DIENSTAG, 7. JUNI 2008
VOLKS
BLATT
lAflDTCf^Ll ACT CH-NEUGRÜNDUNGEN
Win I O^nMr I ch-bauinvestitionen
10
Kompakt
Affidug« wfll DMttcta Etten-
bahn-fleM»ia Übernehmen
GENF - Die in der Aussenwerbung tätige Af-
fichage Holding will die Deutsche Eisenbahn-
Reklame GmbH (Derg) übernehmen. Es sei
ein Angebot unterbreitet worden, teilte die Af-
fichage am Montag mit Die Gruppe wolle ih
re Kompetenz als führender Bahnwerber in
Europa einbringen, um die bisherigen Leis
tungen der Derg zu erhalten und auszubauen.
Afffcbage-Chef Christian Kauter wurde zi
tiert, Affichage wolle mit seiner Kreativität
und Kompetenz in den deutschen Bahnhöfen
und Städten Grosses leisten. Die DERG mit
Sitz in Kassel vermarktet Bahnhöfe, Nah- und
Fernverkehrszüge sowie Grossflächen in
Bahnbereichen. Mit 252 Mitaibeitern wurde
2004 ein Umsatz von 124,6 Millionen Euro
(rund 187 Millionen Ftanken)erwirtschaftet.
Die Affichage Holding erzielte 2004 einen
Umsatz von 300 Millionen Franken und einen
Gewinn 20 Millionen Franken. (AP)
Unls-Delegierte stimmen
neuem GAV Im Gastgewert» zu
BERN - Die Gastgewerbe-Delegierten der
Gewerkschaft Unia haben dem neuen Lan-
des-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) zuge
stimmt. Der neue GAV verbessert die Be
kämpfung von Vertragsverstössen, bringt
aber keine Lohnerhöhung, wie die Unia am
Montag mitteilte. Der neue GAV erlaubt häu
figere Kontrollen, ob die Betriebe die vorge
schriebenen Arbeitsbedingungen einhalten.
Bei Verstössen sind happige Bussen sowie
die Nachzahlung von Lohnguthaben vorge
sehen. Unia werde den Vollzug aufmerksam
überwachen und erneut intervenieren, falls
sich die Kontrollen als unwirksam erweisen
sollten, hiess es in der Mitteilung. Die Zahl
der Inspektoren werde erhöht (AP)
Stark* Umsatz- und Sewtnn-
stelQenmQlni «er Thuraus
EGNACH - Die in der Obstverarbeitung täti
ge Thurella AG hat ihren Jahresgewinn im
vergangenen Geschäftsjahr um 72 Prozent auf
2,3 Millionen Franken gesteigert. Der Umsatz
stieg gegenüber dem Vorjahr um 60 Prozent
auf 157,8 Millionen Franken. Zur Umsatzstei
gerung trug auch der erstmals in der Jahres
rechnung aufgeführte Abfüllbetrieb Thurella
Eglisau AG bei. Das Unternehmen schreibt
dös gute Geschäftsergebnis der intensiven
Umgestaltung des ehemaligen Genossen
schaftsbetriebs in den letzten Jahren zu. (AP)
PostHnance-Konten von
Internet-Betrügern missbraucht
BERN - Rund ein Dutzend Kunden des Post-
Finance-Intemetdienstes Yellownet sind von
unbekannten Internet-Betrügern ausgenom
men worden. Postfinance-Sprecher Marc An-
drey bestätigte am Montag auf Anfrage in
Bern einen entsprechenden Bericht des
Schweizer Fernsehens DRS. Wie viel Geld
illegal abgehoben wurde, gab Andrey nicht
bekannt Das Yellownet - der E-Banking-Be-
reich der PostFinance - wurde, wie berichtet,
in der Nacht zum (gestrigen) Sonntag Ziel ei
ner Betrugsattacke mit so genannten Phish-
ing-Mails geworden. Diese waren von einem
Server in Russland versandt worden. Trotz
dringender Warnungen fiel rund ein Dutzend
PostFinance-Kunden auf die E-Mails herein,
in denen sie aufgefordert worden waren,
zwecks Überprüfung ihrer E-Mail-Adressen
einen Link anzuklicken und ihre E-Mail-
Adresse sowie sämtliche Sicherheitscodes
ynm Einloggen ins Yellownet auf der dann er
scheinenden Internetseite einzugeben. Diese
Internetseite sieht jener von PostFinance
mnar»Ji«id ähnlich. Auf den Konten dieser
IftwMfrtn hat tatsächlich Missbrauch stattge
funden, wie Andiey sagte. (AP)
Mehr Neugründungen
Im Jahr 2003 mehr neu gegründete Unternehmen in der Schweiz
NEUENBURB - In der Schweiz
sind im Jahr 2083 genau 11184
Unternehmen gegründet und
damit Uber 23 000 Statten ge
schaffen werden. Damit nahm
die Zahl dar neu gegründeten
Unternehmen nach zwei ritek-
IXufigen Jahren erstmals wie
der zu.
Die neuen Unternehmen stammen
mehrheitlich aus dem tertiären Sek
tor und starten mit wenig Personal,
wie das Bundesamt fUr Statistik
(BFS) am Montag mitteilte. Die
Zunahme zum Voijahr beträgt 976
Neugründungen (plus 10 Prozent)
und 1980 Stellen (plus 9 Prozent).
Insgesamt wurden im tertiäreh
Sektor 9318 Neugründungen ver
zeichnet und über 19 000 neue Stel
len geschaffen. 2003 entwickelten
die Region Zürich mit 2430 Neu
gründungen (14 Prozent mehr als
2002), die Genferseeregion mit
über 2000 neuen (Plus 12 Prozent)
sowie die Ostschweiz mit 1541
(plus 16 Prozent) am meisten Dy
namik, schreiben die Statistiker.
Zwar entstanden 2003 auch im
Espace Mittelland fast 1800 neue
Firmen, jedoch war es im Vergleich
zum Voijahr lediglich eine Zunah
me von 6 Prozent, wie Andrea
Grossi vom BFS auf Anfrage er
klärte. Im Tessin blieb die Zfihl der
Informatik: Ihrtz Rückgang bei den Umgründungen «nach wie vor eine zentrale ReMa bei der Schaffung
neuer Unternehmen und Stallen», schreibt das Bundesamt für Statistik.
Neugründungen (517) praktisch
gleich wie im Voijahr.
weniger neue nnoi mauKiu wen
Mehr Neugründungen erfolgten
laut Medienmitteilung in allen
Branchen ausser bei Verkehrs- und
Nachrichtenübermittlung und der
Informatik. Trotzdem spiele die In
formatik «nach wie vor eine zentra
le Rolle bei der Schaffung neuer
Unternehmen und Stellen» schreibt
das BFS weiter.
In Zahlen ausgedrückt wurden
900 Firmen mit rund 1600 Stellen
gegründet. Dies sind aber 116 we
niger als noch im Vorjahr.
Immobilien und Wlrtschafts-
diensüeistsr im Hoch
Spitzenreiter in der Statistik wa
ren die Neugründungen bei Immo
bilienwesen und Dienstleistungen
für Unternehmen. Rund 3500 neue
Unternehmen schufen fast 6600
Stellen. Diese Firmen allein mach
ten einen Drittel der Neugründun
gen 2003 aus. Auch im Handel und
im Baugewerbe wurden laut BFS
im Jahresvergleich überdurehnift-
lich viele neue Unternehmen ge
gründet. Im Gastgewerbe eröffne
ten laut BFS 419 neue Betriebe.
er 2004 in der Schweiz für einen
Anstieg der Bauausga-
rnt 2805 ist mit einer
Private Häuslebauer sorgen für Bauboom
Bauimrestitionen in der Schweiz 2004 im Hoch
NHIENBUR6 - Begünstigt durah n.".t allem die privaten Auftraggeber für
Msterisch niedrige Hypothekar- den Anstieg verantwortlich. Sie in
vestierten, verglichen mit dem Vor
jahr, deutlich mehr in Verkehrs
und Kommunikationsprojekte. Die
öffentlichen Auftraggeber reduzier
ten hingegen ihre Tiefbauinvestitio
nen marginal (-0,1 Prozent). Dieser
Rückgang war dabei ausschliess
lich auf Investitionskürzungen des
Bundes zurückzuführen (-1,4 Pro
zent). Investitionen in Neu- und
• Umbauten nahmen gegenüber 2003
um 5,7 Prozent auf insgesamt 43,4
Mrd. Fr. zu. Zwei Drittel davon wa
ren Neubauinvestitionen (29 Mrd.
Fr.; +7,6 Prozent) und mit dem rest
lichen Drittel wurden Umbaupro-
jekte realisiert (14,4 Mrd. Fr.).
UnailliiM * »-«-*—
hmun Musncmm
Das Bundesamt für Statistik geht
für 2005 von einer weiteren signifi
kanten Erhöhung der Bauausgaben
. aus. Auf Grund der provisorischen
Daten sei im Hochbau mit einem
dynamischen Investitionszuwachs
zu rechnen. Auch im Tiefbau soll
sich die positive Entwicklung fort
setzen. Der Aufschwung bei den
Neu- und Umbauprojekten dürfte
ebenfalls anhalten. (sda)
weiteren signifikanten Zunahme
der Ausgaben zu rechnen.
Die Bauausgaben (Bauinvestitio
nen plus öffentliche Unterhaltsar
beiten) in der Schweiz erhöhten
sich im vergangenen Jahr gegenü
ber dem Vorjahr um 5,6 Prozent auf
47,1 Milliarden Franken, wie das
Bundesamt für Statistik am Montag
bekannt gab. Unter Berücksichti
gung einer auf 1,6 Prozent ge
schätzten Bauteuerung betrug der
reale Anstieg 3,9 Prozent.
Hochbau floriert
Es wurde dabei Vor allem eine
deutliche Expansion im Hochbau
festgestellt. Die Investitionen in
den Hochbau stiegen um 6,8 Pro
zent auf 34,6 Mrd. Franken (ohne
öffentliche Unterhaltsarbeiten). Im
Tiefbau nahmen die Investitionen
lediglich um 1,4 Prozent auf 8,9
Mrd. Fr. zu (ohne öffentliche
Unterhaltsarbeiten).
Tiefe Hype-Zlnsan Hessen In der Schweiz 2004 ttte Bauausgaben ansteigen.
Getragen wurde der Anstieg im
Hochbau hauptsächlich von den pri
vaten Auftraggebern, die 29,6 Mrd.
Fr. zum Resultat beisteuerten (+7,5
Prozent). Zwei Drittel dieser Privat
investitionen wurden, aufgrund der
niedrigen Hypothekarzinsen, für die
Erstellung von Wohngebäuden ver
wendet. Die öffentlichen Auftrag
geber erhöhten ihre Hochbauinves
titionen um 2,9 Prozent auf 5 Mrd.
Franken. Während die Gemeinden
die Investitionen (+12,9 Prozent auf
2,5 Mrd. Fr.) ausdehnten und damit
rund die Hälfte des Investitionsvo
lumens der öffentlichen Auftragge
ber realisierten, kürzten die Kanto
ne die Hochbauinvestitionen um
beinahe 10 Prozent.
Die Investitionen in den Tiefbau
erhöhten sich 2004 lediglich um
1,4 Prozent. Auch hier waren vor
Nachricht
Schweiz führend hn
Standortwettbewerb
BERN - Die Schweiz liegt im
weltweiten Standortwettbewerb für
technisch anspruchsvolle und kapi
talintensive Produktionen weit
vorn. Sie belegt bei der Arbeitspro
duktivität den dritten Platz unter 20
Industrieländern, hart verfolgt von
Belgien und Taiwan. Nur Singapur
und die USA seien noch produkti
ver als die Schweiz, heisst es in der
am Montag vom BERl-Institut in
Wiesbaden veröffentlichten «Welt
rangliste der Arbeitsproduktivität».
Diese wird vom Institut für Busi
ness Risk Intelligence (BERI) jähr
lich als Hilfe für Industriefirmen
bei der Standortwahl erstellt.
Gut ausgebildet und motiviert Die
Schweiz erreichte demnach trotz der
hohen Lohn- und Lohnnebenkosten
73 Punkte auf der bis 100 Punkte
reichenden Skala. Dies sei vor allem
der guten Infrastruktur sowie der gu
ten Ausbildung und hohen Motiva
tion der Mitarbeiter zu verdanken,
hiess es. Belgien und Taiwan sind
der Schweiz in der Kategorie «hoch
entwickelte Industrieländer» aber
hart auf den Fersen. Weniger Gefahr
droht von den Niederlanden (65
Punkte), Frankreich (64), Deutsch
land (62). England (61), Spanien
(60) und Österreich mit 57 Punkten.
In der Kategorie «Schwellenlän
der» schneiden Tschechien, Polen
und Ungarn gut ab. Für weniger
komplizierte und fUr lohnintensive
Produktionen sei die Schweiz zu
teuer. Daher würden auch künftig
Arbeitsplätze aus traditionellen
Branchen abwandern, vor allem in
die neuen EU-Länder. Die Schluss
lichter auf der BERI-Rangliste sind
Venezuela, Vietnam und Nigeria.
Nur wenige Entwicklungsländer
eigneten sich für einfache und lohn
intensive Produktionen. Das Institut
warnt deshalb vor der Verlagerung
von Betrieben in Niedriglohnländer.
Durch mangelnde Infrastruktur und
Ausbildung sowie wegen Bürokratie
und Korruption seien die tatsäch
lichen Produktionskosten in diesen
Länder «überraschend hoch», (sda)
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