Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 4. DEZEMBER 2004 VOLKS) 
IIU I A «VI r) UNSERE LESERINNEN 
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U UND LESER SCHREIBEN 
 U LESERMEINUNGEN Bedenklich! Nachdem vor zwei Wochen mein Berufskol­ lege Josef Gassner wegen des Verbrechens der Sachbeschädigung angezeigt wurde, weil - er bei dreissig Zentimetern Schnee und mi­ nus 12 Grad Kälte einen Tristen zugänglich gemacht hat, musste auch ich zur Polizei, weil mich Norman Nigsch (Amt für Wald, Natur und Landschaft) wegen Sachbeschädi­ gung angezeigt hat. Tatort: Schwemmiwald, Valiina. Straftat: Entfernen einer Vliesfolie beim Tristen. Obwohl ich während der Tat­ zeit weit weg vom Tatort war, wurde ich oh­ ne jegliche Rückfrage angezeigt. Muss man sich als Bürger von Beamten eigentlich so schikanieren lassen? Das nennt man falsche Beschuldigung. Dazu eine kleine Weih­ nachtsgeschichte: Josef Gassner ist seit über 30 Jahren Berufsjäger mit Leib und Seele. Während dieser Zeit fütterte er im Winter tagtäglich bei Wind und Wetter, an Sonn- und Feiertagen «sein» Wild. Nun wurde die­ se Fütterung aufgelöst, und es wird versucht, das Wild mittels Tristen auf das ganze Land zu verteilen. Dagegen ist nichts einzuwen­ den. Wenn dann aber diese Person angezeigt wird, weil sie der Meinung ist, dass bei den oben genannten Witterungsverhältnissen dem Wild etwas Heu zu geben, angemessen sei, muss man sich nach Vernunft und An­ stand fragen. Vielleicht sollten sich diese gut bezahlten ̂Herren mal in die Lage dieses Mannes versetzen. Da, wo er über 20 Jahre sein Wild gefüttert hat, muss er nun jedes Stück erlegen, um den verbindlichen Ab­ schussvorgaben nachzuleben. Anstatt dieser Person vielleicht mal eine Geste der Aner­ kennung zu schenken, wird sie seit bald vier Wochen fast täglich wie ein Kleinkind von Beamten überwacht und schikaniert... Muss sich ein unbescholtener, täglich arbeitender Bürger eine solche Behandlung gefallen las­ sen? Ende der Weihnachtsgeschichte. Wenn man dann noch in der Zeitung liesst, dass die Tristen eingezäunt wurden, um Schäden am Wald zu vermeiden, kommt mir die Galle hoch. Man muss keinen Doktorti­ tel haben und kein Ingenieur sein, um zu verstehen, dass, wenn man dem Wild kein Heu gibt, dies mit anderem Futter, nämlich Pflanzen kompensiert wird. Vielleicht mel­ det sich die Bevölkerung auch noch zu Wort, spätestens dann, wenn auf den Strassen ver­ mehrt Kollisionen mit Rotwild passieren oder sich das Wild auf der Suche nach Fut­ ter in den Gürten gütlich tut. Ich weiss, wir haben ja eine viiiel zu hohe Wilddichte, aber ich glaube, man müsste auch mal die Beam­ tendichte in Liechtenstein ermitteln. Dann würden vielleicht gewisse Beamte auf der Suche nach Arbeit nicht Uber ihr Ziel hinaus- schiessen. — Aber die Geschichte hat auch etwas Positi­ ves: Liechtenstein muss ein glückliches Land sein, wenn die grössten Probleme der Beam­ ten ein «Wösch Höö» sind. Danke, lieber Norman, für die Anzeige. Du weisst ja, wie man in den Wald hineinruft, tönt es zurück. Frohe Weihnachten! 
Gebi Schürte, Triesen 
LESERMEINUNGEN Anstösse für den Kopf und Magen Wenn der Leserbrief zur Müllkippe des Mei­ nungszwanges wird, liegt die Bezeichnung Umweltverschmutzung nahe. So wie üble Gerüche, Staub oder Lärm aus dem unreflek- tierten Verbrauch von Stoffen entsteht, so führen undifferenzierte Aussagen zu den ge­ nannten Folgen. Was beim Schreiber aus der Ursache entsteht, müssen die Leser als Symptom verdauen. Persönliche Unzufrie­ denheit gehört nicht in die Zeitung, sondern auf den eigenen Kompost oder in den Müll. Die Kunst liegt darin, aus Reststoffen Neues zu schaffen. Hinter dieser Arbeit steckt viel Fleiss und persönlicher Einsatz, welcher nicht mit Schlagwörtern, sondern mit diffe­ renzierter Auseinadersetzung der jeweiligen Aufgaben, wie dies 
auch unsere Regierung tagtäglich für das Wohl unserer Gesellschaft tut. Gehen wir sorgfältig mit dem Gut Mei­ nungsfreiheit im Hinblick auf die kommen­ den Wahlen um. Der Zwang zur Meinung ist wie der Umgang mit der Giftspritze, dreht der Wind, wirkt der Inhalt gegen mich. Camillo Fehr, Mauren 
Völlig neutral... Lieber Herr Malin, danke für Ihre Stellungnahme. Als FBP-Obmann von Mauren sind Sie parteipolitisch natürlich völlig neu­ tral. Es geht uftd ging mir darum, auf­ zuzeigen, dass die Streichung von der schwarzen Liste der FATF und das verbesserte Image des Finanz­ platzes 
auf der Arbeit beider Regie­ rungen, Frick und Hasler, sowie den Anstrengungen der betroffenen Branchen beruht. Es ist einfach stö­ rend, wenn nun seitens der FBP suggeriert wird, dass dies allein das Verdienst der Regierung Hasler sei. Oder wollen Sie allen Ernstes be­ haupten, die Schaffung von verbes­ sertem Sorgfaltspflicht- und Rechtshilfegesetz sowie die inten­ siven Bemühungen während der BND-Krise hätten damit nichts zu tun? Ein Wort noch zum Justizminis­ ter. In Liechtenstein haben wir per Verfassung wie in allen modernen Demokratien die Gewaltenteilung. Das heisst, dass die Arbeit von Re­ gierung und Justiz soweit als mög­ lich getrennt ist. Die Staatsanwalt­ schaft wird zwar von der Regierung ernannt und beaufsichtigt, in die Arbeit der Staatsanwaltschaft darf sie sich aber nicht einmischen. Noch stärker gilt dies für einen Sonderstaatsanwalt, der besonders unabhängig agiert. Da die Staatsan­ waltschaft aber nur die Untersu­ chungen durchführen darf und muss, kann nur ein Gericht Verhaf­ tungen und Verurteilungen be- schlicssen. Die Regierung kann deshalb für Fehler von Gerichten nicht verantwortbar gemacht wer­ den. Wenn Sie nun Herrn Frommelt als damaligen Justizminister für die Verhaftungen jener Zeit verant­ wortlich machen, so liegen Sie auch hier ziemlich daneben. Aber das passt natürlich bestens in das bereits erwähnte Muster... Thomas Zwiefelhofer. Vaduz 
Gedruckte bekanntlich immer et­ was vom Wichtigsten. Was ledig­ lich noch gefehlt hat, ist ein Ver- grösserungsglas - quasi als Weih­ nachtsgeschenk für unsere Mitbür­ gerinnen und Mitbürger mit schwä­ cherer Sehkraft. Hermann Matt, Im Bartledura 19, Schaan Das klein Gedruckte Die Broschüre «Das neue Kranken­ versicherungsgesetz.» scheint infor­ mativ zu sein, ist doch das klein 
Thema lAlinterflitterung » Aufgrund des Waldgesetzes ist die natürliche Verjüngung aller stand­ ortsgerechten Baumarten als Grad­ messer der Wilddichte massgebend. Das Fütterungsverbot sollte bewir­ ken, dass sich das Wild bei Winter­ beginn (z. B. bei 12° Kälte und 40 cm Schnee im November) besser verteilt und in die Wintereinstände zurückziehen kann. Dass gleichzei­ tig auch eine Reduktion des Rot-' wildbestandes erforderlich ist, wur­ de durch verschiedene Gutachten in den letzten 20 Jahren belegt. Die Fütterungspraxis der letzten Jahre hatte aber den Hauptgrund, das Wild im eigenen Revier zu hal­ ten. Dies wurde von einigen Revie­ ren auch nach dem Erlass der Ver­ ordnung über das Fütterungsverbot weiterbetrieben, zum Leidwesen der Pächter angrenzender Reviere, die sich an 
die Vorschriften halten. Der Hinweis, in den umliegenden Ländern werde ebenfalls gefüttert, stimmt nur teilweise. So wird zum Beispiel im Gebirgskanton Grau­ bünden nicht gefüttert, das Rotwild ist jedoch noch 
immer in genügend grosser Anzahl vorhanden. Die Interpretation des Notfiitte- rungskon/.eptes sollte auf jeden Fall von den Jägern studiert und ge­ gebenenfalls auch eingehalten wer­ den. Gegen 
Gesetze, Verordnungen und schriftliche Abmachungen zu handeln, ist eine Sache. Schade ist, dass dabei die natürliche Verjün­ gung in unseren lebensnotwendi­ gen Schutzwäldern auf der Strecke bleibt. Nicht nur die Waldbesitzer durch Wertverminderung des zukünftigen Waldbcstandes sind geschädigt, auch alle Einwohner werden unter der immer mehr fehlenden Schutz- funktion zu leiden haben. Gemeindeförster Reto Frick, Triesenberg HERZLICHEN DANK für die vielen Zeichen des Mitgefühls und der Anteilnahme beim Ab­ schied unseres lieben Bruders, Schwagers, Onkels, Grossonkels und Cousins Anton Büchel H.Juli 1906-31. Oktober 2004 Ein besonderer Dank gilt dem Pflegepersonal des LBZ Eschen, für die liebevolle Betreuung. Herrn Pfarrer Josef Jopek danken wir für den würdevoll gestalteten Abschicdsgottesdienst und dem MGV-Kirchenchor unter der Leitung von Jürg Bokstaller für den feierlichen Chorgesang. Ein herzliches Vergelts Gott gilt auch allen Verwandten und Bekann­ ten für die vielen Beileidsbezeugungen, die Spenden für heilige Mes­ sen, 
die Kranz- und 
Blumenspenden, sowie die Zuwendungen für wohltätige Institutionen und das ehrende Geleit zur letzten Ruhestät­ te. v Danken möchten wir aber auch allen, die dem lieben Verstorbenen in seinem langen Leben mit Güte und Freundschaft begegnet sind. Wir bitten, dem lieben Verstorbenen ein ehrendes Andenken zu be­ wahren. Ruggell, im Dezember 2004 Die Trauerfamilien 
TODESANZEIGE Wir haben die schmerzliche Pflicht, Sie vom Hinschied unseres lang­ jährigen Verwaltungsrates Rudolf Gisler-Tönz 5. Miir/ 1(M2 - 1. Dezember 2004 in Kenntnis zu setzen. Er starb im Alter von 62 Jahren an den Folgen seiner schweren Krankheit. Der Verstorbene gehörte seit mehr als 10 Jahren dem Verwaltungsrat der Kraftwerk Linth-Limmern AG an. Er leistete unserem Unternehmen vorzügliche Dienste und war mit seiner äusserst zuverlässigen und verantwortungsbewussten Art ein geschätztes Mitglied des Verwaltungsrates. Seine Kollegialität sowie seine Menschlichkeit wurden allseits sehr geschätzt. Wir trauern um eine herausragende Persönlichkeit und sind Herrn Gisler-Tönz für seine ausgezeichneten Leistungen zu grossem Dank verpflichtet. Der Familie sprechen wir unser lief empfundenes Beileid aus. Wir wer­ den dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. Kraftwerke Linth-Lininicrn AG Vmvulliingsrat, Gescliüftslcitung und Mitarbeitende Die Abdankungsfeier findet am Montag. 6. Dezember 2004. um 14 Uhr in der katholischen Kirche Linthal statt. HERZLICHEN DANK Für die herzliche Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Adolf Banzer danken wir von Herzen. Danken möchten wir für die vielen Beileidsschreiben, die gestifteten hl. Messen, Geld- und Blumenspenden. Ein herzliches Danke der Leitung und dem Pflegepersonal des LBZ St. Mamertus Triesen und Spital Vaduz für die liebevolle Pflege und Betreuung. Den Ärzten Dr. Marco Ospelt und Dr. Hermann Bürzle für die ärztli­ che Betreuung. Wir danken Herrn Pfarrer Fimm und Kaplan Casutt für den geist­ lichen Beistand und die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdiens­ tes. Ein herzliches Vergelts Gott auch all jenen, die Adolf auf dem letzten Weg begleitet und ihm so die Ehre erwiesen haben. Triesen, im Dezember 2004 
Die Trauerfamilien HERZLICHEN DANK Ein herzliches Vergelts Gott möchte ich all jenen aussprechen, die meinen innig geliebten Peter Schmid auf seinem letzten Weg begleitet haben. Einen ganz besonderen Dank an: Herrn Dr. A. Walch; die Ärzte und das Pflegepersonal des Spitals Grabs, für die sehr für­ sorgliche Betreuung; Frau Pfarrerin Ritter für die persönliche und liebevoll gestaltete Aschicdsfeier: sowie dem Organisten für die einfühlsame musikalische Umrahmung; für die heiligen Messen und Geldspenden sowie die zahlreichen Über­ weisungen an wohltätige Institutionen. Tröstend war für mich vor allem die grosse Anteilnahme, die ich er­ fahren durfte, in dieser für mich so schweren Zeit. Triesen, im Dezember 2004 Maria Schmid-Banzer A 
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