Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
l|p. im» Cf II Ii - r̂'i fi DIENSTAG, 9. NOVEMBER 2004 
SEITE 23 KONZERT Wo die singende Queen Tony Lynn Washington mit Band ihr Publikum mit Bluesmusik ver­ zauberte. 
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GRIPPE Was für Nachteile For­ scher über die her­ kömmlichen Grip­ peimpfungen herausge­ funden haben. 26 
TV-ABEND Was es heute Dienstag auf den diversen Fern- sehkanälen Spannendes und Unterhaltendes zu sehen gibt. 27 
ROTE LINIE Mit Welcher Massnah­ me man in Deutsch­ land der- Zeit mit der- Berliner Mauer geden­ ken will. 
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NEWS Mundart im Schlösslekeller VADUZ - Jeweils am zweiten Dienstag des Monats finden im Schlösslekeller in Vaduz Mundartlesungen statt. Dadurch soll der Mundart als Literaturform auch in Liechten­ stein der emanzipierte Platz zugewiesen wer­ den, den sie andernorts schon lange hat. So werden Autorinnen aus entlegenen österrei­ chischen Tiilern ebenso zu Gast sein wie Au­ toren aus Schweizer Metropolen oder deut­ schen Kieinstädten und Liedermacher aus dem Elsass oder Lothringen. Ihnen, allen wird eines eigen sein: der freie literarische Umgang mit «ihrer» Sprache. Mit dem Strassburger Jean-Pierre Albrecht kommt nun erstmals ein Vertreter der Liedermacher-' gilde in den Schlösslekeller. Albrecht gehört sicherlich zu den bekanntesten Vertretern un­ ter den renommierten Elsässer Chansonniers. Neben seinen teils witzigen, teils melancho­ lischen Texten Uber das alltägliche Leben be­ sticht der sympathische Dichter und Sänger durch seine musikalische Virtuosität, die er an Gitarre, Piano, aber auch an mittelalter­ lichen Instrumenten beweist, sowie durch sein grosses Improyisationstalent. jean-Pier- re Albrecht ist ein vollendeter Liedermacher, Dichter und Erzähler. Seine Musik ist leb­ haft, seine Stimme samt wie Seide, sein Konzert ein Erlebnis. Mit der neuen Spielsai­ son hat der Schlössle­ keller bei Mundartle- sungen und weiteren ausgesuchten Veranstal­ tungen das neue ZWV- System ein: «Zall wasd vermagschd!» Für diese Veranstaltungen gibt es keine fixen Eintrittspreise, sondern das Publikum wird eingeladen, an der Abendkas­ se denjenigen Obolus zu leisten, den es fiir angemessen hält. Für manchen eine schwere Frage: Was ist mir die Kultur wert? Jean- Pierre Albrechts Liedermacherabend ist eine Veranstaltung im Rahmen der «Mundart im Schlösslekeller» und findet heute Dienstag, den 9. November statt. Beginn: 20 Uhr. Offi­ zielle Vorverkaufsstelle des Schlösslekellers für alle Veranstaltungen ist der Postcorner der Liechtensteinischen Post AG (www.post- corner.li oder Tel: +423 239 63 66). Ebenso besteht die Möglichkeit, am jeweiligen Auf­ führungstag ab 19 Uhr über +423 230 10 40 oder an der Abendkasse mögliche Restkarten zu beziehen. (PD) Effektiv lesen - mehr behalten SCHAAN - Schnelllesen wird in unserer schnelllebigen Informationsgesellschaft im­ merwichtiger. Schnelllesen heisst: gleichzei­ tig schneller lesen, mehr behalten und kon­ zentrierte Informationsaufnahme. In diesem Workshop lernen Sie: • wichtige Informationen in kurzer Zeit zu erfassen • Ihr ganzes Gehirn (auch das Unbewusste) zu nutzen • Ihre Behaltensleistung und Ihr Konzentra­ tionsvermögen zu optimieren • Ihre Lesegeschwindigkeit zu erhöhen • Hilfen für ein «fotografisches» Gedächtnis Der Kurs 726 unter der Leitung von Eli­ sabeth Gassner beginnt am Montag, den 15. November um 20.15 Uhr im Haus Stein- Egerta in Schaan. Anmeldung: Telefon 232 48 22 oder per E-Mail  info@stein-egerta.li . (PD) 
Versinkende Horizonte Ausstellung mit Werken von Tini Ospelt im Rathaussaal Vaduz VADUZ - Zu ihrem 90. Geburts­ tag präsentierte sich die Male­ rin Tini Ospelt mit Bildern aus den letzten 20 Jahren, wobei ein deutlicher Schwerpunkt auf ihrem aktuellen Schaffen lag. Nur schade, dass die Ausstel­ lung nur Samstag und Sonntag zu sehen war. An der Vernissa- ge sprach Roland Moser, Vorsit­ zender der Vaduzer Kulturkom­ mission. * Arno lütfle r  » Die Vaduzerin Tini Ospelt ist aktiv wie eh und je. Ihre Ausstellung im Rathaüssaal, eine Zusammenstel­ lung von Bildern aus privaten Sammlungen und verkäuflichen Werken, vermittelte nicht den Ein­ druck einer Künstlerin, die den Horizont ihres Schaffens bereits überschritten hat - trotz ihrer 90 Jahre. Tini Ospelt .besuchte die Malschule Anton Enders, der ihr später immer verbunden blieb. Am 6. November 1971, genau 33 Jahre vor der Vernissage im Rathaussaal, wurde Ospelts erste Ausstellung in der Galerie Haas in Vaduz eröff­ net. Landschaften, Dorfansichtcn und Naturbilder haben seit je Ospelts Schaffen dominiert. Ihr Neffe Mathias Ospelt äusserte 1991: «Tini lehnt sich nicht zu­ rück, wohl wissend .um den Erfolg ihrer Bilder, [...] um die Bedürf­ nisse der Menschen, Harmonie, Licht und Leben für sich zu erlan­ gen, nein, sie versucht Neues, [...]• versucht moderner zu wirken, freier zu werden in ihrer Malerei und, wie sie es selber gerne sagt, frecher zu werden.» Als Moser die 
''V. Die Vaduzer Malerin Tini Ospelt vor Ihren grossformatlgen Blumenbildern im Rathaussaal Vaduz. Stelle zitierte, nickte die Künstle­ rin. Dabei sind ihre Bilder keines­ wegs eintönig fröhlich. Meisterin der Stimmungen Frühe Ölbilder mögen konserva­ tiv wirken und an die Malerei der Zwischenkriegszeit erinnern, doch schon Arbeiten wie das «Oberdorf Vaduz» von 1980 in brauner und schwarzer Pastellkreide verraten neben guter Auffassung von Räum und Form die andere, nachdenk­lich-melancholische 
Seite von Tini Ospelt. Frech oder nicht frech, je­ denfalls sind ihre Bilder nie lang­ weilig, vielmehr romantisch, im Sinne des 19. Jh., einschliesslich der dunklen Seiten der Romantik. Tatsächlich ist sie eine Meisterin der Stimmungen: Ihr unwirklich- traumartiges, blau-gelbes Aquarell «Dünen/Nordsee» vermittelt eine völlig andere Stimmung als etwa die groSsformatigen Blumen-Ölbil­ der oder gar Arbeiten wie «Valüna 
Nachtbild» oder «Riet im Okto­ ber», die sich durch eine düstere, drückende Grundstimmung und einen dramatisch bewegten, dräu­ enden Himmel auszeichnen. In har­ monischer Eintracht stehen dane­ ben die liebevoll-akribisch gepfrie- melten Porzellanmalereien oder die in extremer Nahsicht gemalten, erst in den letzten beiden Jahren ent­ standenen, knallbunten Blumena­ quarelle voller Optimismus und heiterer Lebensgier. Musical mit Jörg Schneider Am Sonntag, den 14. November im Vaduzer Saal VADUZ - Am Sonntag, den 14. November, 17 Uhr, verwandelt sich der Vaduzer Saal wieder einmal in eine Musicalbühne. Der beliebte Schweizer Volks­ schauspieler Jörg Schneider macht, zu seinem 70. Geburts­ tag seinen Fans ein ganz beson­ deres Geschenk. Stephen Sondheims Musical ist ein Broadwayspass, der 1966 unter an­ derem mit Zero Mostcl und Buster Keatön auch Filmgcschichte schrieb. Ein Klassiker des Broad­ waymusicals nun in Schweizer­ deutscher Fassung? Jörg Schneider, von dem die Neufassung stammt, hat sich diesmal besonders viel Ar­ beit gemacht, um den Freunden des Dialekttheaters wieder einen ganz besonderer] Spass zu gönnen. Zu seinem 70. Geburtstag entführt uns der Volksschauspieler ins alte Rom, wo wir auf den Sklaven Pseudolus 
Noch sieht er ganz harmlos aus. Aher wenn Jörg Schneider am 14. No­ vember ins R&merkostüm schlüpft, bleibt kein Auge trocken. treffen. Der soll frei sein, wenn er seinem Herrn nur eine kleine Ge­fälligkeit 
erweist. Doch mehr als einmal hat Jörg Schneider bewie­sen, 
wie aus einer kleinen Gefällig­ keit im Handkehrum das grosse Chaos entstehen kann. Kann? Es scheint da eine gewisse Zwangsläu­ figkeit zu herrschen, sobald nur der Schweizer Volksschauspieler die Bühne betritt. Der Spass ist wieder einmal vorprogrammiert. Und da- ftiit es ein Spass für möglichst vie­ le wird, geht der TaK-Ausflug in die Römerzeit über die Bühne des Vaduzer Saals, in einer Sonntag­ nachmittagsvorstellung bereits um 17 Uhr. Karten gibt es beim TaK-Vorver­ kauf an der Reberastrasse 10 in Schaan, Tel.: (00423) 237 59 69. Er ist Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr sowie von 13,30 bis 18Uhr ge­ öffnet. Bestellungen per Fax (237 59 61) oder per E-Mail an vorver- kauf@tak.li sind ebenfalls möglich. Die Abendkasse im Vaduzer Saal öffnet eine Stunde vor der Vorstel­ lung. (PD) 
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