Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)




DIENSTAG, 21. JUNI 2005 
BLATT I INTERNATIONAL DMTAOES 
24 
| «Nicht das richtige Konzept» 
Häftling Saddam Hutsaln sudit 
ängstlich Verstfhnuitg mit Bush 
WASHINGTON - Iraks Ex-Diktator Saddam 
Hussein will angeblich seinen Frieden mit US- 
Präsident George W. Bush machen. Das be 
haupten zumindest seine früheren US-Wächter 
in einem Interview des Magazins «GQ». Sad 
dam Hussein habe ein paar gute Worte gefun 
den für Bush und seinen Vater, der als damali 
ger US-Prtisident 1991 Krieg gegen ihn ge 
führt hatte. «Er hat immer gesagt: <Bush, Vater 
und Sohn, ist nicht gut> Aber er will trotzdem 
befreundet mit ihnen sein», sagte einer der US- 
Soldaten laut Magazin. (sda/dpa) 
«Guantanamo soHta gescMossan 
odar aufgeräumt werden** 
LONDON - Der ehemalige US-Präsident 
Bill Clinton hat das umstrittene Gefangenen 
lager in Guantanamo Bay auf Kuba scharf 
kritisiert «Es muss entweder geschlossen 
oder aufgeräumt weiden», sagte Ginton in 
einem Interview. Soldaten aus den USA und 
Grossbritannien seien einem sehr viel grös 
seren Risiko ausgesetzt, wenn sie den Ruf 
hätten, Menschen zu misshandeln, sagte 
Clinton der britischen Zeitung «Financial. 
Times» in einem Interview, das am Montag 
erschienen war. Es sei an der Zeit, dass die 
peschichten Uber Übergriffe auf Insassen ein 
Ende nähmen. (sda/reuters) 
lbm Cruto fands nicht komisch 
LONDON-Bei 
der Londoner 
Premiere seines 
Films «Krieg der 
Welten» ist Hol- 
ly wood-Star 
Tbm Cruise mit 
Wasser bespritzt 
worden. Cruise 
sprach mit eini 
gen seiner 5000 
Fans, die sich am Sonntagabend auf dem 
Leicester Square versammelt hatten, und gab 
Interviews. Ein als Journalist verkleideter 
Komiker hielt Cruise ein Mikrofon entgegen, 
aus dem Wasser spritzte. Der Schauspieler 
reagierte verärgert. «Warum tust du das?», 
fragte er nach einem Bericht der britischen 
Nachrichtenagentur PA. Als der Komiker ge 
hen wollte, hielt Cruise ihn auf. «Lauf, nicht 
weg», sagte er. «Das ist unglaublich unver 
schämt. Ich gebe dir ein Interview, und du 
tust so etwas.» Den Komiker bezeichnete er 
als Trottel. Danach trocknete er sich ab und 
widmete sich noch mehr als zwei Stunden 
den Fans. Der Komiker und seine drei Assis 
tenten wurden vorübergehend festgenommen 
und kamen gegen Kaution frei. Sie arbeiteten 
an einem neuen Comedy-Programm für den 
Fernsehsender Channel 4. (AP) 
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VOM Vo I / 1 I i r : |.) ! t' I MMi 
Nach gescheitertem EU-Gipfel - Blair verteidigt Haltung bei EU-Finanzplanung 
BüOSSEI/LONDON - Mit daut- 
EU-FlnaRzplanuna vartaldlgt. 
Um DVTQSCM PVMHir KnuSeOrU 
in Landan erneut den «auf Aa 
In seiner Rede vor dem britischen 
Unterhaus bezeichnete Blair die 
hohen Agrarsubventionen der EU 
als sinnlos. «Es war nicht das rich 
tige Konzept für Grossbritannien, 
und es war nicht das richtige Kon 
zept für Europa», kritisierte er die 
Vorschläge des in der Nacht auf 
Samstag gescheiterten EU-Gipfels. 
Grossbritannien werde nur Uber 
den so genannten Britemabatt dis 
kutieren, falls die Finanzierung 
der EU grundlegend reformiert 
werde, betonte Blair einmal mehr. 
«Europa kann mit den notwendigen 
Änderungen nicht noch zehn oder 
mehr Jahre warten.» Der konserva 
tive Oppositionsführer Michael 
Howard unterstützte die Haltung. 
Verschiedene EU-Regierungschefs 
warfen Blair dagegen Egoismus 
und Starrköpfigkeit vor, weil er zu 
sätzlich zur Verfassungkrise mit 
seiner Kompromissverweigerung 
eine allgemeine Krise ausgelöst 
hatte. 

t 
In Brüssel warnte der zuständige 
EU-Kommissar Olli Rehn, die ge 
plante EU-Erweiterung dürfe nicht 
zum «Sündenbock» für das Schei 
tern der Verfassungsabstimmungen 
gemacht werden. 
Die Vorbehalte in der Bevölke- 
rung gegenüber künftigen Erweite 
rungen müssten berücksichtigt 
werden, sagte Rehn weiter. Doch 
«einige Politiker waren schnell mit 
dem Ruf nach einer Verlangsamung 
oder gar einem Stopp der EU-Er 
weiterung», kritisierte er in einer 
Rede. 
Der EU-Gipfel habe in seinen 
Schlussfolgerungen die bisherigen 
Entscheide zur EU-Erweiterung, er 
innerte die zuständige Sprecherin 
der EU-Kommission. Für die Türkei 
ist der Beginn der Beitrittsveriiand- 
lungen für den 3. Oktober geplant. 
Blair hatte sich stets für die EU- 
Erweiterung ausgesprochen. In 
Grossbritannien sollten die Kan 
didaten somit einen Verbündeten 
finden, wenn sie die Kriterien er 
füllen. Seine weiteren Pläne für 
die britische EU-Ratspräsidmt- 
schaft wird Blair am Donnerstag 
vor dem EU-Parlament präsentie 
ren. (sda) 
Präsidentenmehrheit verfehlt 
Syrien-Kritiker um Hariri gewinnen Parlamentswahlen im Libanon 
BEIRUT - Im Libanon hat die [— . ■■■I 
■■■■ an die prosyrischen Schiiten-Par- 
Bpf 1 teien Hisbollah und Amal sowie 21 
lamaittowaMaH guwwman. Bai an die Liste des erst vor einem Mo- 
dar latztan Runde van tamtag ■Kl. 1181 aus ( * em Pariser Exil zurückge 
kehrten Aoun. Allerdings verfehlte 
das OppositionsbUndnis bei den ers 
ten Wahlen seit dem Abzug der syri 
schen Truppen vor sieben Wochen 
eine Zweidrittelmehrheit im Parla 
ment Mit dieser hätte es den prosy 
rischen Präsidenten Jsmile Lahoud 
stürzen können. 
Der35-jährige Hariri kündigte an, 
sein Bündnis weide dafür arbeiten, 
den Libanesen ihren «Wunsch nach 
Wandel» zu erfüllen. Die künftige 
Regierung wird sich nach Einschät 
zung von Beobachtern aktiv gegen 
jede Einmischung des «Grossen 
Bruders» in Damaskus wehren.(sda) 
fiüharan Mlnlstarprisldantan 
Raflk Hariri aHa Sltza. 
Alle 28 Sitze, die im Norden des 
Landes zur Wahl standen, seien an 
das Bündnis von Saad Hariri ge 
gangen, bestätigte Innenminister 
Hassan Sabaa am Montag in Bei 
rut. Hariris Herausforderer, der frü 
here Regierungschef Michel Aoun, 
räumte seine Niederlage ein. 
Damit stellt der Hariri-Block, dem 
auch Drusenchef Walid Dschum- 
blatt angehört, 72 der 128 insgesamt 
Abgeordneten. 35 Mandate gingen 
«Kalif von Köln» 
Lebenslange Haft in der Türkei 
ISTANBUL - Dar alt «Kalif van 
Ist ia der TBrfcai» 
gar Haft verurteilt werden. Bn 
HricM befand dm IrMir dir 
' v^va Rai« aeviaaeaiB v^vaa ^w^a^va a^^ve 
Organlaatlan «Kallfataataat» 
Es sei erwiesen, dass der radikale 
Islamist 1998 einen Tbrroranschlag 
auf das Atatürk-Mausoleum in An 
kara befohlen habe, urteilten die 
drei Richter. Der Islamistenführer 
war im vergangenen Oktober aus 
Deutschland in die Türkei abge 
schoben worden. Gestern erging 
nun das Urteil des Schwulgerichtes 
nach fast zwölf Stunde» Verhand 
lung, wie Kaplans Anwälte mitteil 
ten. Vor der Urteilsverkündung hat 
te Kaplan erklärt, er halle das Ver 
fahren für nicht rechtsstaatlich. Ei 
nen Befangenheitsantrag gegen den 
Vorsitzenden Richter lehnte das Ge 
richt jedoch ab. Mit dem Urteil folg- 
ten die Richter der Staatsanwalt 
schaft, die Kaplan wegen 13 Verge 
hen angeklagt hatte. Unter anderem 
wurde Kaplan vorgeworfen, er habe 
mit dem geplanten Anschlag gegen 
das Atatürk-Mausoleum die ver 
sammelte türkische Staatsspitze tö 
ten wollen. Dabei sollte die dort 
zum Nationalfeiertag versammelte 
Staatsspitze mit einem mit Spreng 
stoff beladenen Kleinflugzeug an 
gegriffen werden. Kaplan hatte die 
von den türkischen Sicherheitskräf 
ten vorzeitig aufgedeckten Attentats 
pläne als frei erfunden und als 
«Komplott» bezeichnet (sda) 
LÖNgON - Drei Gemälde ei 
nes Schimpansen sind gestern 
Mtytyftg fttr mehr als 14 ÖQO' 
Pfund versteigert worden. Das 
Londoner Auktionshaus Bon- 
hams hatte die Bilder von «Con- 
go», der schon l964 gestorben 
ist, neben Werken von Pop-Art- 
GMruAndy Warhol unddejn Im-' 
pWSiionisten Auguste Renoir 
fttigeboten. Die WWw!« und 
I^B^IIV/IvpDpQ thM'IIIII^i MW 
de Coagos boten die Hladler 
zehn Mal mehr als erwartet, p6n 
HowardHong, der «ich atobe- 
geisterten Samttler modiirner 
und zeitgenössischer Kunst be 
schrieb. 
14 400JPfrmd(30000 Franken) 
legte er flfar die drei abstrakten 
Tfemperagemiüdebin. «Wfryft»«* 
tennicht, was diese Bilder wert 
waren», sagte Howard Rutkowst- 
ki.Dinlctor desAuktionsbaases. 
«Wir haben sie zu unserer eige 
nen Freude ins Programm ge 
nommen.» Congo kam 1994, ;wr 
Welt, Im Aher von zwei bis vier 
Jahren machte er 400 Teichnim- 
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