Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 12. OKTOBER 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 
20 VOLKS BLATT 
SPLITTER Benzin für 29 Cent pro Gallone LINCOLN - Der Fehler eines Tankstellenbe­ sitzers im US-Staat Nebraska hat zahlreichen Autofahrern die billigsten Tankfüllungen seit Jahrzehnten beschert. Für 
mehr als eine halbe Stunde verkaufte Kabredlo's Convenience Store bleifreies Benzin für 29 amerikanische Cent pro Gallone. Das entspricht etwa einem Zehntel des aktuellen Preises. Der 
amerikani­ sche Automobilclub AAA erklärte, in den USA sei das Benzin zuletzt 1955 zu diesem Preis zu haben gewesen. Bis der Fehler be­ merkt wurde, bildete sich eine lange Schlan­ ge vor den drei Zapfsäulen. Zu den Glück­ lichen gehörte Nathan Olson, der normaler­ weise 72 Dollar (rund 90 Franken) für eine Tankfüllung bezahlt. Am Freitag füllte er den Tank seines Ford F-150 für 3.50 Dollar (rund 4.50 Franken) zu Dreiviertel. (AP) Über Flüchtlingspolitik beraten LUXEMBURG - Unter dem Eindruck des jüngsten Ansturms von Afrikanern auf die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla bera­ ten die EU-lnnen- und Justizminister heute in Luxemburg über die europäische Flüchtlings­ politik. Erörtert werden soll die Einrichtung regionaler EU-Schutzprogramme. Diploma­ ten erwarteten, dass die Minister in diesem Zusammenhang auch über das Flüchtlings­ drama in den spanischen Exklaven sprechen würden. (AP) Britney Spears veranstaltet Benefli-Auktion NEW YORK - Popsängerin Britney Spears hat mit einer Wohltätigkeitsauktion tausende Dollar für die Hurrikan-Opfer in den USA eingenommen - auch ohne ihren brillantenbe- setzten BH. Den hatte Spears am Samstag von der Versteigerung zurückgezogen mit der Be­ gründung, ihre Fans verwechselten ihn offen­ bar mit einem anderen Modell. Die 23-Jährige erklärte, sie habe den BH während eines Fern­ sehauftritts getragen, jedoch darin nicht ihren Hit «Baby One More Urne» gesungen. (AP) 
Seuchengefahr steigt Erste Krankheiten im Erdbebengebiet bereits ausgebrochen - Regen verhindert Hilfe MUZAFFARABAD - Sintflutartige Regflnfälle haben gestern eine gerade erst eingerichtete Luft­ brücke für die Erdbebenopfer In Pakistan zum Stillstand ge­ bracht. Die verzweifelte Lage der Überlebenden verschlim­ merte sich dadurch noch. Die Verteilung von Decken, Essen und Kleidung in der am schwersten betroffenen Stadt Muzaffarabad kam durch den Regen zum Erlie­ gen. Helikopter mussten ihre Hilfs­ und 
Rettungsflüge in die Kasch­ mirregion nach wenigen Stunden wieder einstellen. Dutzende Heli­ kopter mit Hilfsgütern sassen auf dem Flughafen der pakistanischen Hauptstadt Islamabad fest. Private Hilfsgruppen brachen die Vertei­ lung von Hilfsgütern ab, Soldaten mussten die Bergung der überall in Muzaffarabad herumliegenden Lei­ chen 
bei strömendem Regen vor­ übergehend einstellen. Frost, Erdrutsche und Seuchengefahr Bei dem Erdbeben obdachlos ge­ wordene Bewohner der Stadt ver­ suchten, unter Plastikplanen Schutz vor dem Regen zu finden. Mit jeder Stunde verschärfte sich die Lage für die Überlebenden in der schwer zugänglichen Himalaja-Region. Die Seuchengefahr stieg. Die Menschen kämpften mit 
nächtli-Einwohner 
von Muzaffarabad versuchen Kleidungsstücke zu ergattern, die von Mitarbeitern der Hilfsorganisa­ tionen verteilt werden. In der Zwischenzeit wurde im Erdbebengeblet vor der Seuchengefahr gewarnt. chem Frost und Erdrutschen. Die Kommunikationsnetze funktionier­ ten nicht mehr, es fehlte an Lebens­ mitteln, warmen Decken und Medi­ kamenten. Nach Angaben eines pakistani­ schen Behördenvertreters brachen bereits lebensgefährdende Krank­ heiten aus. Leichen und Abwässer hätten den Fluss Neelum verseucht, hiess es gestern. Der Neelum ist die wichtigste Trinkwasserquelle in Muzaffarabad. Die offiziell bestätigte Zahl der Toten in Pakistan stieg derweil auf 23 000. Befürchtet werden aber bis zu 40 000 Tote. Rund 51 000 Men­schen 
wurden verletzt. 2,5 Millio­ nen Menschen sind obdachlos, wie Pakistans Premierminister Shaukat Aziz ausführte. Noch Überlebende geborgen Rettungskräfte konnten nur noch vereinzelt Überlebende bergen. In der Stadt Balakot bargen französi­ sche Helfer nach eigenen Angaben bis gestern fünf Kinder aus den Trümmern ihrer zerstörten Schule. Vier Kinder seien am Montag ge­ rettet worden, eines gestern, sagte Einsatzleiter Jean-Jacques Mornat. Hoffnung auf weitere Überlebende unter 
den Schulruinen gebe es 
nicht mehr. Im zu drei Vierteln zer­ störten Muzaffarabad wurden laut Uno bis gestern acht Menschen aus den Trümmern gerettet. Nach An­ gaben von Rettungskräften besteht noch bis höchstens Freitag eine ge­ wisse Hoffnung, Menschen lebend zu bergen. Die Uno rief zu Spenden auf: Zu­ nächst würden allein für die Sofort­ hilfe 272 Millionen Dollar ge­ braucht, hiess es in Genf. Rund 1000 pakistanische Spitäler wurden nach Uno-Angaben vollständig zer­ stört. Die internationale Hilfe lief an, unter anderem auch aus der Schweiz. (sda) Erster Vogelgrippefall in Kolumbien Kolumbien bestätigt Infektionen - Schlachtungen in Osteuropa fortgesetzt BOGOTA - In Kolumbien sind ers­ te Fälle von Vogelgrippe aufge­ treten. In der zentralen Provinz Tollma ist in einer Region mit zahlreichen Hühnerfarmen das Virus H9 festgestellt worden. Dieses sei jedoch weniger gefähr­ lich als der in Asien und möglicher­ weise auch in Russland und Ost­ europa grassierende Virus-Typ H5, teilten die Behörden mit. Die be­ troffenen Betriebe seien unter Quarantäne gestellt worden. Am vergangenen Wochenende waren erstmals in Rumänien und in der Türkei Fälle von Vogelgrippe be­ kannt geworden. In Rumänien wur­ den Antikörper der Tierseuche bei drei toten Hausenten nachgewiesen. 
In Rumänien Ist man noch immer damit beschäftigt, Geflügel einzusam­ meln um 
bs anschliessend zu töton. Folglich stellten die Behörden die betroffene Region im Donaudelta unter Quarantäne. Acht Fischerdör­ fer wurden von der Aussenwelt ab­geschottet. 
"Pausende Tiere wurden unterdessen notgeschlachtet. Im Nordwesten der Türkei star­ ben bislang 2000 Truthähne an der 
Seuche. Über die Region Manyas, die für ihren reichen Vogelbestand bekannt ist, wurde eine Quarantäne verhängt. Bis gestern wurden be­ reits 60(X) Vögel notgeschlachtet. Die Schlachtungen sollen noch etwa drei Wochen anhalten. Nichts­ destotrotz 
fürchtet die Türkei noch für längere Zeit weitere Ausbrüche der Vogelgrippe. Ein britisches Labor will bis En­ de dieser Woche feststellen, ob die Vogelgrippefalle in der Türkei von einem auch für den Menschen ge­ fährlichen Viren-Stamm ausgelöst wurden. Auch Proben aus Rumä­ nien werden in Grossbritannien analysiert. Die Regierung in Bu­ karest rechnet bis Ende nächster Woche mit Ergebnissen. (sda) AN/i-:i(ii: | / 
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Völkermord in Darfur? Druck auf den Sudan soll erhöht werden NEW YORK - Die Uno haben vor einer Eskalation der Lage in der Krisenregion Darfur gewarnt. Die sudanesische Regierung nehme nur kosmetische Kor­ rekturen vor, um Menschen­ rechtsverletzungen zu verhin­ dern, hiess es seitens der Uno. Es bestehe die Gefahr, dass sich die Gewalt in der Region zu einem Völkermord und Verbrechen ge­ gen die Menschlichkeit ausweite, sagte der Uno-Berater zur Verhin­ derung von Völkermord, Juan Mendez, am Montag (Lokalzeit) in New York. Der Uno-Sicherheitsrat müsse seinen Druck auf die Regierung in Khartum erhöhen, die arabischen 
Milizen zu entwaffnen, die für Gräueltaten an der schwarzafrika­ nischen Bevölkerung in Darfur verantwortlich sind. «Wir können die sudanesische Regierung nicht so weitermachen lassen», sagte Mendez vor Journalisten weiter. Zudem kooperiere sie auch nicht mit dem Internationalen Strafge­ richtshof in Den Haag. Der Uno-Botschafter der USA, John Bolton, hinderte Mendez ge­ gen den Willen von Uno-General­ sekretär Kofi Annan und elf ande­ ren Ratsmitgliedern daran, das Gremium über die Lage zu unter­ richten. Der Sicherheitsrat müsse handeln und nicht nur über die Probleme in Darfur reden, begrün­ dete Bolton sein Vorgehen, (sda) 
+ + + + + Zu guterLetzt... + + + + + Röntgenbild soll Python-Verdacht klären MIAMI - Per Röntgenbild will eine Familie in Florida ihren Ver­ dacht gegen eine Pythonschlange nachgehen: Sie befürchtet, dass das gefrässige Tier eine ihrer Siamkatzen vertilgt hat. Die dreieinhalb Meter lange Schlange wurde am Sonntag in der Nähe des Hauses der Familie Rodriguez mit einer auffällig grossen Wölbung im Verdauungs­ trakt gefunden. Zugleich bemerk­ te die Familie, die bei Miami wohnt, das Verschwinden ihrer einjährigen Katze Frances. «Ich bin sicher," dass sie da drin ist», sagte Andres, einer der Rodri-guez-Söhne, 
den Medien. Seine Mutter Elidia erklärte, sie wolle Gewissheit darüber, ob Frances im Magen der Python sei oder nicht. Nach Angaben der Feuerwehr wird die Schlange nun in einen Tierpark gebracht und geröntgt. Erst vergangene Woche hatte eine andere Python für Schlag­ zeilen gesorgt. Sie war bei dem Versuch, einen Alligator zu ver­ schlingen, geplatzt. (AP)
	        

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