diatonisch in Ces-Dur gestimmt,
mit sechseinhalb Oktaven die
verschiedensten Klangvarianten
und effekte spielen kann.
Alles begann
mit Rasseln
Angefangen aber hat alles mit
Rasseln und irgendwelchen
Schlaginstrumenten. Die bald
vierjährige Julia - noch zu klein,
um Englischhorn oder gar Harfe
zu spielen wollte beim Musi
zieren ihrer Eltern Regula und
Hans Gschwend mit den zwei äl
teren Geschwistern mitspielen.
In dieser Familie hat die Musik
einen hohen Stellenwert.
So standen schon früh für Julia
Konzertbesuche auf dem Pro
gramm. Und fasziniert war sie
vom dem. was da von der Büh
ne zu ihr herüber klang. Mit sie
ben Jahren hatte sie für sich
dann die Entscheidung getrof
fen: Die Harfe sollte es sein.
Und so sass sie eines Tages in
einem Unterrichtszimmer der
Liechtensteinischen Musikschu
le in Vaduz neben Annelies
Brandstatter. und zupfte erst
mals eine Harfe, »natürlich noch
nicht die grosse, sondern an der
keltischen Harfe machte ich
meine ersten Klangversuche»,
meint Julia Gschwend lachend.
Ein Familienmensch
Daher, sagt Julia Gschwend, »bin
ich meiner Familie dankbar, sie
gibt mir viel und unterstützt mich
in jeder Situation." Und so findet
sie es noch angenehm und prak
tisch. in der »Pension Mama» zu
wohnen. »Später einmal», sagt
sie, und blickt wohl mit ihren Ge
danken in eine fernere Zukunft,
«mochte ich schon eine Familie
gründen und in einem Haus woh
nen, hell, grosse Fensterfronten
und rundum grün.» Man spürt
es. sie lebt gerne in einer ländli
chen Gegend, liebt Pflanzen.
Familie aber würde doch auch
kochen und putzen bedeuten.
Sie lacht herzhaft, «kein Prob
lern, Hausarbeit ist wohl nicht
gerade meine Lieblingsbeschäf
tigung, aber ich machs. und ko
chen tue ich fürs Leben gern.»
»Alles», fugt sie klar hinzu, »und
neue Rezepte auszuprobieren,
um Gaste damit verwöhnen zu
können, ist doch spannend.»
Spannend wie
ein Krimi
Spannend für sie wäre es auch,
in einem guten Orchester mitzu
spielen. Sie weiss aber, dass die
Harte nicht so oft an Konzerten
zum Einsatz kommt. «Aber wenn,
dann ist man halt eine gefragte
Solistin», weiss Julia Gschwend,
die derzeit in Arbon und Land
quart an den Musikschulen un
terrichtet, und in Feldkirch noch
aushilft.
Und dazwischen muss es aber
gar nicht immer Harfe sein, «mit
Rock, Pop oder Jazz entspanne
ich mich.» Und dazu schnappt
sich die Leseratte wohl ein gutes
Buch. Zurzeit liegt ein Krimi von
Donna Leon auf dem Nachttisch
chen. Und schliesst sie für kurze
Momente ihre Augen, träumt sie
von Reisen in ferne Länder.
Energie getankt
für Konzerte
Genügt dies zur Erholung noch
nicht, nimmt sie Labradorhün
din »Shira» und geht in die Na
tur. »So kann ich Energie aufla
den, die Natur ist mein
Kraftort», strahlt die junge Har
fenistin.
Ist sie dann wieder zurück im
Alltag, ist Proben angesagt. Oft
auch mit ihrem Freund Philipp
Kreyenbühl aus St. Gallen. Die
Harfenistin und der Oboist tre
ten schon mal gemeinsam auf,
so wie es die ganze Familie
Gschwend zu einem Kammer
musikabend auch das eine oder
andere Mal tut.
Und wie gut die Proben - allein
im Musikzimmer der Familie
Gschwend - laufen, davon kann
man sich am 21. Mai in Eschen
und am 22. Mai in Buchs über
zeugen: Julia Gschwend spielt
mit dem Orchester Liechten
stein-Werdenberg Reinhold Glie
res «Konzert für Harfe und Or
chester».
Text und Bilder:
Reto Neurauter
Julia
Geschwend
llv* erleben
Die Harfenistin Julia
Gschwend spielt mit dem
Orchester Uechtenstein-
Werdenberg Reinhold
Gll&res «Konzert für Harfe
und Orchester». Die Auf
führung ist in Eschen am
21. Mai um 20 Uhr im
Gemeindesaal und in
Buchs am 22. Mai um
19 Uhr in der evangeli
schen Kirche.
Spezielle Klange übers Telefon: Fröh
licher Schwatz mit Freund und
Oboist Philipp Kreyenbühl aus
St. Gallen.
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