Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

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VOLKSWETTER 
Heute 
ANZEIGE 
DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN 
[MaterateHcrBoss AG 
mit amtlichen publikationen 
Hospiz 
Was Franz-Josef Jehle 
zur Auswertung der 
Fragebogen der Hos 
pizbewegung zusam 
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donnerstag, 10. februar 2005 
Fastenzeit 
Wie Papst Johannes 
Paul II. uns um Ver 
ständnis und Hilfe für 
ältere Menschen in der 
Fastenzeit bittet. 
1 
| TV-Streik 
j Weshalb Mitarbeiter 
| des italienischen Fern- 
j sehens gestern streikten 
| und damit die Ski-WM 
|. lahm legten. <| g 

VOLKS 
BLATT 
MIX 
Papst zelebrierte nicht 
ROM - Erstmals in den 27 Jahren seines 
Pontifikats hat Papst Johannes Paul II. die 
Aschermittwochsmesse nicht zelebrieren 
können. Den Beginn der Fastenzeit feierte er 
in seinem Zimmer in der römischen Gemel- 
li-KIinik. Laut Vatikan strich ihm sein per 
sönlicher Sekretär Stanislaw Dziwisz ge 
mäss der Tradition Asche auf die Stirn und 
sprach die rituellen Worte: «Bedenke 
Mensch, dass du Staub bist und wieder zum 
Staub zurückkehren wirst.» (sda/afp/dpa) 
Keine Feuerzeuge aut US-Flügen 
ZÜRICH/KLOTEN - Flugreisende von 
und in die Vereinigten Staaten dürfen ab 
kommendem Dienstag keine Feuerzeuge 
mit Butangas mehr mitführen. Die US- 
Transportsicherheitsbehörden haben ein 
entsprechendes Verbot erlassen, wie Swiss- 
Sprecher Dominik Werner gestern Mittwoch 
bestätigte. 
(AP) 
VOLKI SAGT: 
«I mttctit ir 
Faschtazit s Muul 
ned z voll neh, 
aber noch am 
erschta Tag hani 
scho Buuchweh ...» 
Überweisung ist 
rechtlich gesichert 
Regierung stellt klar: Ärztekammer-Aussage nicht zutreffend 
BLATTIINHALT 
Wetter 
2 
Sport 
15-19 
Uno 
2 
Multimedia 
26 
Inland 
3-8 
TV 
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Wirtschaft 
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IntarnattoRal 
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VADUZ - In konsequenter Um- 
setzung der Cesundheltsreform 
will die Regierung Im Interesse 
der zahlenden Patienten Kos 
tentransparenz bei den Ärzten 
herbeiführen. Die Ärztekammer 
wehrt sich und ging gestern mit 
einer Aussage an die Öffentlich 
keit, die von der Regierang um 
gehend eis «nicht zutreffend» 
bezeichnet wurde. 
«Martin FrommtH 
Wenn die ärztlichen Leistungser 
bringer das bereits viel zitierte For 
mular bei der Überweisung eines 
Patienten an einen Spezialarzt ohne 
Veitrag korrekt ausfüllen, «werden 
die entstehenden Kosten vollum- 
fänglich durch die Krankenkasse in 
der Grundversicherung getragen», 
stellt die Regierung unmissver- 
ständlich klar. 
Vöde Kostenübernahme auch 
ohne Zusatzversfchenmg 
Einzige Voraussetzung hierfür ist 
laut Regierung, «dass der behan 
delnde Arzt das Formular wahr 
heitsgetreu, vollständig und dem 
Gesetz entsprechend ausfüllt. Wenn 
der behandelnde Arzt dieser Ver 
pflichtung nachkommt, besteht für 
den Patienten kein Risiko und die 
Krankenkasse übernimmt auch oh 
ne Zusatzversicherung sämtliche 
Kosten. Verbindliche Grundlage 
dieser Praxis sind einerseits Ärzte 
gesetz, andererseits Krankenversi 
cherungsgesetz und zugehörige 
Verordnungen. Dieser Rechtsrah 
men. definiert, welche diesbezüg 
lichen Pflichten dem behandelnden 
Arzt entstehen.» Die Regierung 
widerspricht damit eindeutig der 
Ansicht der Ärztekammer, dass die 
Patienten bei Überweisungen an 
Spezialärzte ohne Vertrag keine 
Gewissheit darüber hätten, ob die 
Krankenkasse für die Kosten voll- 
umfänglich aufkommt. 
Eindeutige Aussage auch 
seitens der Krankenkassen 
Auf Volksblatt-Anfrage bestätigte 
auch der Liechtensteinische Kran 
kenkassenverband (LKV), dass die 
Patienten keine Angst haben müssen, 
bei einer korrekten Handhabe seitens 
der Ärzteschaft nachträglich auf den 
Behandlungskosten sitzen zu blei 
ben. Zum Einwand der Ärztekam 
mer, dass das Problem der nachträg 
lichen Kontrolle der Begründung 
durch die Kassen trotz neuem For 
mular weiter bestehe, sagte LKV- 
Präsident Reinhard Beck: «Der LKV 
hat dem vom Ressort der Regierung 
vorgeschlagenen Formular zuge 
stimmt. Mit diesem Überweisungs 
formular sind die Spielregeln defi 
niert. Mit der Unterzeichnung des 
Formulars bestätigt der Arzt, dass 
die Überweisung nach sorgfältiger 
Prüfung medizinisch indiziert ist.» 
Laut Beck müssen Patienten dem 
nach keine Angst vor nachträglichen 
Kostenbelastungen haben: «Die Re 
gierung hat mit Verordnung nun die 
ses Formular in Kraft gesetzt. Die 
Krankenkassen haben den gesetz 
lichen Auftrag der Kostenkontrolle, 
damit die Wirtschaftlichkeit und 
Zweckmässigkeit einer Behandlung 
für die Versicherten sichergestellt ist. 
Die Klarheit einer Überweisung 
schafft der Arzt mit der eindeutigen 
medizinischen Indikation. Wenn al 
les vollständig und korrekt ist, wird 
die Kasse die Kosten übernehmen.» 
Politische Neutramat 
Übrigens: Im Gegensatz zum 
Vorstand der Ärztekammer, der of 
fensichtlich die Gunst des Land 
tags-Wahlkampfes für sich nutzen 
will und Opposition gegen die an 
gestrebte Kostentransparenz macht, 
will der LKV hinsichtlich KVG- 
Revison neutral sein. Der Verband 
werde sich «auf keine politische 
Diskussion vor den Wahlen einlas 
sen, da unser Verband politisch 
neutral ist», betonte Präsident Beck 
die Haltung des LKV. 
Seiten 3 und 8 
Wahlkampf: «Mit grosser Enttäuschung ...» 
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-Abonnent 
von Vorzugspreisen 
Neue Phase 
Was die US-Aussen- 
ministerin Rice ges 
tern betreffend frühe 
ren Bündnis-Streitig- 
keiten sagte. 28 
Kommentar 
Es ist Wahlkampf: Die Ärzte 
kammer äussert ihren Unmut 
über die Gesundheitsreförm und 
das VU-Parteiorgan «Vater 
land» versucht derzeit munter, 
diese Reform als nachteilig für 
den Kanton St. Gallen (!) 
schlecht zu schreiben. Bedeutet 
dies nun aber wirklich, dass die 
Reform schlecht ist? 
Alles Nachbarschaftsdenken 
in Ehren: Aufgabe der Politik 
eines Landes ist es doch, das 
Bestmögliche für das Land zu 
tun, oder macht sich Deutsch- 
Es geht nicht nur um 
sozial Schwächere 
land bei seinen Reformanstren 
gungen etwa auch Sorgen um die 
Schweiz? Das schweizerische 
Fachmagazin «Infosantesuisse» 
lobte unlängst Liechtensteins 
«sozial abgefederte Variante der 
Vertragsfireiheit» als Denkanstoss 
für die Schweizer Politik. Und 
&ich die gestern vom VU-Partei 
organ zitierte St. Galler Gesund- 
heitsregierungsrätin anerkennt, 
dass Liechtenstein damit einen 
Weg beschreitet, welcher derzeit 
auch in der Schweiz diskutiert 
wird. Zijat: «Die dahinter stehen 
de Absicht zielt auf den gleichen 
Effekt wie die Massnahme im 
Fürstentum Liechtenstein, näm 
lich die Kostendämmung.» Und 
nachdem sich das VU-Parteior 
gan derzeit sehr um das Wohl des 
Kantons St. Gallen sorgt, ver 
neinte die St. Galler Gesund 
heitsdirektorin klar, dass sie die 
liechtensteinischen Massnahmen 
als «unfreundlichen Akt» sieht. 
Sie sehe, dass die Regierung «ei 
ne Lösung sucht, um die Zahl der 
ärztlichen Leistungserbringer aus 
Kostengründen einzuschränken», 
widersprach die Gesundheitsche- 
fin dem Versuch des VU-Partei- 
organs, eine Verschlechterung 
der politischen Beziehungen her 
beizuschreiben. 
Wie gesagt: Es geht um Kos 
tendämmung: Mit anderen Wor 
ten: Es geht um Geld. Die Re 
gierung ist überzeugt, dass nun 
auch die Ärzteschaft gefordert 
ist, um mit Kostentransparenz 
ihren Beitrag zum Gelingen der 
Reform zu leisten. Der von der 
Regierung eingeschlagene Weg 
wird von Schweizer Fachkrei 
sen als «sozial abgefederte Vari 
ante» bezeichnet. Die Ärzte 
kammer sieht es offensichtlich 
anders. 
Die Frage ist einfach, wie lan 
ge sich gerade sozial schwächere 
Personen die Kosten für die ärzt 
liche Versorgung noch leisten 
können, wenn die Kosteintrans 
parenz bei den Arztrechnungen 
nicht verwirklicht wird. Jeder 
mag selbst abschätzen, wem es 
hier um Sozial- oder Parteipoli 
tik geht. Martin Frommelt 

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