Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 27. JULI 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 
20 blatt! SPLITTER TSrkaf will EU-Protokoll in Kürze unterzeichnen ANKARA/BRÜSSEL - Die Türkei wird ein EU-Protokoll über die Ausweitung der beste­ henden Zollunion auf die zehn neuen EU- Mitglieder - darunter auch Zypern - in Kürze unterzeichnen. Das Dokument solle «un­ mittelbar nach» einem Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan bei der EU-Ratspräsidentschaft in London fertiggestellt und unterschrieben werden, sag­ te Namik Tai, Sprecher des Aussenministeri- ums, am Dienstag in Ankara. (sda) Staatspräsident Ciampi billigt umstrittene Justizreform in Rom ROM - Nach langem Tauziehen hat der ita­ lienische Staatspräsident Carlo Azeglio Ciam­ pi eine umstrittene Justizreform gebilligt. Er ; unterschrieb das Gesetz am Dienstag, dessen erste Fassung er wegen starker Bedenken ver­ gangenes Jahr zurückgewiesen hatte. Nach be­ stehender Rechtslage hatte Ciampi praktisch keine Möglichkeit, das Gesetz ein weiteres Mal aufzuhalten. Die Justizreform ist eine der umstrittensten Initiativen der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. (AP) HAlkfjMJRG - Bon« Becker und «sine Freun­ din Caroline Rocbn haben sich oadi (bei Jah­ ren getrennt «Fakt ist, dass es das Liebespaar Carolineund Boris nicht mehr gibt», sagte Becker im Interview der Zeitschrift «Gala». Der Tennisstar und die Tänzerin hätten sich «vor kurzem im Outen getrennt», wird Becker zitiert Als Grand fllr das Ende der liebe nannte Becker die fehlende Zeit fltaeän- ander: «Es kriselte schon seit einem guten hal­ ben Jahr, vor allem, weil ich beruflich viel unterwegs war.» Die Zeit habe flir eine Bezie­ hung «nicht meto gereicht». Becker betonte, dass er seiner ftamdin in der dreyahrigen Be­ ziehung fceu gewesen sei. (AP) 
Nicht ganz «alltäglich» «Discovery»-Start - CAPE CANAVERAL - Zweieinhalb Jährt nach dun «Columbla*-Un- glttck 
ist mit der «Discovery» erstmals wieder «In« bemannte US-Raumfähre Ins VUMtall ge­ schossen worden. Offsnbar brach allerdings beim Start ein grösseres Stück vom Aussen- tank ab. Die Aufnahmen vom Start wUrden jetzt Bild für Bild ausgewertet, sag­ te Start-Direktor Mike Leinbach am Dienstag im «Kennedy Space Center» der NASA. Nach Angaben des stellvertretenden Programmdi­ rektors Wayne Haie hat die NASA erst am sechsten Flugtag einen vollständigen Überblick über alle aufgezeichneten Daten. Am 1. Februar 2003 hatte ein rund 800 Gramm schweres Stück Schaumstoff zur «Columbia»-Tra- gödie geführt. Beim Start wurden Hitzekacheln am linken Flügel be­ schädigt. Als das Space-Shuttle wieder in die Atmosphäre eindrang, brach es auseinander. Alle sieben Astronauten kamen ums Leben. Sicherheit priorttär Deshalb hatte die US-Raumfahrt- behörde NASA der Sicherheit höchste Priorität gegeben und zu­ vor die «Discovery» intensiv auf Defekte und Schwachstellen prüfen lassen. 
Vor knapp zwei Wochen hatte sie den Countdown kurz vor 
NASA kehrt zur bemannten Raumfahrt zurück weiteren Mitgliedern soll zwölf Ta­ ge im All bleiben. Die «Discovery» machte sich auf den Weg zur Inter­ nationalen Raumstation ISS, die auf die Versorgungsflüge der Raumfähren angewiesen ist. Die Raumfähre fliegt mit einer Geschwindigkeit von mehr als 27 000 Kilometern pro Stunde. Am Donnerstag um 13.18 Uhr MESZ soll sie an der Raumstation ISS an­ docken. Die Landung in Cape Ca­ naveral ist für den 7. August um 11.46 Uhr MESZ geplant. Bemannte Marsflüge als Ziel Wenn die «Discovery» am Don­ nerstag an die ISS andockt, steht die Besatzung vor einem vollen Arbeits­ programm. Wichtigste Aufgabe des Teams ist nach Angaben der NASA, das Shuttle auf mögliche Defekte im Weltall zu untersuchen und neue Technologien für die Reparatur von Hitzekacheln auszuprobieren. Die «Discovery» bringt ausser­ dem rund 15 Tonnen Nachschub an Verpflegung und Wasser sowie an Ausrüstungsteilen zur ISS. Insge­ samt sind drei Spaziergänge im Weltall vorgesehen, die jeweils län­ ger als sechs Stunden dauern sollen. Alle Space-Shuttle waren in dieser Zeit am Boden geblieben. Die Flüge der Raumfähren sol­ len den Grundstein für bemannte Flüge zum Mars vom Jahr 2020 an legen. (sda) 
Hestern startete die NASA erstmals wieder nach dem «CehmMaHJngliicfc. Zündung der Triebwerke abgebro­ chen und den Start verschoben. Ein Treibstoff-Sensor hatte nicht rich­ tig funktioniert. Am Dienstag hob nun die «Dis­ covery» wie geplant um 10.39 Uhr Ortszeit (16.39 Uhr MESZ) von dem Raumfahrtzentrum Cape Ca­naveral 
in Florida ab. Weniger als neun Minuten später erreichte sie die Umlaufbahn. VM zu tun Die Besatzung der Raumfähre mit der einzigen NASA-Komman­ dantin Eileen Collins und sechs Blair verteidigt Irakpolitik Identifizierte mutmassliche Attentäter aus Somalia und Eritrea Premier Blair: Oer Irak-Krieg sei für die Terraristm nur «tu Verwand. 
LONDON - Die britischen Behtir- den haben die Herkunft der bei­ den am Montag Identifizierten mutmasslichen Attentäter der vergangenen Woche geklärt. Sie kamen vor 13 Jahren als Kinder afrikanischer Asylbe- werber nach Crossbrttaimien. Der in Somalia geborene Yasin Hassan Omar sei 1992 mit elf Jah­ ren nach Grossbritannien gekom­ men, teilte das Innenministerium am Dienstag mit. Seit Mai 2000 hat er eine unbegrenzte Aufenthaltsbe­ willigung. Der heute 24-jährige Omar wird verdächtigt, letzte Woche nahe der U-Bahn-Station Warren Street eine Bombe gezündet zu haben. Dabei 
kam niemand zu Schaden. Der aus Eritrea stammende Muktar Said 
Ibrahim alias Muktar Mohammed Said sei im Alter von 14 Jahren 
ebenfalls 1992 nach Grossbritan­ nien eingereist. Er habe seit Sep­ tember 2004 einen britischen Pass. Der 27-Jährige steht im Verdacht, einen Bombenanschlag auf einen Bus im Osten Londons versucht zu haben. Seine Eltern verständigten die Polizei, nachdem sie die Auf­ nahmen ihres Sohnes gesehen hat­ ten. Nur ein Verwand Der britische Premier Tony Blair bestritt erneut, die Terroranschläge in London durch den Irakkrieg mit provoziert zu haben. Der Krieg sei fiir die Terroristen nur ein Vorwand, sagte Blair am Dienstag während ei­ ner Medienkonferenz in der Dow- ning Street. (AP) ANZEIGE / ( J i . 
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Dementi der Regierung Ägypten zieht Verdacht zurück SHARM AL-SCHEIKH - Oral Tage sechs Pakistanern. Deren Fotos 
wur- nach den Ansc hl äge von Sharm den in den Polizeiwachen der 
Sinai- « Hc hel dl hat  iHs 
äg yptische Halbinsel verteilt. Pakistans 
Präsi- Nerdacht gegen dent Pervez Musharraf hatte am Montag eine Verbindung der Terror­ anschläge in Grossbritannien 
und in Ägypten bestritten. Ein «zersplitter­ tes» El-Kaida-Netzwerk in Pakistan könne unmöglich die Attentäter von London und Sharm al-Scheikh an­ geleitet haben, sagte Musharraf. Nach diesem Hin und Her tappen die Ermittler damit bei der Fahn­ dung nach den Drahtziehern weiter im Dunkeln. Was die Tater betrifft, gaben die Sicherheitskräfte gestern allerdings bekannt, sie hätten den Mann identifiziert, der ein mit Sprengstoff beladenes Auto vor ei­ nem Hotel gezündet hatte. (sda) 
-zurikkgazo- dewentlert e de Re- oieruno  s«i« «ii — Buer Polizei lla 
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fliifca.fc.llili yn, UfM IMT HCPHHÜI1IU Uli. In einer in Islamabad veröffentlich­ ten Erklärung bestätigte der ägypti­ sche Botschafter Hussein Handy der pakistanischen Regierung, dass «kein pakistanischer Bürger in die Terrorakte verwickelt» sei. Die Re­ gierung in Kairo habe auch niemals Pakistaner bezichtigt, in die An­ schläge verwickelt zu sein. Die ägyptische Polizei hingegen hatte am Montag erklärt, sie suche nach 
• * • * Frau auf Japans Thron TOKIO - Die japanische Prinzes­ sin Aiko soll Kaiserin werden kön­ nen. Eine Beraterkommission der Regierung regte am Dienstag in ei­ nem Zwischenbericht als eine Op­ tion an, Frauen auf den Thron zu lassen. Seit 40 Jahren ist in die Fa­ milie des Kaisers kein Sohn mehr geboren worden. Mit der Empfeh­ lung der Kommission würde der Regierung der Weg geebnet, das Thronfdgegesetz zu ändern. Die Kommission wird Regierungschef Junichiro Koizumi voraussichtlich im September einen abschliessen­ den Bericht vorlegen und dabei be­ rücksichtigen, wie die Öffentlich­ keit auf die Empfehlung zur weib­lichen 
Thronfolge reagiert Da das gegenwärtige Gesetz nur Männer auf dem Thron ertaubt, lastete seit Jahren auf der 41-jährigen Kron­ prinzessin Masako ein gewaltiger Druck, einen männlichen Thron­ folger zu gebären. Ihr Mann, Kronprinz Naruhito, wird als erst­ geborener Sohn Kaiser Akihito folgen, doch dann endet der Stammbaum. Denn das 3-jährige Tbchterchen Aiko darf nach dem jetzigen Gesetz nicht Kaiserin werden - und damit auch ihre möglichen eigenen Kinder nicht. Eine Gesetzesänderung könnte das Drama, das nach Ansicht von Be­ obachtern massgeblich zur Erkran­ kung von Kronprinzessin Masako beigetragen hat, beenden, (sda)
	        

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