Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 7. MA, 200. MINLAND ÄS 
Kopf der Woche 

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Caritas-Versammlung 
Jahresversammlung 
der Caritas Llechtenstain 
SCHELLENBERG - Caritas Liechtenstein 
bedankt sich für die Solidarität, die sie durch 
finanzielle und ideelle Art seitens der Bevöl 
kerung Liechtensteins während des vergan 
genen Jahres erfahren durfte. Wir laden nun 
alle Mitglieder, Freunde und Gönner der Ca-, 
ritas Liechtenstein zu der Jahresversamm 
lung am Donnerstag, den 12. Mai 2005, um 
19 Uhr im Restaurant Kronejn Schellenberg 
ein. Caritas Liechtenstein 
«Ich würde es 
nie mehr hergeben» 
Doris Meier ist seit einem Monat glückliche Mutter 
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Es ist für beide etwas komisch, die 
ses Interview zu führen, schliess 
lich haben wir uns hier auf der 
Volksblatt-Redaktion kennenge 
lernt und zusammen gearbeitet. 
Heute sitze ich an ihrem Arbeits 
platz und Doris Meier hat sich ge 
rade erst ein bisschen daran ge 
wöhnt, Mutter zu sein. Die Freude 
ist ihr ins Gesicht geschrieben, sie 
strahlt und man merkt ihr nicht an, 
dass sie in der Nacht kaum schläft, 
weil sie zwei, drei Mai aufstehen 
muss, um sich um ihre Tochter Sa 
rina zu kümmern. «Ich muss mich" 
dem Kind anpassen und einen ganz 
anderen Rhythmus finden, anders 
geht es nicht», erzählt sie: «Manch 
mal braucht es aber schon Nerven, 
wenn Sarina in der Nacht zwei bis 
drei Stunden wach ist und man sel 
ber gerne schlafen würde.» 
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Auf die Frage, wie sich ihr Leben 
seit der Geburt verändert hat, sagt 
Doris Meier: «Es ist schon eine 
Umstellung, vor allem wenn man 
vorher gearbeitet hat. Es waren die 
ganze Zeit Leute um einen herum, 
man hatte soziale Kontakte. Die 
ersten zwei Wochen nach der Ge 
burt hatte mein Partner zwei Wo 
chen Ferien, da konnten wir uns ein 
wenig akklimatisieren, aber danach 
war mein offizieller» Arbeitsbe 
ginn als Mutter und Hausfrau und 
ich habe mich gefragt: <Was mache 
ich jetzt? Muss ich einen Putzplan 
erstellen?» etc.» Sie gehe natürlich 
schon aus dem Haus aber die Ar 
beitskollegen würden halt fehlen. 
«Man muss das Umfeld etwas an 
passen. Ich bin bis auf eine die ein 
zige in meinem Kollegenkreis, die 
schon ein Kind hat. Aber das ergibt 
sich von selbst.» Im Moment sei 
eben alles noch neu. Allerdings ha 
be das Kind nur so alle drei bis vier 
Stunden Hunger, so könne sie das 
Baby auch mal für zwei bis drei 
Stunden einer <Nana> geben und 
mal in Ruhe einkaufen gehen. 
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Dabei hat Doris Meier gar nicht 
so schnell damit gerechnet, Mutter 
zu werden. Im letzten Herbst hat 
sie an der Hochschule Liechten 
stein ein Wirtschaftsstudium be 
gonnen. Nach einem Semester sei 
ihre Ausbildung eben in eine Pause 
ausgeartet: «Ich habe alle Prüfun 
gen hochschwanger geschrieben, 
die letzte sogar zwei Wochen vor 
dem Geburtstermin.» Jetzt setze sie 
eben ein Weilchen aus und sehe 
dann, ob sie das Studium noch fort 
setzen will. 
«Als ich herausfand, dass ich 
schwanger bin, dachte ich: <Mein 
Gott, das kannst du nicht mehr 
rückgängig machen.»» Die Verant 
wortung, die auf sie zukommen 
würde, das geplante Studium, «alles 
war ein bisschen in der Schwebe.» 
Doris Meier hatte zuvor einen vier 
wöchigen Sprachaufenthait in Niz 
za gebucht. Dort habe sie in aller 
Ruhe darüber nachdenken können. 
Als sie zurückkam, konnte sie sa- 
«Wm wird mal mm Wr?»: Berts RMar Mit ihrer IkMct Sahna. 
gen: «Jetzt bin ich <ready>. Und 
jetzt würde ich es nie mehr herge 
ben. Das ist ein neuer Lebensab 
schnitt, ich muss selber Verantwor 
tung tragen. <Du bist die Mama>. 
Das ist schon speziell. Als mir mei 
ne Tochter nach der Geburt (sie 
dauerte acht Stunden) auf meinen 
Bauch gelegt wurde, war das ein to 
tales Hochgefühl. Ich wusste: Die 
ses Wesen ist aus meinem Bauch 
gekommen. Es ist wie ein Wunder.» 
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Der Bauch war es auch, der Do 
ris Meier überhaupt auf das Wun 
der hinwies: «Ich war in einer Sit 
zung und hatte länger nichts geges 
sen. Als wir danach zusammen 
Mittag assen, wurde mir hunde 
elend. Ich musste mich verabschie 
den. Ich dachte zuerst, es sei viel 
leicht nur eine Magengrippe aber 
als mir öfter schlecht wurde und ich 
dann einen Test machte, war er po 
sitiv. Ich dachte immer, dieser Mo 
ment müsse ganz romantisch sein, 
in dem man dem zukünftigen Vater 
sein Glück mitteilt, mit einem ver 
steckten Hinweis oder so, aber ich 
rief ihn sofort an und bat ihn, 
schnell herzukommen. Ich zeigte 
ihm den Test und sagte: <Mein 
Gott, sieh mal!>» Er habe sich rie 
sig gefreut, sie habe eben ein wenig 
Zeit gebraucht um sich zu sam 
meln. «Das ist schon ein einschnei 
dendes Erlebnis. Ein Kind verän 
dert das Leben total und natürlich 
auch die Partnerschaft. Da kann 
auch viel schief gehen. Es gehen ei 
nem viele Dinge durch den Kopf, 
man muss erst mal Klarheit bekom 
men. Und dann war mir auch noch 
dauernd schlecht», sagt Doris 
Meier und lacht. 
fang sieht und merkt man abgese 
hen von der Übelkeit nichts, aber 
irgendwann habe ich das erste Mal 
Bewegungen in meinem Bauch ge 
spurt Das ist spannend. Man be 
kommt einen ganz anderen Bezug.» 
Doris Meier wollte nicht wissen, 
welches Geschlecht ihr Kind haben 
würde, wa* aber aufgrund der Form 
ihres Bauches überzeugt, dass es 
einen Jungen geben würde. Die Na 
men hatte das Paar auf jeden Fall 
schon im fünften Monat ausgesucht' 
Sie suchte dann zuerst das Ge 
spräch mit ihrer Kollegin, die ihr 
erstes Kind gerade bekommen hat 
te. Später in Nizza stöberte sie ab 
und zu in den Buchhandlungen und 
suchte Bücher über Schwanger 
schaft. «Wenn man dann liest, was 
sich im Bauch entwickelt, dann ist 
das schon faszinierend.» Allzu ger 
ne hätte Doris Meier auch im Ge 
schäft für Umstandsmode einge 
kauft, in dessen Schaufenster sie 
hin und wieder sah, aber dafür war 
es natürlich noch zu früh. «Am An- 
«Vor allem die Zeit die man für 
das Stillen braucht, habe ich unter 
schätzt», sagt Doris Meier Uber ih 
ren Tagesablauf. «Man kommt gar 
nicht viel zu tun. Die Zeit vergeht 
so schnell, dass ich mich am Ende 
des Tages frage, was ich überhaupt) 
getan habe.» Den Arbeits- oder Stu 
dienalltag vermisse sie schon ein 
wenig, den Ausgang weniger: «Die 
wilden Zeiten habe ich hinter mir.» 
Potenzielle Babysitter habe sie 
allerdings genug und wenn sie nicht 
mehr stillt, würde sie gerne wieder 
studieren (fünf Semester fehlen 
noch) oder ein, zwei Ttoge die Wo 
che arbeiten. «Ich hoffe, dass ich 
meine Ausbildung beenden kann, 
was immer das sein mag.» 
Doris Meier hat auf jeden Fall 
schon viel gemacht: Nach ihrer 
Ausbildung zur Kindergärtnerin 
war sie ein Jahr lang mit «Up with 
people», einem Austauschpro- 
gramm für junge Leute in Nord 
amerika, Europa und Japan unter 
wegs. Da sie für «Up with people» 
teilweise auch Pressearbeit machte, 
kam sie auf die Idee, sich beim da 
maligen Radio L zu bewerben, wo 
sie fast zwei Jahre arbeitete. Zuletzt 
schrieb sie drei Jahre für das Liech 
tensteiner Volksblatt und machte 
nebenher die Berufsmatura. Das 
begonnene Wutschaftsstudium sah 
sie als eine Ergänzung zum Journa 
lismus, an dem ihr vor allem die 
Themenvielfalt gefiel und dass man 
immer auf dem Laufenden ist, was 
auf der Welt geschieht 
Muttersein sicher die dankbarste 
Aufgabe überhaupt, kurzfristig kann 
sie aber auch sehr undankbar sein. 
Ich denke, da muss man aufpassen, 
dass man nicht ausbrennt. Des 
wegen ist mir ein Ausgleich wichtig. 
Aber ich will von meinem Kind und 
seiner Entwicklung schon auch et 
was eileben. Jeder muss da für sich 
einen Weg finden. Irgendwann 
kommt eben die Entscheidung, ob 
man Kinder möchte oder nicht und 
dann muss man vor allem als Frau 
Kompromisse eingehen.» Männer 
hätten es vielleicht ein bisschen ein 
facher, Karriere und Familie unter 
einen Hut zu bringen, dafür laste auf 
vielen der Druck, die Familie finan 
zieren zu müssen. Und je dach Be 
ruf würden sie auch viel von der 
Entwicklung des Nachwuchses ver 
passen. «Die heutige Wirtschaft 
wird immer schwierig« und 
schliesslich ist so ein <Fatulienpio- 
jekt> nicht billig.» Ich frage Doris 
Meier, ob sie dennoch gedenke, ein 
mal Phase 2 des Projekts zu starten? 
«Sarina ist jetzt erst vier Wochen ah, 
wir müssen zuerst einmal mit ihr 
<fettig> werden. Aber es ist sicher 
nicht der abwegigste Gedanke.» 
Was auch immer Doris Meier an 
packen wird, sie möchte von jetzt an 
nicht immer Mutter und Hausfrau 
sein: «Langfristig gesehen ist das 
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