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DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN
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mittwoch, 11. mai 2005
SEITE 15
Oper
Das TaK bringt Ende
Mai mit dem Barbier
von Sevilla eine komi
sche Oper in den Vadu
zer Saal. g
BUTT IN EWS
Kompaktveranstaltung zum
Handwerk des Schreibens
VADUZ - «Irgendwann schreibe ich ein
Buch!» Einen solchen Plan fassen viele.
Doch meist bleibt es dabei. Die Liechtenstei
nische Landesbibliothek, die Stabsstelle für
Chancengleichheit und das TaK laden Frau
en ein, den nächsten Schritt zu machen.
Zu erzählen gibt es viel. Aber eine gute
Idee und eine grosse Portion Kreativität rei
chen nicht aus: Oft fehlt es an praktischen
Kenntnissen. Schreiben ist stets auch Hand
werk. Und im Gegensatz zum Talent kann
dies erlernt werden. Das Juni-Schreibsemi
nar ist ein Angebot der Liechtensteinischen
Landesbibliothek, der Stabsstelle für Chan
cengleichheit und des Theaters am Kirch
platz an Frauen, die mehr wissen wollen über
die handwerkliche Seite des Schreibens:
Themenfindung und -eingrenzung. Struktu
rierung und Handlungsaufbau, Wahl der Er
zählperspektive und weitere Stilmittel sind
einige der technischen Grundlagen, die in
diesem Seminar in kurzen Texten erarbeitet
und Uberprüft werden.
Bereits vorhandenes
Textmaterial kann mitge
bracht werden. Die
Schriftstellerin Karen-1
Susan Fessel (Bild), I
Jahrgang 1964, hat zahlreiche Kurzgeschich
ten und Bücher veröffentlicht, darunter sechs
Bände für Kinder und Jugendliche. Regel
mässig gibt sie Schreibseminare. Der Kom
paktkurs in der Liechtensteinischen Landes
bibliothek beginnt am Donnerstag, 2. Juni,
um 19 Uhr. Die Fortsetzung gibt es am Frei
tagabend und am Samstagnachmittag. Die
Teilnehmerinnenzahl ist auf höchstens zwölf
begrenzt. Infos gibt es beim TaK-Vorverkauf,
Tel. 237 59 69, E-Mail: vorverkauf@tak.li.
Krystian Zimerman gibt
Solorezttal im Vaduzer Saal
VADUZ - Am Donnerstag, 19. Mai, 20 Uhr,
ist es wieder so weit: Nach dreijähriger Pau
se kehrt Krystian Zimerman in den Vaduzer
Saal zurück und gestaltet das Finale der «VP
Bank Vaduzer Konzerte». Statt schmettern
der Fanfaren ist das Abschlusskonzert ein
Abend der leisen Ihne. Auf dem Programm
stehen neben Mozarts «Sonate in C» KV 330
die «Valses nobles et sentimentales» von Ra
vel. Der weitere Abend ist Chopin gewidmet.
Nach der «Ballade in f-moll» op. 52 erklin
gen «4 Mazurken» op. 52 sowie die «Sonate
in b-moll» op. 35. Krystian Zimerman wurde
1956 im oberschlesischen Zabrze geboren.
Bereits im Alter von fünf Jahren spielte Krys
tian Zimerman Klavier; später studierte er
bei Andrzej Jasinski an der Musikhochschu
le in Kattowitz. Schon früh machte der junge
Musiker bei Wettbewerben auf sich aufmerk
sam. Seine internationale Karriere begann
1975 mit dem Sieg als jüngster Preisträger
beim Internationalen Chopin-Wettbewerb in
Warschau. Seit diesem Erfolg konzertierte
Krystian Zimerman bereits auf allen grossen
Konzertbuhnen der Welt. Er gestaltet norma
lerweise höchstens 50 Konzertprogramme
im Jahr, wobei bis zu zwölf Auftritte Wohltä-
tigkeits-Anlässen gewidmet sind. Hinzu
kommen Kammermusikbegegnungen und
Meisterkurse. Seit Oktober 19% lehrt der Pi
anist an der Musikakademie in Basel. Karten
gibt es beim TaK-Vorverkauf. (TaK)
«Bierblick»
Warum zum «Schön
trinken» seines Gegen
übers der tatsächliche
Alkoholkonsum gar
nicht nötig ist. "J "J
TV-Abend
Auf welchen Sendern
es heute Abend was zu
sehen gibt und wo es
gemütlich oder action-
reich zugeht. ^ 0
Mahnmal
Was gestern in der
Mitte Berlins nach
langjährigen Debatten
als Gedenkstätte er
öffnet worden ist. 20
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«Postillon d'Amour»
Georg Rootering inszenierte das Gastspiel desTheaters Pforzhelyi
VADUZ - Am Mittwoch, 25. Mai,
20 Uhr Mflt Im VMuiar Saal dto
Kamlsdi« Opar Einzug In den
TiK-Spialplan. Rossinis Zwaiak-
tar ist «In augannvinfcarndar
Graf Almaviva wandelt auf Freiers
füssen. Die Auserwählte ist Rosina,
das Mündel des Doktor Bartolo.
Doch der eitle Hagestolz hat es
selbst auf die hübsche junge Frau
und ihr Vermögen abgesehen. Ein
adliger Brautwerber kommt ihm als
Konkurrenz nicht ins Haus.
Zum Glück gibt es Figaro, der
ganz Sevilla als Barbier zur Verfü
gung steht. Schon ist er als «Postil
lon d'Amour» eingespannt, schon
denkt er sich immer neue Schliche
aus, wie der Graf zu seiner Schö
nen kommt. Doch auch Doktor
Bartolo gibt noch lange nicht auf.
von PvOeznwii nacn wpiii
Im vergangenen Herbst insze
nierte TaK-Intendant Georg Roote
ring das muntere Treiben am Stadt
theater Pforzheim. Das junge En
semble erwies sich dabei als sehr
spielfreudig und stimmbegabt. Un
ter der musikalischen Leitung von
Dieter Klug und in der Ausstattung
von Bernd Franke kommt die
An 25. Mal stakt mit RsssMs «laiMtr vaa SavMa»
deutschsprachige Produktion nun
in den TaK-Spielplan.
Da das Theatergebäude derzeit
umgebaut wird, wird auf der gros
sen Bühne des Vaduzer Saals ge
spielt. Wie aus dem TaK gewohnt.
gibt Jens Dittmar um 19.30 Uhr im
Foyer des Vaduzer Saals eine Ein
führung in das Stück und die Pro
duktion.
Karten für den «Barbier von Se
villa» gibt es beim TaK-Vorver
kauf, Reberastr. 10 in Schaan, Tbl.
237 59 69. Er ist Montag bis Frei
tag von 9 bis II Uhr sowie von
13.30 bis 18 Uhr geöffnet. Bestel
lungen per Fax 237 59 61 oder per
E-Mail an vorverkauf@tak.li. (FD)
Grotesker Kampf gegen die Scheinmoral
Premiere beim Projekttheater Vorarlberg
FiLOKMCH - Das von Diatmar
Nigsdi 1988 Riitfetflriindata
Praiakttkaatar VararlSorg bat
mit salnani Mut fürs Nana
schon aft für kantiga Thaatar-
v 'i
, ' ' "
Nach Bernhard, Schwab u. Co. steht
nun seit dem Wochenende (und'
noch bis 21. Mai) im Alten Hallen
bad der deutsche Dramatiker Frank
Wedekind (1864-1918) und sein
Drama «Musik» auf dem Pro
gramm. In einer grotesken Bearbei
tung der Regisseurin Susanne Liet
zow wird das 1908 entstandene
Stück in die fünfziger Jahre versetzt.
Frank Wedekind, der auch Schau
spieler und zeitweise Kabarettist
war, stellt in den Mittelpunkt seines
umfassenden Werks den Kampf ge
gen die Schein-und Doppelmoral
der bürgerlichen Welt. In seiner
1904 von Max Reinhardt uraufge-
filhrten skandalträchtigen Pubertäts
tragödie «FrUhüngs Erwachen»
oder mit den «Lulu-Tragödien» fe
stigte er seinen (damals schlechten)
Ruf als Schocker und Rebell und
hatte auch auf den jungen Bert
Brecht grossen Einfluss. Die
schlimmen Dinge in «Musik» sind
zeitlos und hätten eigentlich nicht
«modernisiert» werden müssen -
Karriereversuche Ubers Bett des
Gönners, Abtreibung, Ehebruch, 1b-
tung eines Kleinkindes etc. Die
fiinfziger Jahre nach dem Schrecke
des Krieges bieten sich aber be
sonders deutlich an für die in der
Wirtschaftswundcrzeit grassierende
rücksichtslose Lebensgier mit Ver
drängung aller moralischer Beden
ken. Eine Scheinmoral, die gefälli
ge Schale Uber einem faulen Kern,
prägte jetzt vornehmlich die Befind
lichkeit der menschlichen Existen
zen. Zum Plot: Klara Hühnerwadel
(Sandra Bra), ein Schweizer Mädel
mit musikalischer Begabung und
Drang nach Wagner, wird von ihrem
Wiener Gesangslehrer Reissner (Pe
ter Badstübner) schwanger. Die Ab
treibung zahlt Frau Else Reissner(!),
\
doch Klara muss ins Gefängnis. El
se (Christine Jirku) hilft ihr noch
mals, Klara wird von Reissner ein
zweites Mal . schwanger, und in ei
nem hysterischen Anfall erstickt
Klara das Baby, weil es sie mit sei
nem Schreien stört, während sie
Wagner-Klänge gemessen will...
Susanne Lietzow (Bearbeitung
und Regie) und Marie Luise Lich-
tenthal (Kostüme und BUhne)
schaffen trefflich die Welt der fünf
ziger Jahre mit kitschigen Werbe-
filmchen, seichten Schlagerliedern
und einem adäquaten Wohnungs
interieur. Lietzow inszenierte grell,
ironisch bis grotesk- z. B. die Figur
der kammreinigenden Gefängnis-
Wärterin (Sylvia Bra) oder die Paa-
rungs-Parodie der Reissners bei der
Hallen-Arie oder der (immer noch)
zum Hitlcr-Gruss erstarrte rechte
Gipsarm des Gefängnisdirektors
(Dietmar Nigsch) - das teils skur
ril-absurde Ambiente mit viel
schwarzem Humor lässt aber umso
, deutlicher das darunter wuchernde
unmoralische Grauen hervortreten.
Die Szene, in der Sebastian
Pass/Franz Lindekuh endlos den
schreienden Säugling imitieren
muss, kann hingegen nur als pein
lich bezeichnet werden. Insgesamt
eine stimmige und packende En-
sembleleistung in gewohnter Klas
se-Qualität des renommierten Pro
jekttheaters Vorarlberg. Weitere
Aufführungen täglich (ausser
Sonntag) bis 21. Mai im Alten Hal
lenbad um 20 Uhr. Karten unter Te
lefon 0043 (0) 664/ 432 87 25. (es)
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