Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG. 20. DEZEMBER 2005 
bCOTTI WIRTSCHAFT 13 REGION Ermittlungen gegen ehemalige EMS-Mitarbeiter aufgenommen DOMAT/EMS - Die BUndner Staatsanwalt­ schaft hat gegen drei ehemalige Mitarbeiter der EMS-Chemie AG Ermittlungen aufge­ nommen. Ihnen werden Vermögensdelikte vorgeworfen. Ein Sprecher der Staatsanwalt­ schaft in Chur erklärte am Montag auf Anfra­ ge, dass gegen die drei Personen ermittelt werde. Er bestätigte eine Meldung von «Tele Südostschweiz». Die Vorfalle gingen auf das Jahr 1995 zurück. Ob auch aktuelle mutmass­ liche Verfehlungen untersucht werden, konn­ te der Sprecher nicht sagen. Auch zur genau­ en Deliktsumme wollte er keine Angaben ma­ chen. Die EMS-Chemie sp&;)i in einer schriftlichen Stellungnahme von einer mut­ masslichen Deliktsumme «im einstelligen Millionenbereich». Betroffen sei dadurch we­ der die laufende noch zukünftige Rechnungen der EMS-Chemie. Die EMS-Chemie habe am 4. Mai 2005 Strafanzeige gegen die ehemali­ gen Mitarbeiter eingereicht. Wegen des lau­ fenden Verfahrens wollten weder die Behör­ den noch die EMS-Chemie weitere Auskünf­ te erteilen. Die EMS-Chemie ist eine Tochter der EMS-Chemie Holding AG. (sda) Textilhersteller Wolford verdoppelt Gewinn BREGENZ- Der börsennotierte Textilher­ steller Wolford AG hat im abgelaufenen ers­ ten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2005/06 seinen Gewinn auf 634 000 Euro fast verdop­ pelt. Der Umsatz kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent auf 57,3 Mio. Euro. «Die Entwicklung der vergangenen sechs Monate zeigt, dass der von uns eingeschlage­ ne Weg der konsequenten Neuausrichtung Wolfords erste Früchte trägt», freute sich Holger Dahmen, CEO der Wolford AG im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Mit dem leichten Umsatzplus habe sich trotz ei­ nem anhaltend schwierigen Umfeld für die je*tilwirtschaft, insbesondere in Deutsch­ land, Österreich und der Schweiz, die positi­ ve Tendenz aus dem ersten Quartal verstärkt. Hauptverantwortlich für die positive Umsatz­ entwicklung ist nach Konzernangaben die «anhaltend erfreuliche Geschäftsentwicklung mit von Partnern geführten sowie in den eige­ nen Boutiquen». (pte) SCHWEIZ Converium gibt Teilentwarnung ZUG - Der kri- selnde Rückversi­ cherer Converium ist im dritten Quartal wieder in die roten Zahlen abgerutscht. An­ sonsten wurden bei einer internen Buchprüfung aber keine neuen Lei­ chen im Keller gefunden. Das Ei­ genkapital ist durch das Rcstatemcnt sogar leicht gestiegen. Er sei sehr erfreut, dass das Restatement kei­ nen negativen Effekt auf das Eigenkapital ha­ be, sagte der abtretende Converium-Chef Ter­ ry Clarke an einer Telefonkonferenz am Mon­ tag. Converium weist per 30. September ein Eigenkapital von 1,697 Milliarden Dollar aus und konnte die Ausweise per Anfang und Mitte Jahr leicht nach oben korrigieren. Für das Jahr 2004 dürfte das Restatement laut Clarke aber einen wesentlichen Rückgang des Eigenkapitals zur Folge haben. Genaue Zah­ len liegen jedoch noch nicht vor. Die Verschiebungen für 2005 erklären sich aus Umbuchungen von bislang nicht korrekt bilanzierten Transaktionen sowie aus Wertbe­ richtigungen auf Steuerverbindlichkeiten. Converium musste über die Bücher, nachdem die Aufsichtsbehörden bei Kontrollen auf Un­ gereimtheiten gestossen waren und Auskunft verlangt hatten. Die Überprüfung förderte nun bedeutende Schwächen bei den internen Kontrollen zu Tage, wie es in der Mitteilung hiess. (AP) 
Balance ist zu finden Banken unterstützen Umsetzung von Basel II - Fragezeichen bleiben BASEL - Dia Schweizer Rege­ lung für Elgenmittelanforderun- gen der Banken nach Basal II wird von der Banklervereini­ gung grundsätzlich unterstützt. Bedenken hat der Dachverband der Schweizer Banken aber bei der Ausgestaltung Im Vergleich zum Ausland. Der Vorschlag zur Übernahme der neuen internationalen Eigenmittel­ anforderungen ins Schweizerische Recht bemühe sich um eine ange­ messene Differenzierung, schreibt die Bankiervereinigung in ihrer am Montag veröffentlichten Antwort zur Vernehmlassung. Im Schreiben wird besonders die Wahlmöglich­ keit bei der Berechnung des nöti­ gen Eigenkapitals erwähnt. Bedenken äussert die Bankier­ vereinigung (SBVg) aber bei der Festlegung der Risikogewichte und den Multiplikatoren (Kalibrierung). Hier müsse der Gesetzgeber die Balance zwischen Vorteilen einer glaubwürdiger Regulierung und den Wettbewerbsnachteilen der Schweizer Banken finden. Studie abwarten Zur Kalibrierung will sich die SBVg zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer äussern. Sic wartet erst die Ergebnisse einer Studie ab, welche von der Eidg. Bankenkom­ mission (EBK) parallel zur Ver­ nehmlassung durchgeführt wird. Darin werden die Auswirkungen 
Die Schweizer Regelung für Elgenmltteianforderungen der Banken nach Basel II wird von der BanMervereini- gung grundsätzlich unterstützt. der neuen Regulation auf 77 reprä­ sentativ ausgewählte Banken unter­ sucht. Basierend auf dieser «Quan­ titative Impact Study» will die EBK die Risikogewichte und Mul­ tiplikatoren definitiv festlegen. Die Bankiervereinigung akzeptiert hin­ gegen spezielle Eigenmittelüber­ schüsse. Nicht einverstanden ist sie jedoch mit der Ausgestaltung. Der vorgeschlagene Satz von 20 Pro­zent 
sei zu hoch. Ausserdem sei die Festschreibung des Satzes aus poli­ tischen und rechtlichen Gründen abzulehnen. Vielmehr sollten die Überschüsse im Einzelfall begrün­ det werden. Unter Basel II wird die revidierte Eigenkapjfäl Vereinbarung der Bank für 
internationalen Zahlungsaus­ gleich in Baäel (BIZ) verstanden. Deren Basier Ausschuss für Ban­kenaufsicht 
legte 2004 fest, wie viel Eigenmittel eine Geschäfts­ bank unterlegen muss, wenn sie ei­ nen Kredit vergibt. Die Umsetzung von Basel II wird national geregelt. In der Schweiz ist dafür die EBK zuständig. Deren Vorschläge belinden sich noch bis Ende Jahr in der Vernehmlassung. Ab 2007 sollen die neuen Regeln gelten. (sda) ff Bauen wird wieder teurer NEUENBURG - Die Preise im Baugewerbe sind in den zwölf Monaten bis Oktober um 1,9 Prozent gestiegen. Allein seit April haben sich die Preise um 1,3 Prozent verteuert, wie der Baupreisindex des Bundesamts für Statistik zeigt. Die Preissteigerungen lagen im Tiefbau mit 2,6 Prozent von April bis Oktober höher. Für den Index, der am Montag veröffentlicht wur­ de, wiegt dies aber weniger schwer, denn das Gewicht des Tiefbaus liegt bei 24 Prozent. Der bestim­ mende Hochbau (76 Prozent) ver­ zeichnete ein Preisveränderung von 0,9 Prozent. Die Preise im Hochbau entwi­ ckelten sich je nach Region unter­ schiedlich. In der Zentralschwciz legten sie um 1,8 Prozent zu, im Tessin dagegen nur um 0,1 Prozent. In der Jahresbetrachtung liegt die Genfer-See-Region an der Spitze, 
Baupreise ziehen 2005 an -Tiefbaupreise steigen rascher wo die Preise um 3,1 Prozent höher lagen. Seit 1998 sind die Baupreise in dieser Region sowie im Tessin überdurchschnittlich stark gestiegen. Der Hochbau verzeichnet seit April eine Preisveränderung von 0,9 Prozent 
Weniger Baubewilligungen Eine unterschiedliche Entwick­ lung zeigte sich innert Jahresfrist bei den Baugesuchen und den Bau­ bewilligungen. Die Anzahl Gesu­ che nahmen in den letzten elf Mo­ naten des laufenden Jahres gegenü­ ber dem Vorjahreszeitraum um 0,93 Prozent zu, wie der am Mon­ tag veröffentlichten «Baublatt»- Monatsstatistik zu entnehmen ist. Bei den Baubewiiligungen ergab sich indes ein Minus von 1,2 Pro­ zent. Dies sei zwar nicht drama­ tisch, hiess es weiter. Es handle sich jedoch um einen Bruch in der positiven Entwicklung der vergan­ genen drei Jahre. Bei den öffent­ lichen Ausschreibungen ergab sich gegenüber dem Voijahreszeitraum ein Minus von 2,5 Prozent, (sda) Novartis streckt Fühler nach Berna Biotech aus Prüfung von Übernahmeofferte - Berna-Aktie im Höhenflug BASEL/BERN/LEIDEN - Novartis will beim verkauf von Berna Biotech mitreden. Der Basler Pharmariese hat eine Duo Dill- gence gestartet und prüft eine Konkurrenzofferte für das Ber­ ner Impfstoffunternehmen. Die Bema-Biotech-Aktle startete an der Börse durch. Der Verkauf von Berna an das klei­ nere holländische Biotech-Unter- nehmen Crucell schien bereits be­ schlossene Sache. Berna-Chef Ku­ no Sommer räumte bei der Präsen­ tation der Verkaufspläne am 1. De­zember 
ein, Berna sei im Allein­ gang auf Dauer nicht überlebensfii- hig. Der Berna-Verwaltungsrat unterstützte das Angebot für einen Aktientausch im Wert von knapp von knapp 600 Millionen Franken. Nun könnte Novartis den beiden Unternehmen aber einen Strich durch die Rechnung machen. Der Basler Pharmakonzern hat beim Ber- na-Verwaltungsrat ein Gesuch für die Durchführung einer vertieften Untemehmensprüfung, einer so ge­ nannten Due Diligence, gestellt und die Bewilligung erhalten. Es sei Pflicht des Verwaltungsrates eine 
Due Diligence zuzulassen, wenn man den Eindruck habe, ein Angebot könnte im Interesse der Angestellten, der Aktionäre und des Kantons Bern liegen, sagte Berna-Verwaltungsrats­ präsident Peter Giger im «Regional­ journal» von Radio DRS. Novartis hat zwar noch kein for­ melles Angebot eingereicht und be­ tonte, es bestehe keine Garantie, dass tatsächlich eine Offerte lanciert werde. Dennoch bestehen bereits konkrete Pläne. Bema Biotech wür­ de mit der erst kürzlich übernomme­ nen US-Tochter Chiron zu einer ei­ genen Impfstoffdivision zusammen­legen. 
Chiron ist weltweit der fünft- grösste Impfstoff- und einer der grössten Grippemittelhersteller. Gemessen am Preis der jüngsten Übernahmen wäre Berna Biotech für Novartis nur ein mittelgrosser Fisch. Für die beiden Generika-Unterneh- men Eon Labs und Hexal bezahlte Novartis letztes Jahr 8,6 Milliarden Dollar, für den 58-Prozent-Anteil an Chiron legten die Basler 5,1 Milliar­ den Dollar auf den Tisch. Novartis verwies in der Mitteilung darauf, dass ein Angebot für Bema Biotech in bar erfolgen würde, nannte aber keine Grössenordnung. (AP)
	        

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