Volltext: Oberrheinische Nachrichten (1918)

sion überprüft worden. ES stehe nun jedem Abge ordneten »u, Einficht in die Rechnun««n und lege ju nehmen. Dr. Beck habe ja verlang«, daß man die Landesrechnuna veröffentliche wie die Gemein Berechnungen. Unter Verweisung auf das Dorlie< gende Buch, meint Redner, sei es genügend, wenn die Rechnung vom Landesausschusse geprüft werde. Wenn man eine Unteriuchungslommission einseßh dann icien vier Mitglieder des Rates im Anklage^ zustand, denn er betrachte eine solche Untersuchung^ lommission als eine Art Gerichtshof. Wenn wir aus dies« Weise fortfahren, unsere Geschäfte zu erledi- gen. dann inhrt eS nicht ,um Wohle des Landes. Wenn immer wieder gesagt werde, die Antragsteller haben kein Mißtrauen, so sei das eine billige Aus> *«d« wie Bohnenstroh! — Der R e g.-K omm. er wähnt, er könne den Antrag nur als Mißtrauen auffassen, er möchte wissen, welche Herren diese Verdächtigungen als Gegründet halten. — Ter Vorsitzende laßt abstimmen, wer für den Antrag einer Untersuchungskommission sei. Der Antrag wird mit 5 gegen Ig Stimmen abgelehnt. Der Vv?- Ndende stellt nun als zweiten Antrag, daß die fünf Antragsteller als Untersuchungskommission gewählt werden. — Dr. Beck entgegnet, daß ja eben jebt die Unteriuchungskommission abgelehnt worden sei Es sei daher ein Manöver, wenn nun die Antrag teuer von der Mehrheit als Unteriuchungskommii' ton gewählt werden sollen. Wir lassen uns nicht »randmarken und eS sei sowieso schon genügend au' die Antragsteller hingewiesen worden — Wo 1 - finger ruft: In diesem Salle treten wir ab. Wir lassen uns nicht aus -diese Weise herstellen^ und Dr. Beck erklärt^ daß er ebenfalls abtrete dann könne nach Belieben beraten und belchloff?., werden. — Der Vorsitzende klärt aus. er habe sich versprochen, da er nur gemeint habe, es könne eine Ziommlssion zur Prüfung der Viehverwe tungSzentral« gewählt 
werden. — Gaßner wen det ein, wenn der Landtag eine allgemeine Unter suchungSkommission nicht wolle, dann brauchen wi überhaupt eine andere Kommission nicht. TO«, trauen haben die Antragsteller nicht. — Wangcr will eine Kommission gewählt haben, die nur die Richtigkeit des Onertenganges bei der Viehverwer- tungszentralc prüfe, den» sonst wäre begründet, was Dr. Beck sage. — Der R e g.-K o m m. erklärt, daß er zur Vorlage aller Belege und zur Aufschluß«, teilung gerne bereit sei. Was Wanger angeregt habe, meint der Vorsitzende, sei immerhin erwa gungswürdig. Eine Kommissio» solle dies« Auge legenheil untersuchen. — Walser unterstützt den Antrag: es sollen auch die Offerten von diesem Jahre geprüft werden und zwar von Wgeordneten beider Richtungen. — Marxer ist ebenfalls für dieien Antrag. Es müsse das Mißtrauen behoben werden, ,oiist sei er das letzt« Mal bei der Viehver Werlungsstelle gewesen. — Der Vorsitzende Ix richtet, daß die Organe der Kartoffel- 
und Obst zentrale nicht mehr mitmache» wollen, und zwar wegen.der Angrisse. Jetzt wollen die Mitglied-r der Vichverwertungsstetlc auch ablehnen. Mau traue ja den Geineindekassieren und die haben auch ein schweres Amt. Wir miisscn den Leuten Aer trauen entgeg.enbringen. — 
Sprenger: ±aS Mißtrauen sei im Volk »nb cr halte cS .iiir begr». benswert, wenn eine Kommission eingesetzt werde. Wenn man c,3 «ur sonst sage, glaube man es nicht. Warum bäumt und sträubt man sich denn, wenn man etiups ankragt? Letztes Jahr habe man be- »»glich der Lederversorgung etwas Aebnlichcs im Landtage beschlossen und dazu noch, baß ausländi- sche Fachmänner zun. Untersuch beigezvgen werden sollen. Leider sei der Landtag noch nicht über das Ergebnis aufgeklärt. Es scheine ihm; daß alles im Sande verlaufen sei. Er habe danials auch angc- fragt, wieviel Fischpachlsnmmen gezahlt werden. Auch hierüber habe man keine Auskunft erteilt. Das alles dürfe doch ein Abgeordneter wissen. — Der Vorsitzende meint, cr könne sich n ' an solche Anfragen erinnern. — Nach dem Reg.. Komm, mag es sei», daß ihm diese Aufklärung entgangen ist und er gibt die Pachtsummen für die einzelnen Gebiete an. Im ganzen beträgt sie 1270 Kronen. — Dr. Beck wendet »och ein. auch wenn eine Untersuchungskommission über die Vichzentrale gewählt werde, könne diese nicht feststellen, ob und was ihm mitgeteilt worden sei. Denn in den schrikt- lichcn Offerten, die ihm Walser uorn"-:"'e«. jei nichts davon enthalten. Was in den Akten stehe, glaube auch er. Merkwürdig sw es nur. daß sogar «in Mitglied der Verwertungsstelle in öffentlicher Wirtschaft vor mehreren Personen, wie ihm mit!» teilt worden sei. gesagt habe, daß Kr. 3.— bis «. Iii per Kilo Lebendgewicht offeriert worden seien. DaS Vieh müsse aber erst 10—12 Stunden nach dem Füttern gewogen werden. Auch sei dort glanblich von Provision die Rede gewesen. Er behalte sich die nä- Heren Ausführungen vor. Es wird nun eine besondere Konimission ge- wählt aus den Herren Büchel P.. Wolfinger, Hoov, Kaiser und Hasler. — Schließlich wird die Landes- rechnung mit 10 gegen 5 
Stimnien R— '»mint. Bericht über die Tätigkeit der Landesnotstands, lommission. Dr. Beck ersucht um Auskunft über die K'riegs aewinnsteuer. — Der R e g.-K o m m. erklärt, die Akten seien noch nicht abgeschlossen. Die Berus»»- gen und die Einbekenntnisse über Kr. 10,000 seien noch nicht erledigt. Er möchte eine Kommission be- antragen, die gemeinsam mit der Regierung die restlichen Arbeilen erledige. — Dr. B e ck bemerkt, es sei mehr als eigentümlich, daß man sür die gr> ben Kriegsgewinnler nicht einen fixen Steuenuk. festgesetzt habe. Er frone auch an, wo in aller Welt es «enn vorkomme, daß ein Steuereid eingeführt und gehandhabt werbe. Nach seinen Erkundigungen sei dies nirgends der Fall. Etwas die öffentliche Moral mehr Verderbenderes könne man sich nicht leicht vorstellen. Dieser Steueteid sei ein Fehlgriff. — Der R e g.-K o m m. entgegnet, der Eid sei von einigen Mitgliedern der Aotstaudl-Kommlssio» beantrant worden. Verschiedene Ergebnisse seien nach Abseist- ung des Eides anders ausgefallen als ohne Eid. — Hoop führt in längeren Auseinandersetzungen über folgende Punkte Beichiverde. Für die Fleisch- Versorgung sei laut Bericht eine seKr große Summe ausgeworfen worden und zwar hauptsachlich für die Bessersituierten.des Landes. Hätte man nur die. Dürftigen mit billigem Fleisch versorat. und die an»! deren die laufenden Preise zahlen lassen, so wäre, lange, nicht eine solch« Summe ausgelaufen. Trotz der Aussuhrtaxen, der Gewinne der Vichtevtra'/ u. f. w. haben wir sa große Ausgaben. Lehteö^Jal habe man auf Anregung deS Vorsitzenden 
im 2an tage beschlossen, die nötigen Ausführungen zum Be- ichlüsse über die t^ieMewinnMuer der Notstands- kommission zu überlassen. Die Sache sei aber nicht wie beschlossen, ausgeführt worden lungerechte Ein- bekenntnisse, ungleiche Durchführung der Bestinl» mutigen). Es werde auf V,erschied«lbei^V Ver- hältnisse weni? öder " 
m- jh*' -j ' die einen geben viel? men Bauern können ^agen, sie habqn keinen. Kriegsgewinn erzielt. Diese könnten doch auch' Steuer bezahlen.. Bei der Vieh- zentrale wolle er die Männer nicht tadeln/aber er'-müsse doch bemerken/ daß «ine alte Kuh mehr •aelic, als die schönste, gealpte Zeitruh. Die Stier- rälber seien rentabel zu Gunsten der Landeskasse. 
Be, 
der Obstz-ntral« bieg eZ zuerst, man müss« al leS Obst durch die Zentra!e verlausen und nach kaum 14 Tagen später haben die Händler für das K'l» Obst 2 Heller mehr im freien Sandel gezahlt. Biel« haben nicht einmal Obst bekommen. Di- Sandler dunten Schnaps und Most ausführen, die Bauern aber nicht. Diesen Herbst sei wieder ein Aussuhrverbot 
sür Obst und Most publiziert wor den. aber vom Schnaps sage niemand etwas. ©in sichtlich der Kartoffeln hieß es. das Land versorge alles. Die Ausfuhr sei dann aber einzelnen Herren bewilligt worden, die Bauern dursten aber nichts ausführen, die für sich hätten Artikel eintauschen können. DaS EierauSsuhrverbot sei nun auch er- schienen. Es sollte aber anders vorgegangen und in jeder Gemeinde eine Eierablieferungsstelle ein gesnhrt werden. Die überschüssigen Eier sollten fr- aiiSgk»hrt werden dürfen. troffen werde. «Rufe: Bravo!! Der Re g.-K omni, führt aus: Die Versor> gung mit Fleisch habe Summen verschlungen, weil das Fleisch außerordentlich begehrt war. Wohl 90 Prozent der Käufer waren weniger bemittelte Leute und man könne unmöglich Abstufungen machen Er müsse die Borwürfe Soops über eine »nqerechte und parteiische Durchsiibrung entschieden zurückweî sen. Die Kommission könne nicht in alle Verhält Nisse, hineinschauen. Die Kapitalisten seien nicht zur Gewinnsteuer herangezogen worden, weil sie auS ihren gleichbleibenden Zinseinnahmen kein« Ge- Winne erzielten. Er gebe zu. daß durch die Aussuhr von Schnaps das Ausfuhrverbot von Obst »mgan- len werden könne. Wenn er aber gegen die -chnapsbrennereien hätte vorgeben wollen, würde er bei den Liechtensteinern keinen Anilag gefunden haben. Der Vorschlag von Hoop betr. die Eieran- forderungen für die Bedürftigen habe etwas sür sich. Es müßte eine Eierzentralc eingeführt wer den. Man könnte den Versuch auf diesem Wege ma wen. — Hoop: Bei der Fleischversoraiing sei an all« Bürger abgegeben worden. Wenn sede Gemeinde 'selber sür ihre B«dürftigen aufgekommen wäre, hatten sich diese großen Ausgaben vermeiden lassen Er habe nichts gegen die 
Kriegsgewinnsteuerkom- Mission, wohl aber gegen die Durchführung der Bor- schrillen einzuwenden. Die Kapitalisten seien doch im Stande, sich das Fleisch selber z» beschossen das Land brauche nicht für sie zu sorgen. Es k' auch sehr viel Obst verschnapst und in diesem Zu stände zum Lande hinausgeführt worden — R i s ch bringt vor: Im Auslände sei es doch möglich, ver schieden- Fleiichpreis« einzuführen und es wäre je denfalls auch bei uns möglich. Die Bessersituierten hatten schon höhere Preise bezahlen dürfen. Bei der Kartoffelausfuhr wünschen wir. daß sich nicht Einzelne bereichern können, der Bauer soll an den überschüssigen Kariosfeln den Gewinn selber ein- streichen können. Letztes Jahr hatte ein Bauer ein Angebot von 1 Kr. per Kilo gehabt, aber er habe cS nicht ausführen Kursen, wohl aber der Händ- ler. Man hätte es machen können wie be! der Obst- zentrale. Die Kompen/alion mit der Schweiz sollte >as Land in die Hand nehmen und Bedarfsartikel, nicht aber Vieh einführen. Wenn man richtig vor- 'egangen sein würde, hätte der Bauer sür seine Produkte ctwaS eintauschen könne», aber wenn man alles zum Loch hinaus schmugnle, dann haben wir eben nichts. Für die Grenzwacht sei auch eine Summe von ausgeworfen worden 
und trotz- dem gehe alles hinaus. Wir im Oberland könnten verhungern, wir sind schlechter gestanden als die Vorarlberger. Das müss« nun einmal öffentlich äe- agt werden. Manche haben immer Mehl gehabt, und andere haben monatelang kein Brot und kein Mehl gehabt. Wir sind alle Steuerzahler und ver. langen deshalb auch gleiche Behandlung. — W v!> •inaer berichtet, nach dem Ergebnisse der letz ten Aufnahme sei eine Kartoffelausfuhr nicht zu- lässig und man müsse vorerst noch abwarten. Er •rage an, wieso trotz Aussuhrverbot letzte Woche ein Waggon Stroh ausgeführt werden konnte. — Der R e 
g.-SI o m in. berichtet: Wolfinaer habe nebst den übrigen Mitgliedern der Kommission zur Auf- nähme der Karto,feln die heurige Ernte als eine mittlere bezeichnet. Unter Zugrundelegung der er- mittelten Durchschnittswerte ergebe sich eine Ernte von rund 2.680,000 Kilo. Es sei kein Grund z.u 33c orgnissen. Auch bei hoher Kopfguote habe» wir »nr einen Inlandsbedarf von 1'/- Millionen Kilo not. wendig. Wir 
können jetzt ganz gut dein Nachbar- land Vorarlberg etwas in» Kartoffeln aushelfen. Er habe nicht die Absicht, die Ausfuhr zu monopo- lisieren. Es Iväre angezeigt, wenn der Kartofiel- ireis nicht zu hoch angeietzt würde. Der Schmuggel asse sich nicht ganz verhindern. Di- gerügte Stroh- ausfuhr sei auf Grund einer schon im Mai erteil- ten Aussuhrbewillignng 
erfolgt. Nisch fragt an. ob aus der Schweiz eingeführte Butter ans Liechtenstein ausgeführt werden dürfe. Redner er- ählt einen in Nendeln vor sich gegangenen Fall, ver betreffende Herr habe erklärt, er habe aus der Schweiz eingeschmuggelte Butter und die Regierung habe ihm dann eine Aussuhrbewilliguna erteilt, auf der steht, es sei aus der Schweiz aeschmuggeltc Bntter. Sonst werden die Angestellten belohnt, die- er Grenzwächter sei aber angesahren worden. Auch einen hohen Beamten auS Feldkirch sollte man nicht laufen lassen. — Der R««.-Komm. entgegnet, Butter oder aus der Schweiz mitgebrachte Waren können selbstverständlich nach Oesterreich ausgeführt werden. — Walser: Es habe im Lande nicht lutes Blut gemacht, daß zur Traaung der Kosten >er Notstandsaktion das Kapital mit keinem Heller Ijerangezogen worden sei. Es hätte eben ein beziig- Ucher Landtagsbeschluß gefaßt wenden sollen. — Rlsch bemerkt noch, der mit Butter angehaltene Beamte sei gar nicht aus der Schweiz gekommen, -sondern habe in Nendeln einsteigen wollen. Daher konnte auch niemand im Ernste.gnnehmen. Käß er aus der Schweiz komme. — Dr. Beck: M sei wirklich eine armselige Ausrede, dah die betr. But- ter au sder Schweiz gekommen sei. DaS sei gar nicht richtig und möglich, denn in der Schweiz sei seines Wissens die Butter rationiert und der be- treffende. Beamte hätte, selbst wenn feine Ariga- ben richtig gewesen wären, was sie aber ossenstcht- lich nicht jsein können, die Butter schmuggeln und ein .schweizerisches Ausfuhrverbot. 
übertreten Mili- en. Wie Redner übrigens informiert worden sei. önnZ es sich Zur um aus Eschen stammende Butter *MiMq $6t Rott erweck« de» »Eindruck! daß man .lesen Ausländer, weil «r «in Höherer Beamter war, habe frei ausgehen lassen wollen, während ein armer Teufel gestraft worden wäre. — Der Vor- ' i 6 e n4> e meint, die Hauptsache sei. daß das Land enügend mit Lebensmitteln, versorgt werde. Die heutige Obsternte reiche zur Versorgung nicht hin. Betreffs hie Kartosfelversorgung könne der Land- ""on f erschiedenheit,dkr r- tag Mt MiaeZ Beschlüsse fassen. Die Kommissior Mlx«^n&:LW^iuIin ¥» HM? Ms b5 ro,»« 
ojioern mia.Wv dM-Isproam. ,•.» MS, 
stlm mtWhWV»£V MHasunl i bezahlKi und oii KMaliKn» gezoDn-SosdeH: 1. Der Bedar^M KartWn sü. 
Sgung gezoZen-wofde«: 1. Der Bedarf«, KarMeln für NlMelbsterzeug-r^ikt., Mm^ .».'.ied-r,, -meind- durch die LokaluMantSkommmIoa zu' ermittelnj wohn pro. Kopf und Jahr nicht mehr ass ISO Kilo anzunehmen und allfallla schon gemachte Verlor- guna oder teilweise Selbsterzeugung in Abrechnung zu bringen ist: 2. zur Deckung des sich ergebenden 
B«darf«S ist in j«d«r Gemeinde in erster Linie so vorzugehen, daß von den größeren Kartosfelerzeu- gern zu einem Kilopreis von 80 Heller die nötigen Mengen dem Lande zur Versügung gestellt werden. Den Unbemittelten und Bedürftige» wäre die' nö- tige. Kartoffelmenge zu einem erheblich niedrigeren Preise abzugeben und der Ausfall durch Landes- und .GemeindezuschNsse zu ergänzen: 3. sollte dieses Vorgehen nicht zum Ziele führen, so wird die ge- fetzliche Beschlagnahme der erforderlichen Menge und zwar zu «inem noch zu bestimmenden, aber je» denfalls niedrigeren Preise in bestimmte Aussicht genommen 
werden: i. kür das kommende Jahr wird bestimmt, daß solche, die genügend Pflanzboden zur Anpflanzung von Kariosfeln besitzen, ober gar nicht oder in ungenügender Weise anpflanzen, künftig vom Bezüge aus landschaftlicher Versorgung aus geschlossen bleiben. — Hoop reklamiert noch we gen der Kosten des tierärztlichen Untersuchs im Nnterlande und Hasler unierstützt ihn. — Der Reg.-Chef spricht ausklärend. Schluß. Liechtenstein. Amtliches. An Stelle des mit 1. Mvember l. I. über sein Ansuchen vom Amte des Eichmeisters enthobenen Johann Nigg wird auf Grund des Art. 3 de» 
Ge- setzeS vom 16. September 1876 L. G. Bl. Nr. g Franz Josef Laternser in Vaduz Nr. 108 mit der Eichung der Fässer sowie der Keller- und Torkel geschirre betraut. Di« regelmäßigen Eichungen dieser Gefäße sin- den von obigem Zeitpunkte an bis auf Weiteres jeweils nm ersten Samstag jeden Monats ' Hause Nr. 108 in Vaduz statt. Die Eichgebühr beträgt: sür Gefäße bis »u 10 Liter Inhalt von 10 biS 20 Liter von 20 
bis SO Liter von 50 bis 100 Liter darüber für je angefangene 50 Liier Inhalt 50 Heller. Bei jenen Eichungen, welche über Verlange» der Parteien außer des festgesetzten Eichtages auS- »führen sind, gebührt dem Eichmeister zu obigem "arüe bei Gefäßen unter 100 Liter Inhalt ein Z«. 
im 30 Heller 40 Heller 60 Heller 1 Krone mehr 10)10.(1 Züsch! 
lag von 1 Kr. « * * Alle jene Parteien, welche aus die Zuweisung von Weißkraut, weißen Rüben, Stockrüben. Run- kelriiben oder Kartosfeln Anspruch erheben, haben ihre bezüglichen Bestellungen bis längstens End« Oktober l. I. schriftlich unter Anführung der Per> sonenzahl ihres Hausstandes bei der iürstl. Regie- rung einzureichen. Bestellungen werden nur insoweit bcrücksich. tigt, 
als dieselben dem Hausbedarf der Partei «»• «messen sind, wobei für Kartoifctn per Kopf und Jahr 150 Kilo veranschlagt werden. Jede Weiter- Veräußerung der zugewiesenen Artikel wird bei Strafe verboten. VerspäKdle Anmeldungen werde» »ich» mehr beriicksichligt. » » » Nichtamtliches. Tricsen. (Eingei.) Ter Grlpventod grcijtl n unserer Gemeinde in besoraniSerregenderj Weise um sich. Wöcheirtlick fordert er seine Op 'er. Täglich tönt ein- bis ztveiinal die Veiiseh- fllocke und oft genuy in der Woche die Sterbe- glocke. So ist Montaa abend wieder em jun- geS Leben!. Jungfrau Anna Eberle. die älteste Tochter des Alphons. der Grippe -»um Opfer tiefallen. 24 Jahre alt. Wer hätte vor kurzem noch gedacht, da« die brave Anna mit ihren ro- enroten Wanden so bald schon ins Grab steige? Sie hatte einen heitern, fröhlicken Charpkter und ivav dabei fromm lind eine vorbUdllche Ar- beiterin. Ihr Heiiiiaana. reiht blutende Wunden den liebenden Elternher-ien und ihrer. Geschwi- 'tevik, uniso mehr noch, da vor Jahresfrist ihr ältester Sohn und Bruder durch Unglücksfall hiniveggerafft wurde. Doch Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Heute, da diese Zeilen geschrieben werden, liegt die Verblichene auf dein Todbett, den Jungfrauenkmnz am der kalten Stim, schön und fromm wie ein Engel, tiefbetrauert' von hren Eltern und Geschwistern und der gan- n'en Gemeinde. Mögen! die hart betroffenen An- gehörigen sich trösten mit dem Gedanken, das; die göttliche Vorsehun« alles mm Besten lenkt und 'dos? der liebe Gott die prächtig schöne Rose als elvig blühendes Edelweik in den Hiinmels- »arten verpflanzt hat. Gottes Macht und Erbarmung mö»-n im» ere Gemeinde Triefen von emem allgemeinen Sterbet verschonen. Eschen. Heute Donnerstag traf hier die Trauerkunde ein, das; der als Professor am Kollegium Maria Hilf in Schw»z pirkende Hochw. Herr Dr. phkl. MttbäuS Mrxer nach kurzer, schwerer Krankheit (Grippe) 
in seinem 39. Altersjahre. gestorben ist. Sern« sterbliche Hülle wird niorgen Freitag in Schwitz der ge- weihten Erde übergeben. R. I. P. .. ,, , Der Weltkrieg. MÄ^ge^voM PM-B , I Berlin/IS.m. Wölfs. Anttl.)' In den Hetzten Tagen haben wir Teile von Klan-' bern und Nochfrankreich mit den Städten Ost- njde, Tourout. Roubaix. Lille, und Douai 
ge- räumt «nb rückwärtige LMnMoaen.' Aw.iWn Brügge und der Sn& 
stiek her Feind gestern vielfach mit starken Kräften nach. Er wurde ab- gewissen. Englische.Kompagnien, die nördlich von Kortrik über die Ais vordvanaett. wurden m GegenÄngriff wieder zurückgeworfen. Oest< ich von Lille und'• Douai Ma^MrilsseiGe- echtstätigkeit mit benî 'Gegner. -1 
[ - ;fr Berkin,19. Okt. Nack einem Wiener Telegramm öes „Lokalameiger" wurde nach deMS«MükM^M reichische Staat irWiisamt Aer"s.600,M bellt- sche Bewohner, der tschechrfche Staat in Böhmen 
4.242.000. in Mähren 1.809.YÜ0. in 100,000, insgesamt also 6,261.000 BenUM zähley. De« flämische Staat würde 2,042/000 Slowene« uad Serbo-Kroaten umfassen, der ruthenische Stvqt 3.310.000 Einwohner. HM-: Paris. 17. Okt. Mit det Mo- tivrerung. „die besetzten französischen Städte zu retten", machte die dwtsche Regietuna der fran- zösischen Regierung durch Vermittlung der Schweiz den Vorschlag, ein Übereinkommen dahin zu treffen, daft diese Städte künftig von den Franzosen und ihren Verbündeten nicht be- schössen würden. Dabei besonders die Stadt Balenciennes mit 30.000 Einwohnern zu be- rücksichtigen. » * « M6dung«n vom Mittwoch. Rede des Reichskanzlers. Prinz Max hielt im Reichstag eine Rede, in der er sagr. daß es sich jetzt kür die Entente mn die Entscheidung handle, ob sie in einen Rechtsfrieden einwillige oder einen Gewaltftie- den anstrebe. Um einen Rechtsfrieden zu erlan- gen, sei das deutsche Volk auch bereit, über die Preisgabe eigenen Gebietes zu verhandeln (NM^Lothringen. D. Red.) Die Mehr vom alten System fei heute Tatsache, die neue Frei- heit «verde die Schätze in den Tiefen! des Vol- kes heben. Wolle die Entente einen Gewaltftie. den, dann werde sich das deutsche Volk gegen dieses Ansinnen zur nationalen Verteidigung erheben. ' « ' Freilassung der deportierten Belgier. Rom, 22. Okt. lStefani.) Der „Osser- vatore Romano" schreibt: Kardinal Mercier hat soeben dem Papste durch die Vermittlung des päpstlichen Vertreters im öaag von der schriftlichen Mitteilung benachrichtigt, die der Chef der politischen Abteilung der deutschen Verwaltung in Brüssel, von Lanzen, ifim per- sönlich in Mecheln übergeben hat. Diese Mit- teiluna besagt: „Sie verkörpern, Eminenz, das besetzte Bel- gien und sind der verehrte und angesehene geist- liche Oberhirte des Landes. Die Kentralregie- rung und meine Regierung hoben mich daher beaufwigt, Ihnen mitzuteilen, das, die depor- tiorten Belgier und die politischen Gefangenen spontan freigelassen werden, wenn unsere Trup- Pen Ihr Gebiet räumen. Sie können zum Teil bereits am 21. Oktober in Ihre Heimat zurück- kehren. Ich bin glücklich. Ihnen diese Erklärung machen zu können, die geeignet ist. Ihr Herz zu erfreuen, umso mehr, als ich nicht vier Jahre inmitten der Belgier leben konnte, ohne sie zu achten und ihren Patriotismus richtig einzu- chätzen. — Dieselbe Mitteilung soll am fol- ;enven Tage dem König der Belgier und Prä- ident Wilson übergeben worden sein. . * ' * ! Die Cholera wütet in Petersburg weiter. Gegenüber der. russischen Blättermeldungen. tellen die aus Rußland in Finnland und in Schweden eintreffenden Reisenden fest, daß von einem Nachlassen der Cholera in Peters- iurg gar keine Rede sein- könne, diese vielmehr immer größere Opfer fordere. Die Toten müs- en olme Särge und ohne geistlichen Beistand öegraben werden. Man befördert sie auf der. elekttifchen Bahnen und übergießt sie auf den Kirchhöfen mit einer Kalklösungj, worauf sie geineittsam begraben werden. , » » Meldungen Yom Freitag. Unruhen in Mmie. In der ungarischen Hafenstadt Fiume am adriatischen! Meer bemächtigten sich kroatische Soldaten der Kaseme. der öffentlichen Ge- bäude. des Hasens und zerstörten den Bahn- Hof. Der Kampf zwischen krotischen und unga- rischen Soldaten forderte zahlreiche Todesopfer. Die Firmenschilder in ungarischer, deutscher und italienischer Sprache und sämtliche ungarische Wappen wurden vermchtet und die kroatische Trikolore gehißt. Die italienifche und ungari- sche Bevölkerung flüchtet. Die kroâfcheu # baten und die Vorstadtmenge unternehmen Raubzüge gegen die Bürgerschaft. Der kroatische Aufruhr ist ein Kaltwalserâuß für die heißen, italienlschen Adria-Asvirattonen.' kommt aber im gegenwärtigen Augenblick der österreichi- scheu Regierung nicht ganz unwillkommen, als ein Hinweis auf die Unordnung, die aus dem Nationalitätenpriuzip, wie eS Wilson »>n Oe- stierreich angewendet wissen will, entspringen müßte. 1&*4äätil+A vwmw •HF" iB^bereitung der DaiwMperuna. inIMWM Wiien. 24. m. Die lich«« eine amtliche ŝnâchunaV bereitung der D«m/»biWerung. KmKeÄcht vom 24. Oktober 1918. Geld 100 Kronen---Fr. 39.75: Brief M Kronen = Fr. 42—. / • , : ?; ;\, Verantwortliche Redaktion: Dr. Beck/ Vaduz. Telephon 
der Redaktion: Nr. 9. U.a^iuz. , im 
m ».< w ußm 
R w W 
O^r1' ül ' 
>i »WM^ AL) t>>ll. j*'—' Ü.R7.Ti:CM c i-1 r . c - .: »• SCHWEIZ CITPOVINFABDIK .'.."//-.^ 
IV». I <o
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.