Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 20. NOVEMBER 2004 
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KOMPAKT Mangelndes Angebot NEW YORK/WIEN - Der Ölpreis ist am Freitag wieder kräftig gestiegen. Grund ist die wachsende Sorge über ein zu geringes Angebot. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete am Freitagmittag im elektronischen Handel 43.37 Dollar. Das siqd 1.52 Dollar mehr als am Vortag. Für ein Fass der US-Sor­ te West Texas Intermediate wurden 46.74 Dollar bezahlt, 36 Cent mehr. «Die Preise Ie- • gen wegen der geringen Heizölvorriite in den USÄ und des kalten Wetters wieder deutlich zu», erklärte ein Händler. (sda) Unter dem Hammer MOSKAU - Der russische Ölkonzern Jukos wird noch dieses Jahr zerschlagen. Die wich­ tigste Produktionstochter Juganskneftegas wird am 19. Dezember versteigert, um die Steuerschulden von Jukos zu begleichen. Konzernchef Theede, der für den Fall einer Zerschlagung wiederholt vor einer Pleite ge­ warnt hatte, sprach am Freitag vön einem «staatlich organisierten Diebstahl mit politi­ schen Zielen». Juganskneftegas steht für 62 Prozent der Produktion des grössten russi­ schen ölkonzerns. Theede griff den Staat scharf an. «Diese Enteignung macht den Schutz privaten Eigentums zu einer Farce.» Das Verhalten der Regierung sei eine «Miss­ achtung des Rechtsstaates». (sda) 500 Millionen Dollar HOUSTON Die Angestellten der US- Fluggesellschaft Continental Airlines sollen bis zum 28. Februar Konzessionen bei Ge­ hältern und Nebenleistungen von jährlich 500 Mio. Dollar machen. Dies teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag nach Bör- senschlüss mit. Das sei das «absolute Mini­ mum», um ein Überleben zu sichern, erklär­ te der scheidende Continental-Konzernchef Gordon Bethune. Continental ist die letzte der grossen traditionellen US-Fluggesell­ schaften, die neue weit reichende Zugeständ­ nisse von ihren Beschäftigen verlangt. Das Unternehmen hatte bereits Kostensenkungen von 1,1 Mrd. Dollar angekündigt. .(sda) Novartls erhöht Lohnsumme BASEL - Der Basler Pharmakonzem Novar- tis erhöht die Lohnsumme im kommenden Jahr um 2,3 Prozent. Nach 2002 haben sich die Novartis-Firmenleitung und die Arbeit­ nehmerorganisationen zum zweiten Mal auf einen Lohnabschluss einigen können. Von der Erhöhung des Grundgehalts sollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit guter Leistung profitieren, teilte Novartis am Frei: tag mit. Gemäss den Arbeitnehmerorganisa­ tionen wird damit per 1. April 2005 das Grundgehalt für 95 Prozent der Belegschaft angehoben werden. Mitarbeitende mit guter Leistungsbourteilung könnten mit mindes­ tens 1300 Fr. mehr Jahresgrundgehalt rech­ nen, schreiben- der. Novartis-Angesiellten- Verband und der Arbeitnehmerverband VSAC. Bei tieferen und mittleren Einkom­ men falle die Lohnerhöhung prozentual höher aus, womit die Lohnschere leicht geschlossen werde. Auch die Gewerkschaft GBl zeigte sich in einer Mitteilung mit dem Lohnab­ schluss «befriedigt»: Das Bild, das Novartis von sich gebe, «fielle sich auf». . .(sda) 
G20-Treffen in Berlin Finanzwelt erhofft sich Aussagen zum schwächelnden Dollar BERLIN - Die Finanzmlnister Und » Notenbankchefs der 20 wichtigs­ ten Industrie- und Schwellen­ länder (620) kommen an, die­ sem Wochenende in Berlin zu­ sammen. Die 620 kehrt damit fünf Jahre nach ihrer Gründung an ihren «Geburtsort» zurück. Die Finanzwelt erhofft sich vor al­ lem neue Erkenntnisse über die De­ visenmärkte, insbesondere zum Eu­ ro-Höhenflug gegenüber einem schwächer werdenden Dollar. Dies ist allerdings kein offizieller Punkt auf der Traktandenliste. Themati­ siert werden vielmehr die Konjunk­ tur, die ölpreise, Fragen der Ener­ gieeffizienz, der Kampf gegen Geldwäscherei, unfaire Steuerprak­ tiken sowie Terrorismusfinanzie- rung. Gesprochen wird auch, über Re­ geln für den Umgang mit über­ schuldeten Schwellenländern. Gründung im Jahr 1999 Der 1999 gegründeten Gruppe gehören neben den sieben führen­ den Industriestaaten (G7) und der EU auch Argentinien, .Australien, Brasilien, China, Indien, Indone­ sien, Korea, Mexiko, Russland, Tür­ kei, Saudi-Arabien und Südafrika an. Auch die Spitzen von IWF und Weltbank nehmen am Treffen teil. Offiziell sind die G20 kein Fo­ rum für die Wechselkurse. Mit den 
Die Finanzwelt erhofft sich vom G20-Tteffen vor allem neue Erkenntnisse über die Devisenmärkte. USA, Japan, China und der EU kommen aber  \vichtige  Akteure zu­ sammen. Auf die G20 entfallen mehr als 60 Prozent der weltweiten Währungsreserven. Das Treffen in Berlin wäre also ein gutes Umfeld für gemeinsame'Beschlüsse. US- Finanzminister John Snow Hatte aber klar Interventionen gegen ei­ nen sich schwächelnden Dollar ab­ gelehnt. Die Interessen der Länder sind höchst unterschiedlich. Mit Saudi-Arabien, Russland, Mexiko 
und Indonesien sitzen auch grosse öllieferanten am Tisch. Die G20 sind an stabilen Ölpreisen interes­ siert. In Berlin geht es erneut um mehr Transparenz auf den Märkten, um Preisspekulationen und starken Schwankungen vorzubeugen. Dar­ über hinaus soll eine höhere Encr- gieefllzienz erörtert werden. So soll Chinas Wachstumsboom weniger energieintensiv ausfallen. Ange­ strebt wird eine gemeinsame Ein­schätzung 
der G20. Die G20 wer­ den sich voraussichtlich auf einen «neuen Konsens» für dauerhaftes .und nachhaltiges Wirtschafts­ wachstum verständigen. Zur Spra­ che kommen dürfte auch das hohe Leistungsbilanz'- und Haushaltsde­ fizit der USA. Im Weiteren geht es um Sorgen über ein überhitztes Wachstum in China. Ziel ist, dass die Schwellen­ länder zunehmend zu Stabilitätspo- Icn werden. (sda) Abnehmer erhalten Gnadenfrist Swatch-Tochter liefert weiter Uhrenrohwerke BERN - der Streit Um die Uhren- Rohwerke der Swatch-Tochter ETA ist beendet. Auf Druck der Wettbewerbskommission (We- ko) hat sich das Unternehmen verpflichtet, für weitere sechs Jahre Rohwerke zu liefern, wie die Weko am Freitag bekannt gab. Dies gibt den Abnehmern Zeit, eigene Fabriken zu bauen.- Der Konflikt geht auf das Jahr 2.002 zurück, als die in Grenchen domizi­ lierte ETA SA Manufacture Horlo- gere Suisse ihren Kunden mitteilte, die Lieferungen von Rohwerken - so genannten Ebauches - ab An r fang 2003 zu reduzieren und 2006 ganz einzustellen. Stattdessen wür­ den nur noch fertig montierte Uhr­ werke geliefert. In der Folge reich; ten mehrere Kunden der Tochterfir­ ma des Bieler Uhrenmultis Swatch Anzeige bei Weko ein. In den anschliessenden Untersu­ chungen kamen die Wettbewerbshü­ ter zum Schluss, dass die ETA für in der Schweiz hergestellte Ebauches bis zu einem Stückpreis von 300 Franken Uber eine marktbeherr­ schende Stellung verfügt. Die Re­ duktion beziehungsweise vollständi­ge 
Einstellung der Lieferungen sei als unzulässige Verweigerung von Geschäftsbezichungen und damit als missbräuchlich im Sinne des Kartell- gesetzes zu qualifizieren. Für zahl­ reiche Wettbewerber hätte die Um­ setzung der neuen ETA-Strategie in derart kurzer Zeit faktisch das Aus bedeutet, da keine alternativen Liefe­ ranten existierten, erklärte die Weko.' 
Am vergangenen 8. November erzielte die Weko mit der ETA nun folgende cinvernehmliche Rege­ lung: Das Unternehmen verpflich­ tet sich, bis Ende 2008 in bisheri­ gem Umfang und anschliessend für zwei weitere Jahre in reduziertem Umfang Rohwerke für mechani­ sche Uhrwerke an ihre Kunden zu liefern. Durch die Weiterlieferungs-pflicht 
der ETA während der nächs­ ten sechs Jahre würden die Voraus­ setzungen geschaffen, dass alterna­ tive Produktionsstätten entstehen könnten. Damit sollte in Zukunft eine von Wettbewerb geprägte Marktsituation gewährleistet sein, hiess es. Die Weko hatte die ETA bereits vor zwei Jahren angewiesen, dass sie die Rohwerke während des gan­ zen Verfahrens liefern müsse. Er­ folglos blieb aber eine Klage der Abnehmer vor Bundesgericht ge­ gen Preiserhöhungen der ETA um bis zu 25 Prozent. Die Bundesrichter entschieden im vergangenen Februar, dass die Weko nicht mit vorsorglichen Massnahmen eingreifen dürfe, weil der Wettbewerb durch die Preis­ erhöhungen nicht auf irreversible Weise zerstört werde. (sda) ANZEIGE Auf Druck der Wettbewerbskommission (Weko) hat sich das Unterneh­ men Swatch verpflichtet, für weitere sechs Jahre Rohwerke zu liefern. Komplexe kumulative Defizite Greenspan besorgt wegen US-Aussenhandelsdef izit FRANKFURT/MAIN - Das grosse Aussenhandelsdefizit der USA könnte sich nach Worten von US-Notenbankpräsident Alan Greenspan als Belastung für die amerikanische Wirtschaft er­ weisen. 
PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 19. November 2004 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 50.90 Rücknahmepreis: € 49.85 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 48.80 Rücknahmepreis: € 47.83 Zahlstelle In Liechtenstein: Swissfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz Die Auswirkungen auf den Dollar seien nur schwer vorauszusagen, erklärte er am Freitag. Die derzeiti­ gen Bilanzungleichgewichte müss- ten für sich genommen noch kein 
Problem darstellen, «kumulative Defizite werfen aber komplexere Fragen auf». Der Euro war am Donnerstag auf 1.3074 Dollar und damit auf den höchsten Stand sei­ ner Geschichte geklettert. Der 1999 eingeführte Euro hat seit sei­ nem Tiefstand im Oktober 2000 rund 58 Prozent hinzugewonnen. Als Hauptgründe für den schwa­ chen Dollar gelten das riesige Haushalts- und Aussenhändelsdefi­ zit der USA. ' (sda) 
ANZI-IOE Für den schwachen Dollar sind die riesigen Defizite verantwortlich. 
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