Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG/ 27. NOVEMBER 2004 VOLKSI l/l II XI ID 
PREMIERE BLATT 
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35 WÖRTER DES MONATS Die Worte des Monats November VADUZ - Die Auswahl der Begriffe erfolgt durcl\ Daniel Quaderer. Sein Büro ist mit der Organisation der Wahl zum «Wort des Jah­ res» in der Schweiz und in Liechtenstein be­ auftragt. Berwänd Am Sonntag, 
31. Oktober 2004, bewarfen Unbekannte Täter ein Einfamilienhaus in Schaan mit Eiern. Durch das 
We.rfen der Eier entstand an der Hausfassade ein Sachscha­ den in der Höhe von ca. 1000 Franken. Der Sachschaden wird in Bezug mit 
«Hallo­ ween» gebracht. «Halloween» ist für Ju­ gendliche Kein Freibrief,, die Leute zu beläs­ tigen oder Sachschäden anzurichten/ falls man auf den Wunsch der Süssigkciten nicht eingehen will. (LVA/LVO 5.11.04) ; Ego-Shooter • ? Der SprengstofTanschlag auf ein Einfami­ lienhaus in Triesen wurde über Wochen hin­ weg geplant. Die minderjährigen Tatver- diiehtigen wollten offensichtlich virtuelle Er- , fahrungen in der realen Welt ausleben. Hier- - zu haben sie mit ihren Computern detaillier­ te Einsatzpläne erstellt und den Ablauf des Anschlages minutiös vorbereitet. Die Tatver- diiehtigen haben Einsat/teams gebildet, die ; unterschiedliche Aufgaben wählend des An­ schlags wahrzunehmen hatten. Diese Aufga- benteilung und die zugewiesenen Zuständig­ keiten sind einschlägigen Computerspiclen entnommen, die als «Ego-Shooter» bezeich­ net werden. (LVÖ 3.11.04)' Kaltstall Seit Anfang November befinden sich 50 Rinder, 12 Esel und 16 Geissen im neuen Triesenberger Kaltstall auf der Foppa. In ei­ nem Kaltstall können die Tiere den Freila'uf gemessen und sich auf einer Strohunterlage hinlegen. Gefüttert werden die Tier mit 70 •Prozent Grassilo und 30 Prozent Heu, wo­ durch die besten Voraussetzungen für eine " gesunde und artgerechte Tierhaltung gege­ ben sind. (LVA 28.11.04) 4-Pfeiler-Modell Die vier Pfeiler, die das Dacl/des liechten- steinischen Sozialstaates tragen und die sozi-' ale Sicherheit gewährleisten, sind erstens die Leistungen für Sozialversicherungen, zwei­ tens der soziale Dienst (Fürsorge), drittens die Präventivmedizinund die Gesundheit so­ wie viertens weitere Leistungen und Beiträ­ ge..Insgesamt besteht der Sozialstaat Liech­ tenstein dabei aus 26 staatlichen Sozialleisr tungen. , (LVO/LVA 27.11.04) Zeltzeugen 100 Gäste waren am 8. November im Va­ duzer Rathaussaal Zeuge der Premiere der Video-Dokumentationsreihe «Zeitzeugen Liechtensteins». Mit S.D."Landesfürst Hans- Adam II. und S.D. Erbprinz Alois, der Gour­ met-Legende Felix'Real, dem Brauchtums- Spezialisten 
Adulf Peter Goop sowie dem Sport- und Tourismüspionier Baron Eduard von Falz-Fein stellten sich fünf liechtenstei­ nische Persönlichkeiten für die ersten vier Zeitzeugen-Produktionen zur Verfügung. (LVA/LVO 9.11.04) Zahl des Monats: 5300 Die staatlichen Beitragsleistungen für die soziale Sicherheit belaufen sich in Liechten­ stein im Jahr 2004 auf rund 5300 Franken pro Kopf. Im Jahr 1995 lagen diese noch bei 2500 Franken pro Kopf. (LVO/LVA 27.11.04) Sab des Monats «Der Mensch wird zum Lebcnsunternch- me'r», so Peter Wippermann, Trendforscher, am 15. November 2004 anlässlich der Vor­ stellung des neuen Zukunftsbüros. - *** Basierend auf den Ideen der Bevölkerung entscheidet Ende Jahr eine Jury über das «Wort des Jahres 2004». Wer Vorschläge un­ ter  www.wort.li oder  www.chwort.ch ein­ bringt, hat die Chance, einen Büchergut- schcin der Buchhandlung Bücherwurm; Va­ duz, zu gewinnen. 
Sennpoppa und Schinderdämon Die Premiere von «Sennentuntschi» erntete tosenden Beifall SCHAAN - Vor ausverkauften! - Haus fand am Donnerstag die Premlere von «Sennentuntschi» Im TaK statt. Der ausiiner ural­ ten Sage stammend, neu Inter­ pretierte Stoff wurde moderni­ siert und von den hervorragen- den schauspielerischen Leis­ tungen der Darsteller getragen • EraBaum Dramaturgisch Wurde die Sage erstmals vor dreissig Jahren von Hansjörg Schneider bearbeitet und uraufgeführt. Für die Neuinszenie­ rung im TaK wurde das Stück mor dernisiert und die Rolle der «Senn­ poppa» von Evelinc Ratering als Maria, die nur rctoromanisch spricht,-gespielt. Brigitte Sorapcrra führte Regie und bearbeitete das Stück gemeinsam mit Stefan Sprenger. Das Drama ' findet - im Jahre 2004 statt, auf der Alp gibt es' Handy, Radio. Bekannt sind ver­ schiedene Versionen dieser Sage, die in grossen Teilen der Schweiz und Österreich und in Oberbayern verbreitet ist. In Liechtenstein ist sie bekannt .unter «Die Guschger Sennpuppe». • • • 
\ Der Hintergrund Das Bühiienbild ist schlicht und doch aussagekräftig von Barbara Pulli entworfen, eine einsame. Berghütte auf der Alm, Kochstelle, Tisch, Stühle, ein Kleiderständer. Auf der Alp singt herrlich gefühl­ voll der gläubige Senn (Klaus Schöch) das Lied von-der heiligen Margareta. Dh:  wei.se  Margareta lebte sieben Jahre lang unerkannt in der von Männern dominierten . Bergwelt. Die Alpwirtschaft blühte und die Fruchtbarkeit hatte kein Ende. Als. sie jedoch von einem Hirtenbub erkannt wurde, war es mit.der Herrlichkeit vorbei. 
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i ijr .... Die Premlere von der TaK-Elgenproduktion «Sennentuntsctil» war ein Riesenerfolg. Benedikt (Klaus Schöch) Ist der Senn, der auf der Alm zusammen mit dem Alpgchilfen Mani (Lean­ der Marxer) und dem Zuscnn Fri- dölin (Markus Mathis) lebt. Das frauQnlose Dasein liisst die Fan­ tasien der Männerblühen. Da. ist der fraucnfoindliche Benedikt, der seine sexuelle Zuneigung Mani gegenüber bringt, da ist Fridolin mit seinen roten Cowboystiefcln iind Cowboyhut, der von Frauen- und vom Künstlerleben träumt. Als die Männer in einem Alko- holexzess' aus einem Kleiderstän­ der eine Puppe basteln, um sich mit ihr zu amüsieren, erkennt man ihre sexuelle Not. Da klopft Maria an die Tür, grossartig gespielt von Evelinc Ratcring. Sie verführt die Frauenlosen, sie ist Trieb pur und dabei geschehen unheimliche Dinge auf der Alp. Als die Sennen 
im Herbst die Alp verfassen, wol­ len sie das dämonische Wesen nicht mit ins Tal nehmen. Fridolin spürt das Unheimliche und bleibt 
in der Hütte zurück, ein Schuss er­ tönt und die Hexe setzt sich ,zu­ frieden auf ein brennendes Holz­ scheit. «Stinnentuntschl» begeisterte das Publikum vollauf. Tägjich Pommes frites aus der Badewanne «Das Geheimnis der Frösche» - Kinderfilm im Schlosskino Balzers BALZERS - Eine moderne Arche- Noah-Geschichte .ist der franzö­ sische Zeichentrickfilm «Das Geheimnis der Frösche». Liebe­ voll gezeichnet, erzählt er die Geschichte einer Sintflut und davon, wie man auch schwieri­ ge Situationen Ubersteht, indem man zusammenhält. »Oiuntta Unn a Tom und seine Freundin Lili leben .idyllisch auf einem Hügel auf ei­ nem Bauernhof, umgeben von Tie­ ren und abenteuerlichen Spielplät : zen. Eine bunte Patchworkfamilie ist es, die hier wohnt:»Tom und sei­ ne Adoptiveltern, Ferdinand, den er beharrlich Grossyater. nennt, weil er einfach wie einer aussieht: mit . weissem Rauschebart und. behäbi­ gem Auftreten, iind Juliette, die afrikanische Mania. Lili ist die Tochter einer befreundeten Fami­ lie, die sie während der Abwesen­ heit ihrer Eltern aufgenommen ha­ ben. So könnte alles in bester Ord­ nung sein, wenn nicht eines Tages der Himmel seine Schleusen öffnen würde und es 40 Tage und Nächte nicht mehr aufhöre zu regnen. Dank Ferdinands - Basteltalent wird die Familie samt aller Tiere gerettet: die Scheune wird mit ei­ nem aufgeblasenen Reifen zu ei­ nem Schiff umfunktioniert. So kön­ nen" sie in einer Welt, die nur noch aus Wasser besteht, fürs Erste über­ leben. An Bord sind!auch die Tiere 
Rfelt H' Noch Ist alles In bester Ordnung auf dem Bauernhof. des benachbarten Zoos, sodass ein bunte Mischung zusammenkommt: Elefanten, Löwen, Schweine, Scha­ fe, Hühner und Viele mehr müssen zusammen auf kleinstem Raum auskommen. , • Für Essen ist erst mal gesorgt: 28 Tonnen Kartoffeln befinden sich nämlich in der Schiff-Scheune, so­ dass jeden Tag knusprige Pommes frites in der Badwanne frittiert wer­ den können. Die Fleischfresser un­ ter den Tieren ziehen aber lange Gesichter: Und was essen wir? Denn verzichten ist nicht "leicht, 
wenn in" Griffnähe knusprige Schweine und Hühner sind... «Das Geheimnis der Frösche» ist ein liebevoll und sorgfUItig ge­ zeichneter Film mit . einer klaren Botschaft: nur zusammen sind wir stark! Das müssen alle an Bord ler­ nen, denn in schwierigen Situatio­ nen kann man nur überleben, wenn olle am gleichen Strang ziehen. Das verlangt manchmal Opfer, und ist nicht immer leicht; doch Solidarität ist wichtig und nötig. Zeichnerisch hebt "Sich der Film mit seinem eige­ nen und charmanten Stil wohltueitd 
von den perfekt produzierten Dis- ney-Filmen ab. Er ist im besten Sinne handgfemacht, mit über einer Million Einzelbildern, die in drei.- jähriger Arbeit gezeichnet wurden. Nicht Perfektion oder Realismus war dabei das Ziel der Zeichner, _ sondern eine eigene Welt zu schaf­ fen, in der Kinder sich wiederfin­ den können. «Das Geheimnis der'Frösche» läuft täglich im Schlosskino in Bdl- zers um 18 Uhr, am Mittwoch, Samstag und Sonntag zusätzlich um 13.30 Uhr.
	        

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