Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG. 26. AUGUST 2005 ^WIRTSCHAFT 
12 KOMPAKT SUmmungsdimpfer für die deutsche Wirtschaft MÜNCHEN - Stimmungsdämpfer für die deutsche Wirtschaft: Nach zwei Anstiegen in Folge trübte sich das Klima im August überra­ schend wieder ein. Der Ifo-Geschäftsklimain- dex gab von 95,0 Punkten im Vormonat auf 94,6 Punkte nach. Das teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung gestern Donnerstag in MUnchen mit. «Trotz dieser Abwärtskorrektur liegt der Index aber immer noch über den Wer­ ten von März bis Juni dieses Jahres», sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. «Alles in allem stehen die neuen Umfrageergebnisse einer verhaltenen Aufwärtsbewegung in den nächs­ ten Monaten nicht entgegen.» Der Ifo-lndex wird monatlich über eine Be­ fragung von rund 7000 Unternehmen er­ mittelt. Experten hatten mit dem dritten An­ stieg des lfo-Index in Folge gerechnet, was traditionell als Beleg für eine Trendwende ge­ golten hätte. (sda) Neuer Rekordölpreis NEW YORK/WIEN - Der Ölpreis hat gestern Donnerstag eine neue Rekordmarke erreicht. In den USA stieg der Preis im Tagesverlauf kurz­ fristig auf den Höchstwert von 68 Dollar pro Fass. Experten halten einen Anstieg auf 70 Dol­ lar je Fass für durchaus denkbar, falls der auf Südflorida ziehende Sturm «Katrina» Hurri­ kan-Stärke erreichen und die Ölfördergebiete im Golf von Mexiko bedrohen sollte. Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist wie­ der deutlich gestiegen. Ein Fass (159 Liter) aus den Fördergebieten des Kartells kostete am Mittwoch im Durchschnitt 58.90 Dollar, teilte das Opec-Sekretariat gestern Donners­ tag in Wien mit. Das waren 75 Cent mehr als am Vortag. (sda) Valora mit Gewlnneinbructi BERN - Kiosk-Sterben in der Schweiz: Die Berner Handelsgruppe Valora setzt nach ei­ nem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr zu einer Radikalkur im serbelnden Kiosk-Ge­ schäft an. Mindestens 100 Kioske und 350 Stellen verschwinden. «Wir haben ein Pro­ blem mit den Kosten im Kiosk-Geschäft», sagte Konzernchef Peter Wüst am Donnerstag an einer Telefonkonferenz. Valora fehlt in ei­ nem rückläufigen Presse- und Tabakgeschäft ein neuer Umsatzrenner. Um Kosten zu sen­ ken, sei es unumänglich, unrentable Verkaufs­ stellen zu schliessen und Stellen abzubauen. «Die Restrukturierungen müssen radikaler und tiefer vorgenommen werden», sagte Wüst. (sda) DÜSSES ThyuenKrtipp Übernimmt den italienischen Aa^gfcnteBer Cetera. Damit vcntMct der Konzern seine auf 
Wachstum aufgerichtete Lift-Sparte 
weit«. Der Preis wurde nicht be- kmnt gegeben. Die im tmkaniadiea PiM an- etaea Umsatz von 16 Millionen Euro, wie ThysseaKiupp festem Donnerstag mitteilte. Cetera ist bereite die zweite Übernahme in itp« tien innert eineinhalb Jahren. Im April 2004 i< m inf nii miw (üe MatUnder Auf- mgsfinna Marco Boofecti Aaceasori Scale MobiHgekaaft., in der vorifen Woche hatte ThyseenKropp die Übernahme des Schweixer Lift-Herstellers !$ifo Kling mit einem Umsatz von norf 1<T Kil». Euro bekannt gegeben. . " (sda) 
Höhere Quoten gefordert Textilkrise - EU und China suchen nach einem Ausweg PEKING - China und die EU neh­ men einen Anlauf zur Beilegung dar TextHkrise. Expertin beider Satten haben sich gtstam Don­ nerstag In Peking getroffen, um die umstrittenen Importquoten Europas zu diskutieren. Die chinesischen Textilexporteure schlugen vor, die vereinbarten Quoten einfach zu erhöhen. Wie es aus der EU-Delegation hiess, könn­ te 
eine Einigung nur nach Konsul­ tationen mit den EU-Staaten Uber Brüssel verkündet werden. Eine Sprecherin der EU-Kom- mission sagte in Brüssel, dass die Gespräche im Handelsministerium in Peking allenfalls heute Freitag fortgesetzt werden, sollte man sich nicht einigen können. Beide Seiten hätten aber ein Interesse daran, das Problem so schnell wie möglich beizulegen. Vom Zoll festgehalten Angesichts der Lieferungen in mehrstelliger Millionenhöhe, die wegen ausgeschöpfter Quoten vom europäischen Zoll festgehalten werden, forderte die chinesische 
Experten dar EU und Chinas trafen sich goktarn zu Besprächen, um die europäischen I mpo rt quten für Taxtilien zu diskutieren. Vereinigung der Exporteure und Importeure von Textilien eine flexi­ blere Haltung der EU. «Wir hoffen, dass die in den europäischen Häfen gelagerten Waren so schnell wie möglich freigegeben werden, aber 
die Verantwortung liegt nicht auf der chinesischen Seite», sagte eine Sprecherin der Vereinigung. Vom Vorschlag, die Quoten für nächstes Jahr einzubeziehen, hielt sie wenig: «Was machen wir dann 
nächstes Jahr?» Die Sprecherin for­ derte die EU auf, die Quoten zu er­ höhen. Anstieg von 130 Prozent Nach dem vor zehn Jahren ver­ einbarten Wegfall der Quoten im weltweiten Textilhandel zum Jah­ resanfang waren chinesische Textil- exporte in die EU in der ersten Jah­ reshälfte um 130 Prozent auf 8,65 Milliarden Dollar gestiegen. Allein im Juni, als das Schanghaier Ab­ kommen zwischen China und der EU zum Schutz der europäischen Textilindustrie neue Quoten festlegte, wurde 
für 2,1 Mrd. Dollar nach Eu­ ropa exportiert. Viele Waren stecke jetzt jedoch beim Zoll fest, weil die vereinbarten Quoten für das ganze Jahr erschöpft sind. Wie gross die Menge ist, ist den Experten noch niaht klar. Das Ausmass ist aus chi­ nesischer Sicht entscheidend für ei­ ne Lösung der Krise. Gemäss chinesischen Medienbe­ richten lagern 870 000 T-Shirts, 59 Millionen Pullover, 17 Millionen Hosen, 410 000 Blusen und 1,24 Millionen Büstenhalter aus China in europäischen Zollhäfen, (sda) Swiss Re mit Einbussen ZÜRICH - Der Rückversicherer Swiss Re hat im ersten Halbjahr weniger verdient. Die Gründe: An der Börse lief es weniger gut und es gab mehr Schäden. Unabhängig da­ von 
gab Konzernchef John Coom- ber seinen Rücktritt bekannt. Coombers Nachfolger als Kon- zernchef wird auf Anfang 2006 Jacques Aigrain, wie Swiss Re gestern Donnerstag mitteilte. Der franzö­sisch-schweizerische 
Doppelbürger ist derzeit stellvertretender Präsi­ dent der Swiss-Re-Geschäftslei- tung. Zudem ist er Verwaltungsrat der Fluggesellschaft Swiss. Der Zeitpunkt für den seit lan­ gem geplanten Wechsel sei jetzt richtig, sagte Swiss-Re-Verwal- tungsratspräsident Peter Forstmo­ ser an einer Medienkonferenz. Nach den schwierigen Jahren in der Folge der Attentate in den USA ha­ be der Konzern seine frühere Fi­nanzkraft 
wieder erlangt. Zudem sei die interne Reorganisation ab­ geschlossen. Der 56-jährige Coomber soll in den Verwaltungsrat der Gesell­ schaft gewählt werden. Der Brite ist seit 33 Jahren bei Swiss Re tätig, davon 3 als Präsident der Ge­ schäftsleitung. Weniger Gewrinn Der letzte Halbjahresausweis von Swiss Re unter der Leitung 
von Coomber fiel für die Analysten enttäuschend aus. Der Gewinn schrumpfte um 6 Prozent auf 1,353 Mrd. Franken. Die Finanzgemein­ de war von einem Gewinnplus aus­ gegangen. In den ersten sechs Mo- , naten 2004 hatte Swiss Re satte Kapitalgewinne einstreichen kön­ nen. Zudem waren keine Gross­ schäden zu berappen gewesen. Von diesen beiden positiven Einflüssen konnte Swiss Re 2005 nicht profi­ tieren. (sda) LAFV-G ASTBEITRAG Im Geld schwimmen LAFV-Gastbeitrag von Rolf Pfund Der billigste Rohstoff, der derzeit an den Börsen und Finanzplätzen ge­ handelt wird, ist erstaunlicherweise einer, von dem praktisch nie gespro­ chen wird. Dabei ist es die Triebfe­ der schlechthin, welcher die Wert­ schriften- und Kapitalmärkte über­ haupt erst möglich macht und unser System am Leben erhält: Geld. Schon seit mehr als drei Jahren sinkt der Preis des Geldes, der Zins, immer weiter. Die Versorgung der Märkte mit Liquidität hat dazu ge­ führt, dass immer mehr Geld auf dem Markt ist und je länger je billi­ ger wird. Es findet eine eigentliche Geldschwemme statt. Die Aus­ wüchse und Verzerrungen führen geradezu zu grotesken Verhältnis­ sen. Der Frankenraum galt immer international als Benchmark für das Spiel der Versorgung globaler Li­ quidität. Darum drängt sich hier ein Blick auf. Wir haben die tiefsten Zinsen seit 60 Jahren. Für Kassa­ obligationen, ein steter Gradmesser, werden weniger als 1 % pro Jahr be­ zahlt. Falls Sie Liquidität kurzfris­ tig anlegen wollen, zahlen Ihnen die Banken für Festgelder von 60 oder mehr Tagen gerade noch 0,3%, ebenfalls pro Jahr. Sie entgegnen nun, es gebe ja noch langjährige Anleihen, diese tragen höhere Zinsen. Zehnjährige Anleihen der Eidgenossenschaft rentieren um 
2%. Experten gehen davon aus, dass die Talfahrt noch nicht beendet ist. Die schönen Sei­ ten erleben dagegen die Schuldner, sie können im Moment sieben- bis 
zehnjährige Hypotheken zu weni­ ger als 3% abschliessen. Zuftuss von Liquidität Der Anlagenotstand besteht aber nicht nur hier, sondern ist eine glo­ bale Erscheinung. Ausser in Japan sind die Zinsen nirgends so tief wie im Frankenraum. Wie konnte es so­ weit kommen? Die anhaltende Konjunkturflaute lähmt das Interes­ se der Unternehmungen an Neuin­ vestitionen und Personaleinsparun­ gen führen ebenso zu einem gerin­ geren Kapitalbedarf. So zahlen Fir­ men, welche teures Fremdkapital aufgenommen haben, dieses nun wieder zurück. Diese Liquidität fliesst in den Markt zurück. Hinzu­ kommen viele fällige Anleihen, welche mit höheren Coupons aus­ gestattet sind. Zudem schwächelt der Dollar. Viele Nationalbanken haben begonnen, ihre Engagements abzubauen. Die Gelder werden zu­ nehmend dem Euro und dem Schweizer Franken zugeführt, was die Zinsen ebenfalls drückt. Alternative: Apenfonds Was wären die Folgen von höhe­ ren Zinsen? Leidtragende sind vor allem Rentner, welche ihre Erspar­ nisse in Obligationen angelegt haben und mit festen Einnahmen rechnen. Aber auch institutionellen Anlegern ginge es nicht besser. So müssen heute Pensionskassenverwalter eine Mindestverzinsung von 2.5% pro Jahr garantieren, obwohl die lang­jährigen 
Eidgenossen kaum 2% abwerfen. Für den privaten Anleger können daher Aktienfonds eine Alternative darstellen. Heute spricht einiges zum Kauf von Aktienfonds. Nicht wenige Unternehmen haben einen beacht­ lichen Cashflow und dadurch die Möglichkeit, Dividenden auszu­ schütten. Verschiedene börsenko­ tierte Firmen vor allem aus der Fi­ nanzbranche haben eine Dividen­ denrendite, die klar Uber der Rendi­ te von Bundesobligationen liegt. Hinzu kommen noch Aussichten auf Kursgewinne bei einem weite­ ren Aufschwung. Wenn er sich ab­ zeichnet, steigen zuerst die Aktien, danach das allgemeine Zinsgefüge. Dann lassen sich die Aktienfonds mit Gewinn verkaufen und der Umstieg auf höhere Zinsen ist dann vorgegeben. Lassen Sie sich jedenfalls vor ei-'nem 
Engagement von Fachleuten beraten. Verfasser: Rolf Pfund, Vorstands­ mitglied des Liechtensteinischen Anlagefondsverbandes. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. ANZhKil: PanAlpina Sicav Alpina 
V Pr»(M vom 25. August 2005 Kategorie 
A (theeaurierend) Ausgabepreis: € 60.90 Rücknahmepreis: € 59.62 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 58.80 Rücknahmepreis: € 57.64 Zahlstelle In Liechtenstein: Swissfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz ANZEIGE SUPERFUm 1 W OM ZUKUNFT OM IMIi HAMLAOMI Letzte verfügbare Kurte per 29/07/2005 Fonds Valor-Mr. Wahrung Kur»" Mindeetbetrag Qu*Mp84««und A&* ' 
matrii '• Quadriga Superfund B EUR 1963777 EUR 623,19633 10 000 mw&mmmQwm insu) * WA 
WM, Quadriga Superfund A USD 1963771 USD 902.00668 
5000 fipüftni > IflMf 
mm MO an mim 
wm Quadriga Superfund C USD 1663781 USD 822.95744 
100 000 Garantie Produkte 1 üttr" nmMW ' Volkibank Superfund Garant II' 2037236 EUR 102.10 AT0000486675 * geecNooaen. kwrw Neumveobtionen möglich 
 M ptut Komrruaaionen Supoffuntf Aeeet   Managem ent OmbH, Zualgatelta Schaan FeMUreher Streue 4. FL44M Schaan Tai *423 23a 65 00. Fax »423 23fl 05 01 h»cWaoitetfm»uperfuod com. www tuparfund h 
Za hl ele ft a in UecManaMn: VoÄetoenfc AQ, FeUUrcher Strau« j F4.4M4 Scfeaan Tel *423 239 0420 • www v<*abenh b
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.