Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)


DONNERSTAG, 19. MAI 200B 
VOLKS I 
BLATT I 
INLAND 
MEDIENGESETZ 
KLEINE ANFRAGEN 

Landtag in Kürze 
32 Kleine Anfragen 
VADUZ - Fragen an die Regierung wurden 
gestern zu folgenden Themen gestellt: 
Alois Back (FBP) 
• Projekt zur Vorbeugung der Kurzsichtigkeit 
Josy Biedermann (FBP) 
• Staatliche Gelder im Zusammenhang mit 
Entwicklungszusammenarbeit 
• Bewilligung Wasserreservoir Maree (Vaduz) 
Rudolf Lantpert (FBP) 
• TARMED-Einführung 
Peter Lantpert (FBP) 
• Mountainbike-Routen-Beschilderung 
Wendelln Lantpert (FBP) 
• Medikamentenpreise FL/Schweiz 
• Taxpunktwerte/TARMED 
Im Klein (VU) 
• EM 2008 und Gefahrenpotenzial für 
Liechtenstein (Hooligans) 
Heinz Vogt (VII) 
• Kostenübernahme der LBA-Buslinie 11 
Henrik Caduff (VU) 
• Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs 
• Bahnübergang Zollstrasse in Schaan 
• Mitführungspflicht von Warnwesten 
• Kommission «Regionale Verkehrsplanung» 
• Verkehrsplanungsstufe beim Letzetunnel 
• Bewerbung des Liechtenstein-ÖV-Takts 
• Reorganisation des Briefmarkenwesens 
Günther Kranz (VU) 
• Ermässigung der Hundesteuer und Hunde 
haltungsgesetz 
• Projekt einer neuen Informatik-Lösung bei 
der Steuerverwaltung 
Doris Beek (VU) 
• Stiftung Image Liechtenstein 
Kreiselbau in Bendern 
• Linien-Konzept dei* L8A 
Andrea Matt (FL) 
• Luftbelastung Unterland (Feinstaub) 
• Letzestrassentunnel und Umweltverträg- 
lichkeitsprüfung 
• Erlaubte Höchstgeschwindigkeit .auf der 
Ruggellstrasse bei Gamprin 
• Funktion der Stv.-Regierungsrätinnen und 
-räte sowie die Häufigkeit deren Einsätze im 
Jahr 2004 
Claudia Heeb-Heck (FL) 
• Situation von Praktikantinnen und Prakti 
kanten in der Landwirtschaft 
• Programm der Koalitionsregierung 
• Parkplatzbewirtschaftung und Mobilitäts 
management bei der Landesverwaltung 
Pepo Friek {FL) . 
• Umfahrungsstrasse-Projekt in Schaan 
• Zahlen zur Personalfluktuation bei der 
Landesverwaltung 
• Studie «Sozialstaat Liechtenstein» 
• Umsetzung des Mitwirkungsgesetzes 
Finanzen 
Genehmigung Landesrechnung 
VADUZ - Die Regierung hat einen Bericht 
und Antrag zur Genehmigung der Landesrech 
nung für das Jahr 2004 zuhanden des Landtags 
verabschiedet. Die Landesrechnung schliesst 
in der Laufenden Rechnung mit einem Auf- 
wandüberschuss von 11,7 Millionen Franken 
und in der Investitionsrechnung mit einem Fi 
nanzierungsfehlbetrag von 14,7 Millionen 
Franken ab. Des Weiteren hat die Regierung 
beantragt, den Aufwandüberschuss von 11,7 
Millionen Franken aus den übrigen Eigenmit 
teln zu decken. Gemäss Landesverfassung er 
stattet die Regierung dem Landtag in der ers 
ten Hälfte des folgenden Verwaltungsjahres 
Rechenschaft über die Verwendung der bewil 
ligten Budget-, Nachtrags-, Verpflichtungs- 
und Ergänzungskredite für die Erfüllung der 
übertragenen Staatsaufgaben sowie über die 
erhobenen Einnahmen. Auf diese Weise wird 
dem Landtag - auch in finanzieller Hinsicht - 
eine umfassende Kontrolle Uber die Aktivitä 
ten der Exekutive ermöglicht. (pafl) 
Der «Hund» liegt im Detail 
Mediangesetz zum zweiten Mal in erster Lesung behandelt 
VADUZ - Im Brandsatz Ist sich 
der Landtag zwar einig, dass es 
sowohl ein veriiindllcMs Pres 
serecht, wie auch eine funktio 
nierende und systematische 
Srderung braucht Wie 
so oft In der Politik, lag der 
Hund Im Detail begraben, Ein 
zelinteressen standen Ober dem 
Brandsatz. 

Obwohl die Regierung eine überar 
beitete Fassung des Mediengeset 
zes zur zweiten Lesung vorlegte, 
befasste sich der Landtag gestern 
nicht mit der Verabschiedung des 
Gesetzes, sondern mit einer zwei 
ten ersten Lesung. Grund dafür war 
ein Antrag der VU-Fraktionsspre- 
cherin Doris Beck, die sich auf 
grund der Vielzahl von neuen Ab 
geordneten im Landtag darauf hin 
wies, dass die Materie grundsätz 
lich neu zu betrachten sei. Dies 
wurde sodann einhellig befürwor 
tet. 
Und es zeigte sich im Laufe der 
Debatte, dass sich die Ansichten 
des ehemaligen Landtages und der 
jetzigen Volksvertretung inhaltlich 
kaum unterscheidet. Auch der 
«neue» Landtag diskutierte prak 
tisch ausschliesslich um die Me 
dienförderung, nur am Rande aber 
über das eigentliche Presserecht. 
Keine Kommission 
Lange wurde sodann am späteren 
Abend noch darüber diskutiert, ob 
nun eine Landtagskommission die 
Ausarbeitung einer neuen Geset 
zesvorlage übernehmen soll. Erst 
war es VU-Fraktionssprecherin 
Doris Beck, die dies wollte, dänn, 
als sie nicht mehr wollte, war es die 
FL-Abgeordnete Andrea Matt, die 
einer Kommission hohe Erfolgs 
chancen einräumte. Doch auch die 
Freie Liste-Abgeordnete zog nach 
langwierigen Diskussionen ihren 
Antrag zurück. Alois Beck (FBP) 
war es, der eine Lösung für das 
Problem bereit hatte: Er hielt fest, 
dass die Regierung die Gesetzes 
vorlage in zwei Gesetze teilen 
könnte: Ein Gesetz widmet sich 
dem Medienrecht, das andere der 
Medienförderung. Somit könne 
man das Medienförderungsgesetz, 
falls es zu einem späteren Zeit- 
Jehennes Kaiser (FBP) zeigte auf, dass das Jetzt noch geltende Medlengesttz mit zaMreidien Miegeie behaf 
tet Ist. Die neue VOriege beseitige vor allem des «ßlesskaiHtenpiliizIp» bei der Unförmig. 
punkt noch immer nicht konsens- 
und mehrheitsfähig ist, immer noch 
in eine Kommission schicken. 
Es war auch während der Debat 
te nicht um die Systemfrage selbst 
gegangen, «sondern um die isolier 
te und vereinsamte Fragestellung, 
ob das fl-info gemäss dem Entwurf 
künftig Medienförderung erhalten 
soll oder nicht», wie Johannes Kai 
ser treffend feststellte. 
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Johannes Kaiser zeigte auf, dass 
«das jetzige Medienförderungssys 
tem in seiner Gesamtheit mangel 
haft, intransparent und ineffizient 
ist. Die gesteckten Ziele und Anfor 
derungen wurden nicht erfüllt». 
Der FBP-Abgeordnete führte wei 
ter ins Feld, dass insbesondere der 
Willkür bei der Vergabe Einhalt ge 
boten werden solle. Aus diesem 
Grund erachte er den Gesetzesent 
wurf als gelungen: Die Vorlage zei 
ge die zentralen Punkte klar auf; so 
werde dem Gebot nachgelebt, die 
Meinungsvielfalt zu erhalten und 
die Verbreitung von meinungsbil 
denden Medien in Liechtenstein zu 
unterstützen. «Das Interesse des 
Staates lässt sich mit der Informa 
tion der Bevölkerung Uber Liech 
tenstein bezogene Themen und Er 
eignisse sowie der zum demokrati 
schen Wettstreit der besseren Ideen 
notwendigen publizierten Mei 
nungsvielfalt begründen», so Kai 
ser. Es sei richtig, dass man bezüg 
lich Medienförderung einen inter 
national anerkannten Ansatz ge 
wählt habe, um «das Giesskannen- 
prinzip zu verabschieden». 
ULumaII 
omi Minsen ms 
Landtags gerächt geworden 
Während in der ersten Gesetzes 
vorlage noch das so genannte 
«Daily-Weekly-Modell» bezüglich 
Anforderung der Erscheinung von 
Medien für die Förderungsberechti 
gung angeführt wurde, hat nun die 
Regierung die Anregungen aus dem 
Landtag entgegengenommen. Ab 
weichend vom internationalen Um 
feld sei eine «Aufweichung in. Be 
tracht gezogen worden», so Johan 
nes Kaiser. «Was nun vorliegt, ist 
eine Kompromisslösung, indem 
statt des Daily-Weekly-Modells, ei 
ne monatliche Mindestperiodizität 
vorgeschlagen wird.» Kaiser nann 
te dies einen «eher grosszügigen 
Kompromissvorschlag». Und ge 
nau dieser Vorschlag führte zu (er 
neuten) grossen Diskussionen: Die 
Förderung komme dem Anspruch 
auf Qualität nicht nach, und die 
Medienvielfalt werde aufgehoben, 
so die Voten weniger Abgeordneter. 
freie liste wll *Lax fl tato* 
Die Abgeordneten der Freien 
^ Liste zeigten .sich vom neuen Me 
diengesetz nicht angetan. Obwohl 
sie am neuen System keine Kritik 
fanden, versuchten sie, bei den Par- 
lamentskollegen beliebt zu ma 
chen, dass das Freie-Liste-Partei- 
blättchen «fl-info», das vier Mal 
pro Jahr unentgeltlich an alle Haus 
halte versandt wird, bei der 
Medienföcderung berücksichtigt 
bleibt. «Das ist für das Überleben 
existenziell nötig», so Claudia 
Heeb-Fleck. Das Freie-Liste-Blätt- 
chen leiste einen wesentlichen. Bei 
trag in punkto Meinungsvielfalt, 
«egal, was man von den Inhalten 
hält», so Heeb-Fleck. 
Pepo Frick wurde noch deut 
licher, als er die Einzelinteressen 
des weissen Parteiblattes in den 
Vordergrund stellte: «Ein gutes Sys 
tem interessiert mich nicht, wenn 
das <fl-info> eingeht.» Die vier Mal 
jährlich erscheinende Schrift finan 
ziere sich Uber diese Medienförde 
rung und Uber Sponsoren. Der 
FBP-Abgeordnete Rudolf Lantpert 
regte daraufhin an, dass man sich 
doch Uberlegen könnte, die Zeitung 
nicht mehr unentgeltlich zu vertei 
len, sondern Abos zu verkaufen... 
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