Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN MIT AMTLICHEN PUBLIKATIONEN WAS BLEIBT Welche Fragen gestern bei der FBP-Ortsgrup- penversammlung in Eschen diskutiert wor­ den sind. 3 
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i STALLPFLICHT Wie die Geflügelhalter auf die Stallpflicht ih­ res Geflügels reagieren und wie es dem Geflü­ gel geht. 5 
AZ 9494 SCHAAN 
MITTWOCH, 16. NOVEMBER 2005 HEXENKESSEL Wie die Schweiz heute im Hexenkessel von Istanbul das Ticket für die Fussball-WM 2006 lösen will. 
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ÖFFNUNG Welche Grenze im Ga­ zastreifen Ende No­ vember für Personen und Waren geöffnet werden soll. 
24 raivux Lehrling stürzte vom Dach SEVELEN - Ein 16-jähriger Zimmermanns­ lehrling ist am Dienstagmorgen in Sevelen von einem Dach mehrere Meter in die Tiefe gefallen. Der junge Mann verletzte sich so schwer, dass er in ein Spital eingeliefert wer­ den musste, wie die Kantonspolizei St. Gal­ len mitteilte. (sda) Vorarlberg: Teures Pflaster BREGENZ - Wohnen ist in Vorarlberg teu­ rer als in allen anderen österreichischen Bundesländern. Die Sozialdemokraten for­ dern nun eine Erhöhung von Wohnbauförde­ rung und Wohnbeihilfe. Bei frei vermietbaren Wohnungen liegt der Quadratmeterpreis in Vorarlberg im Schnitt bei mehr als 7.20 Euro. Das ist um rund die Hälfte mehr als im Öster­ reich-Durchschnitt. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei neuen Eigentumswohnungen: Mit ei­ nem Nettopreis von fast 2500 Euro pro Qua­ dratmeter sind $ie fast doppelt so hoch wie im Burgenland, dem billigsten österreichischen Bundesland. (PD) Bauarbeiter tödlich verunfallt PRÄZ - Ein Bauarbeiter aus Spanien ist am Dienstag in Präz mit einem Muldenkipper tödlich verunfallt. Der 46-Jährige erlitt so schwere Verletzungen, dass er noch auf der Unfallstelle starb, wie die Bündner Kantons­ polizei mitteilte. (sda) VOLKS BLATT 
INHALT Wsttsr 
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Sport 13-17 Kino 
2 Kultur 
19-22 Inland 3-7 TV 
23 Wirtschaft 
9-12 
International • 
24 www.volksblatt.il 30046 9 "77 Fr. 1.80 12S. JAHRGANG, NR. 282 
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«Die Stunde der Wahrheit» Dramatischer Appell von Erzbischof Wolfgang Haas vor der Volksabstimmung VADUZ - Die emotionale Phase des Abstimmungskampfes zur Volksabstimmung am 25./27. November Ist lanciert: In einem Sonderheft wirbt Erzbischof Wolfgang Haas mit dramati­ schen Worten für ein Ja zur Ini­ tiative und ein Nein zum Gegen­ vorschlag. »Martin Frommtl t Obwohl es bei der bevorstehenden Absümmung in keinsterWeise um die Einführung der Fristenlösung oder der Sterbehilfe geht, lautet der Titel der crzbischöflichen Ausführungen im gestern erschienenen «vobis- cum»-Sonderheft, dem Publika­ tionsorgan des Erzbistums Vaduz, in grossen Lettern: «Im Bereich des Lcbcnsschutzes ist für Liechten- • stein die Stunde der Wahrheit ge­ kommen!» "Eigentlich ändert sich nichts» Stunde der Wahrheit? Selbst Erb­ prinz Alois sieht es offensichtlich nicht derart dramatisch. So sagte der Erbprinz kürzlich (im Volksblatt vom 12. November): «Unmittelbar passiert weder bei Annahme der ei­ nen noch der anderen Vorlage sehr viel. (...) Falls der Gegenvorschlag angenommen wird, dann ist es so, dass sich eigentlich gar nichts gross­ artig ändert. Wir haben über die Europäische Menschenrechtskon­ vention schon heute de facto ein einklagbares Recht auf Schutz des Lebens und der Menschenwürde. Nur ist es dann vielleicht qualitativ noch einmal etwas höher, wenn das auch explizit bei uns in der Verfas­ sung festgeschrieben ist.» Todesmelodie oder Leuchtturm? Ganz anders sieht es jedoch der 
«Wir brauchen kaina langen, fruchtlosen DMunsiemn»: ErzMsdwf Wolf­ gang Haas im Hinblick auf anfällig« spätere Einzallösungen. Erzbischof, der Liechtenstein nun «am Scheideweg» wähnt. Mit ei­ nem Nein zur Initiative* werde Liechtenstein in den europäischen Chor derjenigen einstimmen, die dem vollumfänglichen Schutz des menschlichen Lebens «die Todes­ melodie angestimmt haben», so Erzbischof Haas. Ein Ja zur Initiati­ve 
dagegen wäre Ausdruck dafür, dass sich unser Staat «es sich gera­ dezu zur ehrenvollen Aufgabe macht, dem allgemein vorhandenen Druck einer <Unkultur des To- des> Widerstand zu leisten und über die eigenen Grenzen hinaus die Hymne des Lebens erklingen zu lassen.» Mit einem Ja, so der Erzbi­schof, 
würde Liechtenstein «ein Leuchtturm für das Leben in Euro­ pa und darüber hinaus» sein. Gar nicht erst diskutieren... Dem Argument der Befürworter der Gegeninitiative, man müsse die einzelnen Themen ausführlich dis­ kutieren und entsprechende Lö­ sungen finden, hält der Erzbischof entgegen, dass diskutieren nichts nütze: «Wir brauchen keine langen, fruchtlosen Diskussionen zu The­ men wie (...) Fristenlösung, (...) ak­ tive Sterbehilfe, Beihilfe zum Selbstmord etc.; solchem Unterfan­ gen muss vom vornherein der Rie­ gel geschoben werden.» Der Gegenvorschlag des Landta­ ges, der auch von der Regierung unterstützt wird, ist nach Ansicht des Erzbistums «untauglich», weil es sich in der Schweiz gezeigt ha­ be, dass «der Gegenvorschlag in der Praxis bereits versagt» habe. Helfen statt verurteilen Was sagt die Evangelische Kirche zu den Aussagen des Erzbischofs? Hans Jaquemar, der den derzeit ab­ wesenden evangelischen Pfarrer Rit­ ter vertritt, sagte gestern auf Volks­ blatt-Anfrage, dass er das neuste «vobiscum» zwar noch nicht gelesen habe, aber die Haltung des Erzbis­ tums von verschiedenen Äusserun­ gen her kenne. Jaquemar: «Das, was ethisch und moralisch richtig ist, kann man nicht eins zu eins in staat­ liche ̂Gesetze umsetzen.» Als «ganz schlimm» erachtet der evangelische Pfarrer «die Unterstellungen, die Fristenlösung bedeute eine Einla­ dung oder gar einen Zwang zum Schwangerschaftsabbruch». Nach Überzeugung von Hans Jaquemar wäre die Kirche «eher aufgerufen, zu helfen, anstatt zu verurteilen». I 
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Opfer der Flammen Dreijähriges Mädchen stirbt bei Brand V" H 
HERISAU - Ein dreijähriges Mädchen Ist gestern bei einem Wohnungsbrand in Herlsau ums Leben gekommen. Seine 25-Jährlgen Eltern und ein Säugling mussten mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vo­ rübergehend ins Spital. Der Brand im Mehrfamilienhaus in Herisau wurde der Notrufzentrale der Ausserrhoder Kantonspolizei um 00.46 Uhr gemeldet. Beim Ein­ treffen von Feuerwehr und Polizei stand eine Wohnung des dreistö­ ckigen Gebäudes bereits im Voll­ brand. Der Vater der vierköpfigen Familie hatte sich mit einem zwei Monate alten Säugling selber ins Freie begeben können. Die Rettung der Mutter und des knapp dreijäh­ rigen Mädchens war laut der Poli­ zeimitteilung jedoch ausserordent­lich 
schwierig und kam für das Kind zu spät. Die Überlebenden wurden vor Ort von drei Notärzten versorgt und anschliessend in Spi­ talpflege gebracht. Am Mittag konnten sie das Spital wieder ver­ lassen. Mitarbeitende eines Care- Teams kümmerten sich um die Fa­ milienangehörigen und die Ret­ tungskräfte. Das verstorbene Mäd­ chen wurde zur Klärung der genau­ en Todesursache ins Institut für Rechtsmedizin St. Gallen gebracht. Zur Brandursache lagen am Dienstagnachmittag noch keine Angaben vor. Der von der vierköp­ figen Schweizer Familie bewohnte Hausteil wurde vollständig zer­ stört. Der Sachschaden wird auf rund 300 000 Franken geschätzt. Die Feuerwehr Herisau war mit rund 60 Feuerwehrleuten und Sa­ maritern im Einsatz. (sda) 
Ein Traumergebnis Matthias Platzeck: SPD-Vorsitzender KARLSRUHE - Die SPD geht mit einer deutlich verjüngten Par­ teiführung in die grosse Koali­ tion: Der Parteitag in Karlsruhe wählte gestern den branden­ burgischen Ministerpräsidenten Matthlas Platzeck mit einem Ttaumergebnis von 99,4 Pro­ zent zum neuen Vorsitzenden. Der 51-jährige Nachfolger Franz Münteferings erhielt damit das beste Resultat aller SPD-Chefs seit Kurt Schumacher 1948. Auch bei den übrigen Wahlen zum engeren Parteivorstand folgten die Dele­ gierten den Vorschlägen Platzecks - allerdings mit höchst unter­ schiedlichen Stimmergebnissen. So schnitt der neue Generalsekre­ tär Hubertus Heil mit 306 gegen 134 Stimmen bei 56 Enthaltungen oder 61,7 Prozent vergleichsweise 
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neue SPD-Goneralsekretiir Hu­ bertus HaH (Ms) und der neue SPD-Vorsitzende Matthias Plabeck. mässig ab. Der 33-Jährige, dem als Organisator der Nominierung von Andrea Nahles im Parteivorstand Mitschuld am Rückzug Müntefe­ rings gegeben wurde, hatte zuvor Fehler eingestanden. (sda) V 
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