Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN FREITAG, 23. SEPTEMBER 2005 SEITE 2 3 PERFORMANCE Wann und wo Markus Gsell und Heibert Wal­ ler eine Musicperfor- mance präsentieren werden. 25 
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FILM Zu welchem Film man mit der Volksblatt- Volkscard im Schloss­ kino ermüssigten Ein­ tritt bekommt 
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VARIABEL Wie der Automobilkon­ zern Mazda mit dem 5er-Mode! den Mini- van-Markt aufmischen will. 26 
SKANDAL Welche Finnen dem britischen Model K*te Moss nach und nach die Werbevertrlge künden. 28 VOLKS BLATT 
NEWS fymuMüm zu Bast 1« 6Pack» rocken i m Mabs 
VADUZ - Das Oslo Eurythmieensemble gastiert am 26. September um 20 Uhr Uhr in der Aula des Gymnasiums ins Vaduz. Euryth- mie - eine Bewegungskunst unserer Zeit - schafft durch das Zusammenwirken von be­ wegter Sprache und Musik, Licht und Kostü­ men einen neuen szenischen Ausdruck. Die Choreographien erheben das Wort oder die Musik zu einer bewegten «Bildmalerei». Der Zuschauer soll die Bewegung innerhalb der Toneurythmie als «sichtbaren Gesang» erle­ ben können, die Lauteurythmie als «sichtba­ re Sprache». Unter dem Thema «Naturgewal­ ten - Menschen gestalten» werden Werke von L. v. Beethofen, Fr. Chopin, E. Grieg, Z. Kodaly und S. Prokofjev aufgeführt. Zu­ dem werden Gedichte aus der norwegischen Sprachkunst und ein Märchen aus Norwegen eurythmisch dargestellt werden. Das Künst- ierensemble besteht aus Eurythmisten aus Norwegen, Kassachstan, Deutschland und Amerika und ist mit verschiedenen Program­ men international unterwegs. Sie bieten ech­ ten Kunstgenuss, den man sich nicht entge­ hen lassen sollte. (PD) TRIESEN - Die Rock'n'Roll Band «6Pack» bringt am Samstagabend ab 21 Uhr tolle Stimmung ins Mabs nach Thesen. Mit ihrer mitreissenden Show und «fetzigem» Sound werden sie dem Publikum mächtig einheizen. Die Liechtensteiner Musiker haben sich ganz dem Rock'n'Roll verschrieben. Vor allem El­ vis Presley,aber auch die Beatles, Chuck Ber- ry oder Jerry Lee Lewis sind ihre Vorbilder. Mit ihrem Repertoire lassen sie den Geist der Sechziger- und Siebzigeijahre wieder aufle­ ben. Es finden sich jedoch auch einige Eigen- kompositionenim Programm. Die Baad «6Pack» und das Team der Cafc-Bar Mabs freuen sich auf ein zahlreiches und musikbe­ geistertes Publikum. Weitere Infos unter www.6pack.li .  (PD) 
Bühne als Spielplatz Das Figuranthaatar Mummenschanz iu 
Gast Im Vaduzar Saal VADUZ - Audi für dto Salsan 2005/08 hat Seh dto Wächter Premetlon Amtalt vergehen- MMf dir kflÜM livllwiffi| MIIMEiroOMI 
rsnOMHIMlia Kitt* tur zu Mstw. Auch Mummen­ schanz, die samt ungern In Mahrzwackhallan auftraten, werde n Seh . In VMuzer Saal die ihre war aa kenfereoz eilt BetetHgung zu erfahren. 
i gehen, der m Kulturveranstalter German Wäch­ ter und Egon Gstöhl stellten gest­ ern im Vaduzer Saal das Pro­ gramm der neuen Saison vor. Die Wahl des Orts war kein Zufall, denn 2005/06 werden dort sämtliche WPA-Veranstaltungen stattfinden: zwölf Termine mit internationalen Showgrössen, angefangen mit ei­ ner Schlagergala mit Francine Jor- di und den Teddys am 1., gefolgt vom Londoner Erfolgsmusical Rocky Horror Show am 13. und dem Maskentheater Mummen­ schanz am 28. Oktober. Floriana Frassetto und Bernie Schürch, die beiden überlebenden Gründer des Maskentheaters, waren mit Hans Jürg Tobler, Präsident der Mum- menschanz-Stiftung, die die Mum-I 
«PI IHRi a« VaRRIvii uHRIISi H« J» [^Ni^Pr MB V« ÜBlioBt menschanz-Tourneen organisiert und Nachwuchsförderung betreibt, nach Vaduz gereist, um sich und ihr Programm «Next» vorzustel­ len. Mummenschanz wurden 1972 an einem Festival in Avignon von Frassetto, Schürch und Andres Bossard gegründet. Seitdem hat das nonverbale Maskentheater, die Theaterwelt erobert. Seine Faszina­ tion 
ist auch nach 33 Jahren unge­ brochen. Mummenschanz durch­ brächen nicht nur Sprach- und internationale Grenzen, so Schürch, sondern böten Theater, in 
dem sich jeder emotional wieder finden könne. Das dialogische Spiel mit dem Publikum entfache dessen Phantasie. «Jeder nimmt ak­ tiv am Spiel teil, vorne an der Stuhlkante und verliert sich in der Szene. Das Publikum kann ab­ schalten und seine eigene Phantasie spüren, und das tut den Leuten gut.» Frassetto, die wie Schürch bei Jacques Lecoq in Paris studiert hat, sagte zu der visuellen Poesie von Mummenschanz: «Wir freuen uns immer, vor einem leeren Blatt, mit Spray, Farbe und Pattex zu stehen, eine Sache auszuprobieren und dann ein kindliches Lachen zu hö­ren, 
in einer Welt, die so problema­ tisch ist.» Mummenschanz haben «Next» schon zweimal in Vaduz aufgeführt, aber seither habe das Stück im intensiven Dialog mit (km Publikum eine Entwicklung durchgemacht, so Tobler. Frassetto berichtete von einem «fürstlichen Moment»: Der Lan­ desfürst habe ihr ein böses Gesicht auf ihre Maske, einen schwarzen Würfel, geklebt; «zur Strafe» habe sie ihn mit einem Band umwickelt, ohne zu wissen, wen sie vor sich hatte. Der Fürst habe sich aber köstlich amüsiert. Als Hexe verbrannt Im Küefer-Martis-Huus Ruggell sprach Manfred Tachaiknar RUQGELL - Bn unrühmliches Kapital unseres I der Verariberaer landete! var Manfred nchalkner In " ' •- |_ IfjUl,, IIa »Iii Ni nnran m lumr mini Huus aai Mit tw oc habe nd ver el- nem Interessierten Publikum zur Sprache: «Hexen und IhheH 
Jahrhunderte immer noch auszu­ wirken scheint. 17. Jh. zu den Zentren europüi- scher Hexenverfoigung. 
Gerichtliche Hexenverfolgungen zweier Frauen sind bereits um 1590 festgehalten. Elf weitere Todesop­ fer verzeichnet eine Maienfelder Chronik aus den Jahren IS97/98 und 1600. Danach fehlen sämtliche Nachweise, werden erst zwischen 1648 und 1651 deutlich. Ein Bünd-ner 
Chronist berichtet - keineswegs unglaubwürdig - dass um die Jahr­ hundertmitte mehr als 100 Perso­ nen hingerichtet wurden. Gerichts­ verfahren von 1667/69 sind belegt 1678 scheinen neue gerichtliche Verfolgungen wieder auf. Breiter Widerstand gegen die Hexenpro­ zesse führten 1679 dazu, dass 18 Personen, gegen die bereits ein Rechtsgutachten, das zur Verhaf­ tung und Folterung geführt hätte, 
nicht mehr gerichtlich belangt wur­ den. 1681 erhielten aus Liechten­ stein Geflohene vom Kaiser freies Geleit in die Heimat; weitere He­ xenprozesse wurden verboten, wa­ ren jedoch noch nicht ganz unter Kontrolle. Eine kaiserliche Kom­ mission sah sich 1685 gezwungen, ein Mandat gegen immer noch an­ dauernde Verunglimpfungen von Personen durch Hexereianschuldi­ gungen zu veröffentlichen. Die Ereignisse, die der Redner auf­ grund weit reichender Recherchen darlegte und in seiner Publikation «Der Teufel und die Hexen müssen aus dem Land...» aufzeigt, ergeben ein erschreckendes Bild - auch Fra­ gen 
darüber, was die Menschen veranlasste, diese unerbittlichen Hexentreiben zu veranstalten. Kaum vorstellbar, welches Elend die Verdächtigten ein«' bestimmten Familie 
oder Sippe dadurch erleb­ ten - und das Uber Generationen hinweg. Unterschieden wurde zwi­ schen so genannt «reinen Familien» und dem «Hexenvolk». Nicht nach­ vollziehbar, dass die Hexenverfol- jng sich mit der «Tobelhocker- erlieferung» Uber mehr als drei 
Die tatsächliche Zahl der Tbdes- opfer lässt sich nicht mehr eruieren. Quellenmaterial lttsst eine Schät­ zung um die 200 Tote zu. Gesehen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl steht Mauren mit der weitaus höchsten Opferdichte da, gefolgt von Schaan, Vaduz, Triesenberg Die Tobelhocker-Überlieferung in Triesen und Triesenberg erweckte nur den Anschein, 
daas diese Ge­ meinden 
besonders betroffen gewe­ sen wMnm. Kulturgeschichtliche Anhalts­ punkte über «Göttin-Hexe-Heile­ rin» eigflM die sehenswerte Ausstel­ lung im Küefer-Martis-Huus - sie ist bis zum 27. November 2005 ge­ öffnet
	        

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