Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

VOLKS BLATT DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN FREITAG, 2. DEZEMBER 2005 SEITE 9 PUNKTEHOCH Wie die Aktienbörse in Tokio gestern schloss und über welchc Mar­ ke der Nikkei-Index stieg. g 
HOTELLERIE Welche Schweizer Ho­ tels im Trend liegen, welche gut positioniert sind und welche es schwer haben. -J Q 
AUFSCHWUNG Auf welchem Pfad sich die Schweizer Wirt­ schaft befindet und was somit für 2(X)5 realis­ tisch wird. 
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BÖRSE Aktien, Devisen und Obligationen: Wie die Kurse gestern an der Börse in Zürich schlössen. 20 KüNEWS EZB erhöht Leitzinsen - zum ers­ ten Mal seit über fünf Jahren FRANKFURT- Die Europäische Zentral­ bank (EZB) tritt aul die Bremse: Erstmals seit über fünf Jahren hat sie - wie erwartet - ihre Leitzinsen erhöht. Mit diesem Schritt will sie die Teuerung im Euro-Raum unter Kontrolle halten. Der für die Refinanzierung der Ge­ schäftsbanken massgebliche Schlüssclzins steigt um 25. Basispunktc auf 2,25 Prozent, wie die EZB gestern mitteilte. Mit der straffe­ ren Geldpolitik will die EZB vermeiden, dass der anhaltend hohe Ölpreis etwa über steigen­ de Löhne die Inflation auf breiter Front dauer­ haft anheizt. Die EZB erhöhte ihre Inflations­ prognose denn auch: Sie geht für 2(X)6 neu von einer durchschnittlichen Teuerung von 2, l Prozent aus statt der bisher vorausgesagten l ,9 Prozent. «Unser Entscheid wird dazu beitra­ gen, die Inflationserwartungen in der Euro- Zone mittel- und langfristig fest auf einem Ni­ veau zu verankern, das mit Preisstabilität übereinstimmt», begründete EZB-Priisident Jean-Claude Trichct den Zinsschritt. (sda). » Europäische Union lanciert «.eu»-lnternet-Domain BRÜSSEL - Am 7. Dezember startet die Re­ servierungsphase für «,eu»-Adressen im Inter­ net. EU-Kommissarin Viviane Reding erwar­ tet, dass «.eu» für die europäische Wirtschaft so wichtig wird wie «.com». Aus der Schweiz ist ein Mitmachen nicht möglich, «.eu» leite sich vom lateinischen Begriff «europa» ab, er­ klärte die für die Kommunikationsgesellschaft zuständige Kommissarin gestern vor den Me­ dien in Brüssel. Doch nicht ganz Europa ist mit dabei, vorbehalten bleibt die Domain Unternehmen und Personen mit (Wohn-)Sitz innerhalb der Europaischen Union. Etwas «hilflos», wie Sprecherin Caroline Sauser sag­ te, müsse das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) dabei zuschauen. Die Schweiz hatte sich für breitere Zugangsbedingungen einge­ setzt - allerdings ohne Erfolg. (sda) Nikkei steigt erstmals seit fünf Jahren über 15 000 Punkte TOKIO - Die Aktienbörse in Tokio hat ges­ tern mit Gewinnen geschlossen. Der Nikkei- Index für 225 führende Werte stieg erstmals seit dein 13. Dezember 2000 über die Marke von 15 000 Punkten. Bei Handelsschluss hatte der Nikkei 1,74 Prozent auf 15 130,50 Punkte zugelegt. Der breit gefasste Topix gewann 1,54 Prozent auf 1559,81 Punkte. Der Dollar notierte um 15 Uhr Ortszeit fester mit 119.83-86 Yen nach 119.26-29 Yen zur gleichen Zeit am Vortag. Dej Euro gab nach auf 1.1782-85 Dollar nach 1.1791-94 Dollar am Mittwoch. (sda) 
Welt voller Baustellen Wirtschaftsforum: Dreieck USA, Europa, Naher Osten zentral für neue Weltordnung VADUZ - Europa darf seine Ver­ antwortung nicht unterschät­ zen. Warum erklärte Joschka Fi­ scher, 
Stargast des Wirt­ schaftsforums 2005, das die «Baustelle Wirtschaft» unter die Lupe nahm. •  Konulla  Pt alfta r Wie die «Baustelle einer neuen Weltordnung» bewältigt würde, werde über die Sicherheit im 21. Jahrhundert entscheiden, erinnerte Joschka Fischer am Donnerstag beim Wirtschaftsforum in der Spoerry-Halle in Vaduz. Der ehe­ malige deutsche Aussenminister betonte, wie entscheidend es sei, dass Europa den Mut habe, die Krisen in der Welt aktiv anzu­ packen. Die EU-Erweiterung sei ein öko­ nomisches Erfolgsmodell und die EU ein neues Ordnungsmodell sou­ veräner Staaten. Zugleich aber müsse Europa eine gemeinsame Willensbildung in der Aussenpoli- tik schaffen, um nicht in einer glo­ balisierten Welt zum «Underperfor- mer» zu werden, so Fischer. Auch wenn die EU-Verfassung abgelehnt wurde, sei Europa aussenpolitisch längst erwachsen geworden. Das Dreieck USA, Europa, die modera­ ten 
Länder im Nahen Osten ent­ scheiden über die Zukunft. Die ökonomische, gesellschaft­ liche und demokratische Moder­ nisierung des Nahen Ostens sei zentral. Ansonsten befürchtet 
Fi-Otmar 
Haslsr, Joschka Fischer, Klaus Wanger (Mitte von links): Europa muss eine gemeinsame Willensbildung in der Aussenpolitik schaffen. scher einen dauerhaften Krisen­ herd, der davon abhalte, die wich­ tigen Aufgaben anzupacken. Fi­ scher hält Erneuerung des transat­ lantischen Westens für notwen­ dig, eine gerechtere Arm-Reich- Verteilung, mehr soziale Gerech­ tigkeit durch Wachstum, die Re­ form internationaler Institutionen wie UNO und WTO. Für die eu­ ropäische Sicherheit zentral sei zudem die Kooperation im Mittel­ meer angesichts der neuen Gefahr 
des Totalitarismus und des Terro- rismus. Die Entwicklung der Weltwirt­ schaft und speziell Deutschlands betrachtete Professor Beatrice We­ der di Mauro, eine der fünf Wirt­ schaftsweisen in Deutschland. Dass Deutschland sich mit einer Wachs- tumsrate von einem Prozent im Schneckentempo fortbewege, im Gegensatz zu vier bis neun Prozent Wachstum in 
Osteuropa und Asien, sei langfristig nicht notwendig. An 
der Wachstumsrate der Geldmenge fehle es in Deutschland nicht, das Land sei Exportweltmeister und habe mit der Globalisierung an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen, auch der Euro sei nicht das Pro­ blem. Dies sei im Potenzial Wachstum zu suchen. Beatrice We­ der 
di Mauro gab der neuen Bundesregierung schlechte Noten für die Arbeitsmarktpolitik und rät zur Nachklausur in Sachen Reich­ tum- und Mehrwertsteuer. Den Unsicherheiten entgegenwirken ABB-Chef Fred Kindle warnt vor blosser Besitzstandswahrung VADUZ - Technologie darf nicht zum Feindbild werden in Euro­ pa, sonst gerät man gegenüber Asien in die Defensive. •Ma rtin Rlt ch Die Unsicherheit auf der «Baustelle Wirtschaft» hat in den letzten Jah­ ren stark zugenommen. Laut Fred Kindle, seit 2(X)5 CEO des Welt­ konzerns ABB, ergeben sich daraus enorme Herausforderungen, wie er gestern am Wirtschaftsforum in Va­ duz betonte. Er rief dazu auf, die derzeitigen Besitzstandsdebatten in Europa zu beenden und stattdessen eine Technologiediskussion zu be­ ginnen. Ansonsten drohe man gegenüber Asien in die Defensive zu geraten. Seit längerem schon wachsen die asiatischen Märkte konstant zwischen fünf bis neun Prozent, Europa hingegen verharrt zwischen ein bis zwei Prozent. Die globale Herausforderung Die grundlegenden geografi- schen Verschiebungen Richtung 
Osten und die sprunghafte Preis­ entwicklung der verschiedenen Rohstoffe haben Konsequenzen. Die Risiken für ein Unternehmen steigen. Kindle erklärte am Bei­ spiel ABB, was dies bedeutet. Der Konzern 
diversifiziert, auch geo- grafisch, alle Märkte seien wich­ tig, nicht nur China. Auch die Wcrtschöpfungskette von ABB werde global verteilt. Kindle warnte. In der Schweiz hat man bei ABB in letzter Zeit 60 neue Stellen geschaffen, im selben Zeit­ raum jedoch 1000 neue Stellen in Indien. «Das sollte ein Warnfinger sein, unsere eigene Wohlfahrt sel­ ber in die Hand zu nehmen.» In diesem Zusammenhang rief Kind­ le 
auf, Technologie in Europa nicht von vornherein zu verteu­ feln. «Diese Haltung ist gefähr­ lich.» Als eine weitere Herausforde­ rung, besonders für börsenkotierte Unternehmen wie ABB, sieht Kindle die veränderten, gestärkten Kapitalmärkte. Diese seien heute als Kunden anzusehen. Milliar­den 
von Dollars sind heute in Hedge Funds und als Private Equity auf der Suche nach Investi­ tionen. Dies bestärke den Kapital­ markt. «Wir müssen Ergebnisse liefern.» Denn steige der Gewinn pro Aktie einer Unternehmung nicht, werde zuerst die Unterneh­ mensführung ausgewechselt oder gar das Unternehmen übernom­ men. Kindle verwies diesbezüg­ lich auf die zahlreichen, unfreund­lichen 
Übernahmen in der Schweiz. Technologie statt Besitzstand Europa sei qualitativ gut und in­ novativ, so Kindle. Doch der Ab­ stand zu den neuen Ländern im Markt werden kleiner. Um nicht in die Defensive zu geraten, müsse Europa beginnen, statt über Besitz­ stände über Technologie nachzu­ denken. ^UFERFUMD "9^ OIB ZUKUNFT OER HU3ANUUM H/in/onnc Letzte verfügbare Kurse per 31/10/2005 Fonds 
Valor-Nr. Wlhrung Kur»** Mindestbetrag QUadrtgt 8up»rt*)d A6VR ' ttt3774 -? m 4.000 V " Quadriga Superfund B EUR 1963777 EUR 686,21563 
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