Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

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INTERNATIONAL 40 •SttISPLITTER Auflösung des Parlaments JERUSALEM - Die israelischen Abgeord­ neten haben am Montag mit grosser Mehrheit für eine Auflösung des Parlaments gestimmt. Damit wurde der Weg für vorgezogene Neu­ wahlen Anfang des kommenden Jahres frei gemacht. Für die acht Anträge verschiedener Oppositionsparteien stimmten 80 Abgeordne­ te. Es gab nur eine Gegenstimme sowie meh­ rere Enthaltungen. Ministerpräsident Ariel Scharon hatte die Pärlamentsauflösung zuvor bei Präsident Mosche Katzav beantragt, (sda) Pinochet angeklagt SANTIAGO DE CHILE - Der frühere chi­ lenische Diktator Augusto Pinochet ist am Mittwoch wegen geheimer Bankkonten im Ausland angeklagt und unter Hausarrest ge­ stellt worden. Das teilte ein Sprecher der Jus­ tiz in Santiago mit. Der Richter Carlos Cerda wirft Pinochet Steuerhinterziehung, Verun­ treuung öffentlicher Gelder und falsche Anga­ ben unter Eid vor. Der frühere Militärmacht­ haber soll insgesamt 27 Millionen Dollar (35 Mio. Franken) auf mehr als hundert geheimen Bankkonten in den USA und in anderen Län­ dern deponiert haben. (sda) Mutmassliche CIA-Gefängnisse BRÜSSEL - Der Europarat hat offiziell eine Untersuchung über mutmassliche geheime Gefangnisse des US-Auslandsgcheimdienstes CIA in Europa eingeleitet. Dies teilte der Ge­ neralsekretär des Staatenbundes mit. Er habe bei allen Mitgliedsstaaten einen formellen An­ trag auf Informationen gestellt, erläuterte Ter­ ry Davis. Der Brite stützt sich dabei auf einen Artikel der Menschenrechtskonvention, (sda) Truppenreduzierung im Irak WASHINGTON - Nach anhaltender Kritik an der Irak-Politik hat die US-Regierung erst­ mals konkret eine Truppenreduzierung in Aussicht gestellt. Die dazu nötigen Bedin­ gungen könnten schon bald erfüllt sein, sagte US-Aussenministcrin Rice gegenüber CNN. Im Sender Fox News verwies Rice auf Aussa­ gen von Präsident George W. Bush, wonach die Reduzierung erfolgen solle, sobald der Aufbau der irakischen Sicherheitskräfte dies erlaube. «Ich glaube, dass diese Tage sehr bald kommen werden», sagte sie. (sda) Gelbfieber-Epidemie GENF - Im Sudan droht nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Gelbfieber-Epidemie. Seit Mitte November seien mindestens 121 Menschen daran gestor­ ben. Die WHO will nun bis kommende Wo­ che 1,7 Millionen Impfstoffdosen liefern, um zu verhindern, dass sich das Gelbfieber weiter ausbreitet. (sda) 
Trinkwasser abgestellt China: Fluss Songhua nach Explosionen in Chemiefabrik benzolverseucht PEKING - Aus Angst vor einer Benzolverseuchung ist in der chinesischen Millionenstadt Harbin die Trinkwasserversor­ gung abgestellt worden. Der durch Harbin fliessende Fluss Songhua sei nach einem Che­ mieunglück verseucht, gaben die Behörden bekannt. Nach den Explosionen in einem Chemiewerk in der Nachbarpro­ vinz Jilin vor zehn Tagen sei Ben­ zol in den Fluss gelangt, der Ben­ zolwert im Wasser sei zunächst 108 Mal höher gewesen als erlaubt, teil­ te die Umweltbehörde der Provinz Heilongjiang am Mittwoch mit. In­ zwischen sei der Wert gesunken. Der Songhua sei auf einer Länge von 80 Kilometern mit Benzol ver­ giftet, berichtete die Umweltbehör­ de. Das verunreinigte Wasser wer­ de mindestens 40 Stunden brau­ chen, um an der Stadt Harbin vor- beizufliessen. Wegen der Gefährlichkeit von Chemikalien wie Benzol habe die Behörde Experten in die Provinz Heilongjiang entsandt. Das in der Industrie gebräuchliche Benzol ist giftig, krebserregend und kann bei hoher Dosierung tödlich sein. Späte Bestätigung Vor der Bestätigung durch die Behörden hatte es bereits tagelang wilde Gerüchte und Panikkäufe von Wasser gegeben. Noch am 
Milliontii von Menschan haben ihre WassarvorrSte aufgestockt nach der Warnung durch die Regierung. Montag hatte die Stadtregierung die Berichte über befürchtete Ver­ unreinigungen als «nur ein Ge­ rücht» abgetan und statt dessen von einer Überprüfung des Rohrsys­ tems gesprochen. In einer «Kehrtwende», wie es die Tageszeitung «China Daily» nannte, räumten die Behörden dann 
aber am Mittwoch die Gefahr durch die Chemikalien und den Ernst der Lage ein. Laut staatlichen Medienberichten müssen die 3,8 Millionen Bewoh­ ner des Stadtgebiets von Harbin mindestens vier Tage lang ohne fliesscndes Wasser auskommen. Die Stadtverwaltung sprach von ei­ner 
«Dringlichkeitsmassnahme». Es gehe um die Sicherheit und Ge­ sundheit der Bürger. In den Geschäften von Harbin horteten die Einwohner Wasserfla­ schen, Tankwagen versorgten die Bevölkerung mit Trinkwasser. Eini­ ge Bewohner bohrten eigenhändig Brunnen. (sda) Kein Zugang für Homosexuelle Der Vatikan veröffentlicht ein Dokument, das auf breite Kritik stösst ROM - Der Vatikan will Homo­ sexuellen, die nicht keusch le­ ben, künftig den Zugang zum Priesteramt verwehren. Dies geht aus einem neuen Doku­ ment des Helligen Stuhls her-. vor, das die katholische Nach­ richtenagentur Adista im Inter­ net veröffentlichte. Männer mit «homosexuellen Ten­ denzen» sollen künftig nur dann zum Priester geweiht werden, wenn sie mindestens drei Jahren enthalt­ sam waren. Nur dann könne der Anwärter die für das Priesteramt notwendige «emotionale Reife» und «spirituelle Väterlichkeit» ent­ wickeln, heisst es in dem Papier. Das Dokument soll offiziell am kommenden Dienstag präsentiert 
Will keine Homosexuellen Priester mehr: Papst Benedikt XVI. 
werden. Papst Benedikt XVI. hatte das Dokument, das von der Bil­ dungskongregation ausgearbeitet worden ist, bereits am 31. August abgesegnet. Homosexualität gilt in der Katholischen Kirche als «schwere moralische Verwirrung» und «Sünde». Immer wieder gibt es Spekulationen darüber, dass es un­ ter Priestern einen ungewöhnlich hohen Anteil an Homosexuellen gäbe. Mitunter heisst es, ein Vier­ tel, bis zu zu einem Drittel aller Priester sei schwul. Wahrscheinlich mit Blick auf den schweren Kinds­ missbrauch-Skandal durch pädo- phile Priester, der 2(X)2 die US-Kir­ che erschütterte, heisst es im Vor­ wort zu dem Papier, die Normen zur Homosexuelle-Frage seien 
wegen der «aktuellen Situation» notwendig geworden. Heftige Kritik Das Dokument stiess bereits vor seinem offiziellen Erscheinen auf heftige Kritik. Die schweizerische Schwulenorganisation Pink Cross bedauerte in einer Medieninittei- lung, dass der Vatikan weiter dazu beitrage, die Integration der Homo­ sexuellen in der Gesellschaft zu be­ hindern und ihre Diskriminierung aufrecht zu erhalten. Die in Wa­ shington ansässige US-Gruppe «Katholiken für eine freie Wahl» nannte das Dokument traurig für die Katholische Kirche, weil es gu­ te und treue Männer vom Pries­ teramt ausschliesse. (sda) AN/.IJCil-: Politik - Wirtschaft - Sport -4|u1 Bei uns ist alles im Pre(rli|l^r1ffei* VOI r 
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Grosses Gewicht Merkel auf Antrittsbesuch bei Chirac PARIS - Die neue Bundeskanzle­ rn Angela Merkel will den deutsch-französischen Bezie­ hungen in ihrer Aussenpolitik weiterhin ein hohes Gewicht ge­ ben. 
Das erklärte sie auf ihrer ersten Auslandsreise In Paris. Nach einem Treffen mit dem fran­ zösischen Staatspräsidenten Jac­ ques Chirac am Mittwoch, sagte sie, sie habe die «tiefe Überzeu­ gung, dass es ein freundschaftliches und intensives Verhältnis» beider Länder geben müsse. Im Gegensatz zu Chirac sprach Merkel aber nicht von einer deutsch-französischen Achse. Nach der gut halbstündigen ersten Begegnung sagte Chirac, dass Europa nur dann gedeihen könnte, wenn es eine «deutsch­französische 
Achse beinhaltet». Diese müsse 
solide sein. «Wenn wir uns nicht verstehen, ist das gan­ ze System blockiert.» Chirac hatte die Kanzlerin auf ihrer ersten Aus­ landsreise im 
Hof des Elysee-Palas- tes mit einem Handkuss begrüsst. Als Erstes nach Paris zu fahren, sei «kein Ritual», sagte Merkel. Sie lud Chirac für Anfang Dezember 
nach Berlin ein und sagte, die Praxis der häufigen bilateralen Treffen müsse fortgesetzt werden. Merkel wollte am Nachmittag nach Brüssel Weiterreisen, 
wo sie zunächst Nato- Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer trifft. Im Anschluss daran wird sie 
auch mit EU-Kommis­ sionspräsident Josd Manuel Barro- so zusammenkommen. (sda) 
Zu guter Letzt... + + + + + Fast 60 Prozent der SUmmen gewonnen MONROVIA - Der Sieg von El­ len Johnson-Sirleaf (Bild) bei der Präsidentenwahl in Liberia ist nun amtlich: Die Wahlkommis­ sion in Monrovia veröffentlichte am Mittwoch das Endergebnis, wonach die frühere Finanzminis­ terin in der zweiten Runde am 8. November 59,4 Prozent der Stim­ men erhielt. Sie ist damit die ers­ te demokratisch gewählte Frau an der Spitze eines afrikanischen Staates. Auf ihren Konkurrenten, den ehemaligen Fussballstar George Weah, entfielen 40,6 Pro­ zent. «Ich bin dem liberianischen Volk dankbar», sagte die 67-jäh-nge 
in einem Rundfunkin­ terview 
zu dem Wahler­ gebnis. John­ son-Sirleaf hat 
in Harvard studiert und hatte Spitzen­ positionen bei der Weltbank, den Vereinten Na­ tionen und in der liberianischen Regierung inne. Ihre Anhänger nennen sie die «Eiserne Lady», in Anlehnung an die frühere briti­ sche Premierministerin Margaret Thatcher. Bei der Präsidenten­ wahl 1997 unterlag sie dem frü­ heren Rebeliehführer Charles Taylor.  (AP )
	        

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