Volltext: Die Armee, die es nicht geben durfte

Land hereingetragen werden könnte. So mag dem Fürsten und seiner 
Regierung der Asylentscheid für die Russen nicht leicht gefallen sein, 
zumal er noch vor dem tatsächlichen Ende des Krieges gefällt werden 
mußte. Umso erleichterter waren daher alle Beteiligten, daß der Ent- 
scheid keine negativen Folgen hatte, wiewohl er ungeachtet dessen 
getroffen worden war. Aber Asyl konnte nur diesen Menschen unter die- 
sen besonderen Umständen gewährt werden, und das angesichts ihrer 
großen Zahl nicht ganz leichten Herzens. So hatte sich z. B. in Feldkirch 
unerwartet der russische Thronprätendent Großfürst Wladimir einge- 
funden und dann der Truppe angeschlossen, auch er mußte das Land 
wieder verlassen und weiterreisen. Mit dabei waren auch der öster- 
reichische Erzherzog Albrecht, einige junge Inder und der Vorsitzende 
des russischen Komitees in Warschau, Woyciechowski, sowie eine 
Gruppe russischer Zivilisten. Es waren Tage höchster nervlicher Bean- 
spruchung, bei dieser Truppe und überall dort, wo noch gekämpft wurde 
oder die Entscheidungen über Kampf oder Kapitulation noch ausstan- 
den. Versetzen wir uns wieder dorthin zurück. 
Der dramatischste Augenblick... 
An diesem 1. Mai meldet der Reichssender Hamburg, daß der Führer 
und Reichskanzler Adolf Hitler, bis zum letzten Atemzug gegen den 
Bolschewismus kämpfend, gefallen sein. In Wirklichkeit starb er 
bekanntlich bereits einen Tag vorher und keineswegs in heldenhaftem 
Kampf, sondern durch Selbstmord, zusammen mit seiner Frau Eva, 
geborene Braun. Am 29, April, einen Tag vor Hitlers Tod, hatten die 
deutschen Truppen in Italien kapituliert. 
2. Mai: Während sich der Befehlshaber des Verteidigungsbereichs der 
Reichshauptstadt Berlin auf den Weg zum sowjetischen Oberbefehlsha- 
ber macht, um die Kapitulation dieses letzten Bollwerks des Dritten 
Reichs anzubieten, treffen General Holmstons Truppen die Schlußvor-
	        

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