Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 13. NOVEMBER 2004 
VOLKS I BLATTI 
KULTUR 
KUNSTGESPRACH AUSSTELLUNG 
33 VERANSTALTUNGEN Theater zur Schweiz BUCHS - Professionelles, aktuell politi­ sches Dialekttheater wird am Freitag, den 19. November, um 20 lihr, im Werdenberger Kleintheater Fabriggli in Buchs geboten: «Das Leben ist viel zu kurz, um offene Wei­ ne zu trinken.» Das Stück aus der Feder des Berner Autors Guy Krneta wurde mit dem Weltpreis für das Drama 2003 ausgezeich­ net. In der Regie von Ursina Greuel spielen Thomas U.. Hostettier, Herwig Ursin und Markus. Mathis. Auf komödiantische Weise erzählt das Stück die fiktive Begegnung ei­ nes SVP-Gemcinderütes aus Hindelbank und eines ehemaligen SP-Nationalrates aus Zug. Dem einen wird sein Portemonnaie geklaut, der andere lädt ihn auf ein Bier ein. Aiis dem Bier wird eine fröhlich durchzechte Nacht, in der sich die beiden über die Parteigrenzen hinweg erschreckend nahe kommen.. Am En­ de stehen ein Berg von Schulden und die Er­ kenntnis, dass das Leben viel zu kurz ist, um offene Weine zu trinken. Platzreservation: Tel. 081 756 66 04 (Di bis Sa, 18 bis 20 Uhr) oder  www.fabriggli.ch .  (PD) '•f., ' ' . . ' Kunst und Genuss' AZMOOS — Noch bis zum 21. November stellt in der Trubahus Galerie in Azmoos der Zürcher Maler Hans Rudolf Strupier seine Werke aus. Er zeigt Bilder, welche als Meis-" terwerke der Farbenkomposition gehandelt werden. Der Betrachter kann die Werke nach eigenen .Gesichtspunkten und Fantasien interpretieren. Am Samstag, den 20. Novem­ ber findet die Veranstaltung Kunst und Ge­ nuss statt. Ab 18 Uhr wird ein Aperitif und eine Führung durch die Ausstellung in der Trubahus Galerie geboten. Anschliessend wird im' Massena-Stübli des Restaurant Traube, Azmoos, das Abendessen serviert. Kunst gepaart mit leiblichen Genüssen, dies das Ziel des Abends. Anmeldungen sind un 
: ter Telefon 081 740 23 10 (Familie Sand­ bichler) möglich. (PD) Mit Grimm und Co. zur Prinzessin auf der Erbse SCHAAN - JHeute Samstag, den 13. No­ vember, 16 Uhr, Hielt das TaKinder- und Jugendtheater . zur Fortsetzung seiner «Phantastischen Rei­ se um die Welt mit traditionellen Märchen» ein. Das Erzählthea- ter ist für Menschen ab 5 Jahren geeignet. In dieser Spielzeit beschäftigt sich Katja Lan- genbahn-Schremser mit den Märchen des dänischen Dichters Hans Christian-Ander-. sen. Dessen «Prinzessin auf der Erbse» be­ richtet von einem Prinzen, der heiraten soll. Er hat auch nichts dagegen, nur die richtige Braut fehlt noch. Seine Mutter besteht auf ei­ ner echten Prinzessin. Und die ist-sö leicht nicht zu finden. Wie der Prinz und seine Mutter doch noch die besie Braut finden, ist ein Klassiker der Märchenliteratur. Katja Langenbahn-Schremser macht daraus ein le­ bendiges Stück Erzähltheater. Wer «Grimm & Co.» erleben möchtp, sollte allerdings pünktlich sein. Wenn die «Phantastische Rei­ se» begonnen hat, ist kein Einlass mehr mög­ lich. Wer es rechtzeitig schafft, wird mit ei­ nem spannenden Märchen belohnt. Und an­ schliessend gibt es eine kleine Überraschung für alle. Karten gibt es beim TaK-Vorverkauf an der Reberastrasse 10 in Schaan, Tel.: (00423) 237 59 69. Bestellungen pef Fax (237 59 61) oder per E-Mail an vorver- kauf@tak.li sind ebenfalls möglich. Die Abendkasse im Tak öffnet eine Stunde vor der Vorstellung: (PD) 
Globaler und lokaler Strom Stefan Sprenger und Werner Marxer und «Resketclting Democracy» VADUZ - Geschützt durch weis- - se Laborkittel untersuchten die Liechtensteiner Künstler Stefan Sprenger und Werner Mancer am Donnerstag Im Kunstmu­ seum mit Hilfe einer Digicam Fabian Marcaccios «palntant» «Resketching Democracy» unter dem Titel «Zwei Ströme». Ein abschliessendes Ergebnis gab es nicht, dafür kam eine lebhaf­ te Diskussion zustande. • Arno lüffler «Resketching Democracy», das 18 Meter breite Hauptstück der Aus­ stellung de;> Malers Fabian Marcac- cio im Kunstmuseum, ist kein net­ tes Bild. Ein Strom Von Informatio­ nen wird in diesem permanent mu­ tierenden «paintant» über globale Veränderung trichterartig gebün­ delt und springt den Betrachter nicht nur inhaltlich, sondern auch physisch regelrecht an, indem es ihn letztlich in einer Explosion grellbunter Plastizität aus Silikon unsanft zur Tür hinausbefördert. Ein Kunstwerk, das zur Diskussion' einlädt und Widerspruch provo­ ziert. Die lebhafte Auseinanderset­ zung Stefan Sprengers und Werner Marxers mit Marcaccios Documen­ ta-Beitrag 2002 bewegte Direktor Friedemann Malsch und Konserva­ tors Christiane Meyer-Stoll dazu, die beiden zu einem Gespräch vor der für Vaduz geschaffenen Arbeit einzuladen. Angetan mit weissen 
Laborkit-Stefan 
Sprenger und Werner Marxer schützten sich mit weissen Kitteln vor dem unangenehmen Marqacclo- Bild. teln, «zum Schutz vor dem Bild», das sie beide unangenehm berühre, hatten Sprenger und Marxer eine Versuchsanordnung aufgebaut, um den «globalen Strom» des Marcac- cio-Bildes mit dem «lokalen Strom» subjektiv liechtensteini­ scher Wahrnehmung interagieren zu lassen: Auf einem Rollwagen war eine Digicam nebst Bild­ schirm montiert, mit der sie ein­ zelne Ausschnitte aus dem Bild auf dein Schirm holten und darü­ ber sprachen. Der «lokalen Ström» 
kam zunächst über einen Single-8- Film von einem Liechtensteiner Einfamilicnhausbau aus den Sieb­ zigerjahren ins Spiel, der auf Mar­ caccios Leinwand projiziert wur­ de, Das Ganze wurde dann wieder über die Digicam auf den Fernse­ her übertragen! Als weitere Uten : silien des lokalen. Stroms dienten ein schwarzer Schachkönig und ein schwarzer Aktenkoffer - als Symbol für Monarchie, katholi­ schen Konservatismus . und Schwarzgeld. Dass der «lokale 
Strom» aus der Steckdose zu zwei Dritteln aus französischen Atom­ kraftwerken stammt, war ein eben­ so' interessanter Nebenaspekt wie die ungewollten Ginblendungen der Digicam auf derb Schirm: «Welcome to Sony» oder «Memo­ ry Mix». In der nach einem etwas zähen Einstieg zustande kommen­ den, lebhaften Diskussion zeigte sich ein erstaunlich breites Mei­ nungsspektrum hinsichtlich der Wahrnehmung des Bildes, inhalt­ lich und formal. Natur und Zeichenhaftes Gertrud Kohli mit «Zeichen/Strukturen» in der Galerie Domus SCHAAN - Die Ruggeiler Künst­ lerin Gertrud Kohli . meldet sich mit Zejchungen und Malerei in Schwarzwelss zurück. Wer ihr bisheriges Schaffen verfolgt hat, mag über diese plötzlichen Abkehr von der Farbigkeit stau­ nen. Es sprach Johannes Inama, Leiter des Küefer-Martis-Huus Ruggell. Das Duo Inmovement sorgte für den musikalischen Rahmen «Arno tüffle r Gertrud Kohli, Jahrgang 1945, in Ruggell aufgewachsen, erfuhr ihre künstlerische Ausbildung in' den Sechzigern, in Philadelphia, St. Gallen und Bern, und kehrte nach Studienreisen durch Europa 1971 
nach Ruggell zurück. Seit 1976 hat sie eine rege Ausstelllings- und Pub­ likationstätigkeit entfaltet. Ein we­ sentlicher Einschnitt in ihrem Le­ ben und Schaffen war der Unfalltod ihres Mannes 1996. Ihre neuesten Arbeiten sind sämtlich Schwarz- weiss, die Farbe ist förmlich aus ih­ nen gewichen. Die einzigen Farb- tüpfer der Ausstellung, die am Don- . nerstag in Vier Domus-Galerie eröff­ net wurde, sind schlichte Plexi- . glaskubi, in denen die Farbe wie ge­ fangen scheint. Schlicht ist auch der Rest der Ausstellung. Die zeichen­ artigen Strukturen an den Wänden, ob als Einzelbilder oder fein säuber­ lich in Kolonnen bündig, horizontal und vertikal neben- und untereinan­ der auf den Untergründen gereiht, suggerieren eine moderne Un* 
gegenstäridlichkeit, die eigentlich gar nicht dem entspricht, was die Künstlerin' nach den Worten jies Vemissageredriers Johannes Inama mit ihren Bildern im Sinn hat. Natur. und Körperlichkeit haben seit jeher Köhlis Schaffen bestimmt. Auseinandersetzung mit Natur Die kontinuierliche Auseinander­ setzung mit der Natur, das Sich-Er- gehen im Ruggeiler Ried hat Kohli in den letzten Jahren zur Entwick­ lung einer eigenen, extrem redu­ zierten Formensprache geführt. Al­ le gezeigten Linien, Bögen und Winkel sind organischen Ur­ sprungs. Das Problem könnte aller­ dings sein, dass man das wissen muss, um es auch sehen zu können. Wirken manche «einmotivigen» 
Arbeiten durch eine Relativierung der programmatischen Schwarz- weissidee vermittels des Ins-Spiel- Bringens grauer Zwischentöne durchaus körperlich und organisch, scheinen die «mehrfomiatigen» in statischem, hartem' Schwarzweiss eine Zeichenhaftigkeit im Sinne' asiatischer Schriftsysteme, eine Lesbarkeit nahezulegen, die so nicht gegeben ist. Der Betrachter wird etwas alleingelassen mit der endlosen Abfolge sich scheinbar oder tatsächlich wiederholender Zeichen'. Das. Saxophon-Kontra- bass-Duo Inmovement mit Saxo­ phonist Markus Gsell schuf sich seinen ganz eigenen Zugang zur Ausstellung, indem es sich zu einer freien Improvisation' inspirieren Hess. •k ANZEIGE Aus den Werken Gertrud Köhlis Ist alle Farbe gewichen. 
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