Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE WIRTSC HAFTS NACH RICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 3. JANUAR 2004 SEITE 9 AUFWÄRTS Wie sich die VP Bank aufgefrischt präsentiert und sich vom Abwärts- zum Aufwärtstrend be­ wegt. 11 
Sedanken zum neuen J VOLKS BLATT 
NEWS Rekordzahl an Passagieren abgefertigt GENF - Der Flughafen Genf-Cointrin hat ihi vergangenen Jahr eine Rekordzahl an Passagieren abgefertigt. Mit 8,088 Millio­ nen Fluggästen verzeichnete er 6,1 Prozent Passagiere mehr als im Vorjahr, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Hingegen wurde bei den Flugbewegungen ein leichter Rückgang um 1,4 Prozent verzeichnet. Adidas-Salomon erwartet 2004 Umsatzplus MÜNCHEN - Der weltweit zweitgrösste Sportartikelkonzern Adidas-Salomon er­ wartet 2004 trotz Problemen auf dem US- Markt weiteres Umsatzwachstum. Auch der Gewinn dürfte zulegen. «Wir erwarten 2004 ein währungsbereinigtes-Umsatzwachstum von drei bjs fünf Prozent», sagte Adidas- Sprecher Jan Runau am Freitag in Herzogen­ aurach. Dies entspricht früheren Aussagen von Firmenchef Herbert Hainer, der mittel­ fristig ein Umsatzwachstunr von drei bis fünf Prozent angekündigt hat. Neuwagenverkäufe in Frankreich rückläufig PARIS - In Frankreich sind im abgelaufe­ nen Jahr 6,3 Prozent weniger Neuwagen ver­ kauft worden als 2002. Insgesamt wurden 2,009 Millionen Autos neu zugelassen, wie der Herstellerverband CCFA am Freitag in Paris mitteilte. Anfang Dezember hatte sich ein noch stärkerer Rückgang abgezeichnet. Erstmals Kreditkarten in China PEKING - Als erste ausländische Banken haben die amerikanische Citibank und die britische HSBC die Genehmigung zur Aus­ gabe von Kreditkarten in China erhalten. Über ihren lokalen Partner Shanghai Pu- dong Development Bank werde sie in Kür­ ze die erste von einer ausländischen Bank geführte Kreditkarte für Dollar und die Lan­ deswährung 
Yuan anbieten, teilte die Citi­ bank am Freitag mit. Das US-Kreditinstitut ist an der chinesischen Bank mit 4,62 Pro­ zent beteiligt. Laut einem Sprecher der Bank of Shanghai, an der die HSBC 8 Pro­ zent hält, haben die beiden Banken eine ähnliche Genehmigung von der chinesi- , sehen Kreditaufsicht erhalten. 
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FONDSPLATZ Welche Gedanken sich Felix Lais, Selbstständi­ ger Schweizer Vermö­ gensberater, zum Jah­ resbeginnmacht. 12 
BÖRSENPLATZ Wie sich die exklusiven Informationen vom Börsenplatz Liechten­ stein zu Jahresbeginn präsentieren. 13 
KOMMENTAR Wie Dr. Karlheinz Gfall, Fondsmanager der LLB Investment Partners AG, die Lage analysiert. 14 Wie lebt sich's denn so? Bruttoinlandprodukt zeigt nur begrenzt den Wohlstand eines Landes SCHAAN - Nach dem viel zitier­ ten BIP setzt sich die internatio­ nale Konjunkturerholung 2004 fort. Aber bedeutet nicht Wohl­ stand viel mehr als das Wachstum dieser Zahl? »Komella Pfeiffe r Optimistisch stimmt Wirtschaftsex­ perten das BIP-Wachstum in den USA, das Wachstum des Bruttoin- landprodukts (BIP), das den Wert sämtlicher in einem Land innerhalb eines Jahres produzierten Güter und Dienstleistungen misst. Die US-Wirtschaft wächst so schnell wie lange nicht, 5 Prozent im drit­ ten Quartal 2003. Zwar neigen US-Statistiker dazu, das Produktivitätswachstum zu op­ timistisch einzuschätzen, doch ge­ hen US-Ökonomen davon aus, dass die Produktivität künftig um jähr­ lich rund drei Prozent wachsen wird. Auch die Eurozone befindet sich trotz Schwächen auf Wachs­ tumskurs. Die Europäische Zentral­ bank (EZB) sieht den Zuwachs des realen BIP in einer Bandbreite von l,l bis 2,1 Prozent. Nach drei mageren Jahren dürfte sich selbst die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts erholen. Der Ifo-Kon- junkturbericht rechnet mit einem Wirtschaftswachstum von 1,8 Pro­ zent. Trotz des erwarteten Auf­ schwungs sei aber der Tiefpunkt der Arbeitslosigkeit noch nicht er­ reicht. Und die Exportkonjunktur bleibe eine unsichere Grösse bei der Prognose, weil nicht bekannt sei, wie weit die Euro-Aufwertung noch führen werde. Die Wirklichkeit ist komplizierter Verhalten optimistisch äussert 
Bedeutet nicht Wohlstand viel mehr als das Wachstum des Bruttoinlandprodukfes? sich die Konjunkturforschungsstel­ le der ETH Zürich. Auch in der Schweiz sei die Wirtschaft wieder auf den Wachstumspfad zurückge­ kehrt. Auch wenn sich die Ökono­ men über den Grad des Auf­ schwungs 2004 noch streiten: Die Prognose des KOF liegt bei 0,9 Prozent BIP-Wachstum, die des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) bei 1,5 Prozent. Was heute niemand weiss, ist, wie lange der Aufschwung dauern, wie nachhaltig er also sein wird. Zugleich sucht eine steigende Zahl von Wirtschaftswissenschaft­ lern nach alternativen Indikatoren zum BIP. Denn bedeutet ein höhe­ res BIP tatsächlich mehr Wohlstand für alle? Und bedeutet mehr Wohl­ stand auch ein besseres Leben in ei­ nem schöneren Land? Die Wirk­lichkeit 
ist komplizierter als es die BIP-Zahlen glauben machen. In den USA etwa quellen bei je­ dem Gewitterregen Sturzbäche über die Strassenschächte, bei fast jedem Schneesturm bricht "das öf­ fentliche Stromnetz zusammen. Auch wenn die New Economy nun bei den Dienstleisterh angekom­ men ist, verharrt die Arbeitslösen- quote bei etwa sechs Prozent. Wie man aus Studien weiss, wiegt die Angst vor Verlust weit schwerer als die Freude am Gewinn. Die Angst vor Jobverlust kann eine Gesell­ schaft buchstäblich lähmen. Die Lebensqualität hat viele Faktoren Das BIP sagt auch nichts darüber aus, wofür Steuern verwandt wer­ den, ob für den Bau von Spitälern 
oder Strassen, also nichts über die Infrastruktur. Und es sagt nichts darüber, wie die Einkommen inner­ halb einer Gesellschaft verteilt sind. Das BIP beantwortet auch nicht die Fragen, wie sich die ärme­ ren Länder entwickeln und wie es den Menschen in den reichen Industrienationen geht. In der Praxis spiegelt sich die Le­ bensqualität eines Landes in vielen Faktoren wieder: in der ökologi­ schen Verfassung ebenso wie in der Verteilung der Einkommen, der Gesundheit der Menschen, der Selbstmordrate oder der Zahl der Langzeitarbeitslosen. Um festzu- . stellen wie gut es den Amerikanern, Deutschen, Schweizern und Liech­ tensteinern geht, bräuchte es einen multidimensionalen Wohlstandsin­ dikator. Blocher trennt sich von Beteiligungen 73-Prozent-Beteiligung an Kinder verschenkt und verkauft ZÜRICH - Vor seinem Amtsan­ tritt als Bundesrat hat Chris­ toph Blocher sich am Silvester­ tag vollständig von der Ems- Chemie gelöst. Er übergab die 73-Prozent-Beteiligung zu glei­ chen Teilen seinen vier Kindern. Zu seinem Nachfolger an der Spitze des Verwaltungsrats be­ stimmte die ausserordentliche Aktionärsversammlung Dieter Klug. Blochers Kinder erhielten seine di­ rekte und indirekte Beteiligung an der Ems-Chemie Holding AG in der Nacht zum Mittwoch durch Schenkung und Verkauf, wie Blo­ cher den Aktionären mitteilte. Sie besitzen nun je 3,25 Prozent der Ems-Chemie Holding AG und je 25 Prozent der Emesta-Familienhol— 
Der neue Bundesrat Christoph Blocher gab vor Antritt seines Amtes sei­ ne Beteiligungen an der Ems-Chemie ab. 
ding. Die Emesta hält 60 Prozent der Ems-Chemie Holding AG, Auf­ lagen bestehen laut Blocher nicht. Seine Kinder könnten mit ihren Be­ teiligungen machen, was sie woll­ ten. «Obwohl rechtlich dazu nicht verpflichtet, habe ich die Eigen­ tumsübertragung vorgenommen, um eine Entflechtung der Interes­ sen als Unternehmer und als Bundesrat glaubwürdig zu gewähr­ leisten», sagte Blocher den 172 Ak­ tionären, die sich zur ausserordent­ lichen Ems-Generalversammlung (GV) in Zürich-Öerlikon eingefun­ den hatten. Blocher hatte die Ei- gentumsiibertragung schon vor der Bundesratswahl vom lo. Dezember in Aussicht gestellt, aber einen Zeitrahmen bis kommenden Früh­ ling genannt. 
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