Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 18. NOVEMBER 2004 volksi 
KULTUR 
 SKULPTURE N BLATT TAKINO 
34 NACHRICHTEN Ein festliches Adventskonzeil BALZERS - «Ein festliches Adventskon­ zert», unter dieses Motto stellt das Haus Gutenberg das diesjährige Adventskonzert, zu dem herzlich eingeladen wird; Dunkel und Licht kennzeichnen den Advent. Die Ta­ ge werden kürzer und immer kälter. Die Ker­ zen des Adventskranzes zu Hause spenden in dieser Jahreszeit Licht und Wärme.-Es ist nun schon eine längere Tradition, dass wir uns in'dicse Zeit mit einem besinnlichen ad­ ventlichen Kirchenkonzert in der Kapelle des Hauses Gutenberg einstimmen. In diesem Jahr werden uns Edeltraud Dünser (Sopran), Corinne Gredelmeier Nipp (Alt), Hans Nigg (Bass), Josef Heinzle (Klavier), Dr. Gisela Biedermann (Texte) und Dr. Hans A. Rapp (Texte) auf die Reise in das Geheimnis der Adventszeit mitnehmen. Jedermann ist ganz herzlich 
dazu eingeladen, am Sonntag, den 21. November um 18 Uhr im Haus Güten­ berg in Balzers. (PD) Antiquitätensalon mit Raritäten und Lautrec-Ausstellung LAUSANNE -tm Palais de Beaulieu in Lau­ sanne öffnet.am Samstag der Antiquitätensa­ lon seine Tore. Bis am 28. November zeigen 52 
Aussteller ihre Raritäten. Eine Ausstellung mit Werken von Henri de Toulouse-Lautrec ergänzt die Messe. Gezeigt werden 61 Litho­ grafien und 16 Zeichnungen des bekannten Belle-Epoque-Künstlers. Die meisten Litho­ grafien sind unkoloriertc Erstabzüge. Sie las­ sen den 
Montmartre um 1900 wiederauferste­ hen mit seinen Cabarets, Bordellen und The­ aterplakaten. Am Mittwoch werden im Rah­ men der 
Messe die Preise der Stiftung für das kulturelle Erbe verliehen. Der «Prix du patri- moine» geht an Paul Monney, einenT pensio­ nierten Postbeamten, der sich seit 20 Jahren für den Schutz der Mühle St. Georg am Fuss des Waadtländer Juras einsetzt. Den «Prix d'encouragement» erhält Jean Menthonnex, der Präsident der Stiftung «Ateliers d'arti- stes». Die Stiftung widmet sich dem Erhalt und der Wiederentdeckung von Werken von Westschweizer Künstlern, die zu Unrecht vergessen wurden. (sda) Proble Frühz Kontaktfi bitte uns® Tel. +4 UachtMuMnlKt» 
Marmor und mehr «toccare - non toccare» im Kunstraum Engländerbau VADUZ - Am Dienstag, den 23. November, wird um 18 Uhr im Kunstraum Engländerbau in Va­ duz die nächste Ausstellung er­ öffnet: Gezeigt werden Skulptu­ ren von Hugo Marxer unter dem Titel «toccare - non toccare», womit darauf angespielt wird, .dass man Skulpturen berühren darf, um sie mit allen Sinnen zu erleben. Zur Vernissage spricht Jens Dittmar. Hugo Marxer,' 1948 geboren, wohnhaft in Eschert, arbeitet seit 1987 als freischaffender Bildhauer - teils in seinem Atelier in Carrara und teils in Eschen. In,diesen.l7 Jahren hat er sich ein beachtliches Know-how angeeignet und seine Kunät laufend vervollkommnet. Davon zeugen zahlreiche Gruppcn- und Einzelausstellungen im In- und Ausland. Die Ausstellung im Kuns­ traum Engländerbau gibt dem Pu­ blikum in Liechtenstein wieder ein­ mal Gelegenheit, den Bildhauer Hugo Marxer in der ganzen Band­ breite zu erleben. «toccare - non toccare» Der Titel der Ausstellung trägt dem Doppelcharakter des Kunst­ werks Rechnung, indem er sowohl auf die Produzentenseite und als auch auf die Rezipientenseite ver­ weist. Jedes Kunstwerk kann unter zwei 
Gesichtspunkten betrachtet werden: Man kann die Entste­ hungsbedingungen ins Zentrum des Interesses rücken, oder aber seine Wirkung auf den Betrachter. 
Der Eschner Künstler Hugo Marxer zeigt ab dem 23. November Skultpuren im Kunstraum Engländerbau. Diese Ausstellung versucht die beiden Aspekte zu vereinen und Bedingungen herzustellen, unter denen Hugo Marxens Skulpturen KUNSTRAUM" Engländerbau 9490 Vaduz  www.kunstraum.li mit allen Sinnen, also ganzhcitlich erlebt werden können. Die Produk­ tionsästhetik wird durch die Rekon­ struktion einer Werkstatt-Situation erzeugt, wo der Besucher den Ent-stehungsprozess 
anhand von Ma- quetten und Studien nachvollziehcn kann (toccare = berühren). Die Re- zeptionsästhetik kommt in einer musealen Atmosphäre zum Aus­ druck, in der die fertigen Produkte dem Einflussbereich des Künstlers entzogen sind (non toccare = nicht berühren). Die Ausstellung ist also zweige­ teilt und uinfasst mehrere Werk­ gruppen aus verschiedenen Schaf- fensperioden, die eines gemeinsam haben: 
Sic beschäftigen sich mit der Linie im Raum, sei es als Kon­ tur oder im Inneren einer Form.-So sind die sinnlichen Eigenheiten der TAKINO LATT fORUtCHTlMSTim 
«Namibia Crossing» - Das Ende einer Utopie SCHAAN - «Hambana Sound Company» - Zwölf Musiker und Sängerinnen aus Namibia, Sim­ babwe, Angola, der-'Schweiz und Russland gehen zusammen auf Tournee. Zwölf verschiedene Träume unterwegs in einem Land, das sich - genauso wie das frisch gegründete Ensemble - von Grund auf neu erfinden muss: Namibia, ehemals Deutsch-Südwestafrika. Die gemeinsame Suche nach den tieferen Quellen'von Musik wird mehr und mehr zur Grenzerfah­ rung jedes Einzelnen. «Namibia Crossings» ist aber auch eine Rei­ se durch ein Land von archaischer Schönheit und voll bizarrer Gegensätze, unternommen und ge­ staltet von einem der anregendsten Filmschaffenden der.Schweiz, der uns mit seinen 
kleinen feinen Fil­ men immer wieder von Neuem be­ glückt. Licchti meint zu seinem-Film: «Wenn ich im vorliegenden Projekt vor allem die Menschlichkeit, die Schönheit und das Berauschende des schwarzen Afrikas betone, so möchte ich niemanden in gängigen Klischees bestärken, sondern ein­fach 
den Fokus auf das legen, wo­ von ich aus Afrika bisher nur we­ nig erfahren hatte und wovon ich schliesslich am meisten beein­ druckt war: von der heutigen All­ tagsmentalität, dem Lebensmut und der Sensibilität der dortigen Bevölkerung.» • Statt einer Erfolgsgeschichte filmt Peter Liechti den bitter-süs- sen Zerfall einer naiven Fata Mor- gana, die sich am Ende als ein neo­ kolonialistisches Unterfangen er­ weist. Licchtis Roadmovie befragt - über Landschaftsaufnahmen, Aufenthalte bei indigenen Völkern, aber auch 
über den Off-Kommen­ tar - die eigene Haltung gegenüber dem Kontinent, die Sehnsucht nach dem anderen. Die Utopie des Mu­ sikprojekts bleibt indes uneinhol- bar - Spannungen unter den Künst­ lern treten auf, die Instrumente er­ klingen immer öfter solo, und die Reise zerfällt in Momente - genau diese Realkät macht «Namibia Crossings»'aber so aufschlussreich wie aufrichtig! «Namibia Crossing» ist heute Donnerstag um 20 Uhr, am Samstag und Sonntag jeweils um 18 Uhr sowie am kommenden Dienstag um 20 Uhr im TaKino zu sehen. 
Marmor-, Holz- und Glasskulptu­ ren am besten haptisch zu erleben. Erst durch die Bcrührung.offenbart sich die Schönheit von Forin und Material. Vernissage im Kunstraiim Eng­ länderbau ist am kommenden Dienstag, 23. November um 18 Uhr. Die Öffnungszeiten sind Dienstag und Donnerstag von 13 bis 20 Uhr, Mittwoch und Freitag 13 bis 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Die Ausstellung dauert bis zum 6. Janu­ ar 2005: weitere Informationen sind im Internet unter www.kunst- raum.Ii abrufbar. (Anzeige) «Shouf Shouf Habibi» Abdullah, genannt Api ist ein 20- jähriger Niederländer mit marok­ kanischen Wurzeln. Sein Trauinjob ist Schauspieler, er versucht sich aber stattdessen mit mässigem Er­ folg als Kleinkfimincller. Aps älte­ rer Bruder ist - ausgerechnet - Po­ lizist und verschafft ihm eine Stel­ le als Büroangestellter. Doch der Boss erklärt Ap nichts - und der scheitert natürlich kläglich. Da be­ sinnt er sich auf die Tradition und will eine Marokkanerin heiraten - genau so, wie es sich sein tyranni­ scher Vater vorstellt. «Shouf Shouf Habibi» ist eine sehr unterhaltsame Komödie - quasi die niederländische Version des schwedischen Films «Jalla! Jalla!». Doch während Josef Fares' «Jalla! Jalla!» die Konflikte eher herunterspielt, zeigt «Shouf Shouf Habibi» den traditionellen islami­ schen Patriarchalismus, aber auch den Rassismus der Alteingesesse­ nen in ihrer ganzen Härte. Das Drehbuch stammt zwar von Regis­ seur Albert ter Heerdt, der keine marokkanischen Wurzeln hat. Er hat die Geschichte aber in Zu­ sammenarbeit mit Hauptdarsteller Mimoun Oaissa entwickelt. Auch die Perspektive der Frauen wird 
nicht ausgespart: Nicht nur Aps Va­ ter, auch Ap selbst erweist sich als Frauenfeind. Trotzdem ist Ap in ers­ ter Linie Niederländer: Er ver­ sucht, in Marokko - notabene auf dem Land - einen Witz zu erzäh­ len; doch die Zuhörer verstehen ihn nicht, da ihnen das popkulturellc Wissen fehlt. Die Szenen in Ma­ rokko wirken nicht von ungefähr seltsam unwirklich. «Shouf Shouf Habibi» war in den Niederlanden ein Grosserfolg. Vielleicht ist der Film auch tatsäch­ lich typisch niederländisch. Wäh­ rend es in dem; britischen Film «East is East» zum radikalen Bruch kommt, da es keine Verständigung geben kann zwischen 
Kindern und pakistanischem Vater, und der Konflikt in «Jalla! Jalla!».durch ei­ ne Heirat zwischen einer Libanesin und einem Schweden gelöst wird, bleiben in «Shouf Shouf Habibi» die Konflikte weiter bestehen. Ge­ rade darin liegt die Stärke des sehr unterhaltsamen Films, der auch durch groteske Überzeichnung und lebensnahe 
Sprache zu begeistern vermag. «Shouf Shouf Habibi» ist von morgen Freitag bis kommenden Montag täglich um 20 Uhr im Ta­ Kino zu sehen. Filmclub Frohsinn ANZEIGE TRIESENBERG im* fWJjwtm Medienpartner IV0LKS8LATT 
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