Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

hot WIRTSCHAFT DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAM TAG, 24. SEPTEMBER 2005 SEITE 13 LEICA Welche Pinna den schweizerischen Ver- messungskonzetn Lei­ ca Geosystems nach Schweden holt. 
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NEWS Eröffnung des «L6T Laboratory for Experiments! Economic*» ST. GALLEN - Durch LGT Capital Ma­ nagement wurde die Etablierung einer Ko­ operation zwischen den Instituten von Nobel­ preisträger Professor Vernon L. Smith (ICES, 1FREE)* und der Universität St. Gallen (Institut für Banken und Finanzen, Prof. Ma­ nuel Anunann sowie Institut für Finanzkom­ munikation, Dr. Victor Poräk) möglich: Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird in St. Gallen das erste, mit den Technologien und Instrumenten von Prof. Smith ausgestattete Labor für experimentelle Ökonomie in Euro­ pa eingerichtet. LGT Capital Management AG, das Invest­ mentzentrum der LGT, den Vermögensexper­ ten des Fürstenhauses von Liechtenstein, ge­ hört als aktiver Investmentmanager zu den führenden Anbietern von Anlagen, welche nach den neuesten Erkenntnissen der Beha- vioral Finance geführt werden. '* Professor Vernon L. Smith, Nobelpreisträ­ ger der Wirtschaftswissenschaften 2002 im Bereich Behavioral Finance, hat das Funda­ ment für experimentelle i Wirtschaftsfor­ schung gelegt umf ist der LGT Capital Ma­ nagement als «Advisor to the Board» sowie durch eine Forschungszusammenarbeit ver­ bunden. Für weitere Fragen zum «LGT Laboratory for Experimental Economics» können Sie sich jederzeit an Victor Poräk (victor.po- rak@unisg.ch ) wenden. * Interdisciplinary Center for Experimental of Science (Ices) der George Mason Univer­ sität, International Foundation for Research in Experimental Economics (Ifree), Washing­ ton D.C., USA. (PD) «Rita» vorsetzt US-VWrtsdiaft in Angst HOUSTON - Hurrikan «Rita» versetzt die US-Wirtschaft in Angst: Bedroht ist einer der wichtigsten Öl- und Chemiestandorte des Landes. Die Produktion lag bereits vor dem filr Samstagmorgen (Ortszeit) erwarteten Ein­ treffen des Wirbelsturms in 
Texas weitgehend brach, wie die US-Behörden mitteilten. Etwa 92 Prozent der Ölförderung im Golf von Me­ xiko wurden gestoppt. Zahlreiche Chemiefa­ briken machten vorsorglich dicht. Der Ölpreis gab gestern 
allerdings zunächst etwas nach, während die US-Börse leicht anzog, nachdem «Rita» 
in die zweithöchste Hurrikan-Katego- rie 4 zurückgestuft worden war. Ein weiterer Grund für den sinkenden ölpreis war die leichte Kursänderung des Hurrikans Richtung Osten, was die wichtigsten Raffinerien in Te­ xas verschonen könnte. (sda) 
SCHNEESPORT Welche Aktion die Ost­ schweizer Seilbahn­ unternehmen erneut durchfuhren und für wen. 1 g 
FORSCHUNG Wer eine Kooperations­ vereinbarung schloss um im Alpenrheintal gemeinsam zu for­ schen. ^ -j 
BIODIESEL Seit wie vielen Jahren Brasilien Vorreitert bei der Herstellung um­ weltfreundlicher Treibstoffe ist. 
18 Globalisierung ist uralt Wissenschaftler knüpfen an österreichische Schule der Nationalökonomie an VMWI - NiternatlMiatar FM- •uuk«|ya| flBjh 4 wfNMvQHHR« SO (NR • Uli QQfT 1 • Intantatlanalan-fiottfrlad-ven- Habariar-Konfarafu dar Euro- paan Cantar of Austrtaa Econo­ mics Foundatton (Ecaaf). Als Vertreter der vierten Genera- ! tion der österreichischen Schule der Nationalökonomie revolutio­ nierte Gottfried von Haberler (1900-1995) die Wirtschaftswis­ senschaft. «Internationaler Freihan­ del 
ist die beste Politik gegen Monopole und die beste Garantie für die Erhaltung eines gesunden Grades an freiem Wettbewerb», lautete sein Credo. In Zeiten unru­ higer Weltmärkte und der wider- > sprüchlichen Globalisierungsdebat­ te hat sein Werk höchste Aktualität. i ImovalJvar «TMnk ÜMk» Im Sinne Haberlers setzt sich die European Center of Austrian Eco­ nomics Foundation (Ecaef) ein für den internationalen Freihandel, Selbstverantwortung, individuelle Freiheit und weniger Einfluss staat­ licher 
Organe. Die Ecaef mit Sitz in Vaduz knüpft an die wissen­ schaftliche Tradition der österrei- | chischen Schule der Nationalöko- I nomie an. I Präsident der Stiftung ECAEF, I die sich als innovativer «Think ! Tank» versteht, ist Prinz Michael von Liechtenstein. Er erklärte bei der 1. Internationalen Gottfried- von-Haberler-Konferenz am Frei- j tag in der Hochschule Liechten- i stein: «Wir brauchen freies Unter­ nehmertum, weniger und einfache­ re Steuern, weniger und efßziente- | re Regulierung.» Alt dte JUnon Afrika va tMaa ii Als prominentester Gast der Konferenz sprach Vernon Smith, Nobelpreisträger der Wirtschafts­ wissenschaften 2002 im Bereich «Behavioral Finance». Er war einer der ersten Wissenschaftler, der sich auf die Suche nach systematischen Mustern des menschlichen Ent­ scheidungsverhaltens auf Geld-, 
NR9 MI eMw R̂RsJi vTmNIMRR IM MS l Waren- und Gütermärkten machte. Mit seiner ^experimentellen Öko­ nomie» wies er in Labortests nach, dass Marktteilnehmer sich nicht am fundamentalen, rationalen Wert 0 Dinge orientieren, sondern extreme Preisschwankungen, 
«Bubbles», verursachen. Globalisierung interpretiert Smith als ein neues Wort für den uralten Prozess von Wanderung und Markt­ expansion. Die Spezialisierung be­ stimme das Wesen der Globalisie­ rung. Sie habe schon begonnen, als unsere Vorfahren vor 125 000 Jah­ ren Afrika verliessen und sich auf der Iberischen Halbinsel und in Eu­ ropa niederiiessen. Über Handel und Märkte tausch­ ten sich Menschen aus, Uber die Märkte seien Länder voneinander abhängig. Ohne Märkte wären Menschen arm, elend, roh und un­ wissend, betonte Vernon Smith. David Hume, der Denker des engli­ schen Empirismus, habe schon vor 
250 
Jahren die Basis der Ordnung formuliert, die Märkte, sozialen Austausch und Wohlstand ermög­ lichen: das Recht auf Besitz* seine Übertragung, die Erfüllung von Versprechen. Damit neues Wissen und neue Technologien neue Waren und Dienstleistungen abwerfen, brau­ che es Kapital. Die Kapitalmärkte machten also eine weitere Speziali­ sierung möglich. Während die Wa­ renmärkte relativ voraussehbar seien, zeigten sich die Geldmärkte jedoch sehr viel unsicherer, weil sie Innovationen bei Gütern und Dienstleistungen zuvorkommen mUssten. Investitionen in neue Technologien zu riskieren, sei die Grundlage für Wachstum. Freie wirtschaftliche und politische Systeme seien dafür zentral. Auch China habe sich in diese Richtung bewegt. Noch freilich betrieben die In­ dustrieländer vor allem 
untereinan­der 
Handel, erklärte Professor Manfred A. Bräuchte, Universidad Mayor. Und obwohl Entwicklungs­ länder Importzölle halbiert hätten in den letzten 20 Jahren, blieben Handelsbarrieren inner- i Welt. Gerade Dritt­ weltländer könnten aber am meisten von der globalisierten Wirtscluft profitieren, die ein schnelleres Wachstum bringe, we­ niger Armut, einen fruchtbareren Boden für Demokratie. Hauptgründe für die Armut in der Sahelzone, dem ärmsten Gebiet Afrikas, seien gnade die fehlende wirtschaftliche Freiheit verkörpert in einer aufgebürdeten Politik und systematischer um sich greifender Korruption. Damit der internatio­ nale Freihandel zu einer wirklichen Win-Wut-Situation führe, brauche es Kompromisse und Engagement von allen Seiten. Unfaire Export­ förderung und Zölle mttssten die Industrie- wie die Entwicklungs­ länder abbauen. Das gelte be­ sonders für die Landwirtschaft. GOTTFRIED VON HABERLER Schon Haberien erstes Buch «(Oer Sinn der Indexzahlen. Eine Unter­ suchung Uber dea Begriff de» Preisniveaus und WMedwden seiner Messung» vttti 1927i»i eto «Aeoratiicti wegwwehder Wtarf» gewesen, schreibt Professor Kurl R. Leube, Hoover Institstion, 
Stanford Univemty. Mit dem Buch 
«Der Internationale Handel» habe Haberler dann 1933 die Grundlagen der Aussenhandeb- theerie revolutioniert. In diesem Klassiker widerlege er dieprotek* tiortstiache These, nach der volta- wirtaclttftUche Verloste durah An«i> 
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Buch «Rrotg»* rity «ad Depression», 1W7, wurde ebenso «tat Standardwerk der 
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Biaftissieicti war auch sein Essay aber «Some Factors Af- focting the FutUre of Internatio­ nal Ttade and International Eco­ nomic )taksy», 1945, und «eine berfihmte Arbeit Uber ProbUntsafPura liwry 'of lritifftti«£iS Hüc»» mo. 
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