Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 10. SEPTEMBER 2005 BUOTIKULTUR 
29 KULTUR IN KÜRZE Eine akustische Urailershow In der «HörBar» des TaK SCHAAN - Am kommenden Dienstag, den 15. September, öffnet um 19 Uhr die «Hör­ Bar» wieder ihre Pforten. Wegen des TaK- Umbaus findet die Veranstaltung «ein Haus weiter» statt, im Konzertraum der Liechten­ steinischen Musikschule, Reberastrasse 10, Schaan. Susanna Ingenhütt, die Konzertdra- maturgfn des TaKs, stellt einige Höhepunkte der Konzertsaison 2005/06 vor. Zahlreiche Musikbeispiele erklingen bei der «HörBar», in der fundierte Musikwissenschaft und ge­ mütliche Atmosphäre für einen Vortrag ganz eigener Art sorgen. Wie gewohnt endet die «HörBar» als gesellige Plauderrunde. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. (PD) Familienführung im Landesmuseum VADUZ - Nachdem am vergangenen Mitt­ woch Anja Fasel in der ersten öffentlichen Führung des Landesmuseums (Bild) eine spannende Reise durch den Aus­ stellungsbereich «Nutzen» (Natur­ kunde Liechten­ steins) geleitet hat, findet morgen Sonntag, den 11. September, um 15 Uhr, eine öffentli­ che Führung für Familien durch das Museum statt. Geleitet wird sie von Silvia Schädler, Mitglied des neu ausgebildeten Teams für Führungen im Landesmuseum. Die neu ent­ wickelte Familicnführung für Kinder ab etwa sechs Jahren (in Begleitung) erkundet die lan­ deskundlichen Themen Liechtensteins auf spielerische Weise. Zusammen mit dem Wel­ tenbummler Rufus Globtrott und der Ratte ; 
Pankraz machen die Kinder und ihre Beglei­ tung mit der Zeitmaschine eine kurzweilige un d vergnügliche Landestour. Die Familien- $5|Hfong dauert etwa 90 Minuten. Kosten: Eintrittspreis; die Teilnahme an der Führung ist kostenlos. (PD) Konzert der Triesner Chorjugend i " j ^ • A \ 4 . • / ' S -\\ II 
Ein Stück aus dem Leben TRIESEN - Am Samstag, den 17. September 2005, findet um 19 Uhr im Triesner Saal das diesjährige Konzert der Triesner Chorjugend (Bild) statt. Wer Freude an Filmmusik und Gesang hat, sollte sich diesen Abend reser­ vieren. Das Konzertmotto lautet dieses Jahr «Sounds of Movies» und entführt uns in die Welt der Filmmusik. Die Gruppen 1 + 1 unter der Leitung von Iva Erne sowie die Gruppe III, geleitet von Christian Nipp, haben eine interessante, abwechslungsreiche Mischung aus klassischen und topaktuellen Songs zu­ sammengestellt. Es erklingen Melodien zum Beispiel aus «Sweet Home Alabama», «The Bodyguard», «Dirty Dancing», «Herr der Ringe», «König der Löwen», «Coyote Ugly», «Pink Panther» und «Mary Poppins», um nur einige zu nennen. Musikalisch durch den Abend begleiten werden Ivan Mataric (Klavier) sowie Fabio Angehrn (Gitarre), Michael Meyerhans (Drums) und Stefan Oehry (Bass). Die pro­ fessionelle Tontechnik liegt in den Händen von Matthias Frommelt. Im Anschluss an das Konzert besteht die Möglichkeit zum gemüt­ lichen Beisammensein im Foyer des Triesner Saals. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Der Eintritt ist frei, doch hoffen wir auf eine freiwillige Spende am Ende des Konzerts. Die 50 jungen Sängerinnen und Sänger im Alter von 7 bis 18 Jahren proben und gestal­ ten bereits seit Monaten mit viel Eifer und Freude und würden sich über zahlreiche Be­ sucherinnen und Besucher sehr freuen. Lassen Sie sich diesen musikalischen Samstagabend mit 
«Kinoatmosphäre» nicht entgehen. (PD) 
Der Schauspieler Klaus Schöch im Gespräch SCHAAN - Das TaK geht auf Tour. Maus Schlich, Franz Suh- rada und Udo Krtii spielen am 14., 16. und 17. September die Erfolgskomlidle «Indien» der Ka­ barettstare Alfred Dörfer und Josef Hader in den Gemelndesä- len von THesen und Mauren. Das Volksblatt sprach mit dem Vorarlberger Klaus Schlich, Im Stück Schnitzel-Tester Helnzl Bösel. •AnwlWflar Volksblatt: Worauf darf sich das Publikum bei «Indien» freuen? Klaus Schöch: Z. T. gab es Pro­ bleme, weil viele meinten, es sei ein Dritteweltvortrag oder was weiss ich. Viele werden das Stück v. 
a. mit Alfred Dorfer und Josef Hader in Verbindung 
bringen. Wie wird «Indien» bei Ihnen aussehen? Wir produzierten es letztes Jahr in Schloss Porcia in Kärnten und hatten Bedenken, weil den Film je­ der kennt. Aber es kam sehr gut an, und wir hatten die besten Kritiken. Da ist einmal der Prolet Bösel, und dann ist da der eher kleinkarierte Fellner mit dem grösseren Allge­ meinwissen. Zwei Welten prallen aufeinander. Es braucht einfach zwei Schauspieler, die das Tragiko­ mische in dem Stück rüberbringen. Der Film ist wunderschön, aber das hier ist eben eine andere Form, die dem Stück auch gut tut. Es ist ein StUck aus dem Leben. Es ist wirk­ lich viel drin. Wie würden Sie Ihre Rolle be­ schreiben? Ich bin der Schnitzel-Tester. Die zwei testen fürs Landesverkehrs­ amt die Gasthäuser. Der eine testet die Räumlichkeiten, ich bin für das 
In der KemWie «Indien» entsteht schräge" Freundschaft. •Kulinarische zuständig. Der Bösel isst aber in jedem Lokal nur Sehnit- zel. Sie verstehen sich am Anfang gar nicht. Aber infolge von Alkohol und was so passiert im StUck lösen sie sich, und es findet eine Verbrü­ derung statt. Es gibt diese bekanhte Szene auf dem Klo, wo Bösel sagt, «Herr Fellner, wissens, dass Sie der aanzige Mensch san neben meiner Mutter, neben dem i scheissn hob kennan? Sama per du, i bin da Heinzi.» Das Stück hat alles: einen oft bösen Humor, Derbheit und auch Tragik, es berührt auch. Werden Sie mit «Indien» weiter­ hin auf Tour gehen? Ja freilich, es kommt eigentlich überall gut an. Aber wir haben auch noch anderes zu tun: Wir spielen beide nächstes Jahr bei MuJiar am Theater in der Josefsstadt die Ge­ schichte vom Soldaten Schwejk. Und dann spielen wir beide bei den 
Helnzl Bösel (Maus ScMkh) und Kartl FaHner (Franz Suhrada) Komödienspielen in Porcia im Sommer «Amadeus» und einen Nestroy. Was bedeutet Porcia für Sie? Sie fragen immer sehr früh und bieten gute Rollen an, und ich füh­ le mich dort wohl. Ich bin schon seit vier Jahren unten. Nach Porcia kommen viele Theaterleute, da­ durch ergeben sich immer wieder interessante Möglichkeiten. Muliar hat den «Schwejk» in Porcia insze­ niert, da war ich schon bei ihm in der Produktion. Jetzt hat er mich mitgenommen nach Wien. Das TaK ist wegen der Umbau- arbeiten auf Tour und will so auch neue Leute heranführen ans Theater. Unterstellt man da den Leuten angesichts der Klein­ heit des Landes nicht Bequem­ lichkeit? Also, ich finds gut. Ich kenne das 
von kleinen Gemeinden: Wenn dort etwas passiert, schaltet man den Fernseher ab und geht es sich ab­ schauen. Es ist natürlich nicht sinn­ voll, mit grossen Produktionen her­ umzuziehen. Mit dem Landestheat^r machen wir heuer «Die Eisernen» und werden damit in die Gemeinden gehen. Das ist auch 
Werbung für das Haupthaus. Es geht um zwei Fünf- undsiebzigjährige, die sich am An­ fang nicht verstehen, weil der eiqe auf dem Platz hockt auf der Park­ bank, wo der andere sein möchte. Der eine liest gross Zeitung, und dann stellt sich heraus, dass er ei­ gentlich fast nichts mehr sieht. Es geht ums Altwerden und den Um­ gang der Gesellschaft damit. Wäre es eine Überlegung wert, das ans TaK zu holen? - Darüber haben wir schon gere­ det, als kleine Produktion, viel­ leicht ins Foyer. €<Wir»: Installation von Regina Marxer Ausstellungseröffnung am kommenden Dienstag im Kunstraum Engländerbau VADUZ - Am Dienstag, den 13. September, wird um 18 Uhr im Kunstraum Engländertoau In Va­ duz die neue Ausstellung eröff­ net. Regina Marxer zeigt eine In­ stallation aus rund fünfzig Bil­ dern auf Staffeleien mit dem Ti­ tel «wir». Zur Ausstellung spricht der Kurator Axel JaMonskl. Zur Aussteflungseräffnung sind alle Kunstinteressierten herzlich ein­ geladen. Der Bntritt Ist frei. Vor zwei Jahren war für Regina Mar­ xer der Zeitpunkt gekommen, ihre Malerei neu zu Uberdenken. Sie be­ gann sich ihrer Kreativität zu verge­ wissem und horchte in sich hinein. Der eigene erlebte Puls, zeichne­ risch umgesetzt, erzeugt ein rhyth­ misches Muster. Diesen Rhythmus wiederzugeben ist eine der ersten zeichnerischen Äusserungen, die Kinder machen: Klopfbewegun­ gen, die sich als Punkte auf Papier niederschlagen. Dies kann man als Vergewisserung der eigenen Person auffassen. Diese Erfahrung münde­ te in eine neue Bildsprache: Regina Marxer malte bunte Punkte in allen Variationen. Ähnlich und doch verschieden Mit der Zeit entstanden Bilder, die durch die Verteilung der Punkte sehr ausgewogen wirkten, obwohl sie sehr unterschiedlich waren. Fünfzig ähnliche und doch gänzlich verschiedene Bilder stellen für den 
Regina Manier, deren  lestaia Mee «wir» ob 
Dienstag Im i linderbau zu sehen Ist, gebt Immer über das Sichtbar« hinaus. Betrachter eine Herausforderung dar. Es erwartet ihn ein vielschichti­ ges Wahrnehmungserlebnis. Regina Marxer gibt mit den Bildern weder Inhalte vor, noch stellt sie die Vor­ gang des Malens in den Mittel­ punkt. Keilrahmen, Leinwand, Far­ be und Staffelei sind die Grundaus­ stattung der Ausstellung. Rund fünfzig Punktbilder auf Staffeleien. Der Titel der Ausstellung ist Pro­ gramm: Hier sind alle Bilder gleich­ berechtigt, keines sticht besonders hervor. Ebenso wirken alle Punkte auf allen Bildern gleichberechtigt. 
Sie treten in ihrer schrillen, manch­ mal humorvollen Buntheit fast kör­ perhaft aus dem Hintergrund her­ vor, jeder steht % sich, aber wirkt doch nur mit allen anderen. Wie beim Betrachten einer Blumenwie- se entsteht eine Ambivalenz zwi­ schen dem beruhigendem Blick KUNSTRAUM Englinderbau 9490 Vaduz  www.kunatraum.il 
aufs Ganze und dem ständigen Springen der Augen zwischen Far­ ben und Farbkonstellationen. Um 
- mi.i,, • •— Uni IM M09r VMrUnlQMMfl Die Präsentation der Bilder a<|f Staffeleien macht die Ausstellung zur Installation. Man kann um die Bilder herumgehen und sie von ^I- len Seiten betrachten. Dadurch wird das Gegenständliche, die Ver­ neinung des Bildes als Illusionsflä­ che, Farbe und Material betont. Ob Regina Marxer wie in einer früheren Arbeit 160 kleine Windrä­ der auf einer Rasenfläche platziert und dies «Einzug der Gladiatoren» nennt oder Skulpturen mittels ein­ gebauter Lautsprecher sprechon lässt (wie in einer anderen Installa­ tion), immer geht Regina Marxär über das Sichtbare hinaus. Zum Rahmenprogramm im Kunstraum Engländerbau gehört ein Stammtisch mit wechselnden Gästen, der jeden Dienstag während der Ausstellung stattfindet und Ge­ legenheit zur Diskussion bietet. Vernissage ist am kommenden Dienstag, den 13. September, um 18 Uhr. Ausstellungsdauer: vom 14. September bis zum 30. Oktober. Öffnungszeiten: Dienstag und Don­ nerstag von 13 bis 20 Uhr, Mitt­ woch und Freitag 13 bis 17 Uhr so­ wie Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Montag geschlossen. Weitere Informationen im Internet unter  www.kunstraum.li .  (PD)
	        

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