Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 10. MAI 200S 
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24 
ffiSSI SPLITTER 
Vater tütet mIm 
beiden Kinder und steh selbst 
BURGTHANN - Bei einem Familiendrama 
in Burgthann nahe Nürnberg hat ein 43-jäh- 
riger Familienvater seine beiden kleinen Kin 
der und sich selbst getötet. Ein Polizeispre 
cher berichtete am Montag, der gelernte 
Elektriker habe das Mädchen und den Jun 
gen im Alter von drei und fünf Jahren mögli 
cherweise vergiftet oder erstickt. Dann habe 
er sich selbst mit einem Stromkabel einen 
tödlichen Schlag versetzt. Die getrennt le 
bende Ehefrau hatte die drei Leichen am 
Sonntagabend im Bett in der Wohnung des 
43-Jährigen entdeckt. (AP) 
UNO startet Luftbrücke 
von Libyen nach Darfur 
ROM - Die Vereinten Nationen (UNO) ha 
ben eine Luftbrücke zur Versorgung von 
zwei Millionen Menschen in der sudanesi 
schen Krisenprovinz Darfur gestartet. Inner 
halb von drei.Monaten sollen zusätzlich 
IS 000 Tonnen Lebensmittel in die Region 
gebracht werden, teilte das Welternährungs 
programm (WFP) am Montag in Rom mit. 
Ein WFP-Sprecher befürchtet, dass während 
der bevorstehenden Regenzeit mehr als drei 
Millionen Bewohner auf Nahrungshilfen an 
gewiesen sind. (sda/dpa) 
Aachener Friedenspreis: 
Zeichen gegen Faschismus 
AACHEN - Die deutsche Schauspielerin 
Hanne Hiob und der US-Jesuitenpater Roy 
Bourgeois erhalten den Aachener Friedens 
preis. Damit solle 60 Jahre nach Kriegsende 
der Einsatz gegen Rassismus und Folter ge 
würdigt werden, teilten die Preisverleiher 
mit. Mit dem Friedenspreis an die 82-jährige 
Hanne Hiob solle «ein Signal gegen Rechts 
radikalismus» in Deutschland gesetzt wer 
den. Dies sei zugleich als Zeichen gegen alle 
neonazistischen Versuche zu verstehen, den 
Faschismus wieder salonfähig zu machen, 
hiess es am Montag in Aachen. (sda/afp) 
Jerry Lewis 
dachte en Selbstmord 
WASHINGTON - US-Entertainer Jerry 
Lewis hat 37 Jahre unter chronischen 
Schmerzen gelitten, die ihn nach eigenen 
Angaben in eine Medikamentenabgängig- 
keit und Selbstmordgedanken getrieben hat 
te. «1965 gaben sie mir eine Perdocan 
(Schmerztablette), die mich durch den Tag 
brachte», sagte der 79-jährige Komiker am 
Sonntag im US-Fernsehsender ABC. «Bis 
1978 nahm ich 13 - 15 täglich. Die Abhän 
gigkeit ist vernichtend, weil man nicht mal 
mehr weiss, warum man es macht. Ich erör 
terte bereits einige Optionen, darunter auch, 
mich umzubringen.» (AP) 
Versöhnung in Moskau 
Einstige Gegner begehen Jahrestag zu Kriegsende in Europa gemeinsam 
MOSKAU - MMtikparada im Zat- 
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Der russische Präsident Wladimir 
Putin nannte die Aussöhnung mit 
Deutschland seit 1945 ein histori 
sches Ereignis. Gerhard Schröder 
besuchte als erster Bundeskanzler 
die Parade zum russischen Sieg 
Uber Hitler-Deutschland. Mit Ja 
pans Premier Junichiro Koizumi 
war ein weiterer Repräsentant der 
Kriegsverlierer eingeladen. 
Schröder verfolgte die Parade 
von 2500 Kriegsveteranen und 
7000 Soldaten gemeinsam mit US- 
Präsident George W. Bush und dem 
französischen Präsidenten Jacques 
Chirac in der ersten Reihe. Die 
Marschmusik und das Lied «Hag 
des Sieges» trieben vielen der or 
densgeschmückten Kriegsteilneh 
mer Tränen in die Augen. 
Die Lehre des Zweiten Welt 
kriegs sei es, eine Weltordnung von 
Sicherheit und Gerechtigkeit zu 
bauen, sagte Putin bei seiner An 
sprache. «Ein leuchtendes Beispiel 
dieser Politik ist die historische 
Versöhnung zwischen Russland 
und Deutschland.» 
Putin gedachte der zahllosen 
Kriegsopfer und der Heldentaten 
bei der Niederschlagung des Fa 
schismus. «Deshalb sollten wir 
heute angesichts der Bedrohung 
durch den Terrorismus dem Ge 
dächtnis unserer Väter treu blei 
ben», sagte er. 
Zum Abschluss der Parade mal 
ten Kampfjets die Farben der russi 
schen Flagge, rot-blau-weiss, in 
den Himmel. Danach legten die 
Staatsgäste rote Nelken am Grab 
des unbekannten Soldaten an der 
Kremlmauer nieder. Bundeskanzler 
Schröder besuchte am Nachmittag 
den Soldatenfriedhof Ljublino im 
Südosten Moskaus. Dort sind 486 
Deutsche begraben, die nach 1945 
als Kriegsgefangene infolge 
schlechter Haftbedingungen star 
ben. Als wettere Geste der Aussöh 
nung sprachen Putin und Schröder 
mit Kriegsveteranen beider Seiten. 
Politiker aus aller Welt nutzten 
ihren Besuch in Moskau zu bilate 
ralen Beratungen. Für die Schweiz 
nahm Bundespräsident Samuel 
Schmid an der Feier teil. Er zeigte 
sich «berührt, dass ehemals ver 
feindete Nationen sich gemeinsam 
an dieses Datuni erinnern können». 
Trotz der demonstrierten Einigkeit 
gingen die Kontroversen über die 
Rückschritte der russischen Demokra 
tie und die Rolle der stalinistischen 
Sowjetunion im Nachkriegseuropa 
weiter. So sprach US-Präsident Bush 
gestern demonstrativ mit rassischen 
Bürgerrechtlern. Polens Präsident 
Kwasniewski forderte'Russland der 
weil zu einer gemeinsamen Aufarbei 
tung der Geschichte auf. (sda) 
Gegner schweigen nicht 
Debatte über Blairs Zukunft - Jeder Zweite will raschen Rücktritt 
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Blairs ehemaliger Pressesprecher 
und engster Vertrauter Alastair 
Campbell sagte am Montag, es sei 
«völlig richtig», dass Blair noch ei 
ne ganze Legislaturperiode im Amt 
bleiben wolle. «Diejenigen, die ihn 
heute abschreiben, tun das sehr, 
sehr voreilig», sagte er. 
Doch die Blair-Gegner Hessen 
sich nicht zum Schweigen bringen. 
Die ehemalige Entwicklungsminis 
terin Cläre Short, die aus Protest 
gegen den Irakkrieg zurückgetreten 
war, sagte: «Ich glaube, es wäre das 
Beste für ihn (Blair), für die Regie 
rung und für die Labour-Partei, 
wenn er ankündigen würde, dass er 
ziemlich schnell gehen wird.» 
Der ehemalige Gesundheitsminis 
ter Frank Dobson hatte Blair zuvor 
als «enorme Belastung» für Labour 
bezeichnet: «Ich bezweifle, dass wir 
ohne ihn auch nur einen Sitz verlo 
ren hätten.» Die Labour-Mehrheit 
im Unterhaus war bei der Parla 
mentswahl am Donnerstag von 165 
auf 66 Sitze geschrumpft. Nach einer 
Umfrage wünscht sich fast jeder 
zweite Brite (46 Prozent) den Rück 
tritt Blairs innerhalb eines Jahres. 
Nur 18 Prozent wollen dagegen, dass 
Blair erst kurz vor den nächsten 
Wahlen sein Amt abgibt, wie die im 
«Daily Telegraph» veröffentlichte 
Umfrage zeigte. (sda/dpa) 
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«Ist kein Luxus» 
Neue Weltbank-Studie zu Reichtum 
MMSHINIfON - Iota Rafia- 
Mit fairen Gesetzen, verlässlicher 
Bürokratie, zuverlässiger Justiz, 
politischer Stabilität und wenig 
Korruption seien in den ärmsten 
Ländern grosse Fortschritte zu er 
reichen, heisst es in dem am Mon 
tag in Washington veröffentlichten 
Bericht, der für 209 Länder Indika 
toren der RegierungsfUhning aus 
weitet. 
«Gute RegierungsfUhning ist kein 
Luxus, den sich nur reiche Länder 
leisten können», sagte der A/itor des 
Berichts, Daniel Kaufmann. 
Die Weltbank hebt unter ande 
rem Botswana, Chile und Slowe 
nien hervor, die in den vergange 
nen Jahren erhebliche Fortschritte 
gemacht hätten. Serbien, Indone 
sien und Peru hatten den Schutz 
von Bürger- und Menschenrechten 
erheblich verbessert, Südafrika, 
Südkorea und Bulgarien die öffent 
lichen Dienste. 
In mindestens ebenso vielen 
Ländern seien die Standards aller 
dings gesunken. «Im weltweiten 
Durchschnitt hat sich die Qualität 
der RegierungsfUhning deshalb 
nicht verbessert, was deutlich 
macht, dass entschlossenerer Fort 
schritt nötig ist, um die Armut zu 
bekämpfen», heisst es in dem Be 
richt (sda/dpa) 
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