Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein vor der Abstimmung über den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum

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7. KAPITEL ERGEBNISSE 
Shancen und Risiken eines EWR-Beitritts 
Die vorstehenden Überlegungen haben gezeigt, dass die liechtensteinische Industrie 
dringend auf den Beitritt zum EWR angewiesen ist. Dasselbe gilt für das Gewerbe. 
Hier ist zum einen auf die Sekundäreffekte von der Industrie zum lokalen Kleingewer- 
be und zu den gewerblichen Zulieferern hinzuweisen. Zum anderen werden bei einem 
Nichtbeitritt zum EWR die Exportchancen des Gewerbes vor allem Richtung 
Vorarlberg arg kompromittiert. Für den Finanzplatz muss das Urteil differenziert 
ausfallen. Auf den ersten Blick könnte man zum Ergebnis kommen, dass bei einem 
EWR-Beitritt die Nachteile bei den Rechtsanwälten und den Treuhändem überwiegen. 
Der Gesetzgeber hat jedoch durch die Trennung der beiden Berufe eine hohe 
Marktzutrittshürde für EWR-Ausländer geschaffen. Dabei ist vor allem hervorzuheben, 
dass das Berufsbild des Treuhänders im Ausland kaum eine Entsprechung findet. Für 
den Bankensektor stehen die Zeichen eher günstig. Weiter ist an die Chance zu 
erinnern, in Liechtenstein einen Anlagefondsplatz und einen Versicherungsplatz mit 
freiem Zugang zum europäischen Binnenmarkt zu schaffen. Schliesslich ist auf das 
Phänomen der Sekundäreffekte vom Werkplatz zum Finanzplatz hinzuweisen. "Geht 
man davon aus, dass der bevorstehende Beitritt zum EWR im realen Sektor, d. h. in 
Industrie, Handwerk und Handel, mehrheitlich positive Effekte auslöst, so werden 
davon auch die Banken in ihren verschiedenen Geschäftssparten profitieren." “7% 
Umgekehrt entzöge der Auszug von Industrieunternehmen ins EWR-Ausland auch den 
Banken Potential. 
Nimmt man die gesamte liechtensteinische Volkswirtschaft in den Blick, so überwiegen 
die Chancen eines EWR-Beitritts über die Risiken. Dieses Urteil war wohl bereits 1992 
richtig. In der Zwischenzeit sind die Risiken durch die Beschlüsse des EWR-Rates 
vom 20. Dezember 1994 noch einmal minimiert worden. Auch Autoren, welche die 
”9 Schuster, Auswirkungen auf die Finanzplätze Schweiz und Liechtenstein, 59.
	        

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