Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 3. NOVEMBER 2005 
WIRTSCHAFT 
14 J DEUTSCHLAND INTERNATIONAL Deutsche Telekom baut kräftig ab BONN - Der massive Stellenabbau bei der Deutschen Telekom geht weiter: In den kom­ menden drei Jahren müssen noch einmal rund 32 0(X) Mitarbeitende in Deutschland das Unternehmen verlassen. Die Hauptlast trägt die Festnet/.sparte T- Com. Hier fällt jede fünfte Stelle weg, wie die Telekom gestern in Bonn mitteilte. Darüber hinaus sind auch die IT-Sparte T-Systems und die Verwaltung betroffen. Gemäss einer früheren Vereinbarung soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die Telekom bezifferte die Kosten für den Stellenabbau auf rund 3,3 Milliarden Euro, verteilt über drei Jahre. In die Steilenstreichungen eingerechnet sind nach Angaben der Telekom rund 7000 Mitarbeitende der konzerneigenen Beschäfti­ gungsgesellschaft 
Vivento, die ebenfalls ge­ hen müssen. Sie würden künftig für andere Unterneh­ men tätig sein, etwa das Vivento Call Center. Das hausinterne Arbeitsami der Telekom be­ schäftigt derzeit rund 16 500 ehemalige Mit­ arbeitende. (sda) 
IATÄ strebt Cargo-Ge- schäft ohne Papiere an GENF - Die Internationale Lui't- fahrtorganisation (IATA) will bis 2010 die gesamte Luftfracht nur noch elektronisch und ohne Papiere abwickeln. Das Programm «c- freight» wurde gestern gestartet, wie die IATA in Genf mitteilte. Damit sollen jährlich 1,2 Milliarden Dollar 
sowie bis zu einem Viertel der Frachtlaufzeiten (shipping limes) eingespart werden. «Dies ist mehr als nur eine Änderung, das ist eine Revolution», erklärte IATA-Gene- raldirektor Giovanni Bisignani in Genf. Bis Ende 2007 wird bereits der weitgehend elektronische Flug­ scheinverkauf sowie der allgemeine Selbst-Check-In angestrebt. Die IATA ist bei ihren Bemühungen aber 
auf die enge Zusammenarbeit zwi­ schen den Fluggesellschaften, Logis- tikunternehmen und Behörden ange­ wiesen. 
Bisher hat es beim Errei­ chen einfacherer Verfahren aber im­ mer wieder Probleme gegeben.(sda) US-Automarkt bricht ein DETROIT - Der US-Automarkt ist im Oktober wegen mehrerer 
Wirbelstürme, hoher Benzinpreise und Zurückhaltung der Käufer um 11 Prozent eingebrochen. Die bei­ den US-Giganten General Motors und Ford verloren mit je 23 Pro­ zent noch stärker als der Markt, während Chrysler wegen einer Prä­ mie von 1000 Dollar pro Wagen um ein Prozent zulegen konnte. Fast unberührt von der Krise scheint Toyota. (AP) LAFV-GASTBEITRAG Positive Signale aus der Ukraine LAFV-Gastbeitrag von Roger Zulliger, Accuro AG Die Ukraine stand letzte Woche nach den politischen Unruhen in den Wochen zuvor wieder mal po­ sitiv im Rampenlicht der Investo­ ren. Am 24. Oktober wurden 93 Prozent des grössten Stahiunter- nehmens (Kryvorizhstal) privati­ siert. Dies war die zweite Privati­ sierung des Unternehmens nach­ dem man die erste Auktion, abge­ wickelt noch unter dem alten Präsi­ denten Kuchma. wegen widerrecht­ licher Vergabe rückgängig machte. Die Auktion wurde live am Fernse­ hen Ubertragen. Der State Property Fund verkaufte die Anteile für 4,8 Milliarden US-Dollar an die well- grösste Stahlfirma Mittal Steel. Dieser Betrag lag 60 Prozent über den Erwartungen des Staates und fast 40 Prozent über dem fairen Wert gemäss Analysten. Vergleicht man die Finanzkennzahlen dieser Vergabe mit jenen der erst kürzlich privatisierten Stahlunternchmung 
Erdemir in der Türkei, ergibt sich lediglich ein Discount von 16 Pro­ zent in der Bewertung von Kryvor­ izhstal zu Erdemir. Würde man die übrigen Stahlproduzenten in der Ukraine mit einem Bewertungsab­ schlag von 30 Prozent zu ihrem grössten Konkurrenten Kryvorizh­ stal bewerten, ergäbe sich für diese ein Kurspotential von nahezu 100 Prozent. Dies zeigt erneut das im­ mense Potential für ukrainische Aktienwerte auf. Im Weiteren wird die erfolgreiche Privatisierung fol­ gende Auswirkungen haben: • Die Privatisierung hat aufgezeigt, welchen Einfluss eine transparente Rechnungslegung auf die Aktien­ kurse hat und wird weitere Unter­ nehmen dazu bewegen, ihre Infor­ mationspolitik zu verbessern. • Die Verbesserung der Corporate Governance in der Ukraine wird im Parlament nun wohl grössere Auf- merksamkeiferhalten. 
• Die subjektive Rechtssicherheit für künftige Investoren ist durch die erfolgreichen Privatisierungen von 2005 markant gestiegen und wird weitere Grossinvestoren in die Ukraine locken. Auch volkswirtschaftlich hat die­ se Privatisierung massiven Ein­ fluss, machen die erhaltenen 4,8 Milliarden US-Dollar doch fast 6 Prozent des Bruttosozialproduktes aus und stopft mit einem Schlag die Budgetlöcher von 2005 (1,3 Milli­ arden US-Dollar) und 2006 (1,9 Milliarden US-Dollar). Gekoppelt mit den 1 Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf der Aval Bank an die Raiffciscn International erreichten die Foreign Direct Investments die­ ses Jahr 119 Dollar pro Kopf der Bevölkerung oder 6,9 Prozent des Bruttosozialproduktes. Auch die Währungsreserven der National­ bank steigen damit um über 40 Pro­ zent. Das Länderrating der Ukraine 
wird daher schon bald wieder ein Diskussionsthema für eine Aufwer­ tung sein. Die Auktion von Kryvorizhstal wird eine breite Revision der Be­ wertung ukrainischer Aktien nach sich ziehen. Die neue Einstufung wird sich nicht nur auf die Stahl- unternehmen beschränken, sondern sich auf die ganze Marktbreite aus­ dehnen. In Kürze wird auch bereits der Wahlkamp! für die Parlaments- wahlcn im März 2006 lanciert. Die derzeitige Ruhe am ukrainischen Aktienmarkt wird daher wohl nicht mehr lange anhalten und wir erwar­ ten markante Kursanstiege in den nächsten 6 bis 12 Monaten. Verfasser: Roger Zulliger, CEO Ac­ curo AG. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag trägt der Verfasser. Ein Unternehmen mit Geschichte und Tradition. Und ein Finanzpartner, der Ihren Erfolg um­ fassend unterstützt. Zusammen ein starkes Team. Auf dieser Vertrauensbasis entstehen Finanz­ lösungen, mit denen Sie Ihre Ziele erreichen. 
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