Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 17. JUNI 2006 
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BLATTI IHILM 1^11# LANDTAG IN KÜRZE 
3 
Landtag in Kürze 
Justizpflegobsilclit zur 
Ksnntnis gsnommsn 
VADUZ - Der 
Landtag hat den Be 
richt Uber die Justiz 
pflege 2004 des 
Fürstlichen Landge 
richtes zur Kenntnis 
genommen. Der Be 
richt zeigt alljährlich 
die Tätigkeiten der 
Gerichte Liechten 
steins sowie die erledigten und pendenten 
Geschäfte auf. Renate Wohlwend (FBP, un 
ser Bild), zeigte in ihrem Votum zum Bericht 
auf, dass dieser «nur einen vermeintlichen 
RUckschluss auf den Arbeitsaufwand» der 
Gerichte zulasse. Sie regte an, dass Fälle, die 
seit zwei Jahren nicht abgeschlossen sind, 
künftig begründet werden. Dieser Anregung 
folgte auch Paul Vogt (FL). Arthur Brunhart 
(VU) regte zudem an, dass die Kommentare 
entsprechend ausgebaut werden. (pk) 
Sparsam gawirtscltaftet 
VADUZ - Manche Busfahrer könnten 
freundlicher und die Erdgasbusse leiser sein. 
Diese zwei Kritikpunkte förderte die Befra 
gung von 800 Fahrgästen der Liechtensteini 
schen Busanstalt (LBA) vom November zir- 
tage. Für die Fahrer werde nun ein Qualitäts 
dia JakntradMNino der UUL 
management nach Ostschweizer Vorbild ein 
geführt, liess Innenminister Martin Meyer 
die Abgeordneten des Landtags wissen. Und 
auch an den zu lauten Gebläsen mancher 
Erdgasbusse werde gearbeitet. 
Einhellig genehmigte das Parlament am 
Donnerstag dann die Jahresrechnung der 
LBA. Wie der FBP-Abgeordnete Elmar 
Kindle anhand der Zahlen zeigte, findet der 
öffentliche Verkehr in Liechtenstein peu ä 
peu mehr Akzeptanz. 586 425 Franken Über- 
schuss hat die LBA im Jahr 2004 erwirt 
schaftet: mit 100 000 Franken mehr Einnah 
men und 490 000 Franken Sparmassnahmen. 
2004 wurden die immer noch günstigen Bus 
tarife um 25 Prozent erhöht. Seit Mai fährt 
die Linie 11 Triesen-Vaduz-Sevelen probe 
halber vor allem für Pendler aus der Region. 
Seit Juni gibt es wieder Fahrscheinkontrollen 
in Liechtensteins Bussen. 
Wann immer Uber die Liechtensteinische 
Busanstalt im Landtag diskutiert wird, rückt 
eine Frage in den Mittelpunkt: Erdgas oder 
Diesel? Elmar Kindle erinnerte daran, dass 
wirtschaftliche Aspekte bei aller Ökologie 
nicht ausser Acht bleiben dürften. So setze 
die Stadt St Gallen auf Dieselbusse, weil sie 
leistungsfähiger und günstiger in Anschaf 
fung und Unterhalt seien. Henrik Caduff 
(VU) konterte pro Erdgasbusse: Es käme 
nicht nur auf die Motorleistung an, sondern 
auf den positiven Einfluss auf die Umwelt. 
Innenminister Meyer wollte zwar die Tech 
nologiedebatte nicht schon wieder aufneh 
men, führte aber Studien an, die besagten, 
dass Erdgasbusse «sauberer und leiser» 
seien. (köpf) 
Sanierungsfall Radio Liechtenstein «oll aufgepappt werden 
VADUZ - Unter da« Strick i 
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398000 Frankan zw KawiMs 
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nahman ahizulalten. 
«Die Situation ist ernst, aber nicht 
dramatisch», so Regierungsrat 
Martin Meyer zu den vom Landes- 
sender Radio Liechtenstein präsen 
tierten Zahlen für das Jahr 2004. 
Dennoch: Der Landtag zog gestern 
die Notbremse und erteilte dem 
Verwaltungsrat mit 23 Stimmen 
den Auftrag, sofort Sanierungs- 
massnahmen einzuleiten, damit das 
Budget fUr das laufende Jahr einge 
halten wird. Auslöser der Notbrem 
se war Landtagsvizepräsident Ivo 
Klein, dessen Antrag mit grosser 
Mehrheit unterstützt wurde. Den 
Jahresbericht genehmigten die Ab 
geordneten mit lediglich 13 Stim 
men, was die gedrückte Stimmung 
im Parlament widerspiegelte. Die 
Genehmigung der Jahresrechnung 
erfolgte mit 21 Stimmen. Vor dieser 
Lösung erklangen im Landtagssaal 
teils heftige Voten, welche auf die 
Missstände beim Radiosender auf 
merksam machten. 
UnbawflNgtaa Paraanal 
Johannes Kaiser, Vorsitzender 
der Finanzkommission und FBP- 
Abgeordneter, hielt in seinem 
Votum die Gründe für das hohe De 
fizit von 368 000 Franken fest & 
zeigte auf, dass die rasche Entste 
hungsgeschichte des Senders zu 
einer nicht genug vorsehbaren Fi 
nanzplanung geführt haben könnte. 
Etwas handfester der weitere 
Grund für die roten Zahlen: «Der 
Personalbestand ist vom ehemali 
gen Intendanten ohne Einverneh 
men mit dem Verwaltungsrat und 
entgegen der personalpolitischen 
Absicht ausgedehnt worden, was 
eine Steigerung von rund 10 Pro 
zent - in Franken ausgedruckt, ein 
Plus von 212 000 Franken bewirk 
te. Der Gesamtbetriebsaufwand lag 
somit letztlich 5 Prozent Uber dem 
kalkulierten Budget», so Kaiser. 
Diese Vorgehensweise des Inten 
danten werfe doch einige Fragen 
auf. 
Zu vtai Optimismus 
Zu optimistisch sei, erklärte Jo 
hannes Kaiser, das marktwirt 
schaftliche Potenzial eingestuft 
worden. «Der Markt in Liechten 
stein und in der Region ist be 
schränkt und je nach konjunkturel 
ler Lage etwas lockerer oder eben 
bis sehr angespannt. Auch andere 
Medien buhlen in diesem Bereich 
kräftig mit und so ist heute klar er 
kenntlich, dass die potenziellen 
Werbeeinnahmen im Budget 2004 
zu optimistisch angesetzt worden 
sind.» Der Ertrag sei bedingt durch 
diese. Vorzeichen einfach ; , be 
schränkt. «Der Gesamtwerbeertrag 
lag mit 12,7 Prozent unter der bud- 
getierten Einnahmesumme, das 
sind rund 240 000 Franken.» 
IUU 
WM VraHBTi 
Kaiser beschäftigte sich in sei 
nem Votum zudem mit der Zukunft 
des Senders. Die Einnahmen seien 
künftig realistisch einzuschätzen 
«und nicht nach einem Wunsch 
ergebnis einzuschätzen». Ebenso 
müsse wahrscheinlich die vom 
Landtag festgelegte degressive Kür 
zung des jährlichen Budgets über 
dacht werden. Auch zur Personal 
politik zeigte der FBP-Abgeordnete 
Lösungen auf: «Der Verwaltungsrat 
muss abschätzen und verantworten, 
mit welchem Personalbestand der 
gesetzliche Auftrag des öffentlich 
rechtlichen Radiosenders mit wel 
chen Leistungen und welchem Bud 
get zu bewältigen sein wird.» Bei 
der Vorbereitung sollen nach Mei 
nung Kaisers sinnvollerweise inten 
sive Gespräche mit «Radioma 
chern» geführt werden. 
Sollten diese Massnahmen zur Er 
reichung einer «schwarzen Null» 
nicht gelingen, würde die Stimme des 
Radio Liechtenstein verstümmln, 
was für ihn kaum vorstellbar wäre. 
In KMa (VU) Mtzta stt Sir «a- 
■tonMfNMmalMiaa aia. 
eher aufzeigt, däss Radio Liechten 
stein auch langfristig eine Daseins 
berechtigung hat als ein Radio für 
Liechtenstein und nicht für Walen 
stadt und Bregenz.» Josy Bieder 
mann hielt fest, dass eine Koopera 
tion mit anderen Staatsradios allen 
falls ein gangbarer Weg wäre. 
Elmar Kindle (FBP) fand ebenso 
deutlich Worte: «Es-macht schoß 
fast den Anschein, als ot> all die kri> 
tischen Bemerkungen und Wün 
sche, die man Radio Liechtenstein 
mit auf den Weg gegeben hat nicht 
ernst genommen wurden. Es war 
von Anfang an klar, dass sich der 
Landesbeitrag jährlich um 100 000 
Franken reduzieren wird und es ei 
niges an Kraftanstrengung benö 
tigt, um diese Vorgabe einzuhalten. 
Leider kann ich nicht erkennen, 
dass diesem nachgelebt wurde.» 
Kindle erklärte weiter, dass gerade 
Strukturbereinigungen angegangen 
hätten werden müssen. «Es liegt 
nun beim Verwaltungsrat und der 
Geschäftsleitung, einen erneuten 
Businessplan auszuarbeiten, wel- 
Harry Quaderer stellte in den 
Raum, dass die Sache «grundle 
gend falsch angepackt» worden sei 
und dass die Reise «ins Nimmer 
land führt». Auch Jürgen Beck 
(VU) bezeichnete die Vorgehens 
weise als «inakzeptabel». Das Ra 
dio solle weiterleben, aber nicht um 
jeden Preis. Diesem . Tenor folgte 
stach Paul \fogt der insgesamt eine 
Verschiebung der Genehmigung er 
reichen wollte, bis die Sanierungs- 
massnahmen feststehen. 
Der Verwaltungsrat des Rundfun 
kes muss sich nun Gedanken ma 
chen, wie das Budget des angefan 
genen Jahres eingehalten weiden 
kann. Erste Massnahmen seienbe- 
reits gesetzt unter anderem eine 
Reduktion des Personals auf den 
(Fast-)Sollbestand. Nur mit der Um 
setzung dieser Massnahmen kön 
nen die Hörer von Radio Liechten 
stein noch länger mit der Stimme 
Liechtensteins berieselt werden. 
Mit treuen Grosskunden 
LKW verkaufte 2004 mehr Strom - Parlament genehmigte Geschäftsbericht 
VADUZ - Ab Oktabar 2008 Ist 
dar Straanarkt In UacMan- 
0MN) 
fühlan Udi gut garfetal 2004 
stto| Mr Strsmabsatz um 4,8 
PrazanL 
Der Gesamtumsatz der LKW lag 
2004 bei knapp 75 Millionen Fran 
ken: das bislang höchste Jahreser 
gebnis. Der Reingewinn lag bei 2,3 
Millionen Franken. Dennoch ging 
der Stromumsatz um 1,7 Prozent 
auf 46,9 Millionen Franken zurück, 
auch wenn der Absatz um 4,6 Pro 
zent höher lag als im Jahr 2003. 
Der Grund sei die Teilliberalisie 
rung des Strommarktes mit deut 
lich sinkenden Strompreisen, heisst 
es im Geschäftsbericht. Dass die 
liechtensteinischen Grosskunden 
trotz Wahlfreiheit die Partnerschaft 
mit den LKW verlängert haben, 
stimmt den FBP-Abgeordneten Pe- 
einkauf, die die LKW in vollem 
Umfang an ihre Kunden weitergibt 
ter Lantpert zugleich «zuversicht 
lich» für die Marktöffnung für 
Haushalts- und Geweibekunden ab 
1. Oktober ?005. 
343,8 Millionen Kilowattstunden 
Strom verbrauchten die Liechten 
steiner im Jahr 2004, 15,1 Millio 
nen mehr als im Jahr zuvor. Knapp 
ein Fünftel der Energie stammt aus 
den Wasserkraftwerken der LKW, 
die mit dem schweizerischen Güte 
siegel «naturemade» zertifiziert 
sind. Mit einer neuen Erdkabellei 
tung zwischen Eschen und Feld 
kirch beziehen die LKW ein Drittel 
der Elektrizitätsmenge aus dem eu 
ropäischen Stromnetz. Gleichzeitig 
sind die LKW Putner der Schwei 
zer Axpo. Die Anbindung des Lau* 
des an den EU-Strommarkt und die 
Zwei-Lieferanten-Strategie ermög 
lichen Einsparungen beim Strom- 
Ein «Wermutstropfen», so Peter 
Lampeit, aber trübte die Genehmi 
gung des Geschäftsberichts: Die 
LKW haben ihre Rechnungslegung 
noch nicht vollständig den Rech- 
nungslegungsvorschriften des Per 
sonen- und Gesellschaftsrechtes 
angepasst, wie im Elektrizitäts- 
marktgesetz (EMG) von 2002 vor 
gesehen. Weil zudem im EMG eine 
Ubergangsfrist fehlte, musste dar 
Landtag nach ausführlichem Hin 
und Ha zunächst diese ins EMG 
einfügen. FUr 2005 sind die LKW 
nun endgültig zu einer transparen 
ten Rechnungslegung verpflichtet. 
2004 verabKttedeie ein neu zu 
sammengesetzter Verwaltungsrat 
eine Strategie der Konsolidierung. 
Als Hauptaufgabe ist die Stärkung 
der Grundversorgung Liechten 
steins formuliert, also eine Konzen 
tration auf die Kerakorapetenz. 

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