Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 20. DEZEMBER 2005 
bla?II WIRTSCHAFT 12 SCHWEIZ Nestle kauft Eiscreme-Firma VEVEY - Nestl6 übernimmt den griechi­ schen Speiseeis-Hersteller Delta lee Cream. Deltas Gesamtunternehmenswert liege bei 240 Mio. Euro, teilte Ncstld am Montag mit. Die Finna erwirtschaftete 2004 einen Umsatz von 122 Mio. Euro und betreibt vier Fabriken. Da Delta neben Griechenland auch in Bulga­ rien, Mazedonien, Rumänien, Serbien und Montenegro führend sei, könne Nestle die Stellung im wachsenden Speiseeis-Markt in Griechenland und auf dem Balkan erheblich ausweiten. (sda) Rechtshilfe an Italien zu Parmalat-Pleite genehmigt LAUSANNE - Die Schweiz kann der Staats­ anwaltschaft von Parma weitere Rechtshilfe zu deren Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Parmalat-Skandal Ubermitteln. Das Bundesgericht hat den Entscheid des Bundes­ amtes für Justiz (BJ) bestätigt. Nach dem Ent­ scheid aus Lausanne können den italienischen Behörden Unterlagen zu einem Konto bei der Hyposwiss Privatbank in Zürich übermittelt werden. Auf dieses Konto sollen rund 2,8 Mio. Dollar überwiesen worden sein, die im Zusammenhang mit der Vermietung eines Ho- telkomplexes auf den Seychellen stehen, (sda) WTO-Ministerkonferenz: Bescheidenes Resultat ZÜRICH - Der Wirtschaftsdachverband Eco- nomiesuisse hat verhalten auf die Abschluss- erklärung an der WTO-Ministerkonferenz in Hongkong reagiert. Das Resultat falle be­ scheiden aus, teilte der Verband am Montag mit. Für die Schweizer Wirtschaft seien die Bereiche Marktzugang für Industriegüter, Dienstleistungen und Handelserleichterungen wichtig. Doch gerade in diesen Gebieten seien kaum Fortschritte erzielt worden, heisst es in einer Mitteilung. Umso wichtiger sei, dass in Genf mit grösstem Engagement weitergear­ beitet werde, damit die Doha-Runde bis Ende 2006 zu einem Abschluss gelangen könne, schreibt der Wirtschaftsdachverband. Einziger Lichtblick für Economiesuisse ist die Beibe­ haltung der Schweizer Formel beim Marktzu­ gang von Industriegütern. (sda) Weniger oft, weniger weit und für weniger Geld NEUENBURG - Schweizerinnen und Schweizer sind im Jahr 2003 weniger und günstiger gereist. Gefragt waren vor allem Fe­ rien im benachbarten Ausland. Der Anteil je-: ner, die mindestens eine Reise mit Übernach­ tung unternahmen, blieb zwischen 1998 und 2003 mit 83 Prozent stabil, wie das Bundes­ amt für Statistik (BfS) am Montag mitteilte. AUerdings nahm die Anzahl Reisen pro Pcr- SOR 
von 3,5 
auf 3,0 leicht ab. Wegen den Spar- ansttengungen in Unternehmen wurden eher leurze Geschäftsreisen innerhalb der Schweiz gebucht; Mehrtägige Trips bei Berufsreisen gingen um 44 Prozent zurück. Das wirkte sich iwrhr mif die Spesenrechnung aus; Durch­ schnittlich wurden 363 Fr. pro Person bei Ge- j^^timien aufgegeben. Im 1998 waren es tK^J|Sl 'l^övesen. Auch privat reisten die weniger oft. Insbesondere Kurz- gingenum 14 Dabei löste Deutschland den Header Frankreicb als Haupt- (sda) mm 
Familie verhindert Erfolg Studie: Familienunternehmen sind oft weniger rentabel ZÜRICH - Unternehmen im Fa­ milienbesitz sind oft weniger rentabel als andere Firmen. Zu Gunsten der Unabhängigkeit verzichteten Familienfirmen häufig auf üewinndisziplln und Wachstum, heisst es in einer am Montag veröffentlichten Studie. Gerade bei kleinen Unternehmen mit unter 50 Mitarbeitenden ver­ hindere die starke Kontrolle der Fa­ milie oft einen weiteren finanziel­ len Erfolg, heisst es in der Untersu­ chung des «Center for Family Busi­ ness» der Universität St. Gallen im Auftrag des Beratungsunterneh­ mens Ernst & Young. Auch bei Unternehmen mit 100 und mehr Mitarbeitenden schnitten die Nichtfamilienfirmen in der Stu­ die besser ab als Familienfirmen. Erstere profitierten von grösseren finanziellen Mitteln sowie von pro­ fessionellen Managern in Schlüs­ selpositionen. Untersucht wurden insgesamt 960 Unternehmen mit 9 bis 300 Mitarbeitenden. Schlanke Strukturen Dagegen zeigten sich die mittle­ ren Familienunternehmen mit 50 bis 99 Mitarbeitenden den Nichtfa- milienunternehmcn überlegen. Hier 
Gerade bei Meinen Unternehmen verhindere die starke Kontrolle der Familie oft einen weiteren finanziellen Er­ folg, heisst es in der Untersuchung des «Center for Family Business» der Universität St. Gallen. dürften sich laut der Studie die oft sehr kosteneffzienten und schlan­ ken Strukturen von Familicnfirmcn auszahlen. Auch in einigen Branchen zeigen sich Familienunternehmen anderen Firmen überlegen: Dies trifft vor al­ lem auf den Detailhandel zu. Ne­ben 
der persönlichen Bindung zum Kunden entspreche dieses zykli­ sche Geschäft auch dem viel län­ gerfristigen Horizont von Familien­ unternehmen 
besser, meinen die Studienverfasser. Für die Erzielung einer besseren Rendite auf dem Eigenkapital kön­ne 
eine Reduktion des Familienein­ flusses entscheidend sein, heisst es in der Studie. Sollten allerdings fa- milienextcrne Manager aufgrund kurzfristiger Anreizsysteme ra­ schen Erfolg suchen, kann dagegen auch 
eine Erhöhung des Familicn- einflusscs ratsam sein. (sda) Schweizer verdienen mehr als Nachbarn Consulting und Telekommunikation als bestbezahlte Branchen ZOLUKON - Schweizerinnen und Sehweher sind 
Im Vergleich zu den Arbeitnehmenden in den Nachbarländern Spitzenverdie­ ner. Am höchsten sind die Löh­ ne in der Schweiz in den Berei­ chen Consulting und Telekom­ munikation, am tiefsten in me­ dizinischen Berufen, wie eine am Montag veröffentlichte Lohnstudie ergeben hat. Laut der Online-Lohnstudie der Fachhochschule Solothurn Nord­ westschweiz liegt in der Schweiz das durchschnittliche Jahresein­ kommen von Angestellten ohne Leitungsfunktion bei 42 000 Euro. Dahinter folgen Deutschland mit 35 000 Euro, Grossbritannien mit rund 34 500 Euro und Österreich mit 28 000 Euro. Deutlich niedriger sind die Durchschnittslöhne in Ita­ lien und Frankreich mit 22 500 be­ ziehungsweise 20 500 Euro. Bei der Kaufkraft liegt die Schweiz 
allerdings nicht mehr vorne. Den 20-Prozent-Vorsprung auf die Durchschnittslöhne in Deutschland stehen nämlich um 28 Prozent hö­ here Lebenskosten gegenüber. Trotz niedrigerer Steuern und Sozi­ alversicherungsabzügen in der Schweiz sind die deutschen Löhne damit letztlich wohl mehr wert. Nach Branchen unterschieden Nach Branchen unterschieden ste­ hen Consulting-Berufe in der Schweiz an der Spitze der Lohnska­ la. Das Bruttojahreseinkommen ist in diesem Bereich mit 91 000 Fran­ ken rund 5000 beziehungsweise 6000 Franken höher als in den Tele- kommunikationsberufen und den naturwissenschaftlichen Berufen auf den folgenden Plätzen. Am we­ nigsten wird mit 65 390 Franken in medizinischen Berufen verdient. Die Durchschnittsgehälter wurden auf Grund der Angaben von rund 88 000 Beschäftigten ermittelt, (sda) 
Am tiefsten sind die Löhne laut Studie In medizinischen Benifen. Für junge Erwachsene Jugend-Call-Center in Zürich eröffnet Zürich - Bie Stiftung «work4you» will in eigenen Betrieben neue Arbeitsplätze für Junge Erwach­ sene schaffen. Anfang Dezem­ ber wurde in Zürich-Altstetten das erste Jugend-Call-Center eröffnet. Das Call-Center beschäftigt acht Personen. Es übernimmt Aufgaben einer Telefonzentrale oder Service­ line für kleine und mittlere Unter­ nehmen (KMU), bietet aber auch aktives Telefonmarketing an. Für handwerklich orientierte junge Er­ wachsene plant die gemeinnützige Stiftung einen Schreinerei-, und Holzverarbeitungsbetrieb mit 18 Arbeits- und Praktikumsplätzen. Weiter sei ein Gastronomie- Betriebskonzept in Evaluation, 
schreibt «work4you» in einem CommuniquS vom Montag. Die Praktikanten im Alter von 19 bis 29 Jahren sind gemäss Konzept in der Regel etwa sechs Montage in einem work4you-Betrieb tätig. Die Re­ krutierung erfolgt in enger Zu­ sammenarbeit mit dem Sozialamt der Stadt Zürich. Die Praktikanten sollen lernen, sich in einer realen Arbeitsumgebung zu bewähren, und erwerben weitere berufliche Quali­ fikationen. Sie werden für die Zeit nach dem Praktikum begleitet und gecoacht. Die Betriebe werden nach markt- und betriebswirtschaftlichen Grundsätzen mit dem Ziel einer ausgeglichenen Rechnung geführt. Beiträge von Privatpersonen oder privaten Institution finanzieren den Aufbau der Infrastruktur, (sda) 
Weniger Autoverkäufe Tiefstes Niveau seit 25 Jahren BERN - Die Schweizer Autover­ käufer haben In diesem Jahr we­ nig Erfolg. Falls die Verkäufe im Dezember nicht sehr deutlich an­ ziehen, bleiben die Neuwagen- yerkäufe auf dem tiefsten Niveau seit der ersten Erhebung 1980. Die bisher schlechtesten Zahlen wurden 1993 erreicht. Damals wur­ den knapp 263 000 Neuwagen ab­ gesetzt beziehungsweise immatri­ kuliert. Doch das auslaufende Jahr könnte noch schlechter ausfallen, wie die Zahlen des Monats Novem­ ber zeigen. Zwar stiegen die Verkäufe im November um 0,5 Prozent an. Mit 240 000 verkauften Autos seit An­ fang Jahr blieb die Branche aber um 3,6 Prozent unter dem Vorjah­reswert 
zurück, wie die jüngsten Zahlen der Vereinigung der Schweizer Automobil-Importeure Auto-Schweiz von Montag zeigen. Um das bisher schlechteste Jah­ resergebnis von 1993 zu überbie­ ten, müssten heuer noch mindes­ tens 23 000 Autos verkauft werden. Im Dezember 2004 waren es in die­ ser Periode aber nur 20 500 gewe­ sen. Nach elf Monaten raufen sich be­ sonders die Autoverkäufer von ita­ lienischen, deutschen, schwedi­ schen und englischen Marken die Haare. Die Verkäufe solcher Wagen gingen deutlich zurück. Weniger Federn mussten französische und japanische Marken lassen. Gar zu­ legen konnten Autos aus den USA und Korea. (sda) k
	        

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