Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

J-DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DONNERSTAG, 9 DEZEMBER 2004 NeuDau nings-Zentri id Büro Os irrT",a 
$ NEUBAU Wo und weshalb der Hilti-Konzern ein neues Trainingszentrum und ein neues Bürogebäude baut.' 3 
ARBEITSLOSE Wie sich in der Schweiz die Arbfcitslo- senstatistik für den Monat November prä­ sentiert. 
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FAHRZEUGE Welche Automarken im November in Liechten­ stein am häufigsten neu immatrikuliert worden sind. 15 
SEITE 11 KLAGEN Wie es um die Asbest­ klagen gegen ABB steht und wann eine Entscheidung fallen könnte. 
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NEWS FL-Arbeitslosenquote im November auf 2,3 Prozent VADUZ - Eine Erhöhung lim 36 Personen be­ stimmte die Arbeitsmarktentwicklung im No­ vember und sorgte für einen leichten Anstieg der Arbeitslosenc|uote auf 2,3 Prozent. Den 98 Neuzugängen stehen 62 Abgänge gegenüber. Die Zahl der Beschäftigten liegt insgesamt bei nind 30 (XX). Im Berichtsmonat konnten 41 ar­ beitslose Personen eine neue Arbeitsstelle an­ treten. Weitere 21 Abmeldungen erfolgten wegen Auslandsaufenthalt, Ausbildung, länge­ rer Krankheit, Verzicht, Pensionierung oder Aufnahme einer selbstständigen Erwerbstätig­ keit. Drei Personen waren von der Aussteue­ rung betroffen. Die Entwicklung zum Vormo­ nat Oktober zeigt eine Zunahme der Arbeitslo­ sen von 654 auf 690 Personen. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent, be­ rechnet auf die Gesamtzahl der Beschäftigten von 29 961. Die gemeldeten offenen Stellen haben sich von 18 Stellen per Ende Oktober auf derzeit 28 Stellen erhöht. November-Statistik des Jahres 2003 Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt, daSs sich die Zahl der Arbeitslosen um 49 Perso­ nen erhöht hat. Bei den ALV-Anspruchsbe- rechtigten ist eine Zunahme um 12 Personen gegenüber November 2003 zu verzeichnen. Auch im November 2003 stieg die Arbeitslo­ sigkeit gegenüber dem Vormonat leicht an. __ Offene Dauer- und Temporärstellen, Praktikumsstellen Von Arbeitgebern sind per Ende No­ vember 2004 28 of­ fene Stellen gemel­ det. Dies entspricht einer Erhöhung um 10 Stellen. Die 28 offenen Stellen um­ fassen 21 Dauerstel- len, 4 Temporärstel- len und 3 Berufs­ praktikumsstellen für jugendliche Stellensuchende unter 25 Jahren. Im Berichtsmonat November konn­ ten 4 Dauerstellen besetzt werden. Für Arbeitgeber, die offene Stellen zu beset­ zen haben, gilt folgende Kontaktstelle beim Amt für Volkswirtschaft: Ansprechpartner für Arbeitgeber ist Beat Schürte, erreichbar unter der Telefonnummer 236 69 42 oder per E-Mail an  stellenmeldung@avw.llv.li . Ziel des Amtes für Volkswirtschaft ist es, über eine möglichst hohe Anzahl offener Stellen informiert zu sein, um den Arbeitgebern und Arbeitnehmern den 
Wettbewerbsfähigkeit erhalten Seminar über internationales Steuerrecht mit Focus Liechtenstein VADUZ - Steuerwettbewerb und dessen Bekämpfung dominie­ ren die Diskussion über Steuern in Europa. Die Seminarreihe über internationales Steuer­ recht mit Fokus Liechtenstein an der Fachhdchschule Liech­ tenstein schloss mit einem Vor­ trag über die Konsequenzen auf die Wirtschaftsentwicklung. • Günter Mete r Liechtenstein sei ein exzellenter Wirlschafts- und Steuerstandort, betonte Peter R. Altenburger in sei­ nem Seminarvortrag, so dass es sich lohne, die Vorzüge dieses Standorts zu erhalten. Seine Aus­ führungen über «Konsequenz der Einschränkung des Steuerwettbe­ werbs auf die europäische Wirt­ schaftsentwicklung» unterlegte der Referent mit den verschiedenen Bestrebungen der EU. und der OECD, den Steuerwettbewerb zu unterbinden. Der Schweizer Steuer­ experte Altenburger machte den Abschluss der Seminarreihe über «Internationales Steuerrecht mit Fokus Liechtenstein», die von der Fachhochschule Liechtenstein in Kooperation mit der New Häven Treuhand AG veranstaltet wurde. Strategien und Fallstudien Das Ziel der Seminarreihe war, wie Seminarleiter Prof. Hans-Rüdi­ ger Kaufmann am Beginn erklärte, einen Beitrag zur Verbesserung der Standortattraktivität und Wettbe­ werbsfähigkeit des Finanzplatzes Liechtenstein zu leisten. Die Ana­ lyse der externen und internen Ent­ wicklungen im Steuerbereich sollte eine Basis bilden für künftige Stra­ tegien, wozu auch Fallstudien über Spanien und Mauritius erstellt wur­ den. Der Steuersektor ist internatio­ nal in Bewegung, wie Altenburger aufzeigte. Während sich in der EU Steuerharmonisierung und Steuer­ wettbewerbgegenüber stünden, ge­ he es in der OECD um den Gegen­ satz von Offenlegungspflicht und Schutz der Geheimsphüre. Steuern bildeten für Staaten und Wirtschaft einen eminent wichtigen Standort­ faktor, unterstrich Altenburger und verglich hohe Steuern mit einer 
ge­S.D. 
Erbprinz Alois (rechts) im Gespräch mit Referent Peter R. Altenburger an der Fachhochschule Liechtenstein. ballten Faust: Wer drin sei in der Faust, könne nicht heraus, wer draussen sei, wolle nicht hinein! Geheimnis kontra Transparenz EU und OECD haben Regime aufgebaut, um den Steuerwettbe­ werb zu verhindern. Die EU-Zin­ senbesteuerung, die aucli auf euro­ päische Drittstaaten ausgeweitet wurde, entstand aus dem EU-Ver­ haltenskodex, der eine deutlich un­ ter dem üblichen Steuemiveau lie­ gende Effektivbesteuerung als schädlich betrachtet. Sie ist von der EU 
mit dem-Ziel, Steuerhinterzie­ hung zu vermeiden, eingeführt wor­ den. Eine Durchbrechung des Prin­ zips erfolgte mit dem Zugeständnis an Luxemburg, Belgien und Öster­ reich sowie an die Drittstaaten - dar­ unter Liechtenstein und die Schweiz -, einen Steuerrückbehalt einzufüh­ ren. Damit konnte das Bankgeheim­ nis gewahrt werden. Auch bei der OECD zeichnet sich nach Altenbur­ ger eine gewisse Durchbrechung der engen Haltung gegen «steu'erschäd- liehe Regime» ab: Ein Kompromisse könnte darin bestehen, dass die bei betrügerischen Machenschaften so­ wie bei beidseitiger Strafbarkeit ei­ ner Handlung der OECD-Forderung 
nach Durchlässigkeit nachgegeben werde. Als problematisch bezeich­ nete Altenburger, dass es der OECD in kurzer Zeit gelungen sei, von 33 Nicht-OECD-Staaten einen «Co- mittment Letter» zu erhalten, ohne dass eine Gerichtsbarkeit wie in der EU die Massnahmen überprüfen könne. Szenarien für Liechtenstein Altenburger legte nach seinen Ausführungen über die Steuerbe­ strebungen auf internationaler Ebe­ ne mögliche Szenarien fiir Liechten­ stein vor. Eine Variante wäre das Be­ harren auf dem gegenwärtigen Zu­ stand, was die Gefahr in sich berge, dass diese Mauern einmal einbre­ chen könnten. Die andere Variante, wäre, selbst aktiv zu werden anstatt zu warten, was die «OECD weiter aus dem Hut zaubere». Nach seiner Meinung könnte Liechtenstein mo­ derne Standards ausarbeiten, beglei­ tend zu den Massnahmen der Geld- wäscherei-Bekämpfung. Ein Infor­ mationsaustausch sollte nur bei -Steuerbetrug in Frage kommen, be­ gleitet von der Möglichkeit des Rechtsweges für den Einzelnen. Ei­ ne Vorwärtsstrategie, betonte Alten­ burger in seiner Zusammenfassung, 
würde sich auf jeden Fall lohnen, denn Liechtenstein sei ein exzellen­ ter Wirtschafts- und Steuerstandort. Druck auf Offshore-Zentren Seminarleiter Prof. Hans-Rüdiger Kaufmann schloss die Seminarreihe mit einem Überblick über internatio­ nale Entwicklungen im Steuerrecht sowie Vorschlägen für eine bessere Sensibilisierung fllr diese Thematik in Liechtenstein. Ein Datenpool für globale Steuerentwicklungen könnte eingerichtet werden, die Fachhoch­ schule könnte als Drehscheibe für Informationen interessierter Arbeits­ gruppen dienen. Ein weiterer Vor­ schlag betrifft die Bildung von Arbeitsgruppen für Produktdesign, für Private-Banking-Strategien, für Standortstrategien und Prozessma­ nagement. All diese Massnahmen sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass die internationalen Entwicklun­ gen im Steucrrecht einen verstärkten Druck auf die Offshore-Zentren aus­ üben. Damit bestehe die Gefahr mangelnder Perspektiven für den Fi­ nanzplatz, die zu einer geringeren Standortattraktivität und beschränk­ ter Wettbewerbsfähigkeit führen könnten - was letztlich Isolation und Marginalisierung bedeute. AN/.mcii; Bei uns stehen Sie im Mittelpunkt. www.llb.li 
im LIECHTENSTEINISCHE LANDESBANK AKTIENGESELLSCHAFT
	        

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