Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

diatonisch in Ces-Dur gestimmt, 
mit sechseinhalb Oktaven die 
verschiedensten Klangvarianten 
und effekte spielen kann. 
Alles begann 
mit Rasseln 
Angefangen aber hat alles mit 
Rasseln und irgendwelchen 
Schlaginstrumenten. Die bald 
vierjährige Julia - noch zu klein, 
um Englischhorn oder gar Harfe 
zu spielen wollte beim Musi 
zieren ihrer Eltern Regula und 
Hans Gschwend mit den zwei äl 
teren Geschwistern mitspielen. 
In dieser Familie hat die Musik 
einen hohen Stellenwert. 
So standen schon früh für Julia 
Konzertbesuche auf dem Pro 
gramm. Und fasziniert war sie 
vom dem. was da von der Büh 
ne zu ihr herüber klang. Mit sie 
ben Jahren hatte sie für sich 
dann die Entscheidung getrof 
fen: Die Harfe sollte es sein. 
Und so sass sie eines Tages in 
einem Unterrichtszimmer der 
Liechtensteinischen Musikschu 
le in Vaduz neben Annelies 
Brandstatter. und zupfte erst 
mals eine Harfe, »natürlich noch 
nicht die grosse, sondern an der 
keltischen Harfe machte ich 
meine ersten Klangversuche», 
meint Julia Gschwend lachend. 
Ein Familienmensch 
Daher, sagt Julia Gschwend, »bin 
ich meiner Familie dankbar, sie 
gibt mir viel und unterstützt mich 
in jeder Situation." Und so findet 
sie es noch angenehm und prak 
tisch. in der »Pension Mama» zu 
wohnen. »Später einmal», sagt 
sie, und blickt wohl mit ihren Ge 
danken in eine fernere Zukunft, 
«mochte ich schon eine Familie 
gründen und in einem Haus woh 
nen, hell, grosse Fensterfronten 
und rundum grün.» Man spürt 
es. sie lebt gerne in einer ländli 
chen Gegend, liebt Pflanzen. 
Familie aber würde doch auch 
kochen und putzen bedeuten. 
Sie lacht herzhaft, «kein Prob 
lern, Hausarbeit ist wohl nicht 
gerade meine Lieblingsbeschäf 
tigung, aber ich machs. und ko 
chen tue ich fürs Leben gern.» 
»Alles», fugt sie klar hinzu, »und 
neue Rezepte auszuprobieren, 
um Gaste damit verwöhnen zu 
können, ist doch spannend.» 
Spannend wie 
ein Krimi 
Spannend für sie wäre es auch, 
in einem guten Orchester mitzu 
spielen. Sie weiss aber, dass die 
Harte nicht so oft an Konzerten 
zum Einsatz kommt. «Aber wenn, 
dann ist man halt eine gefragte 
Solistin», weiss Julia Gschwend, 
die derzeit in Arbon und Land 
quart an den Musikschulen un 
terrichtet, und in Feldkirch noch 
aushilft. 
Und dazwischen muss es aber 
gar nicht immer Harfe sein, «mit 
Rock, Pop oder Jazz entspanne 
ich mich.» Und dazu schnappt 
sich die Leseratte wohl ein gutes 
Buch. Zurzeit liegt ein Krimi von 
Donna Leon auf dem Nachttisch 
chen. Und schliesst sie für kurze 
Momente ihre Augen, träumt sie 
von Reisen in ferne Länder. 
Energie getankt 
für Konzerte 
Genügt dies zur Erholung noch 
nicht, nimmt sie Labradorhün 
din »Shira» und geht in die Na 
tur. »So kann ich Energie aufla 
den, die Natur ist mein 
Kraftort», strahlt die junge Har 
fenistin. 
Ist sie dann wieder zurück im 
Alltag, ist Proben angesagt. Oft 
auch mit ihrem Freund Philipp 
Kreyenbühl aus St. Gallen. Die 
Harfenistin und der Oboist tre 
ten schon mal gemeinsam auf, 
so wie es die ganze Familie 
Gschwend zu einem Kammer 
musikabend auch das eine oder 
andere Mal tut. 
Und wie gut die Proben - allein 
im Musikzimmer der Familie 
Gschwend - laufen, davon kann 
man sich am 21. Mai in Eschen 
und am 22. Mai in Buchs über 
zeugen: Julia Gschwend spielt 
mit dem Orchester Liechten 
stein-Werdenberg Reinhold Glie 
res «Konzert für Harfe und Or 
chester». 
Text und Bilder: 
Reto Neurauter 
Julia 
Geschwend 
llv* erleben 
Die Harfenistin Julia 
Gschwend spielt mit dem 
Orchester Uechtenstein- 
Werdenberg Reinhold 
Gll&res «Konzert für Harfe 
und Orchester». Die Auf 
führung ist in Eschen am 
21. Mai um 20 Uhr im 
Gemeindesaal und in 
Buchs am 22. Mai um 
19 Uhr in der evangeli 
schen Kirche. 
Spezielle Klange übers Telefon: Fröh 
licher Schwatz mit Freund und 
Oboist Philipp Kreyenbühl aus 
St. Gallen. 
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