Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)


MITTWOCH, 13. JULI 2005 
BLATT I WISSEN 
22 
Ratgeber 
Alfred R. Böhm 
Dipl. Astrologe StA 
Beweg dich! 
Die schrecklichen Bilder über die Anschläge 
in London sind kaum verarbeitet, schon ist 
die Einschränkung der Bürgerrechte wieder 
in aller Munde. Die Angst oder Bedrohung 
war schon immer ein probates Mittel, um be 
sondere Interessen durchzusetzen. 
Stich in die Macht 
Astrologisch ist die Spannung von Mars 
(Aktion) am Mondknoten und Sonne (Iden 
tität) angesprochen. Dazu kommt noch, dass 
der Anschlag wie ein Nadelstich in das Tref 
fen der führenden Vertreter der wirtschaftlich 
wichtigsten Nationen wirkte. 
Betroffenheit bewegt 
Im Westen werden wir durch den Verlust an 
Menschen unter der eigenen Bevölkerung im 
mer besonders hochgeschreckt. In Eurasien 
sterben allerdings täglich Menschen durch 
Gewalt und wir notieren das nur noch am 
Rande. Offenbar kann sich nur etwas be 
wegen, wenn wir direkter betroffen sind. 
Lernen durch Schmerz... 
Welcher Lernprozess verbirgt sich aber hin 
ter diesen Ereignissen? Militärisch und poli 
zeilich möchte man die Situation in den Griff 
bekommen. Das heisst, die Obeltäter isolieren 
und hinter Schloss und Riegel bringen. Kein 
vernünftiger Mensch wird da etwas dagegen 
haben. Wer allerdings ein wenig hinter die 
Kulissen schaut, wird bemerken, dass Terro 
rismus gemäss Sir Peter Ustinov der Krieg 
des kleinen Mannes ist. 
... oder Einsicht 
Durch die westliche Führungsnation USA 
haben wir uns in den letzten Jahren verleiten 
lassen, unsere Interessen über die anderer Na 
tionen zu stellen. Die militärische Stärke, al 
so gemäss Ustinov der Krieg als Terror der 
Mächtigen, hat uns dazu verleitet, auf Gewalt 
mit Gewalt zu reagieren. Die Antwort fanati- 
sierter Betroffener wird immer deutlicher. 
Positive Ansitze 
Ein guter Ansatz für den Anfang auf das 
wachsende Ungleichgewicht in der Welt zu 
reagieren, ist der Schuldeneriass der G8-Staa- 
ten für Afrika. Aus astrologischer Sicht kann 
man mit Mars auf verschiedenen Ebenen ar 
beiten. Eine Ebene ist der Kampf und die 
wehlhafte Auseinandersetzung. Die Wachheit 
und Aufmerksamkeit eines Kriegers im 
Kampfe kann auch eine erlöste Entsprechung 
sein. Eine andere Ebene ist die Pionierleis 
tung, Initiative oder der mutige Einsatz für ein 
Projekt oder fiir Menschen in Not. 
Energien nutzen 
Jeder wird einsehen, dass uns Angst und 
Furcht zwar auch vor noch grösserem Unfug 
bewahren können, aber es ist besser, etwas 
Positives zu tun. Jeder kann das! Wer zerstört, 
verliert die Kraft etwas Neues aufzubauen. 
Wer heute allerdings etwas Positives bewegen 
will, braucht nicht den Krieg, sondern nur die 
Geistesgegenwart des Kriegers. 
Stürmische Saison 
15 tropische Stürme und neun Hurrikans werden erwartet 
Well dir Hurrikan Dennis an diesem Strand In Rorlda safer vlal Erdraich abgetragen bat, wurde einem Teil die 
ses Hauses dar redensartflctie Bedra unter den Füssen antragen. Dia Felge: der Haustell Ist abgeknickt. 
LONDON - Hurrikan Dennis, der 
In den vergangenen Tagen auf 
Kuba, in Haiti, in Florida und auf 
den Cayman-Inseln grosse 
Schäden und Todesopfer forder 
te, ist nach Ansicht von Exper 
ten des Benfield Hazard Rese 
arch Centre (BHRC) in London 
ein böser Auftakt einer «stürmi 
schen Saison». 
Denn das Wasser des tropischen At 
lantik, jene Region, in der die Wir- 
www.astrocoach.ch 
Von Hurrikan Dennis erwischt: ein 
TV-Übertragungswagen. 
beistürme ihren Anfang nehmen, ist 
in diesem Jahr besonders warm. Das 
deutet auf ein Jahr mit vielen Hurri 
kans hin, berichtet BBC-Online. 
Signale sind vorhanden 
Zwischen Juli und Oktober wer 
den aller Wahrscheinlichkeit nach 
neun Wirbelstürme erwartet. Soll 
ten sich die Vorhersagen bewahr 
heiten, wäre dies bereits der zweite 
Extremsommer der Region. 2004 
hatten die Stürme Charley, Frances, 
Ivan und Jeanne hunderte Todesop 
fer und Milliarden Dollar Schäden 
hinterlassen. Auf manchen der kari- 
bischen Inseln wie etwa Grenada 
sind bis heute viele Gebäude nur 
notdürftig saniert worden. «Die 
Signale für ein gefährliches und 
stürmisches Jahr sind jedenfalls 
vorhanden», erklärt Mark Saunders 
vom BHRC. 
Das britische Forscherteam hat 
die Wetterverhältnisse und Vorher 
sagen von Juli bis September 2004 
mit den Daten von heuer ver 
glichen. Als Kerndaten werden da 
bei Windgeschwindigkeit und 
Oberflächenwassertemperaturen in 
der Karibik sowie im tropischen 
Atlantik verwendet. Die Vorhersa 
gen füi die kommenden Monate 
sind nach Angaben der Experten 
nicht besonders rosig. Zu 97 Pro 
zent werden die Sturmaktivitäten 
heftiger ausfallen als in einer 
«durchschnittlichen» Hurrikan-Sai- 
son. Die Forscher sagen 15 tropi 
sche Stürme vorher, neun davon 
werden so stark sein, dass sie als 
Hurrikans bezeichnet werden kön 
nen. Mindestens fünf Stürme wer 
den die USA treffen und zwei wer 
den die karibischen Inseln heimsu 
chen. 
Dennis kam ungewöhnlich früh 
«Dass dieses Jahr mehr Wirbel 
stürme kommen, ist Teil eines 
mehrjährigen Zyklus, den wir alle 
50 bis 60 Jahre beobachten kön 
nen», erklärt Saunders. In den 50er 
Jahren war der letzte derartige Hö 
hepunkt. Die Aufzeichnungen der 
Forscher reichen etwa 150 Jahre 
zurück. Dass die globale Erwär 
mung die Sturmaktivitäten weiter 
anfeuert, hält Saunders für mög 
lich. «Die Oberflächentemperatu 
ren lagen in den vergangenen Jah 
ren im Spitzenfeld», meint der For 
scher. Ungewöhnlich sei hingegen, 
dass Dennis so früh gekommen ist. 
Laut den Aufzeichungen gab es in 
den USA den letzten Hurrikan, der 
auch schon im Juli gekommen war, 
im Jahr 1916. (PD) 
Verschnupfte Touristen töten Gorillas 
Eingeschleppte Erkrankungen sind ernsthafte Bedrohung 
LONDON/RALEIGH - Wissen 
schaftler der Unlverslty of North 
Carolina In Raleigh haben ent 
deckt, dass von Touristen einge 
schleppte Erkältungserreger ei 
ne ernsthafte Bedrohung fiir die 
freilebenden BerggorlUa-Popula- 
tlonen In Zentralafrika sind. 
Die Forscher haben 100 Todesfalle 
der Menschenaffen seit 1968 genau 
analysiert, berichten sie im Wissen 
schaftsmagazin New Scientist. 
Demnach entfällt rund ein Viertel 
aller Todesfälle auf die von Touris 
ten eingeschleppten Erkältungs 
krankheiten. Das Forscherteam um 
Christopher Whittier hat deshalb 
auch gefordert, dass Touristengrup 
pen unbedingt einen Sicherheitsab 
stand von mindestens sieben Me 
tern zu den Heren einhalten sollen. 
Zudem sind die Experten der An 
sicht, dass der Aufenthalt bei den 
Tieren auf maximal 60 Minuten be 
schränkt sein sollte, um eventuelle 
Ansteckungen zu vermeiden. 
Die meisten Todesfälle unter den 
inzwischen selten gewordenen 
Menschenaffen sind jedoch auf das 
Hat eigentlich keine natflriieften Feinde, Ist «dank» des Menschen aber 
selten gewardan; der BerggerMa. 
Wildern zurückzuführen. 40 Tiere 
waren solchen Verletzungen erle 
gen. Die knapp 700 Tiere umfassen 
de Population von Berggorillas 
(Gorilla beringei beringei) lebt in 
der Bergregion der acht Vulkane, 
namens Virunga, die sich im Grenz 
gebiet von Ruanda, Uganda und der 
Demokratischen Republik Kongo 
(dem ehemaligen Zaire) befindet. 
Die politisch problematische Si 
tuation in den drei Staaten er 
schwert den Schutz der grossen 
Menschenaffen. (PD) 
KURZ-NEWS 
Angststarre Ist 
evolutionär bedingt 
RIO DE JANEIRO - Bei Angst 
und Unbehagen in eine Angst 
starre zu verfallen, ist laut jüng 
sten Forschungsergebnissen der 
Federal University of Rio de Ja 
neiro auf frühere Zeiten zurück 
zuführen, als ein stilles Aushar 
ren auch gleichzeitig eine Le 
bensversicherung war. Denn 
durch diese Reaktion blieb man 
von einem möglichen Angreifer 
unbemerkt. «Bei einer drohen 
den Gefahr still auszuharren ist 
bei vielen Spezies zu beobach 
ten. Bei drohenden Stimuli leitet 
das Gehirn sofort einen Bewe 
gungsstopp ein», erklärte Stu 
dienleiterin Eliane Volchan. Die 
Forscher untersuchten 48 männ 
liche Freiwillige und zeigten ih 
nen Photos von verstümmelten 
Körpern und verletzten Perso 
nen. Dabei stellten sie fest, dass 
allein das Herzeigen der Fotos 
bei den Probanden eine Angst- 
starre auslöste. Zudem fiel beim 
Betrachten der unangenehmen 
Bilder die Herzxate der Männer, 
ihre Muskeln versteiften sich 
und die Kontrolle über ihre Kör 
perfunktionen Hess signifikant 
nach. «Das Erstarren und die 
Angstbrachykardie werden 
durch Nervenimpulse ausgelöst, 
die in einer Gefahrensituation 
das Überleben sichern sollen», 
erklärte Volchan. (PD) 
Feuer hat Säuger Aust 
raliens ausgelöscht 
WASHINGTON DC - Nach 
den jüngsten wissenschaftlichen 
Erkenntnissen waren es die 
ersten Siedler vor 10000 bis 
50 000 Jahren, die der Tier- und 
Pflanzenwelt Australiens gros 
sen Schaden zugefügt haben. 
Feuer haben das Aussehen des 
Fünften Kontinents jedenfalls 
nachhaltig verändert, berichten 
die Forscher der Carnegie-Insti 
tution in Washington DC in der 
jüngsten Ausgabe des Wissen 
schaftsmagazins Science. Eier 
schalen, die von Wissenschaft 
lern um Marilyn Fogel gefunden 
und analysiert wurden, weisen 
daraufhin, dass die Vögel, die auf 
dem Fünften Kontinent lebten, 
plötzlich andere Nahrungsmittel 
zu sich nahmen. «Menschen ste 
hen tatsächlich unter Verdacht, 
diese Welle an Massensterben 
verursacht zu haben», so Fogel, 
die mit dieser Theorie allerdings 
alleine dasteht. Andere Forscher 
nehmen an, dass es verschiedene 
und komplexe Ursachen für das 
plötzliche Sterben gegeben hat. 
Dazu zähle auch ein plötzlicher 
Klimawechsel. Das Forscher 
team um Fogel hatte Fragmente 
von fossilen Vogeleiern über den 
gesamten Kontinent untersucht. 
Anhand der Radio-Karbon-Iso 
tope konnten sie feststellen, wie 
sich die Nahrung der Tiere plötz 
lich veränderte. Die Veränderung 
der Nahrung war bedingt durch 
das Brandroden der Siedler und 
eine plötzlich andere Pflanzen 
welt. «Dies haben nur jene Tiere 
überlebt, die flexibel in ihrem 
Diätplan waren», erklärt Gifford 
Miller von der University of Co 
lorado in Boulder. (PD)
	        

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