Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 12. FEBRUAR 2004 
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I NTE R NATION AL DES TAGES 
36 VOLKS BLATT 
SPLITTER Liza Minnelli von Michael Jacksons Unschuld überzeugt BERLIN - Liza Minnelli hält die Ankla­ ge wegen Kin- d e s m.i s s - brauchs gegen ihren Freund Michael Jack­ son für nicht gerechtfertigt. Die 57-jährige Sängerin und Schauspielerin sagte am Dienstagabend in der ARD-Talk- show «Menschen bei Maischberger»: «Ich glaube das einfach nicht.» Sie vermutete: «Bestimmte Leute wollen ihn verletzen. Er hat nichts gemacht, ich bin sicher.» Jackson habe auf Grund der Sicherheitsvorkehrungen auf seiner Neverland Ranch gar keine Mög­ lichkeit, Kinder zu belästigen, meinte Min­ nelli. «Da sind so viele Wächter, der ist nie mit jemandem allein.» Das wisse sie aus ei­ gener Anschauung: «Ich bin ja da gewesen, ich weiss ja, wie es da aussieht.» Über Mi­ chael Jackson könne sie nur eines sagen: «Er ist ein toller Mensch.» Nicholsons grösste Freude sind Kunst und Kinder MÜNCHEN - Für den 66-jährigen Jack Ni­ cholson sind die Kunst und seine Kinder die grösste Freude im Alter. Kinder seien die «einzige garantiert positive Überraschung der Natur», sagte der Hollywood-Star dem Männermagazin «Playboy». Dafür verzich­ tet er auf Bequemlichkeit: Nicht für 20 Milli­ onen Dollar, sagte Nicholson, würde er mor­ gens um halb sieben aufstehen, «aber für meine Kinder tu ich es». Der Schauspieler beklagte den Niedergang der sexuellen Frei­ zügigkeit. «Wir waren auf dem Weg zu einer gefühlvolleren, freieren Gesellschaft, als Aids aufkam und den Rechten wieder mal die Chance bot, Sexualität zu verteufeln», sagte er. Mit «Mad World» aus dem Underground nach oben FRANKFURT/MAIN - Gary Jules hat eine Stimme, die es mit Art Garfunkel aufnehmen kann. Wenn er den Tears-for-Fears-Klassiker «Mad World» zu sparsamer Piano-Beglei­ tung singt, erscheint der jetzige Erfolg wie vorprogrammiert. Aber Jules kam mit lan­ gem Anlauf: Sein Album «Trading Snakeoil For Wolftickets» war schon vor drei Jahren fertig, und seine jetzt zum Superhit avancier­ te Cover-Version blieb zunächst unbeachtet. Als das Lied dann aber im Soundtrack seines Freundes Michael Andrews für den Film «Donnie Darko» im dramatischen Finale eingesetzt wurde, setzte die Aufwärtsbewe­ gung ein. ANZEIGT:' VD. -\jiD AL WALSER and his band: live ft unplucjgcd Fr. 13. Fcb. 2004, 
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Wieder rund 50 Tote Eskalation der Gewalt werden blutige Realität BAGDAD - Den zweiten Tag in Folge sind in Irak Dutzende Menschen einem Bombenan­ schlag zum Opfer gefallen. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich gestern in der Innenstadt von Bagdad inmitten hunderter wartender Menschen in die Luft und riss laut US-Angaben 47 von ihnen mit in den Tod. Bereits am Dienstag waren 53 Per­ sonen bei einem Anschlag vor einer Polizeiwache in Iskandarijah getö­ tet worden. Damit wurden die US- Warnungen vor einer Eskalation der Gewalt in Irak binnen 24 Stun­ den grausame Realität. Die An­ schläge trafen vor allem Iraker, die mit den Besatzern bei der Stabili­ sierung des Landes zusammen ar­ beiten wollten: Der Selbstmordat­ tentäter vom Mittwoch zündete sein mit 200 Kilogramm Spreng­ stoff beladenes Fahrzeug vor einem Rekrutierungszentrum der Armee. Hunderte Iraker hatten sich vor dem Militärgelände versammelt, um sich für Jobs bei den Streitkräf­ ten zu bewerben. Die US-Truppen gaben die Zahl der Todesopfer mit 47 an, 55 Personen seien verletzt worden. Die meisten Opfer vom Dienstag waren Iraker, die sich für eine Ausbildung bei der Polizei interessierten. Die Anschlagsserie fällt mit dem Besuch eines Exper­ tenteams der Vereinten Nationen zusammen. Die UN-Mitarbeiter 
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zweiten Tag in Folge sind in Irak Dutzende Personen einem Bombenanschlag zum Opfer gefallen. mühen sich, mit den irakischen Fraktionen einen Kompromiss für die Aufstellung einer Übergangsre­ gierung bis Ende Juni zu finden. «Wir haben oft gesagt, dass die Vorbereitungen auf die Machtüber- gabe zu einer Zunahme der Gewalt führen können», sagte US-Brigade- general Mark Kimmitt. Der iraki­sche 
Regierungsrat sprach von ei­ nem klaren Versuch zur weiteren Destabilisierung des Landes und äusserte seine Entschlossenheit, sich nicht einschüchtern zu lassen und an den Plänen zur Machtüber­ gabe festzuhalten. US-Oberst Ralph Baker sagte, der Anschlag deute auf eine Beteiligung von El 
Kaida oder Ansar el Islam hin. In Ramadi westlich von Bagdad deto­ nierte am Mittwoch eine Strassen- bombe, als ein US-Konvoi vorüber­ fuhr. Ein Geländewagen mit vier Zi­ vilpersonen wurde nach US-Anga­ ben beschädigt und ein US-Soldat wurde leicht verletzt. Revolutionsfeiern überschattet von Krise Iran begeht 25-jähriges Jubiläum der islamischen Revolution TEHERAN - Überschattet von ei­ ner Krise um die bevorstehende Parlamentswahl haben Millio­ nen von Iranern das 25-jährige Jubiläum der islamischen Revo­ lution gefeiert. Präsident Mo­ hammed Chatami plädierte für eine islamische Demokratie. Das sei der beste Weg für das Land, sagte der 60-jährige Präsident Cha­ tami auf der zentralen Kundgebung in Teheran vor Huiiderttausenden Iranern. Eine Trennung von Reli­ gion und Politik lehnte er ab. Diejenigen, dic\ einer Trennung von Staat und Religion im west­ lichen Stil anhingen, gefährdeten die Unabhängigkeit sowie die his­ torische Identität der iranischen 
Irans Präsident Chatami lehnte In seiner Rede eine Trennung zwischen Staat und Religion ab. 
Nation, sagte Chatami. «Und jene, die die Demokratie unter dem Deckmantel des Islam untergraben, bedrohten das Land gleichermas- sen», fügte er hinzu. «Ich habe stets - und werde das auch in Zukunft tun - für die dritte Option gestan­ den: Demokratie auf der Grundlage der Religion», sagte Chatami. Er war in der Vergangenheit viele Male als Hoffnungsträger für eine Liberalisierung des Landes angese­ hen worden. Seine Mahnung rich­ tete sich gleichermassen an Kritiker aus dem Reformlager wie an den konservativen Klerus. Beide bezweifeln jedoch, dass sich Chatamis Vision einer islami­ schen Demokratie verwirklichen lässt. Keine Geduld Kanzler gegen öffentliche Ratschläge BERLIN - Bundeskanzler Ger­ hard Schröder mangelte es als SPD-Chef an der nötigen Ge­ duld. «üngeduld mit der Partei gehörte schon zu meinen Schwächen», räumte Schröder in einem am Mittwoch veröf­ fentlichten «Zeit»-Gespräch ein. Auf einem Bildungskongress der SPD-Fraktion erklärte der kanzler, er werde seinen Reformkurs «mit aller Energie fortsetzen». Öffentli­ che Ratschläge für eine Kabinetts­ umbildung verbat er sich. Trotzdem ging der SPD-interne Streit über den Reformkurs weiter: Der Parteilirike Ottmar Schreiner erklärte ihn für gescheitert. Schrö­ der hatte vergangenen Freitag sei­nen 
Rückzug vom Parteivorsitz an­ gekündigt und Fraktionschef Franz Müntefering als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Schräder: Mit Partei ungeduldig. 
Tote bei Absturz 43 Flugzeuginsassen sind tot SCHARDSCHAH - Beim Lande­ anflug auf den Flughafen Schardschah in den Arabischen Emiraten ist eine, iranische Pas- sagiermaschine abgestürzt. 43 Insassen kamen ums Leben. Drei Personen überlebten das Unglück schwer verletzt. Unter den drei Überlebenden be­ findet sich auch ein Kind, teilten Behörden am Dienstag mit. Zwei der Schwerverletzten schwebten in Lebensgefahr. Die Maschine der iranischen Fluggesellschaft Kish Airlines soll gegen 10.30 Uhr • (Ortszeit) von der iranischen Insel Kish aus gestartet und etwa eine halbe Stunde später abgestürzt sein. Die Unglücksstelle liegt nur 
wenige Kilometer nördlich des Wirtschaftszentrums Dubai. Als Unfallursache vermuten Experten technisches Versagen. Drei Personen schweben nach dem Absturz in Lebensgefahr.
	        

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