmen dieser Initiative wurden indessen mehrere Projekte mit sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Bezügen abgeschlossen bzw. veröffentlicht, so etwa: Hübschle et al.: Die Rolle der Promotore, 1988 Meier und Furrer: Der Einfluss der Besteuerung, 1988. Farago und Schneidegger: Bodenpreise in den Bauzonen, 1988. Baumann: Bodenpreise in den Landwirtschaftszonen, 1989. Popp et al.: Der Bodenmarkt in der Landwirtschaftszone, 1989. Ruh et al.: Ethik und Boden, 1990. Schäfer et al.: Die Rolle der öffentlichen Hand, 1990. Favarger und Lopreno: Conception d'une statistique, 1990. Hübschle: Sozialversicherungssparen, 1990. Eine zusammenfassende Darstellung erfahren die zum Schwerpunktthema erarbeiteten Resultate in dem Band von Häberli et al.: Kulturboden, 1991. Obwohl Osterreich im Gegensatz zum Schweizer Vorbild bislang keine derartige kon­ zertierte Aktion gestartet hat, um den Boden stärker in den Blickpunkt des wirtschafts­ wissenschaftlichen Interesses zu rücken, sind mittlerweile auch dort - wenngleich nicht so zahlreich - einschlägige Beiträge erschienen; so vor allem ein Ubersichtswerk von Binder et al.: Bodenordnung, 1990. 4 Eine eindrückliche Artikulation der vor allem in den Alpenländern gehegten Befürch­ tungen findet sich im Beitrag von Guggenberger: Baulandgrundverkehr, 1992. 15
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.