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MITTWOCH, 8. JUNI 2008
»I WIRTSCHAFT
HYPOZINSRUNDE
LAFV-OASTBEITRAG
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Kompakt
Omers alte «Visionen»
verschwinden von der Börse
ZÜRICH - Die ehemaligen «Visionen» des
Financiers Martin Ebner werden ab Dienstag
abend nicht mehr an der Börse gehandelt. Die
ZKB, welche die drei «Visionen» Ebner ab
gekauft hatte, bestätigte die Dekotierung von
der SWX Swiss Exchange per 7. Juni. Die
Dekotierung der ehemaligen ZKB-Visionen
erfolge per Börsenschluss, sagte ein Sprecher
der Zürcher Kantonalbank (ZKB) gegenüber
der Finanznachrichtenagentur awp. (sda)
Phonak mit Rekordergebnis
STÄFA - Der Stäfner Hörgerätehersteller
Phonak hat im Geschäftsjahr 2004/2005 ein
Rekordergebnis erzielt. Der Gewinn stieg um
über 40 Prozent auf 97 Millionen Franken.
Die Aktionäre erhalten eine um die Hälfte hö
here Dividenden. Grand für das Rekorder
gebnis seien die Lancierung neuer Produkte
und tiefere Kosten, sagte Phonak-Chef Valen
tin Ghapero Rueda an der Bilanzmedienkon
ferenz am Dienstag. Die neue Produktelinie
Savia sei von der Kundschaft hervorragend
aufgenommen worden und habe den Anteil
der Premium-Geräte an der Produktepalette
gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich um 6,5
Prozent - in Lokalwährungen sogar 9,5 Pro
zent - auf 679 Millionen Franken. (AP)
Ell-Kommlsslon greift
Aiitalla unter die Arme
BRÜSSEL - Die ins Trudeln geratene italie
nische Fluggesellschaft Alitalia ist der Ret
tung einen grossen Schritt näher gekommen.
Die EU-Kommission billigte eine Kapitaler
höhung mit Hilfe des Staates von 1,2 Mrd.
Euro für den Alitalia-Flugbetrieb. Der italie
nische Staat müsse sich dabei aber wie ein
gewöhnlicher privater Investor verhalten,
stellte die Kommission am Dienstag in Brüs
sel als Bedingung. Sonderkonditionen beim
Kauf neuer Aütalia-Aktien seien nicht zuläs
sig. So stelle die staatliche Minderheitsbetei-
ligung am Flugbetrieb keine unerlaubte" Bei
hilfe dar. Alitalia ist noch zu 62,3 Prozent in
Staatsbesitz. Italien wird sich denn auch an
der Kapitalerhöhung beteiligen. Laut Kom
mission hat aber die Deutsche Bank die
mehrheitliche Beteiligung privater Investo
ren daran garantiert. (sda)
Mieter dürfen hoffen
Hypothekarzinsen geraten auf breiter Front ins Rutschen
ZÜRICH - DI« Hypothekarzinsen
In der Schwab kommen auf
braitar Front Ina Rutachan. Fünf
Kantanalbanken haban IhraZln-
aan um einen Vtortolpunkt auf 3
Prozent geaankt Waltara war
dan folgen. Nun dürften Mieter
auf Mietreduktionen hoffen.
Eine neue Hypozinsrunde ist am
Dienstag eingeläutet worden: Die
Kantonalbanken in Zürich, Luzem,
Zug, Thurgau und Basel reduzieren
den Zinssatz nach zwei Jahren erst
mals wieder. Experten erwarten,
dass andere Kantonalbanken nach
ziehen werden.
Die weiterhin tiefen Zinsen am
Geld- und Kapitalmarkt sowie die
schwache Konjunktur hätten die
Zürcher Kantonalbank (ZKB) zu
diesem Schritt veranlasst, heisst es.
Letztmals hat die ZKB die Zin
sen per 1. Juni 2003 reduziert. Da
mals erfolgte eine Senkung um 1/4
Prozent auf 3 1/4 Prözent. Die Bas
ler, Zuger, Thuigauer und Luzerner
haben die letzte Anpassung eben
falls im Jahr 2003 vorgenommen.
Zinsen auf Rekordtief
Auch wenn ein Zinsniveau von
nun 3 Prozent für die Kantonalban
ken ein Rekordtief darstellt, wird
der Satz dennoch von verschiede
nen Instituten unterboten.
Die Berner Kantonalbank
(BEKB) hat ihr Zinsband per 2. Ju
ni 2005 auf 2,5 bis 3,5 Prozent ge
senkt, wie ein Sprecher ausführte.
Zuvor lag die Spannweite bei 2,75
bis 3,75 Prozent. Die Sätze werden
bei der Berner Kantonalbank indi
viduell festgelegt.
Die Migrosbank hatte die Zins
sätze für variable Ersthypotheken
an RMetzlmlierliont: Dank tieferen Hypezinsen darf man auf Mietsenkungen hoffen.
schon vor einem Jahr um 1/4 auf 2
5/8 gesenkt. Damals war eine Sen
kung der Zinsen fllr die Zürcher
Kantonalbank kein Thema.
Dia MebrMt
nach bat 3,25 Prozent
Hypotheken für Sätze bei 3 Pro
zent waren bisher schon bei den
Kantonalbanken in Appenzell, Ob-
und Nidwaiden, Schwyz, Uri und
Waadt erhältlich. Auch die Raiffei-
sen-Gruppe legte ihren Satz bei 3
Prozent fest. Die anderen Kanto
nalbanken weisen weiterhin einen
Hypozins von 3,25 Prozent aus.
Damit ist das bisherige Rekord
tief von 3,5 Prozent im Jahr 1947
noch deutlicher unterschritten wor
den. 1991 lagen die Hypozinsen
mit 7 Prozent auf dem Höchststand.
Seither ist der Zins Schritt für
Schritt heruntergekommen.
Mieten an Hypozinsen gebunden
Variable Hypotheken verlieren in
der Schweiz an Gewicht. Zur Fi
nanzierung von Wohnraum wird
zunehmend auf Festhypotheken zu
rückgegriffen.
Bei der Zürcher Kantonalbank -
nach der UBS dem zweitgössten
Hypothekarinstitut in der Schweiz
- machen die variablen Hypothe
ken noch 11 Prozent des Hypothe-
karvolumens aus, wie ZKB-Spre-
cher Urs Ackermann sagte. Das
entspricht rund 5 Mrd. Franken.
Weiterhin aber sind die Mieten an
die Hypothekarzinssätze gebunden.
Nach einer Hypozinssenkung um
0,25 Prozent hätten Mieter rechne
risch einen Anspruch auf eine Miet
reduktion um 2,91 Prozent, teilte der
Mieterinnen- und Mieterverband
Zürich am Dienstag mit. Er fordert
die Vermieter zudem auf, keine Kos
tenpauschale zu verrechnen.
Aus der Sicht des Hauseigentü
mer* Verbandes sind Mietzinsreduk
tionen denkbar. Dies sei vor allem
dann der Fall, wenn schon lange kei
ne Anpassungen mehr erfolgt seien,
sagte Patrick Cadrazil, Rechtskonsu
lent beim Verband. Allgemein geeb
net er, dass weitere Kantonaibanken
mit der Senkung nachziehen, (sda)
LAFV-G astbeitrag
US-lmmobilienmarkt: Besorgnis wächst
Gastbeitrag von Christoph Stöckli, Leiter Asset Management, Bank Frey & Co. AG
Die Preisentwicklung des US-Im-
mobilienmarktes sorgt zunehmend
für Beunruhigung. Nachdem der
Branchenverband der Makler den
Markt als «weissglühend» bezeich
net und sogar das New York Maga
zine auf der Titelseite die Frage ge
stellt hatte, ob Immobilien mit
Internet-Werten vergleichbar seien,
stimmte kürzlich auch der US-No
tenbankchef Alan Greenspan in das
Konzert der Warner ein und fand
überraschend deutliche Worte.
Es sei klar, dass das unterliegen
de Grundmuster nicht nachhaltig
sein könne, und dass zumindest ein
wenig «Schaum» im Markt auszu
machen sei, meinte Greenspan. Die
Häuserverkäufe erreichten in jedem
der vier letzten Jahre neue Rekord
marken und werden voraussichtlich
in diesem Jahr nur knapp hinter
dem Höchststand von 2004 zurück
bleiben. Die ungewöhnlich starken
Preissteigerungen von durch
schnittlich 40 % Uber die letzten
drei Jahre haben dazu geführt, dass
mittlerweile die Finanzier- und
Tragbarkeit von Immobilien in ei
nigen Regionen der USA den tiefs
ten Stand seit Mitte der 80er-Jahre
erreicht hat, weshalb sich Kaufinte
ressierte zunehmend zu unüblichen
und kreativen Finanzierungsprakti
ken gezwungen sehen. Das Fed und
die Bankaufsicht sahen.sich denn
auch kürzlich dazu veranlasst, die
Finanzinstitute zu strengeren Kon
trollen anzuhalten.
Während Greenspan eine Viel
zahl lokaler Spekulationsblaselt
ausgemacht hat, sieht er indes kei
ne Preisübertreibungen auf nationa
ler Ebene. Eine landesweite Blase
sei unwahrscheinlich, weil der US-
Immobilienmarkt aus individuellen
Regionen mit unterschiedlichen
Preistrends bestehe, weshalb ein
Kollaps mit Auswirkungen auf die
Gesamtwirtschaft kaum möglich
sei. Allerdings haben Ökonomen
des Fed festgestellt, dass Käufe von
Zweithäusern mitverantwortlich
sind für den wachsenden Immobi
lienumschlag. Ein zunehmender
Teil der Häuser wird von Investo
ren als Anlageobjekt gekauft und
nicht selten das Wertschriftenport-
folio als Eigenmittel eingebracht.
Daneben unterstützen Finanzinsti
tute Spekulanten mit Belehnungen
von bis zu 100 %.
Getrieben wurde die Nachfrage
nach Immobilien durch das tiefe
Zinsniveau. Die Hypothekarzinsen
von durchschnittlich 5,8 % in die
sem Jahr, nahe dem im 2003 er
reichten Tiefststand über die letz
ten vier Jahrzehnte von 5,2 %,
machten Immobilien für eine
wachsende Bevölkerungsschicht
erschwinglich. Zugleich ermög
lichten es die steigenden Preise,
die .Objekte höher zu belehnen.
Durch Refinanzierungen der Hy
pothekarkredite zu besseren Kon
ditionen aufgrund des tiefen Zins
niveaus konnte ein Anstieg der
Zinsbelastung vermieden werden.
Dieser TYend dürfte zu guten Tei
len mitverantwortlich sein für das
amerikanische Konsumwunder
und das überraschend robuste Aus
gabenverhalten der Haushalte in
den USA.
Daneben hat das starke Produkti
vitätswachstum über die letzen Jah
re viel Wohlstand generiert und
möglicherweise zu einer Art
«Wohlstandsillusion» geführt. Die
Haushalte haben sich an diese Ent
wicklung gewöhnt und sich stark
verschuldet, was die Sparquote auf
einen Stand von nahezu null abglei
ten liess. Dank fallender Zinsen
stieg die Zinsbelastung bis dato
nicht an. Gemeinhin wird jedoch
erwartet, dass die Zinsen an einem
Wendepunkt angelangt sind und
künftig eher steigen werden, was
sich längerfristig dämpfend auf die
Ausgaben der Haushalte auswirken
dürfte. Dies ist keine ermutigende
Perspektive, trägt doch der Privat
konsum mittlerweile mehr als 70 %
zum US-BIP bei. Da ein wesent
licher Teil der Immobilien mit Fest
hypotheken auf mehrere Jahre hin
aus finanziert ist, würden steigende
Zinsen den US-Konsum aber wohl
nur allmählich tangieren.
Auch Greenspan attestierte, dass
im Falle eines sich abschwächen
den Immobilienmarktes die Gefahr
rückläufiger Konsumausgaben ge
geben sei. Wenn dies passiere, und
letztendlich werde es passieren,
dann werde es der bedeutenden und
noch immer wachsenden Praktik
Einhalt gebieten, Eigenkapital aus
existierenden Eigenheimen heraus
zulösen - eine, wie selbst Green
span bemerkenswerterweise ein
räumte, Hauptantriebskraft des US-
Konsums.
Ökonomen, allen voran Stephen
Roach von Morgan Stanley, kriti
sieren den US-Notenbankchef da
für, die Zinsen zu tief zu halten
und damit aufeinanderfolgende
Spekulationsblasen in sich ab
wechselnden Anlageklassen zu
fördern. Führt man sich die trei
benden Mechanismen vor Augen,
dann fällt es schwer, zu glauben,
dass diese auf lange Frist, wie
Greenspan beteuert, ohne Auswir
kungen auf die Gesamtwirtschaft
bleiben können.
Verfasser: Christoph Stöckli, Leiter
Asset Management, Bank Frey &
Co. AG, Stockerstrasse 23, 8039
Zürich, www.bank-firey.com.
Die alleinige inhaltliche Verant
wortung für diesen Beitrag liegt
beim Verfasser.
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