Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 16. AUGUST 2005 
blatII INLAND 
10 LESERMEINUNGEN Ist Religion wirklich eine Mega-Bewegung? Was ist Religion? Zulehner unterscheidet drei Arten von Religion: «Rituale, die Nervenkit­ zel bringen. New Age. das Selbsterlösung an­ strebt. und Glaube an Gott und die Erlösung durch Christus.» Grossstädte erleben starke Re-Spiritualisie- rung. Die Grosskirchen verengten sich viel­ fach auf die Moral, vergassen die Mystik als deren Quelle und verlieren deshalb an Anzie­ hungskraft. Aber der Mensch ist und bleibt «unheilbar religiös». Er ist an Gott, seinen Schöpfer «zurück-gebunden» (re-ligere) wie der Baum an seine Wurzeln, der Fluss an sei­ ne Quelle. Um Gott zu «finden», muss der Mensch zur «Quelle» gehen. Als jemand dem bekannten Theologen Karl Rahner klagte, er könne nicht beten, weil er nicht glaube, ant­ wortete dieser: «Sie irren sich. Sie können nicht glauben, weil Sie nicht beten. Denn der Glaube ist ein 
Geschenk Gottes, beten muss aber der Mensch.» Um beten zu lernen, brau­ chen wir spirituelle Zentren in den Pfarreien: Bibel- und Gebetsgruppen in Privathäusern oder Kapellen. Dieses beten und glauben Ler­ nen. die echte Beziehung zum lebendigen Gott möchten die Bibelgruppe Emmanuel, der ökumenische «Alphalive»-Glaubenskurs und natürlich das Projekt «Brot und Rosen» im Kloster St. Elisabeth allen vermitteln, die «Christus besser kennen lernen wollen». In der Eucharistiefcier treffen sich diese «Hauskirchen», von denen schon Papst Paul VI. gesprochen hat. Dort ist die Quelle des Lebens. In der 
«cucharistischen Rede» Jesu lesen wir: «Ich bin das Brot des Lebens ... Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben» (Joh 6). Wer möchte das nicht? Wir leben in einer Zeit, in der der Mensch alles sehen, spüren, messen will. Um Gott zu erleben, muss ich versuchen, in Gott und «wie» Gott zu leben. Deswegen ist Gott in Je­ sus Mensch geworden und hat gesagt: «Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe» (Joh 13,15). Gott will «gelebt» werden. Er braucht Men­ schen, die sein Wirken in dieser Welt sichtbar machen. Er verlangt von uns nicht, dass wir keine Eehler machen, wohl aber, dass wir auch anderen «erlauben», Fehler zu machen. Vollkommen ist nur Gott. Versuchen wir, Je­ sus im Alltag sichtbar zu machen in unserem Reden und Tun! Wir werden Wunder erleben! Sr. Alma Pia. Kloster St. Elisabeth, Schaan Das Recht auf Leben Es ist wohl davon auszugehen, dass bei der gleichnamigen Initiative nur das Leben der Spezies «homo sapiens» gemeint ist. und nicht auch das von anderen Geschöpfen Got­ tes. Denn diese sind ja gemäss höhcrem Be­ fehl (siehe (Jenesis I. 1,28) von der so ge­ nannten «Krone der Schöpfung» zu Unterta­ nen gemacht, deren Leben oder Sterben dem­ zufolge nur von den Interessen des Menschen abhängt ... Doch Zynik beiseite: In einem Interview mit der «Arbeitsgruppe Schwangerschaftskonflik­ te» («Vaterland» vom 13. August 2(X)5) wurde Folgendes deutlich: Gesetzlich verankerte Rechte sind meist mit entsprechenden Pflich­ ten verbunden. Nichts gegen «Rechte», aber wenn bei der Formulierung der entsprechen­ den Pflichten nur gewaltige Unklarheiten be­ stehen, sondern auch die zu schützenden Per­ sönlichkeitsrechte tangiert werden, stellt sich die Frage, ob solche fragwürdigen Beschrän­ kungen von einem FL- (Hier EU-Verfassungs­ gerichtshof letztlich überhaupt toleriert wür­ den? Hoffentlich nicht! Im Übrigen traue ich der heutigen Genera­ tion der Stimmberechtigten zu, die Initiative vernünftigerweise mit grosser Mehrheit ba­ chab zu schicken, trotz der Empfehlungen ei­ niger Leute in und über Vaduz, mit diesbe­ züglich realitätsfernen Ansichten. Martin Sommerlad, Meierhofstrasse 116, Triesen Anmerkung der Redaktion Unter der Rubrik Lesermeinungen veröffent­ lichen wir Meinungen unserer Leserinnen und Leser. Wir bitten Sie, die Länge von 25(X) Zeichen nicht zu überschreiten. Die Redaktion 
«Früener isches schöner gse» Freunde alter Landmaschinen begeisterten am Wochenende in Balzers BALZERS - Na ja, die gute alte Zeit - ob sie wirklich so viel besser war? Aber interessant anzuschauen sind die Exponats aus jener Zelt, sei es für die Haus-, Feld- und Waldarbeit, aus den frühen 20er- und 30er- Jahren. Die Ausstellung der Kul­ turgüter aus Jener Zelt, liebevoll bis ins Detail prüsentiert, be­ geisterte alle Besucher. • Millen Frtcfc-ftrl « Präsident Urs Vogt freute sich über den zahlreichen Besuch und hiess alle in Liechtensteins «Kultur­ hauptstadt» herzlich willkommen. Ziel und Zweck des Vereins der «Freunde alter Landmaschinen» sei es, alte Kulturgegenstände zu pfle­ gen und zu erhalten sowie sie der Öffentlichkeit zugänglich zu ma­ chen. So sei er guter Hoffnung, dass die umfangreiche Sammlung, über welche die Gemeinde Balzcrs bereits verfügt, und auch die zahl­ reichen Exponate aus privaten Sammlungen doch baldmöglichst in einem Dorfmuseum zu bestau­ nen sein werden. 2. Oldie-Traktorentreffen Der 82 Mitglieder zählende Ver­ ein wurde 2(X)2 gegründet und hat heute enge Kontakte zu Gleichge­ sinnten in der Schweiz, Österreich und Deutschland, welche gerne mit ihren liebevoll instandgesetzten Fahrzeugen an den jeweiligen Treffs teilnehmen. Die Traktoren­ präsentation, moderiert von Peter Jenni, Hess dann auch die Herzen aller Traktorliebhaber höher schla­ gen. Deutz, Holder, Hanomag, Bür- rer, 
Hürlimann, Lanz Bulldog usw. präsentierten sich von der schöns­ ten Seite, festlich herausgeputzt und mit Blumen dekoriert. In zahl­ reichen Stunden wird in der Frei­ zeit an den Maschinen, welche teils in alten Scheuneil ihr trauriges Da­ sein fristeten, herumgeschraubt und 
Roswitha Vogt führte durch den Wohnbereich der Ausstellung. wieder funktionstüchtig gemacht. Das Ergebnis kann sich sehen las­ sen und man spürt, dass da mit viel Liebe und Sachverstand gewerkelt wird. Alte Kulturgüter Was hier in mehrmonatiger Vor­ bereitung alle» zusammengetragen wurde, teils aus der Sammlung der Gemeinde,' aber mehrheitlich aus privatem Bestand, ist schlicht grossartig. Bis ins Detail liebevoll aufge­ macht präsentierte sich die äusserst interessante 
Ausstellung, welche einen Einblick gab, in frühere Ar­ beitsabläufe im Haus, auf dem Feld oder im Wald, mit aus heutiger Sicht einfachen bis primitiven Werkzeugen. «Sägasa dängla», Sauerkraut einmachen, Schnaps brennen, Baumstämme zersägen, Pfähle schälen und zuspitzen und vieles mehr wurde lebensnah, durch Frauen und Männer, in der 
passenden alten Kleidung, gekonnt demonstriert und erklärt. Roswitha Vogt führte durch die eher häus­ lichen Gegenstände und Erich Vogt wusste in 
seiner originellen Art, je­ doch auch mit viel Sachverstand und Begeisterung, seine Ausführun­ gen ganz besonders zu gestalten. 
Eine grosse Festwirtschaft, Tom­ bola und Wettbewerb, (erster Preis ein «Meili»-Oldie-Traktor). liess die Gäste gerne bei den «Freunden alter Landmaschinen» verweilen. Am Sonntag war die Ausstellung «Alte Kulturgüter» ebenfalls noch zu bewundern. Die Ttaktorenpräsentation Hess die Herzen der Besucher höher schlagen. Alle Wege führen nach Guschg Die Gemeinde Schaan lud zum Umwelttag nach Guschg Georg Willi Informiert seine Wandergruppe Im Rahmen des Schaaner Ilmwelttages über Ameisen. 
SCHAAN - Bei veränderlichem Wetter wanderten am Samstag zahlreiche Leute im Rahmen des Umweittages auf einer von drei Routen nach Guschg. Jede Gruppe konnte sich über ein be­ stimmtes Umweltthema infor­ mieren. • Twnar a from wtt Werner Frick, Umweltbeauftragter der Gemeinde Schaan organisierte den Umwelttag zusammen mit Ge­ meindeförster Gerhard Konrad. «Die Umwelt-, die Landwirtschafts- und die Waldkommission organi­ sierten über das Jahr jeweils ver­ schiedene Anlässe. Mit dem Um­ welttag wollten wir einen Anlass schaffen, an welchem alle drei Kommissionen vereint sind.» Dem Volksblatt gab Werner Frick bereits vor dem Tag Auskunft: «Jede Kom­ mission übernimmt eine Aufgabe.» Die Umweltkommission sei für die erste Route zuständig, die von Steg über Valorsch nach Guschg führt. Thema dieser Gruppe ist die Alpbe­ wirtschaftung früher und heute. Zwei Hirten, die oft auf Valorsch waren, werden einiges erzählen können. Die zweite Route der Wald­ kommission führt von Malbun aus über Sass und Bergle nach Guschg. Thema dieser Gruppe ist Geologie, 
Schutzwald und Wasserversorgung. «Ein Geologe wird auch dabei sein», gab Frick Auskunft. Sternwanderung In der Route 3, einer Familien­ wanderung wie Frick sagt, läuft die Gruppe von Malbun zum Sass-See- li nach Guschg. Es ist die einfachs­ te und deshalb auch beliebteste Route. «Die anderen beiden sind anstrengender», so Frick. Das The­ma 
der dritten Route ist die Flora und Fauna der Alpenwelt. «Even­ tuell wird ein Biologe mitwan­ dern», sagte Frick. Auch die Käse­ rei und die Alpbewirtschaftung sol­ len vorgestellt werden. Um zirka 13 Uhr sollten alle Gruppen auf Guschg eintreffen. Weil jede Gruppe einen anderen Ausgangspunkt hat, aber schluss­ endlich alle am selben Ort zu­ sammenkommen, nennt man die 
Wanderung eine Sternwanderung. Auf Guschg konnten sich natürlich alle Wanderer verpflegen. Rund 50 Anmeldungen hatte Werner Frick am vergangenen Dienstagnachmit­ tag auf dem Tisch. Bis Samstag! wurden daraus sicherlich noch mehr. Auch für ältere und gebrech-j liehe Leiste bestand die Möglich­ keit, sich auf Guschg einzufinden. Die Organisatoren sorgten für ei­ nen-Transport mit dem Aulo.
	        

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