Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 18. OKTOBER 2005 
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INLAND 5 KURSE Rhetorikkurs «Konflikte konstruktiv lösen» BALZERS - Kurs vom Stefanuskreis Liechtenstein unter der Leitung von Mario Lucic, Konstanz. «Worte können Fenster sein oder Mauern ...» Wir betrachten unsere Art zu sprechen 
vielleicht nicht als gewalttä­ tig, dennoch f uhren unsere Worte oft zu Ver­ letzung und Leid - bei uns selbst oder bei anderen. Konflikte gehören zum Leben. Man kann sie als Last betrachten oder aber als Chance zur Veränderung nutzen. In diesem Kurs werden Möglichkeiten trainiert, die Konflikte zu durchbrechen. Beziehungs­ strukturen und hinderliche, eingefahrene Muster können konstruktiv verändert wer­ den. Mögliche Lösungen sind jenseits von Sieg und Niederlage und sollen im optima­ len Fall alle beteiligten Seiten zufrieden stel­ len. Der Kurs beinhaltet Übungen im Analy­ sieren der Konfliktsituationen, aktives Zuhö­ ren und die 
Gedanken verständlich formulie­ ren. Rhetorikkurs «Konflikte konstruktiv lö­ sen», am Freitag, 28. Oktober, von 18.30 bis 21.30 Uhr, am Samstag, 29. Oktober, von 9 bis 17.30 Uhr, im Haus Gutenberg, Balzers. Kosten: 170 Franken inkl. Pausengetränke und Mittagessen am Samstag. Die Teilnehm­ erzahl ist beschränkt. Anmeldeschluss: 22. Oktober. Anmeldun­ gen und Auskünfte: Stefanuskreis Liechten­ stein: Judith Kaiser (Tel. 777 38 44), Binza­ strasse 42, Mauren. (PD) Religionsgeschichte der USA SCHAAN - Amerika ist anders, auch und vor allem, wenn es um Religion geht. An zwei Abenden, Donnerstag, 27. Oktober und 3. November, 18 Uhr im Haus Stein-Egerta, ver­ mittelt Pfarrer Markus Anker, evangelischer Studierender-Seelsorger an der Universität St. Gallen und Lehrbeauftragter für öffentliche Vorlesungen für Theologie, die Spannung zwischen «Frommen Bürgern» einerseits und religipnsneutralem Staat anderaleits. Denn der Normalbürger ist Churchgoer (Kirchgän­ ger), im Wahlkampf werden öffentliche Glau­ bensbekenntnisse abgelegt. Zugleich verfü­ gen die Vereinigten Staaten als Wiege des Li­ beralismus über eine in Glaubensfragen sehr freiheitliche Verfassung, die der Glaubens­ und Meinungsfreiheit einen enorm hohen Stellenwert einräumt. Und dieses spannungs­ reiche Gegensatzpaar prägt bis heute die ge­ sellschaftliche und politische Diskussion in den USA. Fürst Hans-Adam II. favorisiert bei der Dis­ kussion der Trennung bzw. Entflechtung von Kirche und Staat in Liechtenstein das ameri­ kanische Modell. Inwiefern liesse es sich auf hiesige Verhältnis übertragen, wo liegen seine Möglichkeiten und Grenzen? Vor diesem Hintergrund wird die Lehrveranstaltung wichtige Aspekte und Stationen der amerika­ nischen 
Religions- und Kirchengeschichte beleuchten und deren Auswirkungen auf poli­ tische Entscheidungen thematisieren. Anmel­ dung (Kurs 735) erforderlich. Informationen und Anmeldungen bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta, Tel. 232 48 22 oder E-Mail:  info@stein-egerta.li . (PD) V } 
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M ' iU\ Spatenstich beim Feuerwehrdepot Vaduz VADUZ - Gestern fand in Vaduz der Spaten­ stich zum Anbau des Kommandopostens der Freiwilligen Feuerwehr statt. Im Bild Vertreter des Gemeinderates, der Bauleitung und der Feuerwehr. (PD) 
Eldorado für Sportler Philipp Brogle eröffnet mit «World of Sports» einzigartigen Sporttempel in Triesen TRIESEN - Liechtensteins Sport­ welt wird bald um eine Attrak­ tion reicher sein. Am 27. Okto­ ber öffnet Philipp Brogle die To­ re seiner «World of Sports» in Wesen. Wegen seiner Grösse und Angebotsvielfalt kann das Projekt als bisher einzigartig auf liechtensteinischem Boden eingestuft werden. • Philipp Scftnem r Schon seit längcrem ist bekannt, dass Philipp Brogle sein ehemaliges Sportgeschäft in Vaduz zu einer «World of Fashion» umgebaut hat und den Sportbereich nach Triesen verlagern wird. «In den letzten 20 Jahren sind sehr viele neue Sportar­ ten aufgekommen, die wir in unse­ rem alten Laden nicht zeitgemäss präsentieren konnten. Deshalb wa­ gen wir mit dem neuen Gebäude ei­ nen Schritt nach vome, um unseren Kunden den bestmöglichen Service zu bieten», so Philipp Brogle zur be­ vorstehenden Expansion. Gerade der ERÖFFNUNGSEVENT Abwechslungsreiches Eröffungsprogramm Am Donnerstag, den 27. Okto­ ber, findet die Banddurch- schneidung der «World of Sports» vor geladenen Gästen und Stammkunden statt. Von Freitag bis Sonntag warten auf die Kunden verschiedene Att­ raktionen wie beispielsweise Modeschauen iu|d ,Präsent^ioi nen verschieden» SpbrttnaÄfcn. Ausserdem stehen für die Gäctet- in einem grossen Zirkuszelt Ski­ flug- und Snowboard-Simulato- ren bereit. 
Warten mit Freude auf die Eröffnung der «World of Sports», von links: Marketlngmann Wolfgang Ender, Philipp Brogle, Marketingfachfrau Daniela Eine und Sportgeschäfts-Teamdnf Andreas lud. gute Service, eine kompetente Bera­ tung und ein vielfältiges Angebot an Markenartikeln sollen den neuen Sporttempel in Triesen auszeichnen. Einkaufen als Erlebnis Das neue Sportgeschäft soll nicht nur ein blosses Fachhandelsge­ schäft werden, sondern ein Ein­ kaufserlebnis erster Güte für alle Sportbegeisterten darstellen. «Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden nicht nur einfach Sportarti­ kel verkaufen, sondern ihnen den Sport an sich als Freizeiterlebnis vermitteln. In dieser Disziplin wer­ den wir in Liechtenstein und der Schweiz wohl Spitzenreiter sein», so Philipp Brogle. Diesbezüglich sind auch schon einige Aktivitäten geplant: Kurse in Nordic Walking und Carving sowie Beachvolley-ball-Turniere 
im Sommer sind erste Events, die vom «World of Sports»-Team organisiert werden. Auch im optischen Bereich und punkto Einrichtung wird die «World of Sports» einen einzigarti­ gen Status in der Region erhalten. «Die Aussenansicht des Gebäudes soll mit grossen Sportwerbeplaka­ ten einen hohen Wiedererkennungs- wert garantieren», erklärt Marke­ tingleiter Wolfgang Ender. Im Innenbereich wird das dreistöckige Gebäude in verschiedene Erlebnis­ welten, je nach Sportart - wie zum Beispiel Skisport oder Outdoor und Trekking - aufgeteilt sein. Grosse Produktspalette Als Mitglied der weltweit be­ kanntesten Händlerorganisation «Intersport» erhofft sich das 
«World of Sports»-Team über die Grenzen Liechtensteins hinaus Synergieeffekte nutzen und vom globalen Werbeeffekt der Marke «Intersport» profitieren zu können. In Bezug auf das Einzugsgebiet sagt Wolfgang Ender: «Grob abge­ steckt wollen wir Kunden vom Bo­ den- bis zum Zürichsee anlocken. Dies können wir dank unserer gu­ ten Lage in der Nähe der Autobahn auch erreichen.» In Sachen Produkte will sich Brogle Intersport von der hiesigen Konkurrenz abheben. Unter ande­ rem werden viele Markenartikel zum Sortiment gehören, die im nor­ malen Grosshandel nicht erhältlich sind. Doch auch das Preis-Leis­ tungsverhältnis soll stimmen und für jedes Portemonnaie wird etwas zu 
finden sein. ... dann geht man aufrechter Impulsreferat zur Wanderausstellung «Familie und Beruf in Balance» VADUZ - «Worum dreht sich Ihr Leben?» Um diese Frage dreht sich derzeit die Wanderausstel­ lung «Familie und Beruf in Balan­ ce» an der Hochschule Liechten­ stein. Zur gestrigen Eröffnung lu­ den die Stabsstelle für Chancen­ gleichheit und die Kommission für Chancengleichheit der Hoch­ schule zu einem Impulsreferat • Martin Rl«ct i Stabsstelle und Kommission für Chancengleichheit hatte gestern ei­ nen ausgewiesenen Fachmann zur Eröffnung geladen. Prof. Eberhard Ulich, früherer Leiter des Instituts für Arbeitspsychologie an der ETH Zürich, erörterte in einem 
Impulsre­ ferat aktuelle Fragen wie persön­ lichkeitsförderliche Arbeitsinhalte, lebensfreundliche Arbeitszeiten und familicnfreundliche Arbeitsorte. Gesundheit fördern Eins vorweg: Ulich hält nichts vom Begriff «Work-Life-Balance». «Den Begriff halte ich für fatal», so Ulich. Es gelte nicht nur Arbeit und Leben in Einklang zu bringen, son­ dern alle verschiedenen Lebensbe- reiche, vor allem auch den der Fami­ lie auszubanlanciern. Als die wich­ tigste Voraussetzung dafür und gröss- te Herausforderung in der Zukunft sieht Ulich die Gesundheit. Immer mehr Menschen leiden aufgrund der Arbeitsbedingungen an psychischen Erkrankungen. 
Untersuchungen in Deutschland belegen allein für den 
Prof. Eberhard Ulich im Gespräch mit Trudi Ackermann, Petra Brunhart- Eichele und der zuständigen Regierungsrätin Rita Kleber-Beck. Zeitraum zwischen 2001 und 2003 eine Zunahme der psychischen Er­ krankungen bei Erwerbstätigen von 50 Prozent. Die depressive Verstim­ mung rangiert in den vordersten Rängen bei der Krankheitsliste infol­ ge von Stress am Arbeitsplatz. Was kann man tun? Für Ulich ist klar, dass nur eine persönlichkeitsförder- lichc Arbeitsgestaltung Besserung verspricht. In der Forschung unter­ scheide man bereits zwischen biolo­ gischer und menschengemachter Al­ terung beziehungsweise von «ar- beitsinduzierter» Alterung. Die «Voralterung» kann demnach bis zu 15 Jahre betragen. Die heutigen Ar­ beitgestaltungsmodelle seien Sack­ gassen bei denen sowohl Männer als auch Frauen alt aussehen. Deshalb ist es nach Ulich nicht richtig von 
Chancengleichheit zu sprechen. Was nützt der gleiche Zugang in die Sackgasse. Die Sackgassen müssen weg! Eine Basis für einen ausgegliche­ nen Lebenshaushalt schafft man laut Ulich mittels sinnvoller Aufga­ bengestaltung. So müssten die Ar­ beitsplätze vermehrt Richtung ganzheitlich statt monoton ausge­ richtet werden. Versuche mit verän­ derten Arbeitsmodellen hätten ge­ zeigt, dass Menschen selbstbe- wusster werden.. «Freie Menschen gehen aufrecht», so Ulich. Planbarkelt ist wichtig Was die Arbeitszeitmodelle an­ belangt, fordert Ulich vor allem die «Planbarkeit» ein. Diese sei absolut unabdingbar für 
ein geregeltes Fa­milienleben. 
Von Erhöhung der Ar­ beitszeiten rät Ulich ab. Es müsse viel eher vermehrt daraufhin ge­ wirkt werden, dass es auch andere Bereiche im Leben gibt, die erfül­ lend sein können, so zum Beispiel die Vaterrolle. Mit dem Ausblick, dass es in Zukunft nie mehr derart viel Erwerbsarbeit geben wird wie früher, sind sowieso andere Model­ le von Nöten. Eins davon wäre ein Grundeinkommen für alle, das die materielle Existenz absichert. Dazu eine Beteiligung an der Erwerbsar­ beit und schliesslich eine Beteili­ gung an allgemeinnützlicher Betä­ tigung, beispielsweise im Sozialbe­ reich (Pflege). Es gelte die gesell­ schaftliche Anerkennung solcher Modelle zu fördern, so Ulich. Die Ausstellung «Familie und Beruf in Balance» dauert bis zum 29. Oktober, www. hochschule.Ii AN/.HGI
	        

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