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DIE TAGESZEITUNG FÜR LIECHTENSTEIN
mit amtlichen publikationen
Gesundheit
Warum Regierung und
Kassen im Interesse der
Patienten für ein trans
parentes Kostenkon
trollsystem sind. 3
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volks
blatt
MIX
Brandstifter-Urteil: Staatsan
waltschaft meldet Berufung an
VADUZ - Am Dienstag musste sich ein 29-
jähriger Liechtensteiner wegen des Verdachts
der mehrfachen
Brandstiftung vor
Gericht verantwor
ten. Ihm wurden
unter anderem der
Brand des Buura-
bund-Gebäudes in
Schaan aus dem
Jahr 2000 (Bild) und der Brand im LGT-Neu-
bau in Vaduz im Jahr 2002 zur Last gelegt.
Aus Mangel an Beweisen endete die Ver
handlung in den Brandstiftungs-Punkten
allerdings mit einem Freispruch (siehe Volks
blatt-Ausgabe vom Donnerstag, den 3. Febru
ar). Gegen diesen Freispruch hat die Staatsan
waltschaft nun Berufung angemeldet, wie der
leitende Staatsanwalt Robert Wallner am Frei
tag auf Volksblatt-Anfrage bestätigte. (le)
VOLKI SAGT:
«I ha mi scho lang
gfrögat, warum alli
Dökter am liabschta
gi Liachtaschtää gi
schaffa kond!»
blattIINHALT
Watter
2
Sport
17-21
Kino
2
Kultur
27+29
Inland
3-8
TV
34+35
Wirtschaft
9-16
International
39
9
Fr. 1.80
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Fasintacht
Warum 2005 die Teil
nehmerzahl mit 50
Gruppen in Schaan klar
niedriger ist als in den
anderen Jahren. 4
Prinzessin
Welche SchlUsselfigur
Simone Dürr am kom
menden Montag in
Mauren innehaben
wird. 7
samstag, 5. februar 2005
Edelmetall
Wie Liechtensteins
Hoffnungsträger Marco
Büchel in der heutigen
WM-Abfahrt eine Me- •
daille erobern will. 17
Streit zwischen Ärztekammer
und Krankenkassenverband
Es geht um ein Detail bei der Überweisungspraxis und um Kostentransparenz
VADUZ - Die Ärztekammer wirft
dem Liechtensteinischen Kran
kenkassenverband (LKV) be
treffend Zusatzversicherung
«Wortbruch» vor. Gemäss LKV
Ist dieser Vorwurf «unstatt
haft». Ausserdem ist die Ärzte
kammer vehement gegen die
von LKV und Regierung geplan
te «Tarmed»-Einfiihrung, welche
den Patienten endlich Kosten
transparenz bringen soll.
* Martin FnwimtH •
Im ersten Schritt der Gesundheits-
reform in Liechtenstein ging es da
rum, die erstklassige medizinische
Versorgung sicherzustellen. Als
zweiter Schritt ist nun die Einfüh
rung eines einheitlichen Tarifsys
tems für ärztliche Behandlungen
geplant. Regierung und LKV wol
len deshalb das schweizerische
«Tarmed»-System einführen. Das
Ziel: Erstens sollen Patienten - wie
dies bei Zahnarztrechnungen schon
längst selbstverständlich ist - end
lich auch hierzulande detailliert
darüber informiert werden, wie viel
Geld sie für welche Leistung be
zahlen müssen. Ausserdem sollen
identische medizinische Leistun
gen überall gleich verrechnet wer
den, ungeachtet dessen, von wem
diese Leistung erbracht wird.
Dass die Ärztekammer gegen
die Einführung dieses Kostentran
sparenz-Systems ist, kommt we
nig überraschend. Die durch
schnittlichen Arztkosten in Liech
tenstein sind mit 807 Franken um
40 Prozent höher als in der
Schweiz (577 Franken) und gar
Ein Streitpunkt: Die Ärztekammer wehrt sich gegen die Einführung des
Timml-Systems, das auch den Patientin hierzulande endlieh Itanspa-
rmz Mar jfte m;
um 60 Prozent höher als im be
nachbarten Kanton St. Gallen
(504 Franken)...
Experiment statt Itansparenz?
Überraschend ist indes, dass die
Ärztekammer die Einführung des
Kostentransparenz-Systems zum
Wohle der zahlenden Patienten als
«neuerliches Experiment» bezeich
net und verhindern will. Nach Über
zeugung der Regierung wäre gerade
das von der Ärztekammer bevorzug
te eigene System ein «Experiment».
Es sei sinnvoller, durch eine Über
nahme des schweizerischen Sys
tems von den über dem Rhein ge
machten Erfahrungen zu profitieren,
als durch einen eigenen Weg «Risi
ken einzugehen», ist das Regie
rungsressort Soziales überzeugt.
In einer zweiten Mitteilung wirft
die Ärztekammer dem LKV «Wort
bruch» vor, weil der Krankenkas
senverband die Ende 2004 gemach
ten patientenfreundlichen Zusagen
einer grosszügigen Handhabung
der Zuweisungspraxis im Zu
sammenhang mit der Zusatzversi
cherung inzwischen relativiert ha
be. Mitte Dezember noch hat die
Ärztekammer den Patienten vom
Abschluss einer Zusatzversicherung
abgeraten, weil sie «keine Vorteile
bringt». Nun müsse sich unter die
sen Umständen «jeder doch noch
überlegen, ob er nicht eine Zusatz
versicherung abschliessen sollte»,
schreibt die Ärztekammer.
«Der Vorwurf des
Wortbruches ist unstatthaft»
Der LKV lässt die Vorwürfe der
Ärztekammer nicht gelten und teilt
mit, dass man sich lediglich über
die Ausgestaltung des Überwei
sungsformulars noch nicht einigen
konnte: «Der Vorstand der Ärzte
kammer konnte sich mit dem For
mularentwurf nicht in allen Punk
ten einverstandeh erklären. Als ge
meinsame Zielsetzung gilt, einen
einheitlichen Formularinhalt aus
zuarbeiten. Der Vorwurf des Wort
bruches ist unstatthaft.»
Zusatzvereteherung nicht nötig!
Wie das Regierungsressort Sozi
ales gestern Abend informierte,
geht es beim Streit zwischen der
Ärztekammer und dem LKV ledig
lich darum, «ob es für die Überwei
sung einer kurzen schriftlichen Be
gründung bedarf oder ob ein Häk
chen in einer vorgefertigten Aus
wahlliste aus drei Optionen ge
nügt». Ausdrücklich hält die Regie
rung fest: «Es besteht für die Versi
cherten somit kein Anlass, auf
grund dieser letzten Detailabklä
rungen zwischen LKV und Ärzte
vereinigung den Abschluss einer
Zusatzversicherung neu zu über
denken.»
Eine PatJentanorganisation
für die Anliegen der Ärzte?
Die Ärztekammer fordert «ange
sichts der jüngsten Entscheidungen
nunmehr die rasche Gründung ei
ner Patientenorganisation». Dies ist
deshalb bemerkenswert, weil die
Ärztekammer von dieser Patienten
organisation offensichtlich Schüt
zenhilfe für die eigenen Anliegen
erwartet, während es bei Patienten
organisationen üblicherweise da
rum geht, die Interessen der Patien
ten gegenüber Ärzten zu vertre
ten... . Seiten 3,5 und 6
170 Kilogramm Kokain beschlagnahmt
Sicherheit: Grenzwachtkorps erneut sehr erfolgreich
'■ -IT*
SCHAAN - Des Grenzwacht
korps trug auch im vergange
nen Jahr wieder stark zur inne
ren Sicherheit in Liechtenstein
und der Region bei. So wurden
nicht nur beträchtliche Mengen
an Betäubungsmitteln sicherge
stellt, sondern auch zahlreiche
Personen festgenommen, die
polizeilich gesucht waren.
* P«t»r MmH«
Das Grenzwachtkorps II und die
Zolldirektion Schaffhausen, zu
welchen auch Liechtenstein in zoll
rechtlichen Belangen gehört, haben
zusammen mit den Polizeibehörden
mehr als doppelt so viel Kokain be
schlagnahmt wie im vergangenen
Jahr. Die Anzahl Personen, die
wegen polizeilicher Vergehen an
die zuständigen Behörden über
stellt werden konnten, stieg ebenso
um zehn Prozent. Mit dieser Er
folgsbilanz übernimmt das Grenz
wachtkorps einen bedeutenden Bei
trag für die innere Sicherheit.
Erfolgreicher
Kampf gegen Drogen
Im abgelaufenen Jahr deckten die
Angehörigen des Grenzwachtkorps
II und des Zollkreises Schaffhausen
über 1000 (853 in 2003) Wider
handlungen gegen das Betäubungs
mittelgesetz auf. Dabei wurde mit
170 Kilogramm (69 Kilo in 2003)
mehr als doppelt so viel Kokain wie
im Voijahr beschlagnahmt. Ebenso
konnten 45 Kilogramm (46 Kilo in
2003) Heroin sichergestellt wer
den.
Der Kampf gegen den Schmug
gel von Betäubungsmitteln zeitig
te Erfolg. Dank professioneller
Zusammenarbeit konnte die Er
folgsrate gegenüber dem Jahr
2003 wiederum gesteigert werden.
Vielseitige Interventionen
Das Grenzwachtkorps II nahm
im Jahr 2004 insgesamt 11 619
(10 600 in 2003) Personen fest und
übergab diese den zuständigen Be
hörden. Die Gründe für die Fest
nahmen reichten von Kapitalver
brechen bis zu nicht bezahlten Bus
sen. Insgesamt wurden 39 620 Per
sonen an den Grenzen zurückge
wiesen, weil sie die erforderlichen
Einreisevoraussetzungen nicht er
füllten. Die Grenzwächter stellten
im vergangenen Jahr zudem knapp
433 (360) gefälschte Ausweise si
cher. Damit stieg diese Zahl im Ver
gleich zum Voijahr um 20 Prozent
an.
Effiziente Grenzkontrollen erfor
dern den Einsatz modemer und leis
tungsfähiger Hilfsmittel. Das Auto
matisierte Fingerabdruck-Identifi-
zierungs-System ergänzt nunmehr
die bestehenden Hilfsmittel. Mittels
Fingerabdrücken können auch bio
metrische Daten überprüft werden.
Die Abnahme von Fingerabdrücken
wird vollzogen; sofern die Identität
von ausländischen Staatsangehöri
gen nicht feststeht und dies für ein
fremdenpolizeiliches Verfahren, ins
besondere bei der Prüfung der Ein-
reisevoraussetzungen und zur Ver
hinderung von Missbräuchen erfor
derlich ist. Zum Erfolg an den Zöl
len trug auch die weiter verbesserte
Zusammenarbeit mit in- sowie aus
ländischen Partnern bei.
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