Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 28. SEPTEMBER 2005 BLATT 
I INLAND 7 INTERPELLATION Grundsätze der Verkehrspolltik VADUZ - Die Regierung hat eine Interpella­ tion zu einem Gesamtverkehrskonzept sowie zu Verkehrserhebungsdaten beantwortet und anlässlich ihrer Sitzung vom 27. September zuhanden des Landtags verabschiedet. Die Interpellationsbeantwortung zeigt die grundsätzliche Stossrichtung der Verkehrspo­ litik der Regierung auf und informiert zudem über kurz-, mittel- 
und langfristige Massnah­ men zur künftigen Entwicklung des Verkehrs in 
Liechtenstein im Spannungsfeld von Le­ bensqualität, Wohlstand und Umwelt. Liech­ tenstein hat in den vergangenen Jahrzehnten ein starkes Wachstum der Bevölkerung sowie der Wirtschaft verzeichnen können. Damit einhergehend hat auch der Verkehr in Liech­ tenstein deutlich zugenommen. Langfristige Prognosen der Bevölkerungs- sowie Wirt­ schaftsentwicklung zeigen auf, dass in Liech­ tenstein auch in den nächsten Jahrzehnten mit bedeutendem Verkehrszuwachs von bis 
zu 60 Prozent gerechnet werden muss. Kapazttttsgrenzan absehbar Liechtensteins Verkehrssysfem besteht pri­ mär aus dem Strassennetz, welches sowohl dem Individualverkehr als auch dem öffent­ lichen Verkehr als Träger dient. Während das Strassennetz in den vergangenen Jahrzehnten bezüglich Umfang und Kapazität kaum ver­ ändert, sondern lediglich optimiert wurde, konnte im Bereich des öffentlichen Verkehrs eine kontinuierliche Ausweitung des Ange­ bots erreicht werden. Während dieses System bereits heute zu Stosszeiten an Kapazitäts­ grenzen gelangt, ist absehbar, dass die pro­ gnostizierten Verkehrszuwächse von diesem System nicht mehr bewältigt werden können. Stossrichtung vorgaben Vor diesem Hintergrund zeigt die Interpel­ lationsbeantwortung auf, welche grundsätzli­ che Stossrichtung die liechtensteinische Ver­ kehrspolitik künftig verfolgen wird. Dabei soll gewährleistet werften, dass das Verkehrs­ system im Spannungsfeld von Lebensqua­ lität, Wohlstand und Umwelt den künftigen Bedürfnissen und Interessen von Gesellschaft sowie Wirtschaft Rechnung trägt. Auf dieser Basis sollen geeignete Massnahmen für die künftige Weiterentwicklung des liechtenstei­ nischen Verkehrssystems erarbeitet werden. Die Interpellationsbeantwortung zeigt auf, welche wichtigen Arbeiten im Verkehrsbe­ reich in den letzten Jahren unternommen wurden und welche weiteren Massnahmen und Entwicklungen geplant sind. Darüber hina(is%ird Uber den Stand der Entwicklung eines Gesamtverkehrskonzeptes, über die Zu-, sammenarbeit 
mit nationalen wie internatio­ nalen Ansprechpartnern in Verkehrsfragen so­ wie über verschiedene weitere Fragen die Verkehrspolitik betreffend. (pafl) 
Gründlich ist nicht gut genug Wie der Schweizer Medienfachmann Peter Studer die Landeszeitungen bewertet SCHAAN - Die Leser der beiden Tageszeitungen in Liechtenstein werden reichlich mit Nachrich­ ten versorgt, könnten ober noch- betsor mit HUitergnindlnfoima- tlonen bedient werden: Zu die­ sem Urteil gelangt Ist Peter Stu­ der, Präsident des Schweizer Pracseratea, der beide Landes­ zeitungen analysiert hat Peter Studer zählt als langjähriger Chefredaktor des Schweizer Fern­ sehens und des «Tages-Anzeigers» zu den grossen Koryphäen der Schweizer Medienlandschaft. Im Rahmen des Weiterbildungspro­ gramms des «Liechtensteiner Volksblatts» hat der heutige Präsi­ dent des Schweizer Presserates die beiden Landeszeitungen in den letz­ ten zwei Wochen kritisch begutach­ tet. Gestern war Studer in der Volks­ blatt-Redaktion zu Gast, um Uber seine Bewertung zu informieren. «Attraktiv und Ubersichtlich» Peter Studer äusserte sich ge­ samthaft gesehen* beeindruckt Uber die Leistungsfähigkeit der ver­ gleichsweise kleinen 
Volksblatt-Lob 
und Kritik: Oer Schweizer Modlsnfacftmann Fiter Stedar (rechts, an der Seite von veHablett-Chofredekter Martin Frömmelt). Redaktion. Grosses Lob zollte er dem vor knapp drei Jahren einge­ führten «modernen, attraktiven und vor allem auch sehr übersicht­ lichen» Erscheinungsbild der Zei­ tung mit seiner klaren Bundauftei­ lung in Inland, Wirtschaft, Sport und Kultur. Dass sich dieser Neu­auftritt 
nach der üblichen Einge­ wöhnungszeit nun auch positiv auf die Leserzahlen durchschlage, sei für ihn sehr gut nachvollziehbar, sagte Studer mit Blick auf die jüngsten Wemf-Zahlen, die dem Volksblatt einen Leserzuwachs von 17 Prozent attestierten. 
Zum Inhalt beider Landeszeitun­ gen befragt, fand Peter Studer Lob und Kritik: «Ich habe eine sehr gründliche Benachrichtigung der liechtensteinischen Bevölkerung durch die beiden Zeitungen festge­ stellt, wobei ich ein bisschen die Anreicherung der Nachrichtenbe­ richte mit eigenen Zusatzinforma- tionen, Hintergründen und Kom­ mentaren vermisse. Allerdings ist mir auch klar, dass dafür die not­ wendigen personellen Ressourcen vorhanden sein müssen. Was mich überrascht hat, ist der enorm starke Parteibezug der beiden Zeitungen. Das ist etwas, das ich in der deut­ schen Schweiz seit meinen Anfän­ gen vor SO Jahren eigentlich nicht mehr gesehen habe. Im Grossen und,Ganzen habe ich den Eindruck, es ist eine faire Berichterstattung - wenn nicht gerade Wahlkampf oder Landtag ist, 
wo die polemische Ak- zentsetzung für mich manchmal sehr, weit geht, allein schon weil die beiden Parteien auf Clanbeziehungen fussen und sich ideologisch prak­ tisch nicht unterscheiden. Es wird in den beiden Zeitungen auch zu viel Raum für dritt- und vjertklassi- ge Vereinsaktivitäten sowie für rei­ ne Parteiaktivitäten eingeräumt.» Eividrückliche «Gletscher im Treibhaus» Landesmuseum: Heute Führung - am Samstag Exkursion Morteratsch SCHAAN - Ein Netzwerk von zwölf liechtensteinischen Verei­ nen zeigt mit dem Landesmu­ seum die Bilderausstellung «Gletscher Im frelbhaus». Die Fotoausstellung dokumentiert eindrücklich den Rückgang der Al­ pengletscher im letzten Jahrhun­ dert, aber auch die Situation in Liechtenstein. Die Ausstellung ist bis zum 9. Oktober im Medienraum und im 
Foyer des Landesmuseums zu sehen. Heute Abend um 18 Uhr findet eine öffentliche Führung statt. Silvio Hoch (Botanisch-Zoo- logische Gesellschaft BZG) und Oliver Bettin (LGU) führen Sie durcfc die Ausstellung. Sie erfahren, wie 
Gletscher funktionieren, und viel Wissenswertes über die Kli­ maerwärmung und ihre Auswir­ kungen im Alpengebiet. 
Der Merteratsckgletscher Im Wendel der Zeit des BM links BIIS 
dam Jehr 1911 des Bild rechts aus d«m Jahr 2001. Als letzte Veranstaltung des Rah­ menprogramms zur Ausstellung lädt die Cipra Liechtenstein Sie am Samstag, 1. Oktober zu einer Ta­gesexkursion 
zum Morteratschglet- scher ins Berninagebiet ein. Der Morteratschgletscher ist einer der Bestuntersuchten: Seit der kleinen 
Eiszeit im 19. Jahrhundert zieht er sich jährlich um mehr als 17 Meter zurück. Die ganztägige Exkursion ist eine Bergwanderung, Gletseber- ausrüstung 
ist nicht erforderlich. Abfahrt ist ab Bahnhof Sargans um 7.21 
Uhr, Ankunft abends um 19.37 Uhr. Christine Rothenbühler, Geo­ graphin bei der Academia Engiadi- na, führt Sie fachkundig über die Bovalhütte zurück zur Gletscher­ zunge. Sie vermittelt am Gletscher nicht nur Erklärungen zur Glet­ scherkunde, sondern auch spannen­ de Informationen zu den Verände­ rungen der letzten 150 Jahre und zuf Dynamik im Gletschervorfeld. Es sind noch einige Plätze frei. Informationen erhalten Sie bei Ih­ rer Anmeldung bei der LGU (Tele­ fon 232 52 62 vormittags, E-Mail infö@lgu.li). (PD) A W7circ
	        

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