VOLKS
BLATT
DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN
dienstag, 17. mai 2005
SEITE 9
«Ticket-Euro»
Wen die EU zur Kasse
beten möchte, um mit
den Einnahmen die
Kindersterblickeit zu
senken. 0
BLATT IN EWS
Neuer Chef für Deutsche Börse
FRANKFURT - Der Chef des Börsenrates
der Frankfurter Wertpapierbörse, Lutz Raet-
Cig, hat für den Posten des neuen Vorstands
vorsitzenden der Deutschen Börse eine Person
ohne Altlasten gefordert. «Er darf kein schwe
res Gepäck aus der Vergangenheit mitbrin
gen», sagte Raettig der «Frankfurter Allge
meinen Sonntagszeitung». Das könnte nach
| Ansicht des Blattes gegen den Kandidaten Re-
i to Francioni sprechen, weil der derzeitige Prä-
| sident der Schweizer Börse SWX im Jahr
j 2000 im Ärger aus dem Vorstand der Deut-
| sehen Börse ausgeschieden war. (sda/afp)
USA bremsen Textil-Flut
; WASHINGTON/PEKING - Um die dras-
■ tisch gestiegene Textil-Flut aus China droht
| ein neuer Handelskrieg. Gut fünf Monate
! nach Aufhebung der Importquoten für den
weltweiten Textilhandel haben die USA neue
j Einfuhrbeschränkungen für Produkte aus Chi
na verhängt. Die US-Quoten sollen ab Ende
Monat für Hemden und Blusen aus Baumwol
le sowie für Baumyplthosen und Unterwü
sche gelten. In dienen Kategorien dürfen chi
nesische Importe den Durchschnittswert der
Einfuhren in den vergangenen 12 bis 14 Mo
naten um maximal 7,5 Prozent überschreiten,
wie das Handelsministerium in Washington
mitteilte. Alle darüber hinaus eingeführten
Lieferungen würden von den US-Zollbehör
den blockiert. China reagierte empört, drohte
mit dem Gang vor die Welthandelsorganisa
tion WTO und behielt sich das Recht auf
Gegenmassnahmen vor. (sda)
Opec sichert Versorgung zu
KUWAIT - Die Organisation Erdöl exportie
render Länder (Opec) will nach den Worten
ihres Präsidenten Ahmed al-Sabah die Märk
te auch künftig mit ausreichend Öl versorgen.
Die Preise haben nach seiner Einschätzung
noch Raum nach unten. Das Kartell verfüge
über Reserven, um auch die im Herbst erwar
tete höhere Nachfrage nach täglich rund 30,5
Millionen Barrel (ein Barrel = knapp 159 Li
ter) abdecken zu können, sagte er am Sonntag
in Kuwait. Laut dem Opec-Generalsekretär
Adnan Schihab Eidin reichen die Förderkapa
zitäten der Opec derzeit für 32 Millionen Bar
rel täglich (bpd). Bis Herbst seien es voraus
sichtlich 33 Millionen bpd. (sda/reuters)
Fronten verhärten sich
LUXEMBURG - Die Fronten im festgefah
renen Streit um die künftige Finanzausstat
tung der EU haben sich weiter verhärtet.
Sechs Nettoeinzahler in die EU-Kasse be
kräftigten ihren Kurs der strikten Ausgaben
begrenzung für die Periode 2007 bis 2013.
Zu den Nettoeinzahlern gehören Deutsch
land, Frankreich, Grossbritannien, Schwe
den, Österreich sowie die Niederlande. Diese
Länder, die mehr in die EU-Kasse einzahlen
als sie zurückbekommen, wandten sich ge
gen den Vorschlag der Ratspräsidentschaft.
Diese will bei den EU-Unterstützungs
fonds Übergangslösungen für bisherige
Empfängerländer wie etwa Spanien einpla
nen. Die EU möchte die Verhandlungen für
die Finanzausstattung beim Gipfeltreffen am
16. und 17. Juni in Brüssel abschliessen. Ob
dieser ehrgeizige Fahrplan jedoch eingehal
ten werden kann, ist fraglich. (sda/dpa)
WEF-Studie
Was eine WEF-Studie
betreffend Chancen
gleichheit in Beruf, Po
litik und Bildung be
legt- 10
Warnung -
Wovor Billigairlines
die EU-Kommission
am Montag in einem
offenen Brief gewarnt
haben. Q
Sucht-Stopp
Womit sich Raucher
in einigen Jahren
von ihrer Nikotin
sucht heilen lassen
können. 10
Luftkampf gegen Arifiut
«Reisen» gegen Säuglingssterblichkeit: EU will Flugpassagiere zur Kasse bitten
LUXEMBURB - Im (Gunpf gagan
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Tlclwt vaipfflchland oder frei
willig nin soll.
Eine Einigung werde im Juni ange
strebt, sagte der luxemburgische
Premier und Finanzminister Jean-
Claude Juncker am Samstag in Lu
xemburg nach Beratungen der EU-
Ressortchefs.
Endgültig vom Tisch ist eine
Flugbenzinsteuer, die von Deutsch
land, Frankreich und der EU-Kom
mission unterstützt wird. Da Län
der mit starkem Tourismus wie
Spanien und Griechenland teureres
Kerosin strikt ablehnen, rückte die
in der EU nötige Einstimmigkeit in
Steuerfragen in weite Ferne.
•Tickat-Euro» fUr hnpfprogramm
Nach aktuellem Verhandlungs
stand dürfte es den Mitgliedsstaa
ten Überlassen werden, den «Ticket-
Euro» einzuführen oder nicht.
Auch könnte es den Fluggesell
schaften und Passagieren freige
stellt werden, ob sie den Beitrag
leisten wollen.
Er soll für ein Impfprogramm zur
Reduzierung der Kindersterblich
keit in armen Ländern eingesetzt
werden. Dafür sind bis 2015 insge
samt 4 Milliarden Euro nötig. Die
EU-Kommission will dazu in den
nächsten Wochen einen Vorschlag
machen, der dann im Juni von den
KmmA Amt ''Hctalfn* Im ItapiiiMWi ssN m flk
obersten Kassenhütem der EU ge
billigt werden muss.
Nach dem Willen der Uno sollen
die Industriestaaten ihre Entwick
lungshilfe bis.2015 auf 0,7 Prozent
ihrer jeweiligen Wirtschaftsleistung
aufstocken, um die Armut zu hal
bieren und die Säuglingssterblich
keit um zwei Drittel zu reduzieren.
Die EU-Staaten sollen bis 2010 auf
0,51 Prozent kommen.
Angriff auf «Britanrabatt»
Während der zweitägigen Konfe
renz verhärteten sich die Fronten
im festgefahrenen Streit um die
künftige Finanzausstattung der EU.
Die luxemburgische EU-Ratspräsi-
dentschaft verschärfte den Druck
auf Grossbritannien, den seit mehr
als 20 Jahren gewährten milliarden
schweren Rabatt auf seine EU-Zah
lungen auslaufen zu lassen.
Gastgeber Juncker, der im EU-
Finanzstreit eine Schlüsselrolle
spielt, machte deutlich, dass auch
die sechs Nettoeinzahler in die
Brüsseler EU-Kasse für einem
Kompromiss Zugeständnisse ma
chen müssen. Nettozahler bekom
men weniger aus der EU-Kasse zu
rück als sie zur Finanzierung der
EU beitragen. Neben Deutschland
fordern Frankreich, Grossbritan-
nien, Schweden, Österreich sowie
die Niederlande für die kommende
Finanzplanung der EU von 2007
.bis 2013 eine strikte Ausgabenbe
grenzung von I Prozent der Wirt
schaftsleistung der EU. Die EU
will die Verhandlungen für die Fi
nanzausstattung beim Gipfeltreffen
am 16. und 17. Juni in Brüssel ab
schliessen. Ob dieser ehrgeizige
Fahrplan jedoch eingehalten wer
den kann, ist fraglich. Juncker er
wartet, dass bis zur «allerletzten
Minute» verhandelt wird, (sda/dpa)
Schuldspruch gegen Chodorkowski erwartet
Ehemaliger Jukos-Chef als «Teil einer kriminellen Gruppe» bezeichnet
MOSKAU - Dar KramHMtJkar
Michail Chadarkamkl muss In
sainan waltwait baachtatan
Prems wagen V
trage mit amam
rechnen. McMarin Irina Kaies-
nücawa begann am Mantag mit
dar Verlesung dar umfangraf-
dian Urteilsbegründung und
dann auf
Kolesnikowa bezeichnete Chodor
kowski als «Teil einer kriminellen
Gruppe», was nach Ansicht von
Prozessbeobachtern auf einen
Schuldspruch hinweist. Auch
sprach die Richterin davon, dass
der Angeklagte gelogen habe. Nach
dem russischen Strafrecht geht der
Verkündung des Urteils die münd
liche Verlesung der ausführlichen
Begründung voraus, was mehrere
Tage dauern kann.
Der 41-jährige Geschäftsmann ist
wegen Betrugs und Steuerhinterzie
hung angeklagt. Die Staatsanwälte
haben für den früheren Vorstand
schef des ölkonzems Jukos eine
die Zeitung «Iswestia». Wie Cho
dorkowski musste sich auch sein
Geschäftspartner Piaton Lebedew
in (fem Prozess zu sieben Anklage
punkten verantworten. Im Mittel
punkt der Vorwürfe steht die Auk
tion zur Privatisierung der russi
schen Ölförderung im Jahr 1994.
Der Gründer von Jukos wurde im
Oktober 2003 verhaftet. Die. wich
tigste Jukos-Gesellschaft Jugans-
ANZEIOE
Höchststrafe von zehn Jahren bean
tragt. Der 41-Jährige hat alle Vor
würfe zurückgewiesen. Zahlreiche
Beobachter sehen in dem Verfahren
einen Versuch des Kremls, Chodor
kowski wegen seiner Unterstützung
der Opposition zu bestrafen.
Mehrere hundert Anhänger und
Gegner Chodorkowskis versam
melten sich zu Beginn der Urteils
verlesung vor dem Gerichtsgebäu
de. Von dem Urteil gehe eine Sig
nalwirkung für die weitere Ent
wicklung Russlands aus, schrieb
swissffrsf
swissfirst Bank (Liechtenstein) AG
Anlagvfonds-Inrartarwcftt
per 12.5.2003
Wegetin Structured Products 1
<. CHF 847.94 ;
Wegelin Equity Global Leaders'
CHF 82.58'
Anligetonds sdiweiwisthen Reche
'plus Ausgabe- und •RQdnahmeVofnmission
(•zugunsten des Fonds)
'pluJ Ausgabetenwnisjion
kneftegas wurde wegen Steuer
schulden zwangsversteigert. Das
Urteil gegen Chodorkowski sollte
ursprünglich bereits am 27, April
verkündet werden, wurde aber
kurzfristig verschoben. Als Grund
wurde vermutet, dass der russische
Präsident Wladimir Putin die Mos
kauer Feier zum 60. Jahrestag des
Kriegsendes im Beisein von zahl
reichen Staatsgästen nicht von Kri
tik am Urteil gegen Chodorkowski
belastet sehen wollte. (AP)
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