Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

VOLKS 
BLATT 
DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN 
mittwoch, 11. mai 2005 
SEITE 7 
Apple-Musik 
Was die Appel-Gesell 
schaft iT\ines ab sofort 
auch in der Schweiz 
anbietet und was es 
kostet. "J 
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BLATT INE WS 

Mobiltelefonieren wird billiger 
ZÜRICH - Die Preissenkung der Swisscom 
zeigt Wirkung. Nach Orange will auch Sun- 
rise die Kunden mit billigeren Mobilfunkta 
rifen ködern. Der zweitgrösste Telekomkon 
zern der Schweiz startet ein neues Billigan 
gebot für Prepaid-Handy-Kunden. Damit 
kostet eine Minute den Einheitstarif von 49 
Rappen, wie Sunrise am Dienstag vor den 
Medien in Zürich bekannt gab. Für SMS 
müssen 20 Rappen bezahlt werden. Dies sei 
mit Abstand das billigste Prepaid-Angebot 
der Schweiz, sagte Sunrise-Mobilfunk-Ver 
antwortlicher Kurt Lüscher. (sda) 
Kuoni stellt die Weichen 
ZÜRICH - Der neue Kuoni-Chef Armin 
Meier stellt die Weichen für die Zukunft. Mit 
Stefan Leser holt er einen Informatik-Spezia 
listen und früheren Weggefährten an Bord. Fi 
nanzchef Max Katz übernimmt zudem die Lei 
tung des kriselnden US-Geschäfts. Meier und 
der gebürtige Bayer Leser kennen sich aus ge 
meinsamen Zeiten beim Informatikunterneh 
men Atraxis. Meier war Ende der 1990er-Jah- 
; re Chef von Atraxis, als Leser zur damaligen 
: Swissair-Tochter stiess. Später wechselte 
j Meier zur Migros. Leser wurde Chef von EDS 
| Schweiz, die Atraxis nach dem Swissair-Zu- 
| sammenbruch schluckte. Sein Nachfojger bei 
| EDS Schweiz wird Pierre Klatt. (AP) 
CS entdeckt Mikrokredtte 
i ZÜRICH - Im UN-Jahr des Mikrokredits 
j beginnen sich auch Finanzmultis für Kredite 
an Klein- und Kleinstunternehmen zu inte- 
I ressieren. Mikrofmanzprodukte verfügten 
! über ein starkes Wachstum, versprächen 
! attraktive Renditen und könnten bald zu 
| Standardanlagen werden, teilte der Finanz- 
j konzern Credit Suisse Group (CSG) am 
| Dienstag mit. Laut CSG haben von den welt- 
| weit 500 Millionen Kleinstunternehmen nur 
! zehn Prozent Zugang zu zuverlässigen Fi-- 
| nanzdienstleistungen. Vor allem in Schwel 
lenländern sei die Problematik fehlender 
Kredite zu vernünftigen und fairen Konditio 
nen weit verbreitet. (AP) 
ilbnes Muslc Stores 
neu auch in der Schweiz 
CUPERTINO/WALLISELLEN ZH - Der 
weltgrösste Internet-Musikanbieter iTunes 
Music Stores ist ab sofort auch in der 
Schweiz tätig. Die Apple-Gesellschaft bietet 
rund eine Million 
Lieder an. Neben 
der Schweiz hat 
iTunes Music Sto 
res auch in Däne 
mark, Norwegen 
und Schweden 
den Betrieb aufge 
nommen. Nach 
dem Start vor zwei 
Jahren sei der Online Musikdienst nun in 
neunzehn Ländern vertreten, die zusammen 
über 70 Prozent des globalen Musikmarktes 
vertreten, wie Apple am Dienstag mitteilte. 
Bis heute seien Uber 400 Millionen Lieder 
über den iTunes Music Store gekauft und her 
untergeladen worden, vielfach auf das mobi 
le Musikabspielgerät iPod von Apple. In der 
Schweiz kostet ein Lied gemäss den Angaben 
1.50 Franken, ein Album 15 Franken, (sda) 
Sorge 
Was nach dem Coup 
gegen die Deutsche 
Börse für die Zukunft 
des Finanzplatzes be 
fürchtet wird. g 
Auslastung 
Wie sich die Auslas 
tung der Swiss-Flug- 
zeuge im Vergleich 
zum Vormonat präsen 
tiert. g 
Börse 
Wie gestern die Aktien 
an der Schweizer Bör 
se geschlossen haben 
und was Händler dazu 
sagten. ^ Q 
Abgeschwächtes Wachstum 
Laut Schweizer KOF kaum weitere Abschwächung in kommenden Monaten 
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Umfragan dar tiH~FofKliuiig^ 
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Moniten toi kaum zu •raartan. 
Positiven Tfrends in Industrie und 
Oauwhtichalt stehe olno weitere 
wrscmacmanNig im MNiiumDr 
nrich gaganiibar. 
Wie die Konjunkturforschungsstel 
le KOF am Dienstag mitteilte, sig 
nalisieren die im April durchge 
führten Umfragen bei gegen 6000 
Unternehmen ein abgeschwächtes 
Wirtschaftswachstum fürs erste 
Quartal. Dies zeigten auch die 
Geschäftsgänge in der Industrie, 
wobei der Rückgang bei den 
exportorientierten Firmen deut 
licher ausgefallen sei. 
Was die einzelnen Wirtschafts 
sektoren betrifft, so meldeten die 
Industriefirmen seit mehreren Mo 
naten einen sich verflachenden Pro 
duktionsanstieg: Insgesamt steiger 
ten nur 27 Prozent der Umfrageteil 
nehmer ihre Produktion im Ver 
gleich zum Vormonat. 49 Prozent 
verzeichneten eine Stagnation und 
24 Prozent einen Rückgang. Die 
Auslastung sank von 84,4 auf 83,7 
Prozent, wobei neben der verhalte 
nen Produktion auch ein leichter 
Ausbau der Kapazitäten eine Rolle 
spiele. Grösstes Produktionshemm 
nis sei nach wie vor die ungenü 
gende Nachfrage, was auch die 
stagnierenden Bestellungen wider 
spiegelten. 
Eine leicht verstärkte Aktivität 
verzeichnete dagegen der Projek 
tierungssektor, wo rund 60 Prozent 
MMtarMa aar alt bafriadiaand wird otnJfss KOF da fiascfeiftiisM hi OataMiatiil alaMtiafL 
der Befragten die Lage als befriedi 
gend und deren 26 Prozent sogar 
als gut bezeichneten. Im Bauge 
werbe helle sich die Geschäftslage 
seit anderthalb Jahren auf: Für fast 
60 Prozent der Befragten sei die 
Lage im letzten Quartal zwar nur 
befriedigend geblieben, eine gute 
Geschäftslage meldeten mittlerwei 
le aber über 28 Prozent. Die 
schlechte Witterung machte vielen 
Unternehmen zu schaffen. 
swqmm nacmraga 
kn Finanzsaktor 
Auch der Finanzsektor vermelde 
te laut KOF eine steigende Nach 
frage. Drei Viertel der Banken be 
urteilten die Geschäftslage im Be 
richtsmonat als gut. Die Geschäfts 
lage der Versicherungen habe sich 
im ersten Quartal verbessert. Zwar 
habe die Nachfrage nach Versiche 
rungsdienstleistungen nur wenig 
zugenommen, doch meldeten rund 
75 Prozent der Befragten eine Zu 
nahme der Bruttoprämi^n. 
Weiterhin nur als befriedigend 
wurde die Geschäftslage im Detail 
handel eingestuft. Die Entwicklung 
der Ertragslage werde etwas un 
günstiger bewertet a{s bei der letz 
ten Quartalsumfrage. Das ebenfalls 
konsumorientierte Gastgewerbe er 
litt laut KOF einen erneuten Um 
satzrückgang. Und zwar um 1,4 
Prozent im Vergleich zum entspre 
chenden Voijahresquartal. Die Ne 
gativmeldungen stammten vor al 
lem von Gaststätten. 
Eine weitere Abschwächung der 
Konjuktur ist laut KOF in den 
nächsten Monaten kaum zu erwar 
ten. Die Industrie rechne mit wach 
sender Nachfrage, die Bauwirt 
schaft gar mit einer leicht verstärk 
ten Belebung. Weiter verschlech 
tern wird sich laut KOF die Lage 
im Konsumbereich: Detailhandels 
unternehmen seien weniger zuver 
sichtlich, und das Gastgewerbe be 
fürchte vor allem bei den Gaststät 
ten einen merklichen Absatzrück 
gang. (AP) 
Converium immer noch im Schlamassel 
Erneut grosser Verlust im 1. Quartal - Erwartungen weit verfehlt 
ZÜRICH - Converium «tackt 
noch immer tiaf in den raten 
Zahlen. Für das ersta Quartal 
2005 meldete der RUckversi- 
dierer am Dianatag ainen War 
lust von B2 MNHenen Dollar und 
verfehlte die Erwartungen bei 
weiteni. Ftanenchef ItoTy Clar- 
ke will dennoch an dar Selbst 
ständigkeit festhalten. 
Sonderfaktoren machten dem vor 
vier Jahren vom Zürich-Konzern 
abgespaltenen Rückversicherer 
auch im Startquartal 2005 einen 
Strich durch die Rechnung. Der 
Sturm Erwin, der im Januar Teile 
Nordeuropas verwüstet hatte, kos 
tete Converium 32,5 Millionen 
Dollar. Die Ablösung von Versiche 
rungsverträgen schlug mit 38,7 
Millionen Dollar zu Buche, die 
Stärkung der Reserven mit 10,4 
Millionen Dollar. Dazu kamen Re 
strukturierungskosten von gut zehn 
Millionen Dollar. 
Unter dem Strich belief sich der 
Quartalsverlust auf 62 Millionen 
Dollar. In der Vorjahresperiode hat 
te noch ein Gewinn von 66 Millio 
nen Dollar resultiert. Die Brutto 
prämien schrumpften um fast die 
Hälfte auf 718 Millionen Dollar. 
Die Resultate seien enttäuschend, 
sagte Clarke, der im Februar Dirk 
Lohmann abgelöst hatte. 
Hauptverlustträger war erneut 
die Sparte Specialty Lines, die ein 
Minus von 38,7 Millionen Dollar 
auswies. Das Prämienvolumen in 
der Raum- und Luftfahrt brach um 
fast vier Fünftel auf 20,8 Millionen 
Dollar ein. Im US-Geschäft, das 
Converium nicht mehf aktiv be 
wirtschaftet, fiel ein Verlust von 4,6 
Millionen Dollar tbi. 
Der Bereich Sach- und Haft 
pflichtversicherung kam dank der 
Auflösung von Reserven auf einen 
Gewinn von 2,4 Millionen Dollar. 
Die Bruttoprämien schrumpften um 
gut einen Drittel auf 413 Millionen 
Dollar. Verschont von den Turbu 
lenzen blieb das Lebengeschäft, das 
einen Gewinn von 6,2 Millionen 
Dollar erzielte und die Prämien 
leicht zu steigern vermochte. 
Trotz des Verlustes will Clarke an 
der mittel- und langfristigen Strate 
gie nicht rütteln. Converium wolle 
selbstständig bleiben, die Restnik- 
turierung zu Ende bringen und das 
Vertrauen der Rating-Agenturen 
zurückgewinnen, sagte er. Die Ver 
tragserneuerungen hätten bewie 
sen, dass die Marktposition nach 
wie vor robust sei. Per Anfang 
April wurden rund drei Vinte) der 
ausgelaufenen Verträge erneuert. 
Auf Ende Jahr peilt Converium 
Bruttoprämien von zwei Milliarden 
Dollar an. (AP) 


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